Archive for Mai 2024

Insektenjupp – wir müssen Josef Göhlen für sein Werk dankbar sein

21. Mai 2024

Es gibt Menschen, denen ist meine Mediengeneration zu enormen Dank verpflichtet. Ohne diesen Menschen hätte es Biene Manja, Wickie und die starken Männer, Heidi, die Muppet Show, Captain Future und ähnliche Serien der siebziger Jahre nicht gegeben. Dieser Mensch ist Josef Göhlen, genannt der Insektenjupp.

Mein Kollege Markus Elfert von Filmreport und ich hatten die Chance auf ein Interview mit der am 7. Dezember 1931 geborenen Fernsehlegende. Danke für diese Ehre und die erwiesene Freundlichkeit.

Göhlen prägte das Familienfernsehen einer ganzen Generation, meiner Generation. Er brachte die Augsburger Puppenkiste ins deutsche Fernsehen, schrieb selbst das Stück Bill Bo und seine Kumpanen und revolutionierte das deutsche Kinder- und Jugendfernsehen.

Er befreite es von dem erhobenen Zeigefinger der Pädagogik der siebziger Jahre und brachte uns Kindern die perfekte Fernsehunterhaltung, die uns bis heute geprägt hat. Ohne Göhlen gibt es keine Klassiker der TV-Unterhaltung, die wir Kinder und Jugendliche uns Woche für Woche reingezogen hatten mit den Sprüchen unserer Eltern, doch weiter weg vom heimischen Grundiggerät zu gehen, sonst bekäme man eckige Augen.

Die Lebensgeschichte lässt sich in seiner Autobiografie Man nannte mich Insektenjupp. Die Autobiografie von Film- und Fernsehproduzent Josef Göhlen wunderbar nachlesen. Es ist ein lesenswertes Buch geworden und sollte Pflichtlektüre für alle TV-Schaffenden werden.

Den Spitznamen Insektenjupp bekam er von einem Kollegen, als Göhlen mit der Biene Maja höchst erfolgreich im ZDF war. Kaum eine Schlagerparty bei der das Lied zu vorgerückter Stunde nicht gesungen wird. Die Musik wurde zum musikalischen Volksgut einer ganzen Genration, natürlich in der Version von Karel Gott, obwohl es auch ein paar Folgen mit James Last gab. Ein Buch wie Biene Maja war Familienunterhaltung, nicht die seelenlose 3D-Animationsserie für Kinder, die 2012 verfilmt wurde. Allerdings hätte ein Stoff wie Biene Maja nach dem Buch von Waldemar Bonsels es heute wohl schwer. In verschiedenen Zeitungen veröffentlichte Bonsels antisemitische Artikel und diente sich in opportunistischer Haltung dem Regime an. Nach dem Zweiten Weltkrieg inszenierte sich Bonsels als verbotener Autor und kurzzeitiger Exilant. Den Erfolg seiner Biene tat die Diskussion um die Person Bonsels keinen Abbruch. Ich mag die Figuren aus der Serie, kann mich mit dem Faulen Willy und der besserwisserischen Maus Alexander identifizieren. Die Serie war nicht nur für Kinder, sondern für die ganze Familie. Auch die Erwachsenen wurden von Biene Maja unterhalten.

Die Arbeiten Josef Göhlens haben Fernsehgeschichte geschrieben und sie haben unsere persönliche Mediengeschichte geschrieben. Er verhandelte mit den japanischen und amerikanischen Studios und hatte das richtige Näschen. Er brachte Anime nach Deutschland ohne dass wir wussten, dass es Anime überhaupt gab. Heidi und Co waren für uns Kinder einfach Zeichentrickfilme. Heidi entstand bis 1974 unter der Regie von Isao Takahata beim Studio Zuiyo Enterprise. Takahata war Mitbegründer von Studio Ghibli und vor allem durch seine Arbeiten für dieses Produktionsstudio bekannt.

Aber auch für neuere Serien hatte Göhlen die richtige Nase. So gehen auch die Simpson auf seine Spürnase zurück, obwohl die deutschen TV-Sender hier sehr zwanghaft waren und das Potential der Serie nicht erkannten. Göhlen sollte recht behalten.

Zeitweise arbeite er mit Leo Kirch, um das das Geschäft der Privatsender zu verstehen und lernte Kirch auch persönlich kennen. Ein guter Freund ist auch über die Jahre Christian Bruhn geworden. Der Schöpfer der deutschen Titelmusik von Captain Future, Tim Thaler und mehr hält den Kontakt zu Göhlen über all die Jahre noch immer. Göhlen unterschrieb mir auch ein Captain Future-Foto mit der Unterschrift von Christian Bruhn, das in meinem Arbeitszimmer hängt.

Popkulturphänomen Donald Duck feiert seinen 90. Geburtstag

20. Mai 2024

Irgendwie war sie immer da und wird sie immer da bleiben: Die tollpatschige Ente Donald Duck. Sie feiert dieser Tage ihren 9ß Geburtstag und die Partyvorbereitungen in Entenhausen laufen auf Hochtouren.

Heute ist Donald ein fester Bestandteil der Popkultur. Donald Fauntleroy Duck wurde von Walt Disney und dem Zeichner Carl Barks erschaffen. Sein Debüt gab er am 9. Juni 1934 im Zeichentrickfilm „The Wise Little Hen“ („Die kluge kleine Henne“). Von Beginn an zeichnete sich Donald durch seine markante Stimme, seine cholerische Persönlichkeit und sein typisches Matrosenoutfit aus.

Aber Donald war immer ein Familienmensch, trotz seiner cholerische Anfälle. Donald gehört zur berühmten Duck-Familie aus Entenhausen (englisch: Duckburg). Seine engsten Familienmitglieder sind seine drei Neffen Tick, Trick und Track (Huey, Dewey, und Louie), die er großzieht. Weitere wichtige Familienmitglieder sind sein reicher Onkel Dagobert Duck (Scrooge McDuck) und seine Freundin Daisy Duck. Donald hat auch eine Schwester, Della Duck, die die Mutter seiner Neffen ist.

Donald ist für seine cholerische und impulsive Natur bekannt. Er gerät oft in Schwierigkeiten, sei es durch sein Temperament oder durch Pech, das ihm scheinbar immer zur Seite steht. Trotz seiner Schwächen ist er auch mutig, loyal und hat ein großes Herz, besonders wenn es um seine Familie und Freunde geht.

Die Karriere von Donald Duck
Donald hat eine beeindruckende Karriere sowohl in Comics als auch in Filmen hinter sich. In den 1940er Jahren war er besonders populär und trat in vielen kurzen Zeichentrickfilmen auf, von denen einige sogar mit dem Oscar ausgezeichnet wurden, wie z.B. „Der Fuehrer’s Face“ (1943). In den Comics, insbesondere denen von Carl Barks, erlebt Donald zahlreiche Abenteuer rund um die Welt, oft auf Schatzsuche oder im Wettstreit mit seinem Onkel Dagobert.

Die Ente macht Propaganda „Der Fuehrer’s Face“ (1943)
Viele haben es nicht so auf dem Schirm, dass während des Zweiten Weltkriegs die Disney-Figuren zur Propaganda gegen Nazi-Deutschland und Japan eingesetzt wurden. Auch Donald machte hier keine Ausnahme und trat in den animierten Kurzfilm „Der Fuehrer’s Face“ auf, der am 1. Januar 1943 veröffentlicht wurde. Regie führte Jack Kinney, und Clarence Nash lieh Donald Duck seine unverwechselbare Stimme. Der Film diente als Propagandainstrument der USA, um die öffentliche Moral zu stärken und die Kriegsanstrengungen zu unterstützen.

Der Film zeigt Donald Duck als Arbeiter in einer Alptraumversion von Nazideutschland. Er wird von einer Gruppe Soldaten mit grotesken Gesichtszügen (die unter anderem Hitler, Mussolini und Hirohito darstellen) aus dem Bett geholt und gezwungen, in einer Munitionsfabrik unter extremen Bedingungen zu arbeiten. Der Tagesablauf ist voller militärischer Paraden, ständiger Propaganda und übertriebener körperlicher Anstrengungen. Donald wird in den Wahnsinn getrieben, bis er schließlich erwacht und feststellt, dass es nur ein böser Traum war. Er ist erleichtert, wieder in den USA zu sein und schwört seine Treue zur amerikanischen Flagge.

„Der Fuehrer’s Face“ erhielt 1943 den Oscar für den besten animierten Kurzfilm, was seine künstlerische und propagandistische Wirkung unterstreicht.

Im Netz findet man den Film. Ich wollte ihn nicht aufgrund des massenhaften Abbildens den Hakenkreuzes zeigen und mich dem Vorwurf der Verbreitung nationalsozialistischer Symbole aussetzen. Als Beitrag zur politischen Popkultur ist der Kurzfilm aber höchst interessant und darf zum 90. Geburtstag unserer Ente nicht unter den Tisch fallen. Der Film nutzt Humor und Satire, um die Schrecken des Naziregimes darzustellen und gleichzeitig die Vorzüge der amerikanischen Freiheit zu betonen. Diese Herangehensweise machte die ernsten Themen für ein breiteres Publikum zugänglich und trug zur moralischen Stärkung bei.

Die Animation und die Darstellung der Charaktere sind herausragend. Die überzeichneten, grotesken Darstellungen der Diktatoren sowie die surrealen Elemente der Traumsequenz heben den Film von anderen Propagandafilmen ab und zeigen die Kreativität und das Können der Disney-Studios.

Der Titelsong „Der Fuehrer’s Face“, geschrieben von Oliver Wallace, wurde zu einem Hit und trug erheblich zur Popularität des Films bei. Die eingängige Melodie und der satirische Text halfen, die Botschaft des Films zu verbreiten.

Der Film vermittelt eine starke patriotische Botschaft und betont die Wichtigkeit von Freiheit und Demokratie. Durch Donalds Alptraum wird deutlich, wie kostbar diese Werte sind und wie unerträglich das Leben unter einer Diktatur wäre.

Nach dem Krieg

Nach dem Krieg trat Donald Duck seinen Siegeszug durch die Welt an. Heute ist
Donald Duck eine der ikonischsten Figuren der Disney-Welt und hat einen enormen kulturellen Einfluss. Er ist nicht nur ein beliebter Charakter in den USA, sondern auch in Europa, insbesondere in Deutschland, Italien und Skandinavien, wo die Comics von Carl Barks und seinen Nachfolgern sehr populär sind. Donald repräsentiert oft den „kleinen Mann“, der gegen die Widrigkeiten des Lebens kämpft, was ihm viele Sympathien einbringt. Seine menschlichen Schwächen, seine Abenteuerlust und sein unerschütterlicher Geist machen ihn zu einem unvergesslichen Teil der Popkultur. Er hat es geschafft, Generationen von Lesern und Zuschauern zu unterhalten und gleichzeitig wichtige Lebenslektionen zu vermitteln: Durchhaltevermögen, Loyalität und der Wert von Familie und Freundschaft.

Sonderausgabe zum Geburtstag
90 Jahre später präsentiert Egmont Ehapa Media die turbulente und faszinierende Geschichte aus dem Leben des Superstars im goldenen „DONALD DUCK 90“ Magazin. Am 21. Mai 2024 erscheint das 100-seitige Magazin im Handel. In einem außergewöhnlichen Portrait wird darin die Karriere des „Tollpatsches der Herzen“ vom Anfang als Micky Maus-Sidekick bis hin zu seinem kometenhaften Aufstieg zum Megastar beleuchtet. Zudem geben sich Prominente die Ehre, den Erpel mit ganz besonderen Glückwünschen hochleben zu lassen. Darunter sind Hella von Sinnen, Mark Benecke, Guido Cantz, Andy Borg, Ralph Ruthe und Jan SEVEN Dettwyler.

Neben dem Magazin-Highlight verspricht Magazin-Verleger Jörg Risken viele Sonderpublikationen zum Großereignis: „Zum Donald Duck Jubiläum haben wir für unsere Fans ganz besondere Highlights entwickelt. Allem voran eine vierteilige Sonderedition von Walt Disney Lustiges Taschenbuch mit einer Auswahl von neuen Donald-Comics und Klassikern aus den vergangenen Jahrzehnten.“ „Unsere Leserschar kann sich auf viele tolle Donald-Bücher freuen. Auch an unserem Messestand beim Internationalen Comic-Salon Erlangen Ende Mai steht Donald im Mittelpunkt und wir halten jede Menge Überraschungen bereit,“ ergänzt Buch-Verleger Wolf Stegmaier. Na dann lassen wir uns überraschen.

Zeit zum Upgrade von iPad, Keyboard und Stift

19. Mai 2024

Es war an der Zeit mal wieder Upzugraden. Mein iPad 12 pro Zoll mit M1 ist schon einige Jahre alt und es tut im Grunde noch seinen Dienst. Aber im Bereich Videoschnitt kam das System dann doch an seine Grenze. Nachdem Apple auf der kurzen iPad-Keynote den M4 für das iPad samt Zubehör vorgestellt hatte, schlug ich zu. Das System muss jetzt wieder für ein paar Jahre reichen. Dieses Mal holte ich mein Gerät im Apple Retail Store in München Rosenstraße ab. Die Abholung verlief reibungslos und professionell. Geklatscht wurde aber (leider) nicht.

Ich will nicht mit technischen Daten langweilen, die sind auf den entsprechenden Fan-Seiten nachzulesen. Neben Schnelligkeit (wirklich bemerkbar) ist die neue Kamerapositionierung oben sinnvoller und das Teil ist etwas dünner geworden und gilt nun als das dünnste iPad bisher. Der Bildschirm ist mit 13 Zoll gegenüber 12 Zoll minimal größer geworden und darüber freuen sich meine schlechten Augen. Auch der neue Bildschirm ist eindeutig besser und heller. Batterie soll länger halten – das wird sich zeigen. Ich lade sowieso nur immer das Teil zu 80 Prozent auf, um die Haltbarkeit der Batterie zu verlängern – das mache ich beim iPhone übrigens auch.

Dieses Mal wählte ich als Farbe Silber, nachdem ich bisher grau hatte. Gerne hätte ich wieder ein goldenes iPad gehabt oder ein Product red, aber Apple hat es nicht im Angebot.
Bisher habe ich als Tastatur die Logitech-Combo verwendet, die auch als Schutz diente. Das ist eine sehr gute Tastatur, aber ich wollte dieses Mal etwas neues und wählte das Magic Keyboard in weiß. Die Gewichtsunterschiede sind kaum zu bemerken, was schade ist. Ich hätte eine leichtere Kombi von iPad Pro und Magic Keyboard erwartet und wurde enttäuscht. Da hat sich vom Gesamtgewicht kaum etwas geändert.

Der neue Stift sieht genauso aus wie der bisher Pencil, kann aber mehr. Auch das wird sich beim Zeichnen in der Zukunft zeigen. Mein bisheriges iPad Pro wollte in der Familie keiner, also geht es zu Apple in Zahlung. Vielleicht wären bei eBay höhere Preise möglich, aber ich hatte keine Lust auf die Diskussion mit potentiellen Käufern um Preise.

Das Omen (1976) – Matinee am Sonntag, 19. Mai im Scala

18. Mai 2024

Für mich ist Das Omen“ von 1976 ist ein Klassiker des Horrorfilms, der sich fest in der Popkultur verankert hat. Regisseur Richard Donner schuf mit diesem düsteren Werk eine faszinierende Geschichte über das Böse, das in uns allen lauern könnte. Der Film, der auf einem Drehbuch von David Seltzer basiert, fesselt die Zuschauer mit einer beunruhigenden Atmosphäre, einem packenden Plot und einer herausragenden Darstellerbesetzung. Ich bespreche und zeige den Film bei meiner phantastischen Matinee im Scala Fürstenfeldbruck am Pfingstsonntag um 10:45 Uhr. Karten gibt es online.

Der Sohn des Teufels
Die Handlung dreht sich um den jungen Damien Thorn, der auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Junge wirkt, aber in Wirklichkeit der Sohn des Teufels ist. Nachdem der US-Diplomat Robert Thorn und seine Frau Katherine bei der Geburt ihres eigenen Kindes verloren haben, beschließen sie, ein neugeborenes Waisenkind als ihr eigenes anzunehmen, ohne zu wissen, dass es sich um den Antichristen handelt. Als mysteriöse und unheimliche Ereignisse die Familie heimsuchen, beginnt Robert zu erkennen, dass sein Sohn etwas weit Übernatürliches ist und dass dunkle Mächte am Werk sind.

Atmosphäre der Bedrohung
Ein zentraler Aspekt, der „Das Omen“ so effektiv macht, ist seine intensive Atmosphäre der Bedrohung und des Unbehagens. Die düstere, bedrohliche Stimmung wird durch geschicktes Set-Design, beeindruckende Kameraarbeit und einen eindringlichen Soundtrack verstärkt. Komponiert von Jerry Goldsmith, der für seine Arbeit in der Filmbranche bekannt ist, ist der Soundtrack von „Das Omen“ eine meisterhafte Komposition, die den Zuschauer in eine Welt der Dunkelheit und des Bösen entführt.
Eine der markantesten Eigenschaften des Soundtracks ist sein Einsatz von Chorstimmen, insbesondere lateinische Gesänge, die dem Film eine zusätzliche religiöse und mystische Dimension verleihen. Ave Satani bleibt im Gedächtnis.

Diese gespenstischen Choräle, die oft von dröhnenden Orgelklängen begleitet werden, verstärken das Gefühl von Bedrohung und Unheil, das den gesamten Film durchzieht. Sie erzeugen eine unheimliche Atmosphäre, die die Spannung steigert und die Zuschauer in ihren Bann zieht. Natürlich orientiert sich Goldsmith hier an Carl Orffs Carmina Burana O Fortuna.

Ein Merkmal des Soundtracks ist sein Einsatz von ungewöhnlichen Instrumenten und Klängen, die eine unheimliche und verstörende Wirkung haben. Jerry Goldsmith experimentiert mit verschiedenen Klangeffekten, darunter schrille Streicher, tiefes Grollen und unheimliche Percussion, um eine Klanglandschaft zu schaffen, die die düstere Stimmung des Films perfekt einfängt. Diese ungewöhnlichen Klänge tragen dazu bei, eine Atmosphäre der Angst und Beklemmung zu erzeugen und verstärken die Wirkung der visuellen Elemente des Films.

Ein Höhepunkt des Films ist die herausragende Leistung der Darsteller. Gregory Peck liefert eine starke Performance als besorgter Vater, der nach und nach die schreckliche Wahrheit über seinen Sohn erkennen muss. Seine emotionale Reise von Ungläubigkeit zu Angst und Entschlossenheit ist mitreißend und überzeugend. Auch Lee Remick als seine Ehefrau Katherine und Harvey Stephens als der junge Damien tragen maßgeblich zur Intensität des Films bei.

Film über die Macht des Glaubens
Darüber hinaus ist „Das Omen“ auch inhaltlich anspruchsvoll und regt zum Nachdenken über Themen wie das Böse, das Gute und die Macht des Glaubens an. Durch die Verwendung christlicher Symbole und Motive wird eine düstere und beklemmende Atmosphäre geschaffen, die den Zuschauer zum Grübeln über die Natur des Übersinnlichen und der menschlichen Existenz anregt.

Lesung der örtlichen Hobbygeschichtler Meisaha

17. Mai 2024

Ehrenamtlich engagierte ich mich zusammen mit anderen in einem Zusammenschluss von Geschichtsinteressierten zu unserer Wohnortgemeinde Maisach. Einmal im Jahr bringen wir im Advent die Publikation Meisaha heraus mit Artikeln zu historischen Themen über den Ort, ich darf dabei das Layout machen und auch Artikel beisteuern.

Und wir wollen als Hobbygeschichtler unsere Ergebnisse unters Volk bringen. Unsere Chefredakteurin Conny handelte mit der Gemeindebücherei eine Lesung aus, zu der 40 Interessierte erschienen. Ein großer Erfolg für eine kleine Gemeinde in Oberbayern.

Sieben Autoren, darunter auch ich, trugen ihre gekürzten Meisaha-Artikel vor und ernteten großen Applaus. Das Spektrum war enorm und bunt: Von der Frühgeschichte bis hin zur Geschichte mittelständischer Betriebe der Gegenwart.

Der eine oder andere Vortragende hatte geübt, um eine gute Show hinzubekommen. Vorgabe war, nicht länger als rund 10 Minuten. Eine Lesung war schon etwas ungewohnt für mich, einen bestehenden Text vorzutragen. Normalerweise spreche ich sehr viel freier bei meinen Vorträgen und Seminaren. Da war eine klassische Lesung schon eine andere Herausforderung. Einerseits den Text zu lesen, andererseits den Kontakt zu den Zuhörern aufrecht zu erhalten und nicht aus dem Fluss zu kommen. Obwohl wir alles Amateure sind, hat die Lesung sehr gut zu geklappt.

Einige lasen von ausgedruckten Texten vom Blatt, andere lasen direkt aus dem Meisaha-Heft vor und ich verwendete das iPad, um aufgrund meiner schlechten Augen die Schrift zu vergrößern. Meinen Artikel hatte ich vorher massiv gekürzt, damit ich die Zeitvorgaben in etwa einhalten kann. Zwei Vorträge habe ich mitgefilmt, um auch ein wenig Material für soziale Netzwerke zu haben. Es gibt eine Facebook-Seite von Meisaha. Die veraltete Website soll als nächstes Projekt angegangen werden.

Die Lesung
Unsere Chefredakteurin Conny Schader machte den Anfang und las die Historie der Firma Feicht in Maisach. Es ist eine traditionsreiche Schreinerei, die sich heute auf u.a. Küchen aus eigener Werkstatt spezialisiert hat.

Sehr viel persönlicher ging es bei Annemarie Karg zu. Sie berichtete von ihrer eigenen interessanten Familiengeschichte in Gernlinden, einem Ortsteil von Maisach. Ihr Artikel zeigte, wie schwer das damalige Leben war und welche Herausforderungen es zu bewältigen galt.

Einem Dauerthema im Ort widmete sich Helga Rueskäfer. Sie führte die Highlights der 80jährigen Geschichte des Maisacher Freibades aus, eines der schönsten Freibäder im Landkreis. Eine unendliche Geschichte war der Untertitel.

Über die Zeit der Befreiung von den Nationalsozialisten im Dorf berichtete Charly Muth. Anhand von zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen war sein Thema 1945: Der Einmarsch der amerikanischen Truppen und die ersten Wochen nach der Besetzung. Die Lesung zeigte, welcher Schrecken der Zweite Weltkrieg war, wie verblendet einige ihrem Führer nachhingen und wie sehr die Zivilbevölkerung litt.

Auf die Suche nach Erdöl in der Gemeinde machte sich Stefan Schader. Seine Lesung hieß Texas in Maisach oder die Suche nach Erdöl und Erdgasvorkommen auf dem Gebiet der Gemeinde Maisach in den 1950er bis 1970er Jahren. Interessant, was es so alles in einer so kleinen Gemeinde gab. Aus Maisach ist nie Dallas geworden.

Ich widmete mich einem emotionalen Thema Alberto – ein italienisches Herz in Maisach. Alberto war der Besitzer der örtlichen Eisdiele, der an Krebs verstarb. Seine Frau und Kinder führen die Eisdiele weiter. Das Schicksal von Alberto zeigte, wie sehr ein ganzer Ort an seiner Eisdiele und seinen Betreibern hin.

In die Vorzeit versetzte uns Fritz Aneder mit seinem Artikel über spektakuläre Gräberfunde in Gernlinden. Unter einer Küche wurden Gräber entdeckt, ein guter Stoff für einen Horrorfilm.
Smalltalk und Netzwerken war anschließend angesagt. Wir konnten noch ein paar Meisaha-Hefte unters Volk bringen.

Exemplare gibt es weiterhin in der Gemeinde zu erwerben. Und weil das Ganze so gut gelaufen ist, haben wir für 2025 auch gleich einen Termin zu einer Lesung in der Gemeindebücherei festgelegt. Jetzt geht es aber an das Schreiben der Artikel für das Meisaha-Heft 2024.

Open AI mit GTP 4o – der nächste Schritt

14. Mai 2024

Gebannt verfolgte ich die Neuerungen, die Open AI-Technikchefin, Mira Murati gestern Nacht vorstellte. Open Ai ist der Hersteller von ChatGTP und DALLE, ein Software-Hersteller, der mein Leben auf den Kopf stellt. Vorgestellt wurde GT4o für Jedermann. Bisher mussten die kostenlosen Nutzer der Software mit der Version 3.5 Vorlieb nehmen, jetzt bekommen sie das Update auf 4o für umsonst. Und es gab Verbesserungen im Bereich Sprache, Text und Bild. Gestestet habe ich sie bisher noch nicht, die Software wird in den nächsten Tagen ausgerollt.

Die 26minütige Präsentation war nicht ohne Fehler, aber die Vision dahinter ist enorm. Die kostenlose Version soll nun auch sprechen können. Die Kommunikation mit dem Chatbot läuft also jetzt auch über Sprache. Meine Amazon Echo-Geräte mit Alexa werden beleidigt sein. Hier die komplette Vorstellung:

Die KI soll nicht nur mathematische Aufgaben lösen können (das konnte sie bisher auch schon), sie soll jetzt Hilfestellung beim Lösungsweg geben und eine Art Nachhilfecoach darstellen. Auch Live-Übersetzungen von Sprache mit Sprachausgabe ist nun möglich – der Universalübersetzer der Enterprise ist damit Realität. Murati sprach auf Italienisch, die KI übersetzte auf Englisch. Das Team sprach auf Englisch und die KI übersetzte auf Italienisch. Adieu Langenscheidts Wörterbuch für den Urlaub.

ChatGPT am Mac
ChatGPT 4o von Open AI wird nun als Desktop-Anwendung auf dem Mac laufen zugänglich. Die soll es einfacher machen, auf das System zuzugreifen. Ich habe bisher die Anwendung MacGTP laufen. Von Windows wurde bei der Keynote nicht gesprochen. Wahrscheinlich werden Neuerungen auf der Apple Keynote WWDC am 10. Juni von Tim Cook verraten, wenn ChatGTP in das iOS18 von Apple integriert wird. Das Wirtschaftsmagazin Bloomberg berichtete unlängst, dass die Kooperation zwischen Open AI und Apple in trockenen Tüchern sei. Was wohl Microsoft dazu sagt?

Das Zauberwrt ChatGTP 5 wurde in der Übertragung nicht gewöhnt. Die Version 4 kam vor 14 Monaten auf den Markt. So wird 4o wohl nur ein Zwischenschritt sein. Die Erwartungen auf den nächsten Schritt sind bei mir groß.

Skulptur der Nachhaltigkeit im Deutschen Museum München

13. Mai 2024

Unsere Familie trennt die Wertstoffe, versucht wenn möglich mit dem Rad, der Bahn oder öffentliche Verkehrsmittel zu fahren, wir setzen auf Solar und bemühen uns einen Teil zur Energiewende zu leisten. Natürlich könnte es noch immer mehr sein. Nachhaltigkeit ist wichtig und wie eindrucksvoll dieses Thema dargestellt werden kann, habe ich unlängst im Deutschen Museum gesehen. Es ist ein Nachhaltigkeitsbaum aus Elektronikschrott. Es geht um das Thema Recycling von Elektronik-Werkstoffen, das eindrucksvoll dargestellt wird.

Diese Skulptur mahnt eindrucksvoll zur Reduzierung von Plastikmüll und Elektroschrott. Alte Waschmaschinen, Kühlschränke, Fernseher, Handys oder Computer: In den 27 EU-Staaten wanderten 2020 rund 4,7 Millionen Tonnen ausgedienter Elektro- und Elektronikgeräte in den Müll. Das war ein neuer Höchststand.

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Abfallmenge um 4 %. In Deutschland landeten im Jahr 2020 etwas mehr als eine Million Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte in den Abfallsammelstellen (+9 % gegenüber dem Vorjahr).

Der Nachhaltigkeitsbaum ist auch irgendwie ein Kunstobjelt und ich entdeckte Elektronik, die sich selbst einmal im Einsatz hatte, aber schon lange vergessen habe. Es zeigt, wie kurzlebig unsere Zeit ist.

Persönlicher Nachruf auf Roger Corman

12. Mai 2024

Jeder, der sich ein wenig mehr für Kino und Film interessiert, wird den Namen Roger Corman kennen. Der Regisseur und Produzent ist im Alter von 98 Jahren gestorben. Ein stolzes Alter und ein stolzes Werk, das er hinterlassen hat.

Corman war zum einen ein Meister der B-Movies und zum anderen ein Förderer von Regisseuren, die größer werden sollten als er: Francis Ford Coppola, Martin Scorsese und James Cameron. Eine Würdigung von Corman gibt es auf den einschlägigen Seiten. Ich möchte mich mit einer anderen Geschichte an ihn erinnern: Roger Corman brachte mich zur Literatur.

Das mag seltsam erscheinen, aber es stimmt. Als Kind und Jugendlicher schaute ich seine preiswerten Edgar Allan Poe Verfilmungen und verschlag sie. Ich mochte das theatralische Spiel der Akteure (danke Vincent Price) ich liebte das Dekors, das in den Filmen immer wieder auftauchte – und ich mochte vor allem die Story der Filme.

Ich sah die Poe-Verfilmungen im Fernsehen, wie Die Verfluchten (1960) nach der Geschichte Der Untergang des Hauses Usher, dann Das Pendel des Todes. 1962 kam mein Lieblingsfilm Lebendig begraben mit Ray Milland. Es gab noch Schwarze Geschichten – Der grauenvolle Mr. X, aber vor allem Der Rabe mit Boris Karloff, Peter Lorre und Jack Nicholson. Es kam noch zu Die Folterkammer des Hexenjägers (eigentlich nach Lovecraft) und die beiden Klassiker Satanas – Das Schloss der blutigen Bestie und Das Grab der Lygeia.

Die Geschichten waren unheimlich und ich mochte sie. Und so wagte ich mich als Jugendlicher an die Geschichten von Edgar Allan Poe. So entschloss ich mich, einen Sammelband von Poe-Geschichten zu kaufen und verfiel diesem Meister der amerikanischen Kurzgeschichte. Das wäre ohne Roger Corman nie passiert. Und dafür bin ich ihm dankbar.

Espresso für unterwegs: Espressomaschine Outin nano

11. Mai 2024

Ich geb es zu, ich mag Espresso. Ich bin jetzt nicht der Typ, der überall mit seinem Kaffeebecher herumläuft und den Extrakt der braunen Bohne schlürft, aber für einen guten Espresso bin ich jederzeit zu haben.

So ist es kein Wunder, dass ich nach dem Aufwachen sofort die Siebträger anwerfe und mir einen guten Espresso gönne. Das ist für mich Luxus und Leben. Jetzt bin ich aber oft auf Reisen zu mehrtägigen Seminaren und Vorträgen. Dort gibt es keinen Kaffee gleich nach dem Aufstehen oder Kaffee ist Plörre. Ich will ja in meinem Zimmer sitzen, mich vorberieten und eben einen Espresso trinken. Ich will nicht mit dem Pyjama in die Rezeption oder Küche der Unterkunft schleichen und einen Espresso erbetteln, der übrigens in der Regel überteuert ist. Scheinbar ist Espresso eines der teueres Getränke der Welt in deutschen Hotelbetrieben.

Also war guter Rat teuer. Meinem Kollegen Thomas, ein erfolgreicher Foodblogger, ergeht es ebenso. Wir diskutierten den Kauf einer mobilen Espresso-Maschine und kamen beide nach unserer Recherche auf die Modelle von Outin. Er kaufte die Outin nano im langweiligen Grün, ich wagte Farbe und nahm Fuchsia. Freilich ersetzt das Ding keine Siebträger, aber es verrichtet unterwegs seine Arbeit. Die Kaffeemaschine mit Selbstaufheizend in 3-4 Minuten und bringt einen Druck von 20 Bar. Ich kann den Akku per USB-C Aufladen, was kein Problem ist, denn Technik hab ich bei meinen Reisen immer dabei. Ein Aufladen im Auto geht auch, nutze ich aber eher selten, weil ich kaum Auto fahre. Ich bevorzuge die Bahn. Wasser habe ich durch eine Trinkflasche immer dabei.

Ich kann Kaffee aus Kapseln und auch Kaffeepulver verwenden. Ich bin absolut kein Freund dieser Alu-Kapseln, aber meine Experimente mit eigenen Kaffeepulver waren eine Sauerei. So biss ich in den sauren Apfel und kaufte mir bei Amazon die spezielle Amazon-Variante von Espresso. Es gehen auch die Kapseln von Illy, Lavazza, Kimbo, Cafe Royal, L’OR, Jacobs und Nespresso, aber da bin ich von der Auswahl überfordert und habe mir erst einen Probepack der Amazon-Eigenmarke gekauft, um herauszufinden, was mir eigentlich schmeckt.

Also wenn Wasser (ich nehme 50 ml) und Kapsel in der Maschine sind, drücke ich ein Knöpfchen und los gehts. Die Maschine erhitzt das Wasser und extrahiert den Espresso automatisch mit nur einem Tastendruck. Der Hersteller hat unten eine vergrößerte Kaffeetasse aus Plastik angebracht. So könnte die Maschine beim Zubereiten des Espressos einfach auf dem Tisch stehen und ich hätte meine Hände frei. Aber die Plastiktasse finde ich einfach stillos. Ich verwende statt der sinnvollen Kaffeetasse aus Plastik lieber eine meine Espressotasse. Hie muss ich die Maschine im entscheidenden Augenblick über die Tasse halten. Das bekomme ich hin. Also einen, zwei oder drei Tassen Espresso am Morgen und der Tag ist mein Freund.

Bis das Blut gefriert – Rückblick auf meine Matinee

10. Mai 2024

Ein Film, der mir bis heute Unbehagen verbreitet, ist der klassische Horrorfilm „Bis das Blut gefriert – The Haunting“ von Robert Wise aus dem Jahr 1963. Das war auch der Grund, weshalb ich ihn für meine phantastische Matinee im Scala Fürstenfeldbruck ausgewählt haben. Hier ist mein Vortrag als Video.

Der Film basiert auf den Roman „The Haunting of Hill House“ von Shirley Jackson. Der Schwarzweißfilm erzählt die Geschichte von vier Personen, die in ein altes Herrenhaus einziehen, um paranormale Phänomene zu untersuchen. Doch schon bald beginnen unerklärliche und beängstigende Ereignisse, die psychische Gesundheit der Bewohner zu beeinträchtigen.

Es ist einer der wenigen Spukfilme, bei denen das Spukhaus wirklich den Anschein hat, zu leben und auf die Personen einzuwirken. Regisseur Robert Wise schafft es wirklich Atmosphäre und Angst zu gestalten. Dazu nutzt er besondere Kameraeffekte und einen effektiven Einsatz von Soundeffekten und Musik des britischen Komponisten Humphrey Searle.

Insgesamt ist „The Haunting“ ein Klassiker des Horrorfilms, der auch nach Jahrzehnten nichts von seiner Faszination verloren hat. Robert Wise schuf mit diesem Film ein Meisterwerk des subtilen Horrors, das seine Zuschauer mit einer meisterhaften Inszenierung, starken Darstellerleistungen und einer fesselnden Geschichte in den Bann zieht.

Die nächste phantastische Matinee widmet sich dem Film Das Omen von 1976. Satan schickt seinen Sohn zur Erde mit schockierenden Auswirkungen. Die Matinee ist am Sonntag, 19. Mai um 10:45 Uhr im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.