Posts Tagged ‘Weinbegleitung’

Wenn Wein und Küche sich umarmen im Gasthof Heinzinger

14. April 2025

Ein Besuch bei Gastronom Denis Kleinknecht in seinem Gasthof Heinzinger in Rottbach ist immer eine kulinarische Entdeckungsreise. Und wenn sich Denis Kleinknecht noch eine Koryphäe wie den Winzer Simon Graßmück aus der Pfalz an seine Seite holt, dann ist Wine & Dine nahezu perfekt.

Für mich steht fest: Denis Michael Kleinknecht, Küchenchef und Inhaber des Gasthofs Heinzinger in Rottbach, ist bekannt für seine kreative und zugleich bodenständige Küche, die regionale Tradition mit moderner Raffinesse verbindet. Seine Kochkünste wurden mehrfach ausgezeichnet, darunter mit der roten Haube des renommierten Restaurantführers Gault&Millau, die für „sehr empfehlenswerte“ und „herausragende“ Gastronomie steht.

Kleinknecht legt großen Wert auf die Verwendung regionaler und nachhaltiger Zutaten. Rund 80 % der Produkte stammen direkt von lokalen Erzeugern, darunter Demeter-Gemüse und Fleisch aus artgerechter Haltung. Diese Philosophie spiegelt sich in seiner Slow-Food-Küche wider, die Qualität, Regionalität und Saisonalität in den Mittelpunkt stellt. Seine Gerichte verbinden traditionelle bayerische Klassiker mit modernen Interpretationen und innovativen Techniken. Seine Leidenschaft für Kulinarik und sein Streben nach Perfektion machen ihn für mich und viele andere zu einem herausragenden Vertreter der deutschen Gastronomieszene.

Und und hatte er wieder einmal Simon Graßmück, ein Termin, den ich mir nicht entgehen lassen wollte. Das Weingut Graßmück aus Birkweiler in der Pfalz ist ein traditionsreiches Familienunternehmen, das seit über 350 Jahren besteht und aktuell von Simon Graßmück in der zwölften Generation geführt wird. Es liegt an der Südlichen Weinstraße, einer Region mit besonders vielen Sonnenstunden, ideal für den Anbau hochwertiger Weine.

Das Weingut bewirtschaftet renommierte Lagen wie den Kastanienbusch, Mandelberg, Rosenberg und Königsgarten. Diese bringen regelmäßig preisgekrönte Weine hervor, darunter trockener Riesling, fruchtiger Weißherbst, gehaltvoller Dornfelder und ausdrucksstarker Spätburgunder. Auch edelsüße Beerenauslesen und spritzige Sekte gehören zum Sortiment.

Das Weingut Graßmück in Birkweiler bietet eine breite Palette an besonderen Weinen, die durch ihre hohe Qualität und den regionalen Charakter überzeugen. Hier sind einige der herausragenden Weine aus dem Sortiment:

Weißweine
Riesling (trocken): Ein Klassiker der Pfalz, bekannt für seine Frische und Mineralität, ideal für Liebhaber trockener Weißweine.
Chardonnay Spätlese (trocken): Mit exotischen Aromen von grünem Apfel und Litschi sowie einem frischen Duft, ein rassiger Wein mit feiner Frucht.
Auxerrois (2023): Ein seltener Weißwein mit mildem Charakter und eleganter Struktur.
Rotweine
Spätburgunder (trocken): Ausdrucksstarker Rotwein mit feinen Holznoten, perfekt für gehobene Ansprüche.
Dornfelder (halbtrocken): Ein gehaltvoller Rotwein, der durch seine Fruchtigkeit und weiche Tannine besticht.
Cabernet Dorsa (trocken): Im Eichenholzfass gereift, bietet dieser Wein eine komplexe Struktur und kräftige Aromen.
Roséweine
Weißherbst: Ein fruchtiger Roséwein, der sich durch seine Leichtigkeit und Aromatik auszeichnet – ideal für Sommerabende.

Während des Abends erzählte Simon Graßmück Wissenswertes über seine Weine und seine Philosphie. Dabei schlug er aber auch ernste Töne an. Die Wasserknappheit stellt im Jahr 2025 eine ernsthafte Herausforderung für die Winzer in der Pfalz dar. Der Klimawandel führt zu häufigeren Dürreperioden und verändertem Niederschlagsverhalten, was die Wasserversorgung für die Landwirtschaft beeinträchtigt.

Die zunehmenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmuster führen zu einer geringeren Neubildung von Grundwasser. In Rheinland-Pfalz ist die jährliche Grundwasserneubildung bereits um rund 25 % gegenüber dem langjährigen Mittel zurückgegangen. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wasser für die landwirtschaftliche Nutzung.

Die Winzer in der Pfalz sehen sich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert:
Zum einen sind es die erhöhte Kosten: Ab 2024 müssen land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Rheinland-Pfalz ein Wasserentnahmeentgelt (Wassercent) zahlen. Für Grundwasser beträgt dieser 6 Cent pro Kubikmeter, für Oberflächenwasser 2,4 Cent pro Kubikmeter. Betriebe, die einem Wasser- und Bodenverband angehören, zahlen die Hälfte.  

Zum anderen ist es die Anpassung der Bewirtschaftungsmethoden: Um den Wasserverbrauch zu reduzieren und die Bodenqualität zu erhalten, setzen einige Winzer auf innovative Anbaumethoden wie die Querterrassierung. Diese Methode ermöglicht es, Regenwasser besser zu speichern und Erosion zu verhindern. Ich sprach mit Simon Graßmück zu dem Thema:

Aber nun zum Anlass des Abends: Wine & Dine. Es begann mit dem Gruß aus der Küche – Amuse Bouche dazu 2022 Pinot Blanc de Noir Sekt trocken

Kalbskopfcarpaccio, Vinaigrette gepickelte Radieschen, Wildkräuter dazu 2023 Birkenweiler Rosenberg Weißburgunder, trocken

Bärlauchschaum Kartoffel dazu 2023 Auxerrois, trocken

Fagottini, Short-Rib, Hanfasche, Honig dazu 2022 Sauvignon Blanc, Reserve „S“ trocken

Lachsforelle, Spargeldazu 2022 Birkenweiler Rosenberg, Chardonnay Kabinett, trocken

Stubenküken,Topfen, Schnittlauch, schwarze Limette dazu 2023 Birkenweiler Mandelberg, Pinot Noir Rosé, trocken

weiße Schokolade, Pistazie, Rose dazu 2023 Birkenweiler Kastanienbusch Riesling Spätlese, halbtrocken

Delicat-E-Lectro-Dinner im Gasthof Heinzinger, Rottbach

4. März 2025

Glück muss man haben. Zusammen mit der Gattin habe eine der begehrten Karten für das Delicat-E-Lectro-Dinner bei meinem Lieblingsgasthof Heinzinger ergattern können. Dahinter verbarg sich die 11. Rottbacher Gourmet Küchenparty. Rottbach ist ein Gemeindeteil von Maisach im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck.

Eine Gourmet-Küchenparty ist eine besondere kulinarische Veranstaltung, die sich durch ihre lockere, gesellige Atmosphäre und hochwertige Speisen auszeichnet. Im Gegensatz zu einem klassischen Restaurantbesuch findet das Küchenparty-Event in einer offenen Küche von Starkoch Denis Kleinknecht statt, wo die Gäste den Köchen direkt bei der Zubereitung der Speisen zuschauen können. Und natürlich waren wir alle neugierig, sahen zu und fachsimpelten. Dadurch entstand eine interaktive Erfahrung, bei der Kochen, Genießen und geselliges Beisammensein miteinander verschmolzen.

Typischerweise wurden bei einer Gourmet-Küchenparty mehrere kleine, raffinierte Gerichte serviert. Dieses Mal waren es 16 Gänge. Die Gäste konnten sich frei bewegen, verschiedene Speisen probieren und mit Denis und seinen Mitarbeiterinnen oder anderen Teilnehmern ins Gespräch kommen. Die hochwertige Zutaten, kreative Rezeptideen und perfekt abgestimmte Weine sind Teil seines Konzepts.

Die Küchenparty im Gasthof Heinzinger bietet eine entspannte Alternative zum klassischen Fine Dining, da sie den direkten Austausch ermöglichen und das Erlebnis in den Mittelpunkt stellen. Durch die ungezwungene Atmosphäre und das kulinarische Erlebnis wurde die Rottbacher Gourmet-Küchenparty zu einem besonderen Genussmoment für Feinschmecker und Genießer.

Hier die einzelnen Gänge:

Kalb, Kürbis, Kräuter

Matjes, Crème Fraîche, Rote-Beete, Karotte, Essiggurke

Schweinebauch, Senfeis

Schweinshaxe 2.0, Rettich, Wasabi, Edamame, Bonito, schwarzer Sesam

amerikanischer Signalkrebs, Safran

Kartoffel, Sauerkraut, Speck

Gnocchi, Ziegenkäse, Schnittlauch, Chorizo

Kräuter-Ei

Kartoffel, Blaukraut, Yuzu

Tempura, Gemüse, Shii Take

Blinschiki

Green-Curry, Heilbutt, Pak Choi, Reis

Kotoleta Kievska, Kartoffel, Limone

Topfen, Kirsche, Teigtasche

Weiße Schokolade, Hanf, Baumkuchen

Trüffelcamembert

Die Weinbegleitung war:
Weißer Burgunder „von sandigem Lehm“ Weingut Stern
2023 Chardonnay Ca Bolani, Friaul
2021 Sauvignon Blanc,Weingut Grassmück, Pfalz
2022 Blanc de Noir, Weingut Grassmück, Pfalz
2023 Primitivo di Rose, Tramari, San Marzano
2022 Merlot Cá Bolani,Friaul
2020 Chateaux Tours de Perrigal, Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot
2023 Sangiovese Farnese Fantini, Abruzzen

Mein Erlebnis im Sternerestaurant Nobelhart & Schmutzig

26. Mai 2016

Selten so gut gegessen wie hier.

Selten so gut gegessen wie hier.

Es war ein genialer, kulinarisch absolut hochwertiger Abend und wurde am Ende dann versaut. Ich spreche von meinem Besuch des Sternerestaurants Nobelhart & Schmutzig in der Berliner Friedrichsstraße 218. Das Speiselokal gilt im Moment als einer der angesagtesten Locations in der Hauptstadt und nach einer gelungenen #rpTEN gönnte ich mir den Besuch.
Schon von außen zeigt sich Nobelhart & Schmutzig von der ungewöhnlichen Seite.

Who the fuck is Paul Bocuse?

Who the fuck is Paul Bocuse?

Zwei große Schaufenster: Das eine mit einer Büste mit T-Shirt samt Aufschrift: Who the fuck is Paul Bocuse? Wir Genießer wissen ja, Bocuse gilt als einer der besten Köche des 20. Jahrhunderts. Sein Restaurant L’Auberge du Pont de Collonges wird seit 1965 ohne Unterbrechung mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. 1989 wurde er vom Gault-Millau zum „Koch des Jahrhunderts“ ernannt. Also Berlin provoziert mit dieser Aussage wunderbar und schraubt meine Erwartungen auf das Sternerestaurant Nobelhart & Schmutzig noch mehr hoch.

Leere Flaschen im Schaufenster.

Leere Flaschen im Schaufenster.

Im anderen Schaufenster finden sich leere Weinflaschen, auch ein Statement der Provokation. Um in das Speiselokal zu gelangen, muss der Gast klingeln. So spart man sich den Service und wenn es im Restaurant hoch her geht, steht der Gast auch schon ein bisschen vor der Tür (selbst erlebt am Abend). Berliner Flair für den einen, schlechter Service für den anderen – Kostenoptimierung für den Wirt.

Bitte klingeln.

Bitte klingeln.

Zusammen mit meinem Kollegen Thomas Gerlach nehme ich an der Bar Platz. Die Stühle sind eine moderne Form des Captain Chairs. Für mich ist der Platz ideal, weil er den Blick auf die Küche freigibt. Vor mir ein Holzmesser, Serviette und die Menükarte. Es gibt nur ein Menü und es kostet 80 Euro.

Blick in die offene Küche.

Blick in die offene Küche.

Zudem war das Team des Abends mit Namen abgedruckt, verbunden mit der Bitte sein Mobiltelefon auf stumm zu stellen und es in der Tasche zu lassen. Naja, ich geb zu, ich hab vom Essen ein paar Bilder gemacht. Telefoniert habe ich in diesem Genusstempel freilich nicht. Die Speisen werden wunderbar präsentiert und es schmeckt wirklich göttlich. Die Ideen sind witzig und provokant. Die Küche ist wundervoll einfach, ohne Schäumchen und Firlefanz und es schmecke absolut fantastisch.

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Kohlrabi von Roberto Vena.

Es beginnt mit Kohlrabi von Roberto Vena.

Radieschen von Grete Peschke

Radieschen von Grete Peschke

Weiter geht es mit Radieschen von Grete Peschke.

Hartweizengrieß Sironi Brot und Rohmilchbutter aus Stettin/Polen

Hartweizengrieß Sironi Brot und Rohmilchbutter aus Stettin/Polen

Gefolgt von Hartweizengrieß Sironi Brot und Rohmilchbutter aus Stettin/Polen.

 

Ike jime Saibling mit Zwiebel und Dill von den Müritz Fischer

Ike jime Saibling mit Zwiebel und Dill von den Müritz Fischer

Sehr gut der Ike jime Saibling mit Zwiebel und Dill von den Müritz Fischer.

Nackthafer mit Ziegenfrischkäse und Sauerampfer von Olaf Schnelle

Nackthafer mit Ziegenfrischkäse und Sauerampfer von Olaf Schnelle

Nackthafer mit Ziegenfrischkäse und Sauerampfer von Olaf Schnelle.

Spargel mit Knoblauchrauke und Quark vom Spargelhof Syring

Spargel mit Knoblauchrauke und Quark vom Spargelhof Syring

Köstlich ist der Spargel mit Knoblauchrauke und Quark vom Spargelhof Syring.

Lamm mit Bärlauch vom Müritzhof

Lamm mit Bärlauch vom Müritzhof

Geschmeckt hat auch das Lamm mit Bärlauch vom Müritzhof.

Kartoffel mit Blutwurst und Senf von Roberto Vena

Kartoffel mit Blutwurst und Senf von Roberto Vena

Eine Wohltat sind Kartoffel mit Blutwurst und Senf von Roberto Vena.

Rhabarber mit Weizengras und Kirschpflaumblüten der Familie Pütz

Rhabarber mit Weizengras und Kirschpflaumblüten der Familie Pütz

Sehr fein sind Rhabarber mit Weizengras und Kirschpflaumblüten der Familie Pütz.

Milch, Sanddorn und Petersilie vom Fläminger Genussland

Milch, Sanddorn und Petersilie vom Fläminger Genussland

Zum Abschluss gibt es Milch, Sanddorn und Petersilie vom Fläminger Genussland.

Nussgebäck mit Berberitzen aus Potsdam

Nussgebäck mit Berberitzen aus Potsdam

Ein Nussgebäck mit Berberitzen aus Potsdam gibt es für den Nachhauseweg.
Bis dahin bin ich komplett begeistert von Nobelhart & Schmutzig. Großen Respekt für die gelungene Küche. Selten so ungewöhnlich gut gespeist, großes Kompliment an die Küche für die Ausführung und an den Küchenchef für die Ideen.

Ich bin von der Küche absolut begeistert. Großes Kompliment.

Ich bin von der Küche absolut begeistert. Großes Kompliment.

Doch dann ärgere ich mich, als es ans Zahlen ging. Die Serviceleitung bringt uns die Rechnung. Obwohl wir getrennte Rechnungen verlangen, bekommen wir eine Sammelrechnung. Da stutzen wir zum ersten Mal.
Richtig stutzen wir dann als auf der getrennten Rechnung ein Aperitif und eine Weinbegleitung berechnet war, die ich gar nicht verköstigt hatte oder bestellt hatte. 70 Euro sollte der Spaß kosten. Als wir reklamieren, bekommen wir ohne ein Wort der Entschuldigung (!) die richtige und korrekte Rechnung.
Freunde, so was darf in einem Sternerestaurant nicht passieren. Als Kunde von Nobelhart & Schmutzig ärgere ich mich maßlos über so ein schlechtes Verhalten der Serviceleitung. Jetzt sagt man, Berlin sei anders. Aber das ist mir in diesem Falle egal. Als Kunde in so einem Hause, erwarte ich korrekt bedient zu werden. Ich will es dem Hausherrn gerne persönlich sagen, aber er ist leider nicht greifbar. Die Küche hat gerade richtig Stress, der Laden ist voll.
Das Essen war absolut empfehlenswert, der Service am Ende war grausam und so soll jeder selbst entscheiden, ob er Nobelhart & Schmutzig besucht.

Sternekoch Stefan Beiter verlässt die Goldene Traube in Coburg

22. Dezember 2015

Da hatte ich noch einmal Glück gehabt. Durch Zufall erfuhr ich, dass zum Jahresende Sternekoch Stefan Beiter die Goldene Traube in Coburg verlässt und sich neu orientieren will. Mit etwas Bitten und Betteln und Freundlichkeit bekam ich noch einen der raren Tische im Esszimmer, wie der Ort der kulinarischen Genüsse in der Traube heißt.
Noch einmal konnte ich die wunderbare Küche von Stefan Beiter genießen. Immer wieder kam ich gerne in die Traube, um meinen Gaumen verwöhnen zu lassen. Das Haus ist vorbildlich geführt, die Küche – das Esszimmer und der Victoria Grill – sind Orte der Gastlichkeit.
Küchenchef Stefan Beiter wurde gleich im ersten Jahr zum Aufsteiger des Jahres im Feinschmecker Gourmet Journal nominiert und mit dem Gourmetrestaurant Esszimmer mit dem begehrten Stern im renommierten Restaurantführer Guide Michelin ausgezeichnet. Jetzt geht Stefan Beiter seiner Wege. Es heißt, er will erst einmal Ferien machen, viel reisen und bei Kollegen mitkochen, bevor er sich wieder niederlässt. Ich vermute, dass Beiter wieder in Franken seine Kombüse aufschlägt. Die Zeit wird es zeigen.
Und wie geht es dann in der Traube weiter? Hotelier Bernd Glauben hat bereits zwei Köche in der engsten Auswahl. Die Entscheidung steht kurz bevor, aber Namen wollte er trotz Nachfragen nicht nennen. Ich bin mir aber sicher, dass es eine gute Wahl wird. Ob die Sterneküche allerdings eine Zukunft hat, muss sich zeigen. Der Personalaufwand für einen Sterneküche ist enorm und die Arbeitszeitgesetze sorgen nicht dafür, dass ein Koch und sein Team Spitzenleistungen am Herd vollbringen können.
Darüber hinaus deutete Bernd Glauben weitere Veränderungen in seinem Haus an. Das Thema Sushi wird eine größere Rolle im Victoria Grill einnehmen. In einem der Frühstücksräume wird wohl eine Sushi-Bar entstehen, denn hochwertiges Sushi ist in Coburg eine Mangelware. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Sushi zu den Steaks des Victoria Grill eine wunderbare Ergänzung ist. Im Frühjahr sollen die Umbaumaßnahmen beginnen und ernsthafte Gespräche zum Personal laufen bereits. Aber, wie zuvor, werden keine Namen offiziell gehandelt. Egal wer es wird, ich werde das Sushi in der Goldenen Traube auf jeden Fall probieren.

Einstimmungen
Bernsteinmakrele, Miso, Kräuter, Apfel
Kaisergranat, Chorizo, Artischocke
Steinbutt, Feinstes vom Kalb, Essig
Taube geräuchert, Pfeffer, Aubergine, Gurke
Reh, Olive, Sellerie, Gewürzsauce
Whisky, Banane
Feine Patisserie


Die Menüfolge von Stefan Beiter war wieder eine Wohltat und erinnerte mich an die Speisen, die ich über all die Jahre im Esszimmer serviert bekommen habe. Danke auch an den Sommelier Daniel Verdorfer für seine hervorragende Weinbegleitung.

Ich hätte mich gerne bei Stefan Beiter persönlich bedankt, aber der Sternekoch kommt selten aus seiner Küche. Er ist nicht scheu, aber der direkte Kontakt zum Gast liegt ihm nicht. Es ist nicht so sein Ding. Als Beiter auf dem Heimweg war, besuchte ich zumindest die Küche und schaute mir den Arbeitsplatz des Meisters an. Also dann eben auf diesem Wege: Herzlichen Dank lieber Stefan Beiter. Machen Sie es gut und halten Sie die Ohren steif und ich freue mich, an einem anderen Ort wieder bei Ihnen speisen zu dürfen. Und wie heißt es doch bei Douglas Adams: „Mach’s gut und danke für den Fisch!“