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Die Welt von Mittelerde, Herr der Ringe und Tolkien: Mein Vortrag in der Maisacher Gemeindebücherei

25. November 2025

In der Gemeindebücherei Maisach durfte ich einen Abend gestalten, der mir persönlich sehr am Herzen liegt: einen Streifzug durch das Leben und Werk von J.R.R. Tolkien im Rahmen unserer „MGP Maisacher Gespräche zur Popkultur“. Schon die Begrüßung war für mich besonders – so viele vertraute Gesichter, so viel Wohlwollen. Und natürlich der Hinweis der Bücherei: Bücher von Tolkien bleiben im Bestand, die DVDs vielleicht nicht – ein schönes Sinnbild dafür, wie langlebig gute Literatur ist. Der nächste kostenlose Vortrag in der Gemeindebücherei ist am Mittwoch, 3. Dezember zum Thema Ein Leben für den Nervenkitzel – Alfred Hitchcock und die Macht der Emotionen. Beginn 18 Uhr.

Ich stellte als Tolkien-Fan vor, seit ich als Jugendlicher den „kleinen Hobbit“ in einem Italienurlaub verschlungen hatte. Während andere in den Gardasee sprangen, bin ich in Mittelerde abgetaucht. Diese Begeisterung begleitet mich bis heute – und sie begleitet auch meine Familie, die Herr der Ringe ebenso liebt, wenn auch manchmal lieber in der Filmversion. Hier ist die Aufzeichnung meines Vortrags.

An diesem Abend wollte ich aber vor allem eines: Tolkien dem Publikum näherbringen. Nicht den Kitsch, nicht die Merchandise-Maschinerie, nicht nur die großen Filme – sondern den Menschen dahinter. Ich erzählte von seiner Kindheit, von seinen frühen Sprachstudien, von dem katholischen Glauben, der ihn stark prägte, und von den schweren Schicksalsschlägen seiner Jugend. Seine Eltern verlor er früh, und diese Einsamkeit, diese Melancholie findet sich in vielen seiner Texte wieder.

Vor allem aber sprach ich über den Ersten Weltkrieg, der für Tolkien eine unvergessliche Zäsur war. Er kämpfte an der Somme, überlebte nur, weil er krank ins Lazarett kam, während Freunde starben. Ich wollte mein Publikum spüren lassen, wie tief diese Erlebnisse in seine Mythologie hineinreichen: die Totensümpfe als Sinnbild zerfetzter Schlachtfelder, die schwarzen Reiter als Schatten von Gasmasken-Soldaten, die kreischenden Nazgûl als Echo der ersten Kampfflieger.

Mir war wichtig, zu zeigen, dass „Der Herr der Ringe“ nicht bloß Fantasy ist. Tolkien hat keine plumpe Allegorie auf den Zweiten Weltkrieg geschrieben – er hat seine traumatisierten Erinnerungen aus dem Ersten in eine mythologische Form gegossen. Deshalb sind Frodo und Bilbo auch keine strahlenden Helden. Sie sind Figuren, die sich fürchten, zweifeln, stolpern – wie junge Männer, die in einen Krieg geschickt wurden, den sie nicht wollten.

Ich erklärte, warum Sam für mich die wichtigste Figur des ganzen Romans ist: Er ist der einfache englische Soldat, der „Bursche“, der seinen Offizier trägt, stützt und rettet. Ohne Sam wäre Frodo verloren – und ohne die einfachen Soldaten wäre Tolkien selbst im Krieg verloren gewesen. Es war mir ein Anliegen, diese stillen Parallelen sichtbar zu machen.

Natürlich sprach ich auch über Tolkiens Liebe zur Natur und seine Skepsis gegenüber der Moderne. Die Entherden und Baumbart als Aufstand der Natur gegen die zerstörerische Maschinerie Isengards – für mich ist das eine frühe literarische Öko-Warnung, ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

Ein weiterer Teil meines Vortrags widmete sich der Editionsgeschichte: den unterschiedlichen deutschen Übersetzungen, der Debatte um Carroux und Krege, den Streit darüber, ob „Master Frodo“ mit „Chef“ übersetzt werden sollte – und warum ich persönlich die Carroux-Fassung bevorzuge.
Dann tauchten wir gemeinsam ein in die Verfilmungen. Ich zeigte die ersten Versuche: Ralph Bakshis ungewöhnliche Hybrid-Animation von 1978, die sowjetische Leningrader TV-Produktion von 1991, die heute Kultstatus besitzt. Und selbstverständlich sprachen wir über Peter Jacksons monumentale Trilogie, die das Tolkien-Universum für eine ganze Generation neu geöffnet hat.

Von dort aus war der Weg nicht weit zu den Ablegern: die „Hobbit“-Filme, die für meinen Geschmack etwas zu sehr gestreckt sind; die „Ringe der Macht“-Serie von Amazon, visuell beeindruckend, erzählerisch aber nicht ganz so kraftvoll; die Anime-Verfilmung „Die Schlacht der Rohirrim“; und der kommende Gollum-Film, der mich persönlich sehr neugierig macht.

Ich zeigte auch, wie umfassend Mittelerde die Popkultur durchdrungen hat: musikalisch durch das Tolkien Ensemble, technisch durch Videospiele, sogar im Alltag – etwa durch die Überraschungsei-Figuren in meinem Keller oder die Lego-Sets, die ich gerne sammeln würde, aber laut meiner Frau nicht darf.

Besonders eindrücklich fand das Publikum meine letzte Pointe: dass eines der mächtigsten Überwachungsunternehmen der Welt den Namen „Palantir“ trägt – benannt nach den sehenden Steinen aus Tolkiens Werk. Ein Zeichen dafür, wie tief seine Fantasie in die Wirklichkeit eingewandert ist.

Danke an das Team der Gemeindebücherei Maisach. Der nächste kostenlose Vortrag in der Gemeindebücherei ist am Mittwoch, 3. Dezember zum Thema Ein Leben für den Nervenkitzel – Alfred Hitchcock und die Macht der Emotionen. Beginn ist 18 Uhr.

Die Welt von Mittelerde, Herr der Ringe und Tolkien in der Maisacher Gemeindebücherei

23. September 2025

Ein weiterer Vortrag zur MGP Maisacher Gespräche zur Popkultur steht an: Dieses Mal geht es um die Welt von Mittelerde, Herr der Ringe und Tolkien.

Mittelerde ist ein Reich der Fantasie, das sich anfühlt, als wäre es schon immer Teil unserer Welt gewesen. Wenn wir in die Geschichten eintauchen, betreten wir Landschaften voller Magie und Schönheit: die stillen Wälder Lothlóriens, die gewaltigen Berge des Nebelgebirges, die grünen Hügel des Auenlandes. Jeder Ort trägt eine eigene Stimmung, ein Echo von Geschichte und Erinnerung, das Tolkien mit einzigartiger Sprachkraft und Liebe zum Detail gezeichnet hat. Es ist eine Welt, die lebt, weil sie bis ins Kleinste durchdacht ist – von den Sprachen und Kulturen bis zu Legenden, Liedern und Geschichten in der Geschichte. Ich werde einen Vortrag über die Welt von Mittelerde, Herr der Ringe und Tolkien in der Maisacher Gemeindebücherei am Mittwoch, 24. September um 18 Uhr halten. Der Eintritt ist kostenlos.

Ich spreche über den Autor, die Bücher und auch über die Filme und ein bisschen mehr. Und es gibt eine Überraschung.

Doch das Besondere an Der Herr der Ringe ist nicht nur die epische Weite, sondern die Menschlichkeit, die in jeder Zeile steckt. Es sind nicht die mächtigen Könige oder Zauberer allein, die den Lauf der Dinge bestimmen, sondern vor allem die kleinen Gestalten – die Hobbits. In Frodo, Sam, Merry und Pippin erkennen wir den Mut des Alltäglichen, die Kraft von Freundschaft und Treue, die selbst in der größten Dunkelheit standhält. Sie lehren uns, dass Heldenmut nicht im Glanz des Schwertes liegt, sondern in der Entschlossenheit, das Richtige zu tun, auch wenn die Welt dagegensteht.

Der Autor J.R.R. Tolkien selbst, geprägt durch seine Jugend in England, die Schrecken des Ersten Weltkriegs und seine Liebe zu Sprachen und Mythen, hat diese Welt nicht einfach erfunden – er hat sie erschaffen wie ein lebendiger Organismus. Er verband germanische und nordische Legenden mit christlichen Werten, persönliche Erfahrungen mit universalen Fragen: Was bedeutet Macht? Wie weit darf man gehen, um sie zu erlangen? Wo liegen die Grenzen von Opfer und Hoffnung? Dadurch spricht Mittelerde nicht nur Fans von Fantasy an, sondern jeden, der sich mit der Suche nach Sinn, Mut und Menschlichkeit auseinandersetzt.

Der Herr der Ringe ist deshalb mehr als ein Abenteuerroman. Es ist eine Geschichte über Verlust und Wiederaufstehen, über Versuchung und Verzicht, über das Erkennen des Werts von Freundschaft und Heimat. Und es ist eine Geschichte darüber, dass auch in den dunkelsten Zeiten ein kleines Licht nicht verlöscht. Tolkien hat mit Mittelerde ein zeitloses Vermächtnis geschaffen – eine Welt, die uns lehrt, dass selbst der Kleinste das Schicksal der Welt verändern kann.

Ich freue mich auf einen weiteren Teil der MGP Maisacher Gespräche zur Popkultur am Mittwoch, 24. September um 18 Uhr in der Gemeindebücherei Maisach. Der Eintritt ist kostenlos.

Überall in der Gemeinde Maisach wurde plakatiert und ich bedanke mich für die Werbung.

Und wer wissen will, wie so etwas abläuft. Hier eine Aufzeichnung von meinem Vortrag zu Science Fiction:

Buchtipp: The Art of The Lord of the Rings

13. Januar 2016

Tolkien

Das Buch Herr der Ringe feierte vor kurzem seinen 60. Geburtstag. J.R.R. Tolkien hat mich für eines der wichtigsten Bücher überhaupt geschrieben. Als Jugendlicher kam ich mit dem Mittelerde-Virus in Berührung und wurde infiziert. Seitdem verschlinge ich alles, was aus dem Mittelerde-Universum kommt: Bücher, Filme, Figuren, Spiele und mehr. Viele Sachen sind zwei- oder gar drittklassig, aber so dann und wann werden wirkliche Schätze auf den Markt gebracht.

Zum 60. Geburtstag des Herr der Ringe erschien ein wunderbares Buch, dass ich allen Fans von Mittelerde ans Herz legen möchte: The Art of The Lord of the Rings. Wie zuvor das ebenfalls empfehlenswerte Buch über Zeichnungen des Hobbits zeigt der liebevoll gestaltete Band die Ideenwelt von Tolkien. Über das Hobbit-Buch, das zum 75. Geburtstag des Erscheinen des Kinderbuches veröffentlicht wurde, habe ich mich bereits in diesem Blog geäußert.


Das neue Buch The Art of The Lord of the Rings enthält rund 200 Zeichnungen, Malereien, Entwürfe zur Buchausgabe des Herrn der Ringe. Sie waren als Illustration des Buches, aber auch als Erinnerungsstütze für den Autoren gedacht. Beim Betrachten des Buches wird mir klar, welch großer Universalkünstler Tolkien war: Der Professor für Sprachen war ein typischer Intellektueller seiner Zeit: Und dazu gehörte damals einfach Malen und Zeichnen dazu.
Aber die ganze Sache ist wirklich nur etwas für Hardcore-Fans. Die Freunde des Films werden von der Tiefe des Materials erschreckt sein – aber wer Tolkien kennt, weiß, welches Hirnschmalz der Autor in sein Universum gepackt hat. Der kreative Prozess der Entwicklung einer komplexen Welt kann hier nachempfunden werden. Es ist nicht einfach dahingeschrieben und mit ein paar Bildern versehen, nein Tolkien hat ganze Arbeit abgeliefert. Er war ein Professor, der nicht einfach mal so ein Buch abliefert, sondern die ganze Sache hat es in sich. Mir hat dieses komplexe Werk Spaß bereitet, aber mich auch angestrengt. Manches Mal habe ich mir gedacht: Mensch Tolkien, lass einfach mal gut sein. Dennoch für Tolkien-Fans ist dieses Buch The Art of The Lord of the Rings ein absolutes Muss.

Filmtipp: Der Hobbit – die Schlacht der fünf Heere – Extended Version

30. Dezember 2015

hobbit

Ich habe Herr der Ringe als Extended Version und nun habe ich auch den Hobbit als Extended Version komplett. Im Herbst 2015 erschien die längere Version von Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere –  Extended Edition. Obwohl der Film dieses Mal nur 19 Minuten an zusätzlichen Szenen enthält, haben es dieses 19 Minuten in sich. Mir hat der Film als Abschluss der Trilogie im Kino gefallen und mir hat er auch als Blu ray Version gefallen. Hauptsächlich umfasst das Zusatzmaterial unfangreiches Schlachtengemetzel, bietet aber neue Sichtweise und neue Handlungsstränge. Regisseur Peter Jackson hat den dritten Teil nicht nur verlängert, sondern er hat ihn inhaltlich ergänzt. Die zusätzlichen Szenen mit dem Drachen zu Beginn des Films habe ich zunächst nicht bemerkt. Es gibt etwas mehr Feuer und Bums, aber das ist nicht ausschlaggebend.
Ich gebe zu, ich hätte gerne noch etwas mehr Sauron in der Festung Dol Goldur gehabt. Es gibt zwar ein bisschen mehr Geschwätz zwischen Gandalf und Radagast – darauf kommt es auch nicht an.

Die opulente Schlacht am Ende wurde deutlich erweitert und neue Handlungsstränge eingefügt. Dain Eissenfuss kommt nun besser in Szene und auch seine Zwergenarmee darf sich intensiver mit den Orks auseinandersetzen. Am auffälligsten ist allerdings die Szenenabfolge mit den Zwergenstreitwagen. Diese Szene gab es bisher nicht und das CGI-Spektakel ist sicherlich ein Höhepunkt der Schlussschlacht. Das brutale Gemetzel ist rasant un eindringlich geschnitten. Das Abschlagen und Zermanschen der Köpfe und Abtrennen von Gliedmaßen wird zelebriert – wir wissen ja um die Gore-Vergangenheit von Peter Jackson.
Ein bisschen Pathos gibt es dann noch mit mehr Trauer um die toten Helden in der Grabkammer des Berges samt kurzer Krönung von Dain Eisenfuss, da Thorin Eichenschild ja ins Gras gebissen hat.
Obwohl die Trilogien Herr der Ringe und Hobbit beide von Peter Jackson stammen, lassen sich beide Reihen nur bedingt vergleichen. HdR hat mehr Pathos, mehr Tiefe, aber im Vergleich zum Hobbit deutlich schlechtere CGI. Der Hobbit ist schneller, spontaner, nimmt sich weniger ernst. Aus dem Kinderbuch der kleine Hobbit ist zwar kein Kinderfilm geworden, aber die Handlung wurde schon arg gestreckt, um auf drei Teile zu kommen. Und dennoch: Die Filme machen Spaß und auch das Zusatzmaterial auf den beiliegenden Blu rays der Extended Version ist wieder einmal vorbildlich. Gut gemacht Peter Jackson und ich glaube, dass war es dann mit dem Mittelerde-Universum. Die beiden Werke Nachrichten aus Mittelerde und vor allem Das Silmarillion gelten für mich als nicht verfilmbar. Das schafft auch ein Peter Jackson nicht. Vielleicht gelingt es mit Die Kinder Húrins, aber das wird mit Sicherheit kein Kassenknüller.

Buchtipp: Tolkien – eine illustrierte Enzyklopädie von David Day

8. Januar 2014

Tolkien

Wer sich in die mystische Welt von J.R.R. Tolkien begibt, wird mit Sagen und Erzählungen aus scheinbar alten Zeiten konfrontiert. Das macht das Werk von Tolkien aus, der mehr geschrieben hat, als gut gemachte Fantasy um Hobbits und Herr der Ringe. Das wichtigste Werk ist sicherlich das Silmarillion, doch auch bei den populäreren Bücher wie Hobbit oder HdR kommen die alten Geschichten immer wieder vor.

Dem interessierten Reisenden auf dem Weg durch die Tolkienwelt empfehle ich zum einen das Internet und die zahlreichen Foren um Tolkien, zum anderen Tolkien die illustrierte Enzyklopädie von David Day. Dieses Buch, mit zahlreichen Illustrationen versehen, beinhaltet zahlreiche Aspekte der tolkienschen Kosmologie. Über 500 alphabetisch geordnete Stichwörter befassen sich mit fünf Hauptgebieten: Geschichte, Geografie, Gesellschaft, Naturgeschichte und Biografie. Zudem gibt es für die Hardcore-Fans Karten, Genealogien und Zeittafeln für die verschiedenen Akteure.

Professor Tolkien hatte seine Welt geschaffen, nachdem er in der vorhandenen englischen Welt zu wenig Mythen und Sagen fand. Er schrieb: “Von Anfang an war ich bekümmert über die Armut meines eigenen geliebten Landes: Es besaß keine eigene Geschichte, jedenfalls nicht von der Art, wie ich sie in den Sagen und Legenden anderer Länder suchte und fand. Es gab griechische und keltische, romanische, germanische, skandinavische und finnische Sagen, aber keine englischen, abgesehen von dem erbärmlichen Zeugs, das wir in den Schulbüchern finden.”

Das durfte es in der Welt von Mittelerde nicht geben und so schuf Tolkien sein eigenes Universum. Eine Art Reiseführer durch dieses Universum stellt das vorliegende Buch dar. Allerdings: Es ist wirklich nur etwas für Fans. Kinobesucher, die die Filme ganz nett fanden, werden sich mit dieser Enzyklopädie schwer tun. Die greifen besser zu der Reihe von Filmbüchern, die es am Markt gibt.

Leider haben mir die rund 200 Zeichnungen und Illustrationen in dem Buch zumeist nicht gefallen. Es war mir alles zu aufgesetzt, zu sehr Fantasy und weniger Mystik. Aber macht euch selbst ein Bild davon.

Ich mach mich nicht zum Deppen: Der Hobbit kaufe ich (noch) nicht

21. April 2013

hobbit

Der Peter Jackson-Film Der Hobbit: Eine unerwartete Reise ist vor kurzem als Blu ray erschienen. Etwas länger gab es ihn schon als Download bei iTunes. Dies ist ein Hinweis auf die künftige Apple-Strategie. Trotzdem, dass ich Fan des Herr der Ringe-Universums bin, werde ich mir dieses Mal die Blu ray nicht kaufen – sei es als herkömmlichen 2D-Film, noch als 3D-Version. Das hat verschiedene Gründe, aber vor allem liegt es daran dass wieder einmal der Verleiher ein gieriges Spiel mit uns treibt. Wir Fans werden zum Narren gehalten und sollen gemolken werden.

Die vorliegende Version vom Hobbit ist 170 Minuten lang. Im Herbst diesen Jahres wird die Extended Version des Films erscheinen. Warner machte aus Herr der Ringe schon ein riesiges Geschäft, dies soll sich jetzt beim Hobbit wiederholen. Ohne mich. Ich habe bei HdR bereits darüber geschrieben. Erst kommt die kürzere Kinofassung auf Datenträger heraus, und ein halbes Jahr später die Langfassung. Das war bei Herr der Ringe so und wiederholt sich nun beim Hobbit. Für mich ist das pure Geldschneiderei – ich habe darüber gebloggt.

Das ist kein Argument gegen den Film. Den Film aus Mittelerde finde ich sehr, sehr gut. Aber es ist ein Argument gegen Warner. Die Veröffentlichung von Herr der Ringe auf Blu ray und DVD war ein komplettes Desaster. Am Schluss wurde sogar eine defekte Tonspur bei Herr der Ringe ausgeliefert. Hier hat Werner viel Geschirr bei den Fans zerschlagen.

Werde dieses Mal bis zum Weihnachtsfest warten. Dann kommt der zweite Teil von Hobbit mit dem Titel The Desolation of Smaug in die Kinos und es kommt auch der Extended Cut von Der Hobbit: Eine unerwartete Reise heraus. Ähnliches dummes Spiel wurde mit uns Kunden übrigens auch bei Avatar gemacht.

Buchtipp: Der Herr der Ringe – die Gefährten von Gary Russell – die Erschaffung eines Filmkunstwerks

30. Januar 2013

russell

Es handelt sich um den ersten Band Der Herr der Ringe, Die Gefährten – Die Erschaffung eines Filmkunstwerks des dreiteiligen Blicks hinter die Kulissen von Herr der Ringe. Meine Rezension zum zweiten Band ist hier zu finden. Versetzen wir uns in das Jahr 2002. Die Tolkien-Gemeinde wartete sehnsüchtig auf die Realverfilmung von Peter Jackson. Als sie in die Kinos kam, war es wie eine Offenbarung. Es passte alles: Story, Umsetzung und Tricks.

Einen Blick hinter die Erschaffung eines Filmkunstwerkes, wie der Buchtitel verheißt, ließ Gary Russell zu. Russell selbst war kein langjähriger Experte des Tolkien-Universums, sondern sah einen wunderbaren Markt und griff zu. Das Buch enthält über 500 Fotos und Zeichnungen aus der Filmproduktion und ist für Fans eine Offenbarung. Filmfreunde, die Klatsch und Tratsch über Schauspieler haben wollen, sind hier an der falschen Adresse. Das Buch gliedert sich in die Schauplätze, Kostüme, Rüstungen und Kreaturen, die den Herrn der Ringe bevölkern. Bei den Schauplätzen gefällt mir am besten die Darstellungen des Auenlandes und der Hobbit-Höhle. Hier hatte jeder Tolkien-Fan seine eigene Vorstellung und dennoch war ich mit der Filmumsetzung sehr zufrieden. Detailzeichnungen von Frodos Wohnsitz sind wunderbar facettenreich und wohl durchdacht. Der Filmarchitekt und Setdesigner verstehen ihren Job. So eine Detailfülle hätte ich für Isengard auch gerne gehabt, aber da bleibt das Buch an der Oberfläche, schade. Die Schauplätze nehmen den Großteil des Buches ein.

Bei den Kostümen können Modedesigner den aktuellen Mode-Trend aus Mittelerde ablesen. Farbgestaltung und Schnitt sind hervorragend auf die Charaktere abgestimmt. Die Elben Galadriel und Legolas haben es mir dabei besonders angetan. Während die Hobbits und Zwerge grobschlächtige Kleider tragen, musste es bei den feinen Elben zeitlos, makellos sein.

Leider wurde es versäumt in den Buch den Schmuck aus Herr der Ringe darzustellen. Das ist wirklich ein Manko. Der Schmuck erinnert an unseren Jugendstil und schuf in einen Trend im Fantasy-Schmuckdesign und eine eigene Industrie. Die Fans kauften nicht unbedingt Schwerter und Bögen, aber dafür Ringe, Broschen und Amulette. Hier hätte ich gerne mehr gesehen, vor allem wenn im Buch immer wieder auf den Ring von Galadriel Bezug genommen wird, er aber nirgends zu sehen ist. Auch im zweiten Band ist vom Schmuck nichts zu finden.

Dennoch ist das Buch Der Herr der Ringe, Die Gefährten – Die Erschaffung eines Filmkunstwerks eine schöne Erinnerung an den Filmstart von Herr der Ringe. Die Technik hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich weiterentwickelt, aber das Design, die Zeichnungen und die Entwürfe werden weiterhin von Hand gemacht. Daher ist dieses Buch, ebenso wie seine Nachfolger, zeitlos und von einem hohem Fanwert.

Welche Herr der Ringe-Übersetzung ist die beste?

2. Januar 2013
Zahlreiche Ausgaben von Herr der Ringe gibt es auf dem Markt.
Zahlreiche Ausgaben von Herr der Ringe gibt es auf dem Markt.

Die Herr der Ringe-Trilogie als Filme und jetzt die Hobbitverfilmung bringt hat bei vielen Bekannten das Interesse an den Büchern von J.R.R. Tolkien geweckt. Immer wieder kommt die Frage: Welche Ausgabe der Bücher soll ich mir denn kaufen? Welche Übersetzung ist die beste?

Und mit dieser Frage treffen sich einen wunden Punkt in der ganzen Diskussion unter den Mittelerde-Fans, denn es gab im Laufe der Zeit mehrere Ausgaben der beliebten Bücher. Natürlich ist das englische Original am besten: Hier kommt die Sprache von Tolkien natürlich hervorragend zur Geltung. Wer aber des Englischen mächtig ist, sich aber dennoch bei rund 1000 Seiten Herr der Ringe dann doch nicht so sicher ist, der greift auf eine der zahlreichen deutschen Übersetzungen zurück. Und hier der klare Tipp: Schaut euch den Übersetzer an und wann das Buch erschienen ist. 

Ich selbst bin mit der Herr der Ringe-Übersetzung von Margaret Carroux eingestiegen. die das Buch 1970 vom Englischen übertrug. Für mich die beste Übersetzung, die auch zeitweise von Tolkien selbst verfolgt wurde. Es gelang ihr, die Sprache Tolkiens ins Deutsche zu übertragen. Für junge Mittelerde-Fans mögen die Worte und Formulierungen etwas anstrengend sein, dennoch Freude: Da muss man durch.

Beim Herr der Ringe-Kauf bitte genau auf die Übersetzung achten.
Beim Herr der Ringe-Kauf bitte genau auf die Übersetzung achten.

Dann veröffentlichte der deutsche Verlag von der Herr der Ringe, Hobbit-Presse/Klett-Cotta 2000 die Übersetzung von Wolfgang Krege. Krege war deutscher Tolkien-Experte und übersetzte in meiner Jugend das Silmarillion. Allerdings waren viele Fans sauer über seine Herr der Ringe-Übersetzung. Die Sprache wurde an die moderne Zeit angepasst und es fanden sich – meiner Meinung nach – zu viele flapsige Übersetzungen darin. So wurde Master Frodo (Englisch) mit Chef übersetzt. Nein, das geht nicht. Ich liebe meiner Übersetzung von Margaret Carroux treu, auch wenn sie noch in alter Rechtschreibung vorlag.

Der Streit innerhalb der Tolkiengemeinde zwischen Traditionalisten und Anhängern der Moderne wurde heftiger. Und so entschloss sich Klett-Cotta die Kuh zu melken. Im Jahre 2012 wurden sowohl die Carroux- als auch die Krege-Übersetzung überarbeitet und neu veröffentlicht. Und siehe da: Beide Übersetzungen sind prima. Die Carroux wurde an die neue Rechtschreibung angepasst und beim Krege wurden die Sünden der ersten Übersetzung herausgestrichen. Hier gibt es ein paar Versionen bei Amazon.

Tipp: Unbedingt auf die Ausgaben des Jahres 2012 achten. Wer eine etwas gedrechselte Sprache mag, der greift auch künftig zur Version von Carroux. Wer es etwas moderner haben möchte, der nimmt sich die Krege-Ausgabe.

UPDATE 28. Dezember 2021

Vor nunmehr 8 Jahren verfasste ich einen Blogpost, über die beste Herr der Ringe-Übersetzung. Nun sind doch ein paar Tage ins Land gegangen und Hobbit-Presse legte die Tolkien-Bücher in verschiedenen Versionen neu auf. Und daher ist es Zeit für die im Moment beste Herr der Ringe Ausgabe in Deutsch. Der Herr der Ringe: mit Illustrationen des Autors

Sie kam bei Klett Cotta im Oktober 2021 auf den Markt und ist für mich als Tolkien-Fan die mit Abstand beste Ausgabe unseren Lieblingsbuches: Es ist eine luxuriöse Gesamtausgabe in einem Band in der Übersetzung von Margaret Carroux in neuer Rechtschreibung und mit den gesamten Illustrationen von J.R.R. Tolkien. Dabei handelt es sich um: Einbändige Ausgabe im Schuber, vierfarbig gedruckt, mit 32 Illustrationen gebunden mit gestanztem Schutzumschlag und zweifarbiger Prägung, zwei Lesebändchen, Rundumfarbschnitt, Fadenheftung, überzogener Schuber mit Prägung, Karte, Anhänge und Register. Mein Video zeigt die Version. Die Illustrationen waren bisher nur in einem eigenen Band veröffentlicht – jetzt ist alles zusammen.

Als Fan will ich aber natürlich auch einen Wunsch äußern. Diese Ausgabe Der Herr der Ringe: mit Illustrationen des Autors ist nahezu perfekt, aber sie besitzt als einbändige Ausgabe ein hohes Gewicht. Das Lesen im Bett ist mühsam. Mir wäre die bisherige dreibändige Ausgabe, die im August 2019 erschien, lieber mit den Ergänzungen des Jahres 2021. Aber es soll bitte nicht weitere acht Jahre dauern, bis mir dieser Wunsch erfüllt wird.

Filmkritik: Hobbit – eine unerwartete Reise

23. Dezember 2012

Es war sicherlich der wichtigste Kinostart des Jahres 2012: Auf Peter Jacksons Hobbit haben Millionen von Mittelerde-Fans gewartet und sie wurde nicht enttäuscht. Nur die Zahlenfanatiker mussten mit ihren Exceltabellen gleich darauf hinweisen, dass die magische 100-Millionen-Besuchermarke am Startwochenende nicht geknackt wurde – na und? Obwohl die Zutaten ähnlich sind wie die Herr der Ringe-Trilogie, ist der Start des Hobbit-Dreiteilers keine Kopie der erfolgreichen Jackson-Filme. Tolkien schrieb das Buch den kleinen Hobbit als Kinderbuch. Jackson setzte eben dieses Kinderbuch in Szene und nicht die tiefergehende Mythologie von Herr der Ringe.

Kinobesuch des Hobbits im Royal Palast in München.

Kinobesuch des Hobbits im Royal Palast in München.

Dies zeigt sich in erster Linie an der Geschwindigkeit und Sprache des Films. Der Hobbit ist deutlich schneller inszeniert, schnellere Schnitte, es geht rasant zu. Das wird vor allem in der Schlacht in den Goblin-Höhlen des Nebelgebirges deutlich. Die epische Erzählweise von Herr der Ringe steht nicht mehr im Vordergrund, bricht nur noch in Elronds Haus oder bei Erzählungen von Eichenschild durch.

Warum hat Jackson eigentlich einen Dreiteiler aus dem kleinen Kinderbüchlein herausgeholt? Nun, es hat sicherlich kommerzielle Gründe. Aber er klammert sich auch an jede Andeutung aus dem Kinderbuch und bläst sie zur abenteuerlichen Geschichte auf. Dabei nimmt er hin und wieder Anleihen aus dem Silmarillion, dem komplexen Mytholgiewerk aus Mittelerde. Da braucht es dann schon einen Dreiteiler – Teil eins dauert alleine schon 169 Minuten. Personen, wie der Zauberer Radagast kommen im Buch nur am Rande vor, werden aber zu einer tragenden Figur aufgebaut. Auch das Treffen von Gandalf mit Sauroman gibt es im Buch Hobbit nicht und dient wohl nur der Wiedererkennung mit Figuren aus Herr der Ringe. Wie zu hören war, mussten die Szenen mit Christopher Lee in London gedreht werden und nicht in Neuseeland. Gesundheitliche Gründe hieß es, ich denke vielmehr an eine Spitze von Herrn Lee an Jackson, der Lees Auftritt in der Herr der Ringe-Kinofassung zusammenschnitt. Erst auf der Langfassung auf Blu ray konnte man das Schauspiel von Christopher Lee in ganzer Länge bewundern.

Auch ein deutlicher Unterschied zu Herr der Ringe ist der Einsatz von Humor. Bestand dieser beim Herr der Ringe meist nur aus dem Wortgefechten von Gimli und Legolas beim Zählen von abgeschlagenen Ork-Köpfen sind haben wir dieses Mal 13 skurrile Zwerge, die wild durcheinander agieren. Als grobe Klötze werden sie vorgestellt, angeführt von einem eigensinnigen Thorin Eichenschild. Es ist nicht die Verwandtschaft der Zwerge aus Schneewittchen, sondern eigensinnige. harte, derbe Knilche. Ob beim Grillfest der Trolle oder der rasanten Fahrt des Öko-Zauberers Radagast mit seinem Kaninchenschlitten, der Humor kommt nicht zu kurz. Er geht in Richtung Hollywood, aber es ist gut, dass der Film nicht in Los Angeles, sondern in Neuseeland gedreht wurde. Der härtere Kiwi-Humor tut dem Hobbit gut.

Gut gebauter Goblin sucht neues Zuhause.

Gut gebauter Goblin sucht neues Zuhause.

Es tat auch gut, alte Bekannte zu sehen, allen voran den Zauberer Gandalf, Elrond den Elben aus Bruchsal, Sauroman den Zauberer, Gollum, und die edle Frau Galadriel. Letztere ist übrigens die einzige Frau in dem Film, wenn man von Statisten von Zwergenfrauen oder Elbenmusikerinnen einmal absieht. Daher ist der Hobbit ein Männerfilm. Harte Kerle auf der Reise, die Abendteuer erleben und sich nicht immer zu benehmen wissen.

Und wir lernen auch wieder: Mittelerde ist in Neuseeland. Die Naturaufnahmen sind einfach wunderbar, begonnen beim Auenland bis hin zum Nebelgebirge. Neuseeland bietet wunderbare Locations. Der Rest kommt von Weta aus dem Computer. Die CGI-Technik hat sich in den vergangenen zehn Jahren massiv weiterentwickelt. Dies merkt man vor allem beim Einsatz der Software Massive mit den Agents. Hier kann der CGI-Künstler am Rechner Heere aufeinandertreffen und kämpfen lassen. Diese Schlachten waren in Herr der Ringe schon ein Augenschmaus, in Hobbit wurden die Zwergeschlachten nochmals optimiert. Respekt für so viel Entwicklungsarbeit. Und da kommt das Star Wars-Paradox zum Tragen. Die Herr der Ringe spielen 60 Jahre nach dem Hobbit, aber die CGI-Technik ist im Hobbit einfach besser als in den zeitlich späteren Nachfolgefilmen. Das hat mich bei Star Wars auch schon gestört.

Den größten Fortschritt der CGI-Technik zeigt sich beim Auftritt von Gollum. Die Darstellung von Andy Serkis ist sehr glaubwürdig. Die Person Gollum ist zerrissen und sein Spiel wird durch moderne Animationstechnik nochmals verstärkt. Das war für mich der absolute Höhepunkt des Film – das Kammerspiel in den Tiefen des Nebelgebirges. Da macht es nichts aus, dass die Gollum-Geschichte anders erzählt wird als im Herr der Ringe.

Wenn wir schon bei Technik sind: Der Hobbit wurde neben der 2D-Fassung auch in einer HFR-3D-Fassung gedreht. Das bedeutet, die Aufnahmen liegen in einer Higher Frame Rate 48 Bilder pro Sekunde in hochauflösendem 3D vor – bisher sind im Kino 24 Bilder pro Sekunde zu sehen. An dieser Technik arbeitete bereits Douglas Trumbull, aber Peter Jackson hat sie wohl zur Marktreife gebracht und konsequent einsetzt. Trumbull gilt als Erfinder des Showscan-Aufnahmen mit einer Bildfrequenz von 60fps, die er als Vorstand von IMAX in Vergnügungsparks einsetzen möchte. Im Hobbit kommen die Details durch die neue Technik stärker zum Tragen, es muss sich mehr Mühe bei den Sets, bei den Make Ups gemacht werden, denn Fehler fallen stärker auf. Dadurch werden auch die Kosten höher. Das Bild wird digitaler, das klassische Filmkorn hat wieder an Boden verloren.

Für mich ist es ein schöner Auftakt. Teil 2 kommt Dezember 2013 und Teil 3 im Juli 2014. Ich bin dabei.

 

Musiktipp: Complete Songs & Poems of the Lord of the Rings von Tolkien Ensemble

15. Dezember 2012

Weil wir uns alle am Hobbit-Fieber angesteckt haben, will ich mal Musik aus der Welt von Mittelerde vorstellen, die vielleicht nicht jedermann kennt. Ich meine jetzt nicht die Soundtracks von Howard Shore und Leonard Roseman, sondern die Musik des Tolkien Ensembles.

poems

Ich hab diese Musik aus Dänemark Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts auf einem Schallplattenflohmarkt entdeckt. Über die Jahre sind einige Aufnahmen hinzugekommen. Im Jahre 2006 erschien die 4-CD-Sammlung Complete Songs & Poems of The Lord of the Rings, die ich Fans von Mittelerde ausdrücklich empfehlen möchte. Bei der Band Tolkien Ensemble handelt es sich um dänische Musiker, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Gedichte und Gesänge vom Herr der Ringe zu vertonen und zu veröffentlichen. Unterstützung haben sie von Christopher Lee bekommen, der zahlreiche Tolkien Gedichte vortrug. Schön, dass Lee auch eine Rolle als böser Zauberer Saruman in Jacksons Herr der Ringe-Verfilmung bekommen hat.

Allerdings ist die CD-Sammlung keine leichte Kost. Die komplexen Aufnahmen gehen nicht sofort ins Ohr. Wunderbar finde ich die Choräle, aber auch die leisen Lieder aus dem Auenland. Insgesamt waren über 150 Musiker an den Aufnahmen beteiligt, darunter 14 Solisten. Die Sammlung enthält alle Veröffentlichungen des Tolkien Ensembles. Zehn Jahre hatten Casper Reifff und Peter Hall geraucht, um das Werk zu vollenden. Einige Songs wurden für die CD-Box nochmals neu aufgenommen und die Sammlung wurde neu editiert und nun in die korrekte Reihenfolge gebracht. Cool ist auch, dass ein königlicher Tolkien-Fan mit von der Partie ist. Königin Margarethe II. von Dänemark steuerte zahlreiche Zeichnungen und Illustrationen bei. Das Booklet wurde so wunderbar aufgewertet, es enthält neben den Texten der Gedichte und Gesänge auch eine Biografie der Künstler und die eindrucksvollen königlichen Illustrationen. Es lohnt sich also, die Aufnahmen als CD-Set Complete Songs & Poems of The Lord of the Rings zu erwerben und nicht als mp3-Download.

Für mich gehören diese Aufnahmen zu den Schätzen aus der Welt von Mittelerde. Wer sich ernsthafter mit der Welt von Tolkien beschäftigen will, kommt um diese Aufnahmen nicht herum.