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Magnetisch, vielseitig, unverzichtbar – meine Erfahrung mit dem NEEWER-Filterset für die DJI OSMO Pocket 3

4. September 2025

Als Videofilmer arbeite ich immer mehr mit der DJI OSMO Pocket 3. Viele Produkte wie Drohne und Ansteckmikrofon haben mich in der Vergangenheit überzeugt. Und nun spiele ich ein wenig mit der DJI OSMO Pocket 3 herum und hab sie als digitaler Nomade immer dabei.

Wie ich es von meinem Fotoapparat gewohnt bin, weiß ich, wie wichtig es ist, Filter zu verwenden. Kein Fix it in the Post, sondern der richtige Filter am Set erspart eine Menge Nacharbeit. Ich probiere gerade das NEEWER Magnetische ND CPL UV Filter Set aus.

Das Set ist ein vielseitiges Zubehörpaket für alle, die ihre Video- und Fotoaufnahmen auf das nächste Level heben möchten. Das Set umfasst insgesamt sechs hochwertige Filter: UV-Filter, CPL-Polarisationsfilter sowie die Neutraldichtefilter ND16, ND32, ND64 und ND256.

Der UV-Filter schützt die Linse zuverlässig vor Staub, Kratzern und UV-Strahlen und sorgt gleichzeitig für klarere Aufnahmen bei hellem Tageslicht. Der CPL-Polarisationsfilter reduziert störende Reflexionen auf Glas- und Wasseroberflächen und verstärkt gleichzeitig die Farbsättigung und Kontraste, was besonders bei Landschaftsaufnahmen beeindruckende Ergebnisse liefert.

Die Neutraldichtefilter (ND16, ND32, ND64 und ND256) ermöglichen eine flexible Lichtkontrolle und sind ideal, um die Belichtungszeit anzupassen, ohne die Farbdarstellung zu beeinträchtigen. Ob bei sonnigen Außenaufnahmen oder Szenen mit stark wechselnden Lichtverhältnissen – diese Filter helfen, Überbelichtungen zu vermeiden und schaffen einen natürlichen, cineastischen Look.

Dank der magnetischen Befestigung lassen sich die Filter schnell und sicher an der DJI OSMO Pocket 3 anbringen und ebenso leicht wieder wechseln. Die präzise Verarbeitung sorgt für einen festen Halt, ohne die Balance oder Stabilität der Kamera zu beeinträchtigen.

Jetzt muss ich nur meinen inneren Schweinehund überwinden und nicht gleich spontan losfilmen, sondern überlegen, welchen Filter ich brauche. Ich muss also meinen Produktionsablauf ändern. Erst Hirn einschalten, Filter wählen und dann drehen.

Fotografen-Legende Herbert Piel

24. Dezember 2024

Die schlechten Fotos des Vaters waren der Grund, warum Herbert Piel im Alter von zehn Jahren zur Leica seines Vaters griff und sich im Laufe der Jahre zu einem der großen deutschen Leica-Fotografen mauserte.

Im Legenden-Interview von Markus Elfert von Filmreport und mir sprachen wir mit Herbert Piel über Pressefotografie, über analoge und digitale Zeiten und Konzertfotografie und vieles mehr rund um Fotografie. Piel ist ein Geschichtenerzähler. Dass er mit Fotos Geschichten erzählen kannst lange bekannt, dass er auch als Mensch Geschichten erzählen kann, wurde in diesem Zoom-Interview wieder bewusst.

„Als Lokalfotograf bist du Dienstleister“, berichtet er über seine Anfänge bei der Tageszeitung. Die Taktung der Termine ist im Lokalen enorm. Dort lernte er sich zu organisieren und alle Termine unter einen Hut zu bekommen. Daraus resultiert auch eine seiner schlechten Eigenschaften: „Ich bin furchtbar ungeduldig.“ Termine hält er auf die Minute ein und erwartet dies auch von seinem Gegenüber.

Piel spricht über das Verhältnis zu schreibenden Journalisten „Ich habe den Moment und diesen Moment muss ich umsetzen.“ Als schreibender Berichterstattung kann ich nachträglich eingreifen, als Bildberichterstatter ist der Moment vorbei. Er diskutiert auch das berühmte Robert Capa-Zitat „Es gibt keine schlechten Fotos, es gibt nur Fotos, wo du nicht nahe genug warst.“ Das war nicht nur räumlich gemeint, sondern emotional. Ich werde diesen Gedanken in einem meiner Seminare über berühmte Fotografen diskutieren lassen.

Auch ein anderer großer Fotograf kam zur Sprache: James Nachtwey „Er ist immer in Ländern, bei dem die Ländern noch nicht wissen, dass sie demnächst Krisengebiet sind.“ Nachtwey habe ein „unheimliches Gefühl für solche Situationen“, so Piel.

Und natürlich mussten wir die Frage nach Farbe oder SW stellen. „Die Dramatik in einem Schwarzweißfoto ist besser auf den Punkt zu bringen.“ Wir sprachen über den analogen Entwicklungsprozess von Bilder, vergrößern, abziehen, wässern und auch über seine interessanten Foto-Workshops im kommenden Jahr. Alle abgebildeten Bilder in diesem Blog und und im Video stammen von Herbert Piel.

Copyright by P!ELmedia / Zentrale Mittelrhein / Veroeffentlichungen ausschließlich mit Namensnennung!!! 2 Belege nach Drucklegung an: P!ELmedia / Zentrale :Herbert Piel /Altes Jagdhaus / Ringstrasse 21 /56154 Boppard-Holzfeld / Fon: 06741-2000 / Fax: 06741-2000 / Mail: piel@piel-media.de / http://www.piel-media.de / P!ELmedia / Mainz Landtag RLP / Deutschhausplatz 1 /Postfach 113 /55116 Mainz / Mobil: 0171-566 1 887 /Mail: mainz@piel-media.de /Kostenpflichtige Fotos honorieren Sie bitte unter:/ Herbert Piel / P!ELmedia / Sparkasse Koblenz / Konto: 7000 3009/ BLZ 570 501 20 // Es gilt die AGB unter http://www.piel-media.de

Erinnerung: Der letzte Gang des Gerhard Landgraf

26. Juli 2024

Seit ich als Journalist in der Kommunalpolitik im Landkreis Fürstenfeldbruck tätig war, bin ich immer wieder Gerhard Landgraf, dem damaligen Bürgermeister von Maisach, begegnet. Jetzt wird der energische Franke, der bei uns 36 Jahre Bürgermeister war, zu Grabe getragen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass ich bei dem morgigen Gedenkgottesdienst in der örtlichen Kirche St. Vitus und bei der Beisetzung dabei bin.

Das letzte Mal traf ich Landgraf im Frühjahr auf einer Versammlung und wir hielten ein kleines Schwätzchen, scherzen herum und freuten uns. Landgraf war mit seinen 84 Jahren gut drauf. Wir beide sind Mitglied der Aktion PiT Togohilfe, eine Organisation, die Landgraf seit Jahren unterstützte.
Und wenn nun sein Gedenkgottesdienst ist, dann erinnere ich mich an eine andere Beerdigung, wo Landgraf bei mir einen Stein im Brett hatte und ich ihm großen Respekt zolle.

ich damals beim Münchner Merkur/Fürstenfeldbrucker Tagblatt war, verstarb der langjährige Fotograf der Zeitung Franz Schmotz. Er war der typische Vertreter eines rasenden Fotoreporters und war jahrzehntelang Tag und Nacht im Einsatz für seine Zeitung. Ich habe viele Geschichten mit ihm gemacht. Sein Standardsatz beim Gruppenfoto war: „Stellt’s euch zamm. I hob koane Zeit.“ Er lichtete die Bevölkerung, Vereine, Politiker, Promis und alles und jeden ab, was ihm vor die Linse seiner Canon kam. Ich hab viel von ihm gelernt. Dann starb der Franz und wurde am Vormittag auf dem Friedhof seiner Wohnortgemeinde Eichenau zu Grabe getragen. Unter den Trauergästen war allerdings kaum ein Politiker zugegen.

Am Nachmittag des gleichen Tages war Kreistagssitzung im Landratsamt Fürstenfeldbruck. Als die Sitzung von der damaligen Landrätin Rosemarie Grützner eröffnet wurde, meldete sich der Maisacher Bürgermeister Gerhard Landgraf zu Worte und redete den anwesenden Kreisrätinnen und -räten ins Gewissen. „Wo wart ihr denn bei der Beerdigung vom Franz Schmotz? Jahrelang hat er euch alle fotografiert und ihr habt immer nach ihm gerufen, wenn ihr in die Zeitung kommen wolltet. Zu seiner Beerdigung ist kaum einer von euch gegangen. Schämt euch!“

Das hatte gesessen. Landgraf hatte seinen Kolleginnen und Kollegen die Leviten gelesen und ich muss als unabhängiger Berichterstatter der Tageszeitung im Nachhinein sagen: Gerhard Landgraf hat mir aus der Seele gesprochen. Daher ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich bei der Beerdigung von Gerhard Landgraf dabei bin und ihn auf seinem letzten Weg begleite.

Starfotograf Manfred Baumann: ein Treffen zur Buchvorstellung

10. Mai 2022

Fotografie ist eine meiner Leidenschaften. Und es freut mich immer sehr, wenn ich einen meiner Fotografen-Helden live erleben kann. So unlängst als ich den Österreicher Manfred Baumann mit seiner bezaubernden Frau Nelly im Leica Store München traf. Baumann stellte sein neues Buch Face to Face vor. Ich nütze die Gelegenheit, um mir den Store bei den Fünf Höfen anzuschauen, mir das neue Baumann-Buch zu kaufen, ein wenig zu quatschen und auch ein kleines Interview zu mit dem Meisterfotografen zu führen.

Manfred Baumann und der Autor dieser Zeilen im Leica Store München. Foto: Nelly Baumann

Zum ersten Mal traf ich auf Manfred Baumann als ich Textchef der ComputerFoto war, einer der ersten Zeitschriften über digitale Fotografie. Eigentlich sollte ich mich hier nur um die Textqualität der Redaktion kümmern, aber der damalige Chefredakteur Richard Joerges meinte, dass ich zudem auch die Akt-Strecken des Heftes betreuen sollte. Hab ich gerne gemacht und so traf ich auf Baumann, der gerade sein Buch Fine Nute Art veröffentlicht hatte. Das Buch beinhaltete nicht nur schöne Aufnahmen schöner Frauen, sondern war auch als kleines Lehrbuch über das Lichtsetzen bei Shootings geeignet.

Jahre vergingen und Baumann wurde von Jahr zu Jahr berühmter, sammelte Preise für seine Fotos und pendelt zwischen Wien und LA. en Schritt in die Promi-Fotografie machte er durch ein Foto von Roger Moore. Das Foto war so gut, dass der Schauspieler das Bild kaufte und so Baumann die Tür zur Hollywood-Prominenz öffnete. Können und Glück fielen für Manfred Baumann hier zusammen.

Einige der Stars aus Face to Face kenne ich, einige sind mir unbekannt, aber die fotografische Handschrift Baumanns tragen sie alle. Sie sind nicht so inszeniert wie die Fotos seiner großen Kollegin Annie Leibovitz, erinnern mich eher an Paul Ripke. Ich kaufte das Buch und ließ es mir mit dem alten Fotografen-Spruch signieren: „Einmal hoch, einmal quer, was will man mehr.“

die Widmung für mein Buch.

Auch ein Porträt von Wilhelm Shatner ist in dem Buch enthalten. Captain Kirk gilt als schwieriger Zeitgenosse und Baumann traf ihn auf der Shatner-Ranch zum Fototermin. Shatner komplett verschwitzt vom Ausritt stellte sich mürrisch zum Shooting auf und war so begeistert vom Ergebnis, dass er Baumann alle Rechte von dem Bild abkaufte und das Bild überall einsetzte. Wenn das kein Erfolg ist.

Buchtipp: Das Auge des Dritten Reiches

11. April 2022

Es gibt sie, die Faszination des Bösen. Diese ist mir begegnet als ich das Buch Das Auge des Dritten Reiches in die Hand nahm. Es handelt von Hitlers Kameramann und Fotograf Walter Frentz. Populärer sind sicherlich der Leibfotograf Heinrich Hoffmann oder die Propagandistin Leni Riefenstahl gewesen, während Walter Frentz eher im Hintergrund des Monsters agierte.

Als ich die Seiten durchblätterte und mir die vielen Fotos von Hitler ansah, dachte ich mir: Braucht es wirklich ein Fotobuch über Adolf Hitler? Wird dieser größenwahnsinnige Menschenfeind nicht dadurch vermenschlicht? Die Aufnahmen sind zum Teil Schnappschüsse, aber auch inszeniertes Propagandawerk. Viele der Bilder hatte ich früher schon gesehen – im Stern oder im Spiegel, aber der Mann hinter der Kamera war mir meist verborgen geblieben. Hitler bezeichnete ihn mal als „sein Auge“. Ich hatte von Walter Frentz mal gehört als er als Laufbursche von Leni Riefenstahl im Einsatz war. Aber er hat große Verdienste im Sinne der nationalsozialistischen Propaganda. Er diente der Riefenstahl als verlängerter Arm und Kameramann. Nach dem Kriege waren sich beide freilich ihrer politischen Arbeit nicht bewusst und stritten alles ab.

Beim Betrachten der Fotos wird mir klar, dass ein Fotograf unter Hitler immer ein politischer Fotograf und Filmer war und sein musste – und für seine Taten die Verantwortung trägt. Ein Herausreden, nach dem Motto ich kann ja nichts ändern, geht hier nicht.
Karrierist Walter Frentz hat durch seine Arbeit die Diktatur auf seine Weise verlängert. Er war Teil der Propagandawaffe und leistete als „Auge des Dritten Reiches“ ganze Arbeit. Nach dem Krieg verdiente er seine Brötchen durch Vorträge. 2004 starb der Fotograf und sein Sohn machte sich an die Aufarbeitung.
Ich hatte Angst, dass der Deutsche Kunstverlag unreflektiert an die Sache einer Buchveröffentlichung geht, aber ich habe mich getäuscht. Kritisch und ausgezeichnet dokumentiert und kuratiert sind die Fotos in dem Buch. Ich habe die Auflage, die durch den Weltbild-Verlag herausgegeben wurde.

Der Fotograf und Filmemacher war von September 1939 bis März 1945 an der Seite Hitlers, arbeitete für die Deutsche Wochenschau und zudem dokumentierte er den Atlantikwalls und die V-Waffen-Produktion im KZ Mittelbau-Dora. Anders als sein Kollege Heinrich Hoffmann waren die Fotos von Walter Frentz weniger für die Öffentlichkeit bestimmt. Der begeisterte Kajakfahrer war auch einer der ersten Trümmerfotografen.

Das vorliegende Buch versteht sich daher als kritische Annäherung an einen fotografischen Nachlass. Es gibt einen Überblick über das filmische und fotografische Schaffen von Walter Frentz. Selbst sprach Frentz über sich als „Filmgestalter“ und hatte einen großen Einfluss auf die bewegten Bilder über den faschistischen Diktator Hitler.

Fotografie: Der Mann des perfekten Timings: Mick Rock ist tot

21. November 2021

Irgendwie ist es mir entgangen, dass einer der Großen der Musikfotografie im Alter von 72 Jahren vor kurzem verstorben ist: Mick Rock
Eigentlich hieß der Brite Michael Rock, aber Mick ist wohl cooler. Viele werden den Namen des Fotografen nicht kennen, aber seine Bilder sind bekannt – vor allem seine Fotos aus dem siebziger Jahren als er David Bowie, Lou Reed, Iggy Pop vor der analogen Linse hatte. Als Musik- und Fotofan war mir Mick Rock immer ein Begriff. Mick Rock ist einer der wichtigsten Fotografen der Rockgeschichte. Er gilt als „the Man who shot the 1970s“. Dann hatte Rock allerdings massive Drogenprobleme und tauschte die Kamera gegen die Nadel. Nach seinem Entzug begann er wieder in den Neunzigern Künstler wie R.E.M., The Strokes, The Libertines, Snoop Dogg und Lady Gaga oder The Chemical Brothers zu fotografieren. Mich persönlich interessierten aber mehr die Fotos der ersten Phase von Mick Rock. Mehrmals hatte ich das Angebot signierte Abzüge zu erstehen. Hier ein Video von 2015:

Ich hatte damals das Geld nicht. Jetzt werden die Preise explodieren. Irgendwann wollte ich aber dann doch einen Original Mick Rock haben und es wurde ein Foto aus der legendären Ziggy Stardust-Tour. Das Bild zeigt Bowie mit dem dritten Auge. Ich mag das Foto sehr.

Ich liebe dieses signierte Foto von Bowie von Rock

Das Ganze kam durch eine Veröffentlichung des Taschen Verlages und ich hatte die Gelegenheit, einen Sonderdruck des Buches The Rise of David Bowie 1972-1973 von Mick Rock zu erwerben, inklusive der Autogramme von David Bowie und Mick Rock im Buch. Hier das damalige Unboxing.

Unterschriften von zwei großen Künstlern.

Jetzt starb der Fotograf. „Schweren Herzens teilen wir mit, dass unser geliebter, psychedelischer Abtrünniger Mick Rock die Jungianische Reise auf die andere Seite angetreten hat“, heißt es in einem Statement auf Mick Rocks Twitter-Profil. Mit diesen Worten gab seine Familie den Tod des Fotografen bekannt.

Natürlich beneide ich Mick Rock für seine Kontakte, aber noch mehr beneide ich ihn um sein Talent. Er hatte das perfekte Timing. Er ahnte voraus, wie sich sein Modell bewegte und drückte ab. Wer weiß, wie schwer Konzertfotografie mit all den Lichtern und der Bewegung ist, der weiß auch, welch großer Künstler Mick Rock war.

Für Fotografen und Filmer: Antireflex-Gegenlichtblende gegen Spiegelungen und Reflexionen

20. September 2021

Immer wieder bin ich mit dem Zug, dem Flugzeug oder mit dem Auto aus Beifahrer unterwegs und will fotografieren oder filmen. Das Problem sind die Spiegelungen oder Reflexionen in der Scheibe, die in der Regel die Aufnahmen ruinieren. Ich will mich ja auf meinen Aufnahmen nicht gespiegelt sehen.

Abhilfe schafft da eine einfache Gegenlichtblende aus Silikon. Das leichte, faltbare Teil wird vor das Objektiv gehalten und schon hat man perfekt klare, blendfreie Aufnahmen durch Fenster. Der schwarzer Silikonkegel, der sich grundsätzlich an jedes Standardobjektiv anpasst, blockiert unerwünschte Blendungen und Reflexionen. Diese faltbare Antireflex-Gegenlichtblende habe ich in der Tasche. Sie wiegt weniger als 90 Gramm und hat mir gute Dienste geleistet. Klare Empfehlung für Fotografen und Filmer.

Kunst: Michael Möbius in der Kunstgalerie Bahnhofsunterführung

14. Juni 2021

Wenn ich morgens zum Dorfbäcker gehe, muss ich unter der Unterführung der S-Bahn durch, die unser Dorf Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck in zwei Teile teilt. Jetzt bin ich mal auf den anderen Seite des Fußwegs gelaufen und mir fiel eine Ausstellung ins Auge.

Wir haben eine concrete Kunstgalerie Bahnhofsunterführung Maisach, die immer wieder in großen Schaukästen neue Ausstellungen macht. Ich habe keine Ahnung, wer die Betreiber sind, aber ich freu mich immer wieder über Kunst im öffentlichen Raum.

Bei meinem Weg zum Bäcker entdeckte ich eine für mich neue Ausstellung von Michael Moebius. Jetzt war ich bei dem Namen Michael Möbius wie vom Donner gerührt, denn Möbius ist einer der profiliertesten Kunststars, Maler und Fotograf, aus deutschen Land, der unter anderem durch seine Kaugummi-Bilder von Stars. So eine renommierte Persönlichkeit bei uns im Dorf?

Aber getäuscht. Es ist eine Namensgleichheit. Bei uns stellt ein anderer Michael Moebius aus. Auch seine Kunst macht Spaß. Der ausstellende Michael Moebius ist nicht so berühmt, wie sein Namensvetter aus Pirna, aber Kunst soll ja auch Spaß machen. Und so macht mir die Kunst in der concrete Kunstgalerie Bahnhofsunterführung Maisach Freude und ich freu mich beim Betrachten der Bilder.

Helmut Newton‘s Sumo von Taschen

15. September 2020

Am 31. Oktober kommt Helmut Newton‘s Sumo von Taschen.

Am 31. Oktober kommt Helmut Newton‘s Sumo von Taschen.

Mein Lieblingsbuchverlag feiert dieses Jahr seinen 40. Geburtstag. Ich meine den Taschen Verlag aus Köln. Anlässlich dieses Festjahres gibt den Klassiker Helmut Newton in einer Neuauflage in XXXL-Größe, Sumo genannt. Ich war bei der Vorabpräsentation in München exklusiv dabei.
Offiziell wird das wunderschöne Fotobuch bei einem Event am 31. Oktober in Berlin vorgestellt. An diesem Tag jährt sich der 100. Geburtstag des in Berlin geborenen Fotografen. Wie und wo der Event stattfinden wird, steht aufgrund Corona noch nicht fest. Daher bin ich dankbar, dass ich mich beim Münchner Vorabevent zu einem kleinen Kreis ausgewählter Gäste zählen konnte – vielen Dank an Taschen dafür.

Über Helmut Newton zu sprechen, wäre Eulen nach Athen zu tragen. Der Meisterfotograf ist Provokateur, Humorist, Dokumenteur, Voyeurist und ein Meister der Inszenierung. Kaum ein Fotoseminar in dem nicht über Newton und sein Werk gesprochen wird – oftmals kontrovers. Die Foto- und Kunstszene erinnert sich noch an die Emma-Debatte 1993 als Alice Schwarzer dem Fotografen vorwarf, seine Bilder seien sexistisch, rassistisch und faschistisch.

Der Taschen Verlag hat das Newton-Buch schon lange im Programm, aber nicht in der XXXL-Größe. Helmut Newton war 1999 das erste große Buch des Verlages. Gerade Schwarzweißbilder seien in diesem Format eine besondere Herausforderung beim Druck, bestätigte Herstellungsleiter Frank Goerhardt, der das Entstehen des Buches exakt überwachte. Der Druck ist phänomenal geworden, davon konnte ich mich in München überzeugen. Die Auflage beträgt 10000 Exemplare und Taschen verkauft jedes der begehrten Bücher für 1000 Euro. Es gibt noch eine Extra-Auflage mit einem Philippe-Starck-Buchständer. Der Preis steht noch nicht fest, weil Designer Starck mit seiner Arbeit noch nicht fertig ist.

Die Idee für das Buch hatte Verlagsgründer Benedict Taschen. Er stand mit einem Riesen Dummy vor Helmut Newton und überzeugte ihn und Gattin June von dem Projekt. June machte übrigens das Layout des Buches. Fotografenkollege David Baily kommentierte das Projekt: „Das ist ein Riesenbuch, dafür braucht man auch ein Riesenego.“
Der damalige Sumo mit 10.000 Auflage mit über 400 Bildern kostete provokante 3000 Mark. Das Buch ist inzwischen ausverkauft und daher war es an der Zeit zu einer Neuauflage. Die Version mit Buchständer kostete 17.500 Euro.

Das Buch ist ein Kunstwerk. Es ist kein klassisches Buch und auch kein Kunstwerk für die Wand. Nein, Taschen hat Objektkunst geschaffen in dem man blättert und sich Tag für Tag an den verschiedenen Seiten erfreut. Damals sagte Verleger Benedict Taschen sinngemäß: Wir sind der Verlag für die billigsten Kunstbücher und nun sind wir der Verlag für das teuerste Kunstbuch – ab jetzt kann man dazwischen alles machen. Wie recht der Verleger hatte. Ich selbst habe viele, sehr viele Taschen-Bücher (Achtung Wortwitz). Meine persönlich wertvollsten sind die Sammlerausgaben von 2001: Odyssee im Weltraum sowie Napoleon, die beide das Filmgenie Stanley Kubrick zum Inhalt haben.

Coole Location zur Präsentation.

Coole Location zur Präsentation.

 

Aufs gehts zur Peter Lindbergh Ausstellung

21. August 2017

Endspurt bei der Peter Lindbergh Ausstellung in der Münchner Kunsthalle. Bis zum 31. August wurde diese wichtige Ausstellung verlängert und alle Fotobegeisterten MÜSSEN sich die Ausstellung From Fashion to Reality ansehen, unbedingt. Es gibt keine Ausrede.
Ich habe über die Pressekonferenz zur Ausstellung mit Peter Lindbergh bereits ausführlich gebloggt in Text, Bild und Video. Lindbergh ist einer der einflussreichsten Fotografen der Gegenwart und es war mir eine Ehre, so jemanden persönlich zu treffen.

Seine Bilder begleiten mich mein ganzes fotografisches Leben und es ein Erlebnis diese Fotos in einer Ausstellung zu bewundern. Das Wort Ikone ist hier nicht fehl am Platze. Als modeinteressierter Mensch ist es eine absolute Freude die Bilder zu sehen, die damals die Epoche der Supermodels begründeten. Und das Coole: Peter Lindbergh ist völlig normal geblieben.

In der Ausstellung ist ein Ausschnitt aus dem Gesamtwerk von Peter Lindbergh zu sehen: Allen voran die großen, wichtigen Bilder, aber auch die Notizen, Storyboards, Requisiten, Polaroids, Kontakt-Abzüge und Kameras. Es lässt sich Stunde um Stunde in der Hypo Kunsthalle verbringen und die Details betrachten. Der Taschen-Verlag hat den umfangreichen Katalog auf den Markt gebracht. Musste ich mir gleich kaufen, um die Fotos auch noch zu Hause zu genießen.

Peter Lindbergh – Meister des Geschichtenerzählens
Wo soll ich beginnen, um Lindbergh einzuordnen? Vielleicht so: Ich habe in meiner Ausbildung als Redakteur gelernt, dass ein gutes Pressefoto eine Geschichte erzählen soll. Einfach knipsen hat nichts mit Pressefotografie zu tun. Und hier setzt Peter Lindbergh an. Er ist genau wie ich ein Geschichtenerzähler – wobei ich mich nicht anmaßen will, die Klasse von Lindbergh je erreicht zu haben. Lindbergh hat das Storytelling in die Modefotografie gebracht. „Oftmals gleichen seine Fotografien Film-Stills, die mit ihrer Momenthaftigleit den Betrachter dazu anregen, sich eine Story vorzustellen“, heißt es in den Informationen der Kunsthalle.

Seine Fotos gelten als Vorläufer narrativer Bilderfolgen in Modemagazinen. Wer sich wirklich die Zeit nimmt und die Lindberg-Fotos in Ruhe betrachtet, wird mit einer Geschichte zu jedem Foto belohnt. Probieren Sie es einmal aus und betrachten Sie die Lindbergh-Fotos genau und Sie werden perfekt unterhalten. Und das Besondere: Jeder Betrachter bekommt eine andere Geschichte erzählt, seine ganz persönliche Geschichte. Und hier unterscheidet sich Lindbergh von meiner Pressefotografie: Der Pressefotograf erzählt eine einzige Geschichte, der Modefotograf Lindbergh erzählt viele Geschichten. Als ich später die gleichen Bilder von ihm nochmals betrachtete, kamen mir andere Geschichten in den Sinn. Danke für diese Inspiration, Herr Lindbergh.