Es wird Zeit, dass wir einen neuen Bundespräsidenten bekommen. Der Rückritt von Köhler hat die Gemüter beschäftigt. Ich möchte eine neue Perspektive anbringen: Viele Kinder sind über den Rücktritt von Horst Köhler stocksauer. Das hat keine politischen Gründe, sondern ganz einfach: Sie bekommen ihre Ehrenurkunde zu den Bundesjugendspielen nicht.
Die Ehrenurkunden zu den Bundesjugendspielen werden vom Bundespräsidenten unterschrieben und da wir den Bundeshorst nicht mehr haben, darf seine Unterschrift auch nicht mehr verwendet werden. Die tausendfach gedruckten Urkunden wandern ins Altpapier und die sportbegeisterten Schüler bekommen im Moment keine Urkunde. Danke liebe Politik für diese Motivationsbremse.
Wie es auf der offiziellen Seite der Bundesjugendspiele heißt, gilt derzeit folgende Anordnung: „Ehrenurkunden mit der Unterschrift des Bundespräsidenten a.D. Horst Köhler können nicht mehr vergeben werden. Neue Ehrenurkunden können voraussichtlich ab Mitte September 2010 geordert und an die Teilnehmenden nachgereicht werden. Sieger- und Teilnahmeurkunden können weiterhin ausgegeben werden.“
Also Mitte September gibt es wieder Ehrenurkunden, dann mit der Unterschrift des neuen Bundespräsidenten. Was dauert denn da so lange? Die Wahl des neuen Präsidenten wird ratz fatz geschehen und dann hat die Druckerei die Unterschrift. Über Nacht könnten die Urkunden gedruckt sein und Anfang nächster Woche verschickt werden. Das wäre eine schöne Geste an die Jugendlichen. Aber die sind nicht wichtig, die haben ja Zeit bis September.
Schlagwörter: Bundeshorst, Bundesjugendspiele, Bundespräsident, Ehrenurkunde Bundesjugendspiele, Horst Köhler, Siegerurkunden, Teilnahmeurkunden
30. Juni 2010 um 7:41 |
Komisch nur, dass an meiner Schule einst immer die alten Ehrenurkunden aufgebraucht wurden, egal wie lange der neue Bundespräsident schon im Amt war. Dabei sind die Bayern und ihre Beamten an sich ja nicht gerade als anarchistisch und subversiv verschrien 🙂
Meine zwei Anfragen, woher der pure Aktionismus rührt, hat die Ministerin Köhler bislang nicht beantwortet. Nicht einmal eine Eingangsbestätigung gab es. Dabei ist so eine Mail nun wirklich in Sekunden verschickt.
Muss man sich da wirklich noch über die Politikverdrossenheit der Bürger wundern?
30. Juni 2010 um 19:48 |
Ich frage mich, brauchen wir wirklich einen Bundespräsidenten für diese Ehrenurkunden? Oder anders: Würde sich der sportliches Nachwuchs nicht viel mehr über eine unterzeichnete Urkunde von Sportgrößen oder Sportidolen freuen? Ich schätze, dass die die sportelnden Mädels und Jungs z. B. den „Kaiser“ (und ich meine nicht den freundlichen Herrn aus der Hamburg-Mannheimer-Werbung) nicht nur eher kennen, sondern sogar mehr schätzen. Ich hätte mich seinerzeit wahnsinnig über eine unterzeichnete Urkunde z. B. Hansi Müller, Rosi Mittermeier oder von unserer Steffi Graf gefreut … Echte Sportsvorbilder und echte Ideale, die man positiv mit Deutschland und Sportlichkeit in Verbindung bringt! Horst Köhler dagegen definitv nicht …!!! Und so kann die sportliche Jugend sich sogar noch ein bisschen freuen, dass dieser „Hallo, ich hab jetzt eben mal keinen Bock mehr-Bundespräsident“ nicht auf den Ehrenurkunden unterschreibt – es soll ja eine Ehre sein, diese zu erhalten. Und sollte entsprechend nur von ehrenwerten Menschen unterschrieben werden.
Gell!
25. Juli 2010 um 20:38 |
Ich finde es schade, dass so die Erwartungen der Jungen enttäuscht werden, aber denke trotzdem, dass es auch andere Vorbilder gäbe, die hier eventuell künftig zum Einsatz kommen könnten. 😉
29. Juli 2010 um 9:17 |
Es wäre für ihn doch kein Aufwand diese Urkunden noch schnell zu unterzeichnen und zu überreichen. Dass das nun so gar nicht mehr möglich ist, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
4. November 2010 um 20:16 |
… hier fehlt immer noch die Ehren-Urkunde 😦