Posts Tagged ‘Matinee’

Filmriss online – Dezember 2023 – Infos und Meinung aus der Welt des Scala-Kinos

8. Dezember 2023

Hier die neueste Folge meines Herzensprojekts Filmriss online. Jeden Monat spreche ich mit meinem Kumpel Markus Schmölz über neue Kinofilme und werfen einen Blick hinter die Kulissen des Kinos.

Dieses Mal sprechen wir über Girl You Know It’s True, Raus aus dem Teich, Aquaman 2 Lost Kingdom, Hör auf zu lügen, Sterne zum Dessert. Und ich bewerbe meine Matinee Suspira sowie stelle den Soundtrack 2001 Odyssee im Weltraum vor. Viel Spaß.Also viel Spaß mit rund einer halben Stunde Filmriss online, die Dezember-Ausgabe.

Hellraiser – Das Tor zur Hölle – Rückblick auf meine Matinee

16. November 2023

„Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ ein einzigartiges und tiefgründiges Horrorerlebnis, das sich von der Masse abhebt. Ich durfte Anfang November eine Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck über diesen Film halten. Ich freue mich, dass wir inzwischen eine schöne Community sind, die über diese spezielle Art von Filmen sprechen.

Mit seiner düsteren Ästhetik, den komplexen Charakteren und der intensiven Auseinandersetzung mit menschlichen Abgründen bleibt der Hellraiser ein wichtiger Beitrag zum Genre des psychologischen Horrors. Persönlich finde ich die meisten Fortsetzungen des Films für die Tonne, doch Hellraiser Schaf mit Pinhead einen neuen Horrorcharakter.

Dieser 1987 von Clive Barker geschaffene Film ist weit mehr als nur eine herkömmliche Horrorgeschichte. Es ist ein Werk, das sich intensiv mit den dunklen Abgründen der menschlichen Psyche, der Lust und des Schmerzes auseinandersetzt, und dabei auf subtile Weise die Grenzen zwischen Lust und Leiden verwischt.

Bei meiner nächsten phantastischen Matinee im Scala Fürstenfeldbruck am Sonntag, 10. Dezember um 10:45 gehen wir in den 70er Jahren und zeigen den Hexenfilm Suspiria. Suspiria (lat. Seufzer) ist ein italienischer Horrorfilm mit surrealistischen Elementen von Dario Argento aus dem Jahre 1977. Die Musik stammt von Goblin. Karten gibt es online zu kaufen.

Hellraiser – Das Tor zur Hölle – Matinee am Sonntag, 5. November im Scala

2. November 2023

Fantastische Filme können provozieren und Grenzen überschreiten. Und so auch dieser Film, dem ich am Sonntag, 5. November in meiner phantatsischen Matinee im Scala-Kino Fürstenfeldbruck um 10:45 Uhr zeigen werde:

„Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ ist ein beunruhigender und verstörender Horrorfilm, der in der Welt des fantastischen Genres einen besonderen Platz einnimmt. Dieser 1987 von Clive Barker geschaffene Film ist weit mehr als nur eine herkömmliche Horrorgeschichte. Es ist ein Werk, das sich intensiv mit den dunklen Abgründen der menschlichen Psyche, der Lust und des Schmerzes auseinandersetzt, und dabei auf subtile Weise die Grenzen zwischen Lust und Leiden verwischt. Karten gibt es hier

Eine der bemerkenswertesten Qualitäten von „Hellraiser“ ist die einzigartige visuelle Ästhetik, die Clive Barker in den Film einbringt. Die Gestaltung der Cenobites, insbesondere Pinhead, ist ikonisch und verstörend zugleich. Wir kennen Jason, wir kennen Michael Myers, wir kennen Freddie, wir kennen Chucky und wir kennen Annabelle – und hier lernen wir eine neue Figur mit Pinhead kennen, die über mehrere Folgen Bestand hat und in die Geschichte des fantastischen Films eingegangen ist. Hier der Trailer zur Wiederaufführung des Films.

Die sorgfältig ausgearbeiteten Make-up-Effekte und die detaillierten, düsteren Kulissen schaffen eine Atmosphäre, die den Zuschauer unmittelbar in das Grauen der Hölle hineinzieht.
Die Figuren in „Hellraiser“ sind alles andere als stereotypisch. Die Protagonisten, allen voran Julia und Frank, sind moralisch ambivalente Charaktere, die die dunkelsten Seiten der menschlichen Natur verkörpern. Dies verleiht dem Film eine unheimliche psychologische Tiefe, die über den typischen Horrorfilm hinausgeht. Das Drehbuch von Clive Barker geht weit über den bloßen Schockwert hinaus und erkundet tiefgründige Themen wie Verlangen, Verführung und die Konsequenzen unserer eigenen Handlungen.

Die Filmmusik von Christopher Young ist ein weiterer Höhepunkt des Films. Sie untermalt die verstörenden Bilder perfekt und verstärkt die beunruhigende Atmosphäre. Die Musik trägt dazu bei, das Publikum in die beklemmende Welt von „Hellraiser“ einzusaugen.

In Sachen Gewalt und Gore setzt „Hellraiser“ neue Maßstäbe und geht an die Grenzen des Erträglichen. Dies ist sicherlich nichts für schwache Nerven, aber es dient einem größeren Zweck in der Erzählung, da es die Konzepte von Lust und Schmerz miteinander verknüpft.

Schließlich fordert „Hellraiser“ die Zuschauer auf, über ihre eigenen Vorstellungen von Schönheit, Moral und Schmerz nachzudenken. Es ist ein Film, der keine leichten Antworten bietet, sondern den Zuschauer mit einer Fülle von Fragen und verstörenden Bildern konfrontiert.

Zusammenfassend ist „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ ein einzigartiges und tiefgründiges Horrorerlebnis, das sich von der Masse abhebt. Mit seiner düsteren Ästhetik, den komplexen Charakteren und der intensiven Auseinandersetzung mit menschlichen Abgründen bleibt der Film ein wichtiger Beitrag zum Genre des psychologischen Horrors. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Film aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellung und seines verstörenden Inhalts nicht für jedermann geeignet ist. In Deutschland erschien der Film am 3. März 1988, um 4 Minuten gekürzt. Die ungeschnittene Originalfassung ist in Deutschland erst 2011 erschienen und war bis dahin nur als Import, etwa aus Österreich, erhältlich. Wir zeigen die ungeschnittene Fassung.

Ich freue mich, wenn ihr am Sonntag, 5. November um 10:45 Uhr bei meiner Matinee Vortrag und Film im Scala-Kino dabei seid. Karten gibt es online.

Das Ding aus einer anderen Welt – Rückblick auf meine Matinee

26. Oktober 2023

Es war ein Flop, der langfristig zum Erfolg wurde. John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt trat gegen ET an und verlor mit Pauken und Trompeten. Über den Lauf der Jahre gewann der 1982 gedrehte Streifen mehr und mehr Fans und gilt heute als einer der erfolgreichsten Carpenter-Filme überhaupt. Grund genug für mich, dem Film eine meiner monatlichen fantastischen Matineen im Scala Kino Fürstenfeldbruck zu widmen.

Ich mochte die Erstverfilmung des Dings aus der Produktionsschmiede von Howard Hawks, der ein klarer Film des Kalten Krieges ist. Carpenters Version war anders: Weniger politisch, dafür drastischer und effektreicher. Carpenter schafft in diesem Film eine beklemmende und düstere Atmosphäre, die von Anfang bis Ende anhält. Die Spannung baut sich langsam auf, da die Charaktere misstrauisch werden und sich gegenseitig verdächtigen. Das ist ein wahrer Genuss und sichert den Film einen Platz in der Bestenliste des SF-Horror-Films.

Die visuellen Effekte und die praktischen Creature-Designs sind auch heute noch beeindruckend und verleihen dem Film eine zeitlose Qualität. Alles ohne CGI war der Film ein Fest von praktischen Creature-Designs, das sich absolut sehen lassen kann.
Hier meine Ausführungen zu Das Ding von Carpenter in meiner Matinee.

„Das Ding“ ist auch bekannt für seine intensiven und blutigen Horror-Momente, die damals wie heute schockierend sind. Die Thematik des Misstrauens und der Paranoia unter den Charakteren, kombiniert mit der Bedrohung durch das unbekannte außerirdische Wesen, macht den Film zu einem fesselnden und psychologisch anspruchsvollen Horror-Erlebnis.

Bei meiner nächsten Matinee im Scala Fürstenfeldbruck am Sonntag, 5. November um 10:45 bleiben wir in den 80er Jahren und zeigen Hellraiser – das Tor zur Hölle. Mit diesem Film wird mit Pinhead eine neue Horrorfigur des SM-Horrors eingeführt, Jason, Michael, Chucky und Freedie um nichts nachsteht. Und es verspricht blutig zu werden. Karten gibt es online zu kaufen.

Das Ding aus einer anderen Welt – Matinee am Sonntag, 1. Oktober im Scala

29. September 2023

Es ist so eine Sache mit dem John Carpenter Film Das Ding aus einer anderen Welt. Ich habe den Film 1982 alleine im Kino gesehen, denn alle meine Freunde strömten in E.T. – der Außerirdische von Spielberg. Ein gewaltiger Monster-Film trat gegen einen friedvollen Außerirdischen, der nur nach Hause wollte. Das Ding floppte, E.T. war der Gewinner.

Heute zählt Das Ding zu einem Klassiker, hat über die Jahre Kasse gemacht und kann auf eine treue Fangemeinde zählen. Daher zeige ich am Sonntag, 1. Oktober um 10:45 Uhr das Ding in meiner Matinee im Scala. Karten gibt es hier.

„Das Ding“ von John Carpenter, aus dem Jahr 1982, gilt als ein Meisterwerk des Science-Fiction-Horrors, das auch heute als Klassiker gilt. Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von Wissenschaftlern in einer entlegenen Forschungsstation in der Antarktis, die mit einem außerirdischen Parasiten konfrontiert werden, der die Gestalt von Menschen annehmen kann.

Carpenter schafft in diesem Film eine beklemmende und düstere Atmosphäre, die von Anfang bis Ende anhält. Die Spannung baut sich langsam auf, da die Charaktere misstrauisch werden und sich gegenseitig verdächtigen. Die visuellen Effekte und die praktischen Creature-Designs sind auch heute noch beeindruckend und verleihen dem Film eine zeitlose Qualität. Es war eine Zeit des Filmemachens vor CGI und die Effekte waren außerordentlich eindrucksvoll.

Besonders bemerkenswert ist die Leistung des Ensembles, angeführt von Kurt Russell, der die Hauptrolle des R.J. MacReady spielt. Die Charaktere sind gut entwickelt, und die Schauspieler verleihen ihnen Tiefe und Glaubwürdigkeit. Das war immer eine Stärke der frühen Carpenter-Filme, die leider später nachgelassen hat.

„Das Ding“ ist auch bekannt für seine intensiven und blutigen Horror-Momente, die damals wie heute schockierend sind. Die Thematik des Misstrauens und der Paranoia unter den Charakteren, kombiniert mit der Bedrohung durch das unbekannte außerirdische Wesen, macht den Film zu einem fesselnden und psychologisch anspruchsvollen Horror-Erlebnis.

Der Soundtrack zum Film ist ebenso bemerkenswert und ein Sammlerstück. Den Score schrieb hauptsächlich Ennio Morricone. Morricone verzichtet auf die für ihn typischen, melodischen Themen und konzentriert sich stattdessen auf eine minimalistische, unterschwellige Stimmungsmusik. Die Musik ist oft dissonant und unheimlich, was die Bedrohung durch das außerirdische Monster unterstreicht.

Ich freue mich auf Sonntag, 1. Oktober um 10:45 Uhr im Scala Fürstenfeldbruck, wenn ich eine Einführung zum Film geben darf. Karten für Vortrag und Film gibt es hier.

Alien 1979 – Rückblick auf meine Matinee

25. September 2023

„Im Weltraum hört dich niemand schreien“ – so lautete die Verleihwerbung 1979 zu diesem heutigen Klassiker, den ich in meiner Matinee im Scala Fürstenfeldbruck zeigte.

Alien von 1979 ist ein Science-Fiction-Horrorfilm des britischen Regisseurs Ridley Scott. Der Film erzählt die Geschichte einer siebenköpfigen Besatzung eines Raumfrachters, die auf einem fremden Planeten ein außerirdisches Wesen entdeckt. Das Wesen dringt in das Raumschiff ein und beginnt, die Besatzung zu töten. Hier mein kompletter Vortrag:

Alien ist ein Meisterwerk des Genres. Der Film ist atmosphärisch, spannend und klaustrophobisch. Das Design des Aliens ist ikonisch und das Wesen selbst ist eine der furchteinflößendsten Kreaturen der Filmgeschichte.

Scotts Regieführung ist herausragend. Er schafft eine beklemmende Atmosphäre, in der man sich die Alien-Kreatur jederzeit im Nacken sitzen fühlt. Die Darsteller sind allesamt gut, wobei Sigourney Weaver als Ellen Ripley eine der stärksten weiblichen Figuren der Filmgeschichte darstellt. Dies war zu der Zeit eine bemerkenswerte Abweichung von den gängigen Geschlechterrollen in Horrorfilmen, wo die Frau eher das Opfer als der Held war.

Die Stärken von Alien liegen in seiner meisterhaften Spannungserzeugung und der Verwendung von minimalistischem Set-Design, um eine beklemmende und klaustrophobische Umgebung zu schaffen. Der Film kombiniert psychologische Spannung mit Schockmomenten und einer einzigartigen, biomechanischen Ästhetik, die zu einem ikonischen Look führte. Der Schweizer Künstler H.R.Giger schuf das Monster, erhielt dafür einen Oscar und die Türen Hollywoods öffneten sich für diesen Meister der Airbrush-Albträume.

Kino muss sich neu erfinden

13. September 2023

Kino muss sich neu erfinden. Kino darf nicht nur mehr ein Filmtheater sein, in dem mehr oder weniger erfolgreiche Filme abgespielt werden. Kino muss sich verändern.

Ich war neulich Moderator einer sehr interessanten Diskussion unter Filmfreunden. Dort erklärte ein geschätzter Kollege, dass ihm Kino einfach zu teuer ist, wenn er mit der ganzen Familie einen Film besucht und dann zudem Softgetränke und Knabberzeugs geordnet werden. Da wartet er lieber drei Monate auf die Bluray-Veröffentlichung und zieht sich den Film über den heimischen 4K-Beamer und Soundanlage zu Hause rein – zu deutlich geringeren Kosten. Da half es auch nicht, dass ich die Kosten des Kinobetreibers anführte, der einen Teil des Filmeintritts an den Verleih abdrücken muss, Arbeitsplätze vor Ort sichert und sein Überleben und das seiner Angestellten durch Getränke und Fastfood sichern muss. Zudem kommen hohe Energie- und Mietkosten, Investitionen in Technik und Ausstattung.

Aussage steht gegen Aussage und klar ist: Kino muss sich neu erfinden. Die Studios müssen endlich ihre Mutlosigkeit aufgeben und in neue Stoffe investieren. Ich will als Kinogänger endlich neue Stoffe sehen. Ich will den Reiz des Kinos spüren. Ich will in eine Traumwelt eintauchen.

Wobei natürlich die schrecklichen Fortsetzungen gut laufen und Geld in die Kasse spielen. Mission Impossible, Indy Jones, Fast and Furious, Gurdian of the Galaxy und die Eberhofer-Reihe beweisen, dass das Rezept der Fortsetzungen eine sichere Bank ist. Alter Wein in neuen Schläuchen. Aber das wird das Kino nicht retten, denn ich brauche nur drei Monate warten, dann ist der Stream oder die Bluray-Veröffentlichung da. Ich will wieder überrascht werden. Ich will wieder fasziniert werden. Ich will wieder gebannt werden.

Wie sehen die Zahlen aus? Die Kino­branche verkauft im 1. Halbjahr mit 45,2 Mio Tickets 36,2 % mehr als 2022 und 15,7 % weniger als im vor-pandemischen 2019. Der Umsatz liegt mit 455 Mio Euro 48,9 % höher als 2022 – und beinah auf dem Niveau von 2019. Durch Erfolge wie Barbie und Oppenheimer hofft die Branche, an 2019 anzuschließen. Für mich persönlich sind die Dune 2 und Napoleon die Highlights des zweiten Halbjahres, wobei der lang erwartete Dune 2 schon auf 2024 verschoben wurde. Grund ist der Streik in Hollywood.

Welche Möglichkeiten hat das Kino? Ein Weg für mich: Kino muss stärker Community-Hotspot werden, ein Treffpunkt von Gleichgesinnten. Ich versuche es einmal im Monat mit einer Matinee mit fantastischen Filmen. 25 Minuten Vortrag von mir und dann schauen wir gemeinsam einen Film. Die Resonanz des Publikums ermutigt, die Matineen fortzusetzen. Es ist ein kleiner Teil des Communitybuildings, das mehr mit zielgruppenspezifischen Mailings unterstützt werden muss. All das hängt mit Datenpflege zusammen. Wenn ich weiß, wer mein Publikum ist, dann kann ich mein Publikum pflegen – ob Blockbuster oder Arthouse oder Familienfilm oder gar alles zusammen.

Ich genieße es auf Festivals zu gehen, um ein gleichgesinntes Publikum zu treffen. Vor kurzem war ich auf dem Fünf Seen Festival im bayerischen Oberland eingeladen. Interessantes Publikum, interessante Filme, sicherlich eine Nische, aber eine treue Nische für ein Kino. Aber auch hier gilt: Die richtige Zielgruppe muss erreicht werden.

Vor kurzem war Kinotag. An zwei Tagen im September beteiligten sich viele Kinos daran und boten an beiden Tagen einen reduzierten Eintritt von 5 Euro an, um die Begeisterung des Publikums für das Kino neu zu entfachen. Ich selbst durfte eine Matinee durchführen und hielt an beiden Tagen Vorträge über die Kinogeschichte im Foyer des Kinos. So sind es viele kleine Mosaiksteine, um aus Kino eine Community zu machen. Dazu gehören auch Firmen- und Geburtstagsfeiern im Kino. Im Zentrum steht natürlich der Film und die damit verbundene Unterhaltung. Aber Kino muss sich weiterentwickeln und ein Teil eines Kulturgemeinschaft eines Ortes sein. Dazu gibt es für 18jährige auch Geld vom Bund.

Der Buchhandel profitiert bisher am stärksten vom Kulturpass für 18jährige. Über den Kulturpass wurden bislang fast 200.000 Bücher gekauft. Auf Platz 2 liegen demnach Kinobesuche. Sie machen rund 14 Prozent aller Umsätze über das Guthaben aus. Der Kulturpass soll 18jährigen nach der Corona-Pandemie kulturelle Erlebnisse finanziell erleichtern.

Filmriss online – September 2023 – Infos und Meinung aus der Welt des Scala-Kinos

9. September 2023

Hier die neueste Folge meines Herzensprojekts Filmriss online. Jeden Monat spreche ich mit meinem Kumpel Markus Schmölz über neue Kinofilme und werfen einen Blick hinter die Kulissen des Kinos.

Dieses Mal sprechen wir über Wochenendrebellen, die Agatha Christie-Verfilmung, A Haunting in Venice, The Nun 2 und The Expendables 4. Ich darf ein wenig über den Soundtrack zu Black Hole von John Barry erzählen und wir freuen schon sehr auf die September-Matinee am 10. September im Scala Kino. Ich bespreche und zeige den Klassiker des modernen SF- und Horror-Films Alien. Karten gibt es hier. Markus Schmölz führt uns hinter die Kulissen des Kinos und zeigt, was technisch alles schief gehen kann.

Und wir diskutieren die Frage, warum hat Hollywood keinen Mut mehr, welche Auswirkungen der Streik hat und ist das Weihnachten im Kino in Gefahr, wenn viele Filme ins nächste Jahr verschoben werden wie Dune 2 oder Godzilla, Gönnt euch die 30 Minuten Unterhaltung und Information aus der Welt des Kinos.
Also viel Spaß mit rund einer halben Stunde Filmriss online, die September-Ausgabe.

Alien – Matinee am Sonntag, 10. September im Scala

8. September 2023

„Im Weltraum hört dich niemand schreien“ – so lautete die Verleihwerbung 1979 zu diesem heutigen Klassiker, den ich in meiner Matinee am 10. September im Scala Fürstenfeldbruck zeige, Es ist Kinotag und daher kostet der Eintritt auch nur 5 Euro. Restkarten gibt es hier.

Alien – das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, der 1979 unter der Regie von Ridley Scott veröffentlicht wurde, ist ein wegweisender Science-Fiction-Horrorfilm, der beide Genre nachhaltig geprägt hat. Er ist sowohl als Science Fiction als auch als Horror-Film in die Geschichte eingegangen. Der Film zeichnet sich durch seine düstere Atmosphäre, innovatives Design und seine effektive Verschmelzung von Science-Fiction und Horror aus.

Die Stärken von Alien liegen in seiner meisterhaften Spannungserzeugung und der Verwendung von minimalistischem Set-Design, um eine beklemmende und klaustrophobische Umgebung zu schaffen. Der Film kombiniert psychologische Spannung mit Schockmomenten und einer einzigartigen, biomechanischen Ästhetik, die zu einem ikonischen Look führte. Der Schweizer Künstler H.R.Giger schuf das Monster, erhielt dafür einen Oscar und die Türen Hollywoods öffneten sich für diesen Meister der Airbrush-Albträume.

Der Film ging neue Wege. Die Darstellung von Sigourney Weaver als Ellen Ripley brachte eine starke, weibliche Hauptfigur in den Vordergrund, die sich gegenüber der unerbittlichen Bedrohung durch den außerirdischen Xenomorph behauptet. Dies war zu der Zeit eine bemerkenswerte Abweichung von den gängigen Geschlechterrollen in Horrorfilmen, wo die Frau eher das Opfer als der Held war.

Die Art und Weise, wie Alien die Ängste des Unbekannten, der Isolation und der menschlichen Fragilität erforscht, hebt ihn von anderen Filmen des Genres ab. Die raffinierte Mischung aus Science-Fiction und Horror hat das Filmemachen beeinflusst und eine Reihe von Fortsetzungen, Prequels und Spin-offs inspiriert, die die Faszination für das Alien-Franchise bis heute am Leben erhalten haben. Über die Qualität der Nachfolgerfilme lässt sich diskutieren – über Alien nicht.

Aber nicht nur optisch ist der Film ein Bringer, sondern auch musikalisch. Der Soundtrack von Alien wurde von Jerry Goldsmith komponiert und ist ein herausragendes Beispiel für die atmosphärische und unheimliche Filmmusik. Goldsmith schuf eine musikalische Begleitung, die die bedrohliche und beklemmende Stimmung des Films perfekt einfängt.

Ein markantes Merkmal des Soundtracks ist die Verwendung von ungewöhnlichen Instrumenten und Klängen, die dazu beitragen, eine unheimliche und unheimliche Atmosphäre zu erzeugen. Goldsmith verwendete unter anderem Blasinstrumente wie die Oboe und die Bassklarinette, um unheimliche Melodien zu erzeugen, die das Gefühl der Isolation und der Bedrohung verstärken.

Ein weiteres herausragendes Element des Soundtracks ist die Verwendung von Chorstimmen, die in einigen Stücken zu hören sind. Diese Chorstimmen verleihen dem Soundtrack eine sakrale und beinahe gespenstische Qualität, die perfekt zur mystischen und furchteinflößenden Natur des außerirdischen Wesens passt.
Ich freue mich, wenn ich Sie am Sonntag im Scala zu meiner Matinee begrüßen darf. Die Karten gibt es hier.

The Texas Chain Saw Massacre Matinee – Rückblick auf meine Matinee

28. August 2023

Der Kopf erzeugt Bilder, die das Auge gar nicht sieht. Vor dem geistigen Auge entsteht der Terror der übersteigenden Familiendramas, das in die Filmgeschichte eingegangen ist und jahrelang die Gerichte beschäftigte. Gemeint ist natürlich The Texas Chain Saw Massacre von 1974, den ich vor kurzem in einer Matinee im Scala Kino Fürstenfeld zeigen und besprechen durfte.

Zum ersten Mal hatte ich den Film auf einer umgeschnittenen US-Laserdisc gesehen und die Wucht des Films haute mich mich. Die NTSC-Disc hatte ich unter der Theke auf einem Filmsammlermarkt für teuer Geld erstanden. Nach dem ersten Ansehen war ich regelrecht erschlagen und interessierte mich für die Umstände des Films, der sich heute in der Sammlung des Museum of Modern Art in New York befindet und in Deutschland einige Jahre verboten war. Wow, ich hatte als Jugendlicher einen verbotenen Film der Filmgeschichte schrieb zu Hause, was auch irgendwie reizvoll war. Ich erinnere mich, dass die Laserdisc nicht im Schrank mit den anderen Laserdisc stand, sondern im Schrank mit den Langspielplatten – ein gutes Versteck, wie ich damals glaubte.

Zur Matinee arbeitete ich die Zeitumstände des Films heraus. Der Sommer der Liebe war vorbei. Gewalt war in den USA an der Tagesordnung. Das tödliche Attentat auf Martin Luther King ereignete sich am 4. April 1968, am 6. Juni 1968 wurde in Los Angeles Bobby Kennedy erschossen. 1968 gab es Bürgerkriegsähnliche Zustände beim Nominierungskongress der Demokraten in Chicago und Rassenunruhen. Es kam zu dem Mord an 9. August 1969 an Sharon Marie Tate durch Charles Manson. Aus Woodstock wurde Altamont am 6. Dezember 1969. Vor den Augen der Rolling Stones wurde ein Mensch erstochen. Im Fernsehen lief der reale Horror von Vietnam.

Das Kino als Spiegel der Gesellschaft änderte sich. 1969 lief Easy Rider mit Dennis Hopper und Peter Fonda. Es war die Abkehr vom alten Hollywood. Neue Kreative kamen für ein neues Hollywood von Hochschulen, George Lucas, Steven Spielberg, Michael Camino oder Francis Ford Coppiola. Und auch ein Tope Hooper stand bereit für die Zeitwende im Film. Der Gothic Horror von Dracula und Frankenstein wurde zu Grabe getragen. Er galt als alt und verstaubt. Der Schrecken und die Gewalt war auf der Straße und nicht mehr in in der fernen Welten. Der Horrofilm veränderte sich Die Nacht der lebenden Toten von Romero leitete 1968 die Wende ein. Der schwarze Held überlebt und wird am Schluss von der Polizei erschossen. Wegbereiter war Hitchcock mit Psycho von 1960.

1972 war der Terrorfilm pur in den Kinos. Last house of the Left von Wes Craven (Nightmare) und Sean S. Cunningham (Freitag der 13). Und Tope Hooper erkannte die Zeichen der Zeit. Wie Hitchcock und der Buchator Robert Bloch war er vom Serienmörder Ed Gein fasziniert. Tatsächlich geschehen sind die Morde, die Ed Gein in den 50er-Jahren in Plainfield, Wisconsin, an durchreisenden Frauen verübte. Deren Häute zog er sich ab und trug sie als Kleidungs- und Schmuckstücke. Der wahnsinnige Mörder, Leichendieb, Grab- und Leichenschänder Ed Gein war Vorbild für Psycho und dann auch für The Texas Chain Saw Massacre.

Was diesen Film so bemerkenswert macht, ist die Art und Weise, wie er eine düstere, beklemmende Atmosphäre erzeugt und den Zuschauer in die Tiefen des menschlichen Schreckens mitnimmt. Dabei nutzt er geschickt die Aspekte von Gewalt, Sadismus und Isolation, um eine verstörende Wirkung zu erzielen. Viel Spaß mit meinem Vortrag.

Die nächste Matinee findet am Sonntag, 10. September um 10:45 Uhr zum Film Alien – das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt von 1979 statt. Im Weltraum hört dich niemand schreien. Alien verband die Genre Horror- und Science-Fiction-Film kongenial. Übrigens, es ist Kinotag an diesem Tag und der Eintritt kostet nur 5 Euro. Also Zeit für eine Matinee im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.