Archive for April 2024

Gasthof Heinzinger: 4-Hands-Dinner mit Sandra Hofer zu Ehren von Marc Böhringer

12. April 2024

Das Datum für das 4-Hands-Dinner im Gasthof Heinzinger in Rottbach war nicht zufällig gewählt und es ist schön, dass Gastronom Denis Kleinknecht daran gedacht hat. Es fand am 10. April statt, dem 55. Geburtstag von Marc Böhringer, der im Dezember 2023 verstarb. Böhringer galt in der gehobenen Gastroszene als der Essig-Meister und so wurde jeder sechs Gänge des hervorragenden Menüs in Rottbach mit den unterschiedlichen Essig-Sphärenklängen von Böhringer ergänzt – eine wunderbare Idee und schmackhaft obendrein.

Zu Gast war dieses Mal in der Küche Sandra Hofer. Zusammen mit Denis Kleinknecht und seinem bewährten Team zauberten sie ein Menü, was sich nach Worten Kleinknechts so beschrieben lässt: „So schmeck Frühling!“

Sandra Hofer, Küchenchefin des Bistro „Oma&Enkel“ im Alexander Herrmanns Posthotel in Wirsberg gab sich die Ehre ein feines 6-Gänge Menü mit Kleinknecht zu kochen. Frühlingshaft leichte Aromenspiele in ungezwungener und locker Atmosphäre geniessen, so das Versprechen, das eingelöst wurde.

„Vier begnadete Hände, zwei Generationen am Herd und eine mehr als stimmige kulinarische Feier zu Ehren des viel zu früh verstorbenen Marc Böhringer. Er würde sich über das Menü und den pointierten Einsatz seiner Essig-Sphären sicherlich mehr als freuen“, so das Tartuffel – Magazin für Gastrosophische Podcasts über den Abend. Besser kann man es auch kaum beschreiben, denn die 27jährige Sandra Hofer war mit nur 23 Jahren Deutschlands jüngste Küchenmeisterin.

Und hier das zauberhafte Menü des 4-Hands-Dinners im Gasthof Heinzinger in Rottbach:

Pochiertes Ei | eingelegtes Gemüse | 7 Minuten Mayonnaise | Kräuter | Blüten
Stuttgarter Sphärenklänge No.10 – Sandra Hofer

Spargel geflämmt | Spargelaschecrème | Bronzefenchel | Blattsenf
Stuttgarter Spährenklänge No.1 – Denis Kleinknecht

Maultasche | Kaninchen | Brunnenkresse Stuttgarter
Sphärenklänge No. 7 – Denis Kleinknecht

Birnbaum-Seeforelle | Zwiebelgewächse | Kichererbsen
Stuttgarter Sphärenklänge No. 4 – Sandra Hofer

Stubenküken | Zitronenkruste | Erbse | Karotte | Minze
Stuttgarter Sphärenklänge No.5 – Denis Kleinknecht

Rhabarber | Joghurteis | Schokoladen-Blondie | Limettenchips
Stuttgarter Sphärenklänge NO. 21 – Sandra Hofer

Wenn das Steckerlfischboot bei uns vor Anker geht

11. April 2024

Mit dem Steckerlfisch ist es so eine Sache. Für mich ist so eine Makrele am Stock etwas besonders. Ich verbinde mit so einem Fischgeschmack bestimmte unbeschwerte Jugenderinnerungen und ich bin auch ein wenig anspruchsvoll, wenn es um Steckerlfisch geht. Nur einen Fisch am Stock über Hitze reicht nicht für ein genussvolles Essen.

Und daher freut es sehr, dass Robert Toni Gross, sicherlich der bekannteste und beliebteste Steckerlfisch-Griller im Landkreis Fürstenfeldbruck, nun mehrmals in unserer Gemeinde mit seinem Steckerlfischboot vor Anker geht und seine irischen Makrelen anbietet.

Ich habe Robert Toni Gross zum ersten Mal auf dem Maisacher Volksfest kennengelernt und wenn ich antreffe, kaufe ich seitdem gerne seinen Fisch. Steckerlfisch ist schließlich eine bayerische Spezialität, die besonders bei Volksfesten beliebt ist. Und irgendwie ist das ganze Jahr festlich zumute und daher esse ich das ganze Jahr diesen und anderen Fisch. Das Besondere an Steckerlfisch ist die Zubereitungsweise: Ein ganzer Fisch wird auf einen Metallstab (Steckerl) gespießt und über offenem Feuer gegrillt. Diese traditionelle Zubereitung verleiht dem Fisch ein einzigartiges rauchiges Aroma und eine knusprige Haut.

Zu Karfreitag waren in der ganzen Gegend immer wieder Steckerlfische von unterschiedlicher Qualität bei unterschiedlichen Anbietern im Verkauf. Amateure, die nicht wissen, was sie tun, waren ebenso unterwegs wie Grillprofis wie es eben Robert Toni Gross einer ist. Ich hab keine Lust mehr auf Experimente und versalzene Fische und bleibe daher beim Steckerlfisch-Kauf bei meinem angestammten Dealer. Er hat das Grillen optimiert, in einem bestimmten Winkel grillt er die Fische über der Buchenholzkohle. Beim Filetieren kann er überprüfen, ob der Fisch speisefertig ist, wenn er den Stab herauszieht. Leider verrät er nicht, was in seinem Grillgewürz enthalten ist, außer zwölf Gewürzen. Die genaue Zusammensetzung bleibt sein Geheimnis. Der Verkauf seiner irischen Makrelen ist natürlich wetterabhängig und wird jeden Tag auf der Homepage aktualisiert.

Die irische Makrele, auch bekannt als Atlantische Makrele (Scomber scombrus), ist eine weit verbreitete Fischart im Nordostatlantik und im Mittelmeer. Sie ist für ihre charakteristischen blaugrünen Rücken und silbrigen Seiten bekannt. Makrelen sind Schwarmfische, die sich hauptsächlich von kleinen Fischen, Krill und Plankton ernähren. In Irland ist die Makrele ein wichtiger kommerzieller Fisch und spielt eine bedeutende Rolle in der irischen Fischereiindustrie. Sie wird von Küstenfischern sowie von größeren Fangflotten gefangen. Sie ist reich an Omega-3-Fettsäuren und gilt als gesunde Proteinquelle.
Robert Toni Gross bezieht seine Fische aus Irland.

Tour des Steckerlfischbootes
Jetzt hat er seine Tourplan veröffentlicht. Montag: Gernlinden, Dienstag: Maisach vor dem Rathaus, Donnerstag: Olching, Freitag: Günding/Bergkirchen, Samstag: Mammendorf. Für mich ist nun Dienstag Fisch-Tag. Arbeit am Rechner unterbrechen, Spaziergang zum Rathaus, Fisch kaufen und kleinen Ratsch halten und dann den Fisch genießen, bevor es wieder weitergeht. Für mich eine wunderbare kulinarische Bereicherung meines Mittagstisches. Daten auch auf der Website.

American Werewolf (1981) – Rückblick auf meine Matinee

9. April 2024

Es gibt phantastisches Filme, die einen nicht mehr aus dem Kopf gehen. Sie enthalten ikonische Szenen, die das ganze Genre geprägt haben. Eine solche Szene ist die Verwandlung in American Werewolf von John Landis. Ich habe über diesen Klassiker eine meiner monatlichen Matineen im Scala Kino in Fürstenfeldbruck gehalten. Hier mein Vortrtag

Ein herausragendes Merkmal des Films sind die innovativen Spezialeffekte und das Make-up von Rick Baker. Die Transformationsszene, in der David sich zum ersten Mal in einen Werwolf verwandelt, ist bahnbrechend und bis heute beeindruckend. Baker gelingt es, die physische und emotionale Qual der Verwandlung realistisch darzustellen, was den Horror des Moments verstärkt. Rick Baker ist ein Pionier auf dem Gebiet der Spezialeffekte und Make-up-Kunst. Seit den 1970er Jahren hat er die Filmindustrie mit seinen innovativen und bahnbrechenden Arbeiten geprägt. Seine Kreationen haben neue Standards für Realismus und Kreativität gesetzt und zahlreiche andere Künstler inspiriert.

Frühe Masken von ihm wären in King Kong (1976), Star Wars (1977) oder Teufelskreis Alpha (1978) zu sehen. Pop-Ikone Michael Jackson war von dem Meisterwerk ‚American Werewolf so begeistert, dass ihn Baker im Kult-Video ‚Thriller‘ persönlich verunstalten durfte. Baker beschrieb seine Kunst Einmals so: „Man sieht das Ding, das vorher nur als Idee im Kopf herum spukte, real und lebendig werden. Das ist wahnsinnig aufregend und in gewisser Weise fühle ich mich dabei wie Dr. Frankenstein.“

Humor im Horrorfilm
Obwohl ich Humor in Horrorfilmen eigentlich nicht mag, hier passt er. Landis spielt geschickt mit den Erwartungen des Publikums und wechselt zwischen gruseligen und komischen Momenten. Dies verleiht dem Film eine schöne Atmosphäre, die sowohl Spannung als auch Unterhaltung bietet.

Bis das Blut gefriert
Die nächste Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck findet am Sonntag 14. April um 10:45 Uhr statt. Ich bespreche und zeige den Spukhausklassiker Bis das Blut gefriert. Karten gibt es online.

Filmkritik: Godzilla X Kong – The new Empire

8. April 2024

„Was ist das für ein Trip?“ Diese Frage stellt einer der Protagonisten im neuen Blockbuster Godzilla X Kong – The New Empire. Und genau diese Frage muss sich der Zuschauer stellen, der die neue Episode aus dem Monsterverse über sich ergingen ließ. Ich genoss den neuen Monsterfilm in meinem Lieblingskino Scala in Fürstenfeldbruck.

Wer erzählerische Tiefe wie bei dem jüngsten japanischen oscarprämierten Ausgabe Godzilla minus One erwartet hat, der wurde gnadenlos enttäuscht. Godzilla X Kong – The New Empire ist genau das Gegenteil von Erzählkino. Die Handlung ist auf ein Minimum geschrumpft und der Kampf der Monster geht den ganzen 115 minütigen Spielfilm durch, obwohl Kong deutlich mehr Screentime hat als mein Liebling Godzilla. Sowohl Godzilla als auch Kong spüren eine Bedrohung, die aus dem Innern der Erde kommt. Auf Skull Island öffnen die Menschen einen Zugang zur Hohlerde. Dort treffen Godzilla und Kong auf einen mächtigen Gegner, der die Existenz aller bedroht, blablabla

Die Idee der Hohlerde wird weiter gesponnen und Sir Arthur Conan Doyles vergessene Welt wird ebenso zitiert wie Jules Vernes Mittelpunkt der Erde. Aber soviel Kultur wird nur angedeutet und verwirren nur das Geschehen. Tiefere Gedanken stören in dem Film nur, der sich brachial seinen Weg in das Stammhirn des Publikums haut. Ach ja, die Hohlerde hat gleich nochmal einen Hohlraum, aber das wird dann doch etwas verwirrend. Die Physik wie Lichteinfall kann getrost außer Acht gelassen werden, lenkt vom Film nur ab. Die erste Fan-Diskussion um Godzilla gab es dann auch, als er in violett auftauchte. Wahrscheinlich hatte Adidas mit seinen violetten Shirts für die Nationalmannschaft in den Fußballkreisen einen ähnlichen Aufruhr.

Kong wird allgemein emotionaler gezeigt. Er zeigt deutlich mehr Schauspieltalent als die hilflosen Schauspieler, die mit Sparwitzen nur so um sich werfen, damit sie wenigstens etwas Farbe bekommen. Einzig die Kong-Flüsterin Kaylee Hottle darf ein wenig geheimnisvoll schauspielern.

So hat der große Affe von Skull Island auch mal Zahnweh, nimmt sich einem Baby-Kong an, ist auf der Suche nach Verwandtschaft und scheint mit mehr Hirn ausgestattet zu sein, als der Rüpel Godzilla, der sich gleich das römische Kolosseum als Schlafplatz ausgesucht hat. Asiatische Drachen gegen römischen Imperialismus. Die Herrschaften nehmen bei ihren Zweikämpfen auch keine Rücksicht auf Kulturdenkmäler. Die Pyramiden bleiben ebenso auf der Strecke wie römische Tempel oder brasilianische Strände. Dann taucht noch ein Affendiktator mit Namen King Scar auf, der an den Trailer von Planet der Affen erinnert, der vor dem Hauptfilm im Scala-Kino gezeigt wurde. Der böse Affe unterjocht auch noch einen Titanten und die restliche Affenbande. Klar, dass hier eine Befreiungsaktion wie Indy Jones im Tempel des Todes gestartet werden muss. Befreiung der Affen ist ja schließlich auch eine Lebensaufgabe für Kong, der hier aber Godzilla an seiner Seite braucht. Godzilla ist ja auf der Erde so eine Art Weltpolizist und schaut, dass alles dort oben seine Ordnung hat. Kong hat sich derweil ein wenig mit Rousseeau vertraut gemacht und ist strebt nach dem idealen Naturzustand.

Godzilla X Kong als Kulturbotschafter und Ikonen der Popkultur. Und hier wird der Film auf einmal sehr interessant. Die menschlichen Akteure, voller Klischees, agieren hilflos und dienen nur der Erklärung der gezeigten Keilerei. Hirn abschalten und den Fights genießen, so ist die Forderung an den Zuschauer.
Wer das nicht kann und ein wenig in der Tradition der Toho-Godzilla-Filme beheimatet ist, erkennt wohlwollend die Filme der Showa- und der Heisei-Ära, als sich Menschen noch in Gummi-Monsterkostümen kloppten. Regisseur Adam Wingard hat diese Filme mit Monster-Suit wohl als Kind ebenso genossen und setzt die Klopperei der siebziger Jahre nun in VFX um.
Als endlich Mothra auftaucht, schlug mein Fan-Herz höher. Ich mag sie seit sie 1964 zum ersten Mal in Godzilla und die Urweltraupen ihr Antlitz zeigte. Die Motte war ja die Göttin der Modra-Insel, was aber im Monsterverse verloren gegangen ist. Regisseur Adam Wingard würde bei Erfolg des zweiten Teils seines Monsterverse noch einen dritten Teil draufsetzen, vielleicht geht sogar ein Film mit noch weniger Handlung. Aber bitte dann mit mehr Screentime von Godzilla.

Nur noch ein Wort zum Score. Den Score liefert Tom Holkenborg alias Junkie XL mit viel Bombast und ohne Akira Ifukube-Thema. Für mich ist de Score belanglos, da wünsche ich mir sogar Bear McCreary zurück und da hat mir der Score schon wenig gefallen.

animuc 2024 – wieder ein Fest für die Sinne

7. April 2024

Die animuc ist Fürstenfeldbruck ist für unsere Familie ein Pflichttermin. Einmal im Jahr findet die großartige Cosplayer-Veranstaltung im Veranstaltungsforum Fürstenfeld auf dem Klostergelände statt. Tausende begeisterte Manga-, Anime- und Japan-Fans sind zu diesem dreitätigen Event gepilgert. Wer keine Karten mehr bekommen hat, der ließ sich bei bestem Wetter auf dem Klostergelände nieder, fachsimpelte oder schoss Fotos vor der wunderbaren Kulisse.

Nachdem im vergangenen Jahr der Strom durch einen Schaden an einem Umspannwerk ausfiel, lief dieses Jahr alles glatt. Und auch das Wetter spielte mit. Nur das Handy-Netz war wieder einmal überlastet. Ein Streaming war aufgrund der fehlenden Bandbreite unmöglich, schließlich hatten die zumeist jungen Besucher ihr Smartphone dabei und nutzen es entsprechend.

Neben der Verkaufsausstellung in der Tenne standen bei mir neben der Kontaktpflege vor allem die Vorträge im Mittelpunkt. Zusammen mit meiner Frau bekamen wir einen Platz bei Naraku Brock, die uns über zwei Stunden über japanische Küche informierte. Hat mir persönlich viel gegeben und Naraku Brock, weiß sich in Szene zu setzen und es machte ihr einfach Spaß ihre Show anzuhören. Die Frau versteht ihr Handwerk. In meiner Funktion als Speaker, Referent und Dozent schaute ich mir auch immer ihre Form der Darbietung an und genoss sie.

Seit 2009 findet mit der gewohnten Corona-Unterbrechung einmal jährlich die Convention statt und jedes Jahr werden relevante Programmpunkte vom Verein Animexx e.V. Zusammengestellt. Als ich dem Vortrag von Naraku Brock lauschte, kam mir die Idee für einen eigenen Vortrag. Ich werde die Idee mal bei Animexx einreichen, vielleicht darf ich 2025 als Speaker tätig sein. Über das Thema wird allerdings noch nichts verraten. Lassen wir uns überraschen.

Vielleicht noch ein Wort zu den Besucherinnen und Besuchern in ihren eindrucksvollen Kostümen. Selten haben ich so viele junge Leute mit so guter Laune erlebt. Diese Community ist friedlich und rücksichtsvoll. Und sie ist am Austausch interessiert. Ich führte viele kleine und große Gespräche.

Im Klosterhof standen Imbisswägen oder Foodtrucks, wie es neudeutsch heißt. Ich probierte das erste Mal Tako-yaki und bin sehr angetan von diesem gebratenen Krake, ein kleines warmes Gericht aus Osaka.

Und weil Katzen eine besondere Rolle spielen, hat sich unser Kater Parsifal auch gleich in Szene gesetzt.

Filmkritik: Andrea lässt sich scheiden – Gin Tonic is ka Alkohol

3. April 2024

Als ich mir „Andrea lässt sich scheiden“ im Kino angesehen habe, da hab ich mich fremdgeschämt. Ich wäre gerne unter dem Kinosessel gekrochen, denn Regisseur Josef Hader hat in seinem zweiten Spielfilm genau hingeschaut. Er hat so genau aufs Land geschaut und die Figuren und Charaktere ins Szene gesetzt, denen ich oftmals im wirklichen Leben begegne. Polt hat mal eine Serie gehabt „Fast wie im richtigen Leben“ und genau diese scharfe Beobachtungsgabe hat Josef Hader in „Andrea lässt sich scheiden“ auch, allerdings nicht auf bayerische, sondern auf österreichische Art.

Ich mag diese Art von Humor. Die Beobachtungsgabe von Hader ist enorm. Ich habe ihn vor 25 Jahren mal im Lustspielhaus live gesehen und bin seitdem ein Fan von ihm. Trocken und zielsicher. Hier ein Filmgespräch mit Hader, bevor wir seinen Film zu sehen bekommen haben.

Nach der Wilden Maus von 2017 nun die zweite Regiearbeit. Der Inhalt ist linear und einfach: Die Polizistin Andrea lebt mit ihrem Ehemann auf dem Land. Doch Andrea ist unglücklich in der Ehe und sie wünscht sich eine Scheidung, um ein neues Leben als Kriminalinspektorin in der Stadt zu führen. Aber ihr Traum von der Zukunft gerät in Gefahr, als sie nach einer Geburtstagsfeier ihren betrunkenen Noch-Ehemann anfährt und schließlich Fahrerflucht begeht. Doch zu Andreas Überraschung bekennt sich der trocknende Alkoholiker Franz im Irrglauben zu der Tat.

Aber es geht weniger um das Storytelling, es geht vielmehr wie das Storytelling in Szene gesetzt wird. Es werden Charaktere gezeigt, wie wir jederzeit und an jedem Ort auf dem Land antreffen können. Stadtmenschen können über den Film lachen und den Kopf schütteln, Landmenschen, wie ich es einer bin, werden die Mitmenschen erkennen in ihrer Sinnlosigkeit, in ihrer Tragik und naiven Aussichtslosigkeit. Jeder Charakter passt und jeder von uns Zuschauern kennt die eine oder andere dargestellte Person, vielleicht erkennt man sich auch selbst mit seinen leeren Sprüchen und nutzlosen Handlungen.

Ich habe mich köstlich amüsiert und ich war peinlich berührt, wie genau Hader seinen Mitmenschen aufs Maul geschaut hat. Vielleicht braucht man eine gewisse Reife, um den Witz in der Trostlosigkeit des Landes zu erkennen. Es tat weh diese Personen zu sehen und es tat auch weh, wenn einen selbst der Spiegel vorgehalten wird. Und der Spruch „Des is Gin Tonic. Gin Tonic is ka Alkohol.“ ist in den Wortschatz unserer Familie eingegangen.

Ich habe die Vorpremiere in München gesehen und werde nun mir den Film in meinem Lieblingskino Scala Fürstenfeldbruck noch einmal ansehen. Der Film lohnt sich.

Die Grillsaison ist eröffnet – grillst du auch?

2. April 2024

Ich bin ein Ganzjahres-Griller, das bedeutet, der Grill auf der Terrasse ist das ganze Jahr im Einsatz. Nach den ersten schönen Tagen bemerke ich in meiner Nachbarschaft, dass die Saison-Griller ihre Holz-, Gas- oder Elektrogrills fit machen und über Ostern den Grill angeworfen haben. Da kann ich nur müde lächeln.

Interessant ist aber, was die Deutschen im Allgemeinen grillen und es stellte sich mir die Frage: Was kommt eigentlich auf den Rost? Bei uns ist es Fleisch, Gemüse und besonders Fisch. Pizza mache ich eher weniger, da nutze ich eher den Ofen. Und ich stelle fest, dass ich eher eine Grill-Ausnahme bin. Denn ich bin kein Würstchen-Fan. Ich hab nur in Landsberg einen Metzger, dessen Würste ich sehr gerne mag, aber der Weg mir in der Regel zu weit ist. Fleisch und Würstchen zählen nach wie vor zu den beliebtesten Lebensmitteln auf dem Grill. Hier geben 81 Prozent der Befragten an, dass Fleisch am liebsten fürs Grillen zubereitet wird, 65 Prozent greifen auf Würstchen zurück. Während Fleisch bei Männern und Frauen fast gleichermaßen beliebt ist, sind es bei Würstchen vor allem Männer (71 Prozent), die darauf beim Grillen nicht verzichten möchten. Bei den Fleischarten sind sich die Deutschen ebenfalls einig, vor allem Schweinefleisch (60 Prozent) wird gegrillt, danach folgen Rind (49 Prozent) und Hähnchen (48 Prozent) auf Platz zwei und drei. Bei mir steht Rind ganz vorne, Schwein esse ich kaum.

Gemüse kommt nur mit knapp 35 Prozent auf den Grill und die Fleischersatzprodukte bilden mit nur 4 Prozent das Schlusslicht beim Grillgut. Das sind alles Aussagen der Meinungsforscher von Civey, die im Auftrag des Forums Moderne Landwirtschaft (FML). Dort gibt man den Grillkompass 2024 heraus.

Doch woher kommt das Fleisch?
Diese Aussagen finde ich interessant und wäre positiv überrascht, wenn es stimmt und die Leute ehrlich bei der Umfrage geantwortet haben, Die Lebensmittel, die auf den Grill kommen, werden überwiegend beim Metzger gekauft. 68 Prozent der Befragten, die Fleisch essen und grillen, geben das an. Dicht gefolgt kommt der Supermarkt mit 59 Prozent. Der Discounter schafft es nur auf 29 Prozent. Auf dem Markt kaufen nur 12 Prozent der Befragten regelmäßig fürs Grillen ein. Bei uns im Dorf ist einmal die Woche nur Markt, aber die Biofleischerzeuger haben Fleischautomaten aufgestellt.
Vor allem die junge Zielgruppe (18-29 Jahre) gibt an, dass sie vorwiegend beim Metzger einkauft, wenn es um das Grillgut geht. Während Befragte im Alter von 40-49 Jahren beim Fleischkauf eher auf Produkte aus dem Supermarkt zurückgreift (69 Prozent).

Und auch interessant und ich hoffe, dass die Fragen ehrlich beantwortet wurden. 53 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen beim Fleischkauf vor allem die Regionalität wichtig ist. 34 Prozent hingegen achten beim Kauf auf Produkte aus Tierwohl-Standards. 32 Prozent ist beim Fleischkauf vor allem der günstige Preis am wichtigsten. Ob es sich um Fleisch aus Biohaltung handelt, interessiert etwa ein Viertel der Deutschen (26 Prozent). 27 Prozent greifen dabei am häufigsten auf bereits grillfertige Produkte zurück, wie etwa mariniertes Fleisch. Vor allem der Altersspanne 65+ ist die Regionalität beim Fleischkauf am wichtigsten (65 Prozent). Der jüngeren Generation (18-29 Jahre) geht es dabei eher um den günstigen Preis (38 Prozent).

Herr der Kaijū-Monster: Godzilla-Sammler Detlef Claus

1. April 2024

Im Moment ist wieder Godzilla in aller Munde: Der Überraschungserfolg von Godzilla minus one in den Kinos, der Oscar für die Spezialeffekte und in Kürze startet der nächste Teil des Monsterverse Godzilla vs Kong – the new Empire. Und diese Erfolgswelle des japanischen Monsters nutzt Sammler Detelf Claus, der sein dritten Buch über die japanischen und asiatischen Monster im Eigenverlag veröffentlicht hat. Sein Buch Monster and Science Fiction Poster Art ist ein Paradies für Sammler, Fans und Fanatiker der Kaijū und Artgenossen.

Zeit also für ein ausführliches Videointerview mit Detlef Claus über seine Sammelleidenschaft, seine Bücher und seine Faszination zu sprechen. Zudem veranstaltet er einmal im Jahr ein Monstertreffen in seiner Heimatstadt Uelzen.

Detlef Claus ist Godzillafan seit über 50 Jahren und diese asiatischen Monster haben ihn so begeistert, dass ich 1998 mein erstes Buch dazu mit Rolf Giesen veröffentlicht habe. Das zweite Buch Asiatische Monster und Science Fiction Filme folgte dann 2011 mit dem nahezu gesamten Kinowerbematerial, welches jemals in Deutschland seit 1956 produziert worden ist. Und nun hat er sein drittes Asian Monster and Science Fiction Poster Art zu diesem Thema rausgebracht und zeige darin viele Kinoplakate aus Europa und anderen Teilen der Welt. Wie verschiedene Sammler bestätigen, hat Detlef Claus wohl die größte Kinoplakatsammlung Europas zu diesem Filmbereich.