Posts Tagged ‘Jim Morrison’

50. Todestag von Jim Morrsion von The Doors – Gedanken eines Fans

2. Juli 2021

50 Jahre ist er schon tot – ich kann es kaum fassen. Am 3. Juli 1971 verstarb in Paris einer der ganz Großen des Rock‘n Roll-Geschäft: Jim Morrison. Er war ein weiteres Mitglied des legendären Club 27 und während ich diese Zeilen tippe, höre ich die Doors. The End, Riders on the Storm, Light my Fire Als Morrison starb war ich noch ein kleines Kind und habe nichts von der Rebellion des Sänger, Poeten und Filmemachers mitbekommen. Das kam erst viel, viel später.

Mein einziges Foto von Morrisons Grab Ende der Achtziger Jahre, aufgenommen mit einer Pocketkamera.

Damals in der Kollegstufe Ende der 80er Jahre bekam ich die Biografie von Jerry Hopkins No One here Gents Out Alive auf Englisch in die Hände. Ich las sie in zwei Tagen durch und wollte mehr über Morrison und den Doors wissen. Die Biografie kam 1990 bei Heyne Szene in deutscher Übersetzung unter dem Titel Keiner kommt hier lebend raus heraus und ich kaufte sie mir noch einmal. Ein Schulfreund hatte das bekannte Morrison-Plakat in seinem Zimmer hängen und wir hörten Tag ein, Tag aus die Schallplatten.

Ich hörte immer wieder von den provokanten Auftritten des Musikanten. An Konzertfilme kam ich damals nicht heran, aber Morrison ließ in meiner Vorstellung die Sau raus. Literarische Geschichten über den wilden Mann hatte ich ja allerhand gelesen. Erst später sah ich die Auftritte vom Hollywood Bowl oder Isle of Wight.

Zwei Erinnerungen an den Doors habe ich, die mir an Morrisons Todestag einfallen: Bei einer Sonderführung durch den Passauer Dom mit der großen Orgel hörten wir dem Organisten beim Spiel zu, während wir das Gotteshaus durchschritten. Der göttliche Bach rauf und runter und irgendwann spielte der Kirchenmusiker dann Light my Fire. Das Orgelspiel ist unverkennbar und zeugte von dem unglaublichen Humor des Kirchenmusikers. Morrison muss sich von oben krank gelacht haben.

Die zweite Erinnerung war meine Klassenfahrt nach Paris in der Kollegstufe. An einem freien Nachmittag machten mein Schulfreund Alexander und ich uns auf, um den Prominentenfriedhof Père Lachaise zu besuchen. Dort liegen die großen Franzosen begraben: Wir besuchten die Gräber von Balzac, Callas, Casanova, Doré und auf einmal standen wir vor dem Grab von Jim Morrison. Herrschaften in Jeans saßen auf den umliegenden Gräbern, Doors-Musik kam aus Ghettoblastern, Joints und Flaschen wurden herumgereicht. Als eine Flasche mir angeboten wurde, dachte ich, es sei Wasser und kam dann mit einem großen Schluck Wodka in Kontakt. Ich hatte leider nur meine Pocketkamera dabei und schoß nur ein Foto von den Feierlichkeiten. Film war schließlich teuer und ich hatte ja schon die großen toten Franzosen abgelichtet. So entstand nur eine Aufnahme von der Grabstätte, die beschmiert war. Flaschen standen herum, Hippies trauerten um ihr Idol.

Uns wohlerzogenen Schülern gefiel die Atmosphäre und beobachteten das Ereignis. Als der Friedhof geschlossen wurde, rückte die Gendarmie an und räumte die Ruhestätte und sorgte für Ruhe. Wir verzogen uns besser, um nicht unserem Lehrer erklären zu müssen, warum er uns von einer französischen Polizeistation abholen sollte.

Und wie ich vor Ewigkeiten die Biografie Keiner kommt hier lebend raus von Jerry Hopkins verschlungen hatte, holte ich jetzt die Biografie Jim Morrison. 100 Seiten von Birgit Fuß hervor. Sie ist bei Reclam erschienen und der Verlag stellte mir ein Exemplar zur Verfügung. Das Büchlein ist vor allem lesenswert, weil es keine datengeschwängerte Biografie von Morrison ist, sondern weil es eine Heiligenverehrung voller Emotionen geworden ist. Die Daten und Fakten stimmen alle, aber ich hab das Buch vor allem wegen seiner Emotionen gerne gelesen. Was soll man anderes schreiben, wenn ich diese Zeilen von Birgit Fuß lese? „Von allen Unsterblichen ist Jim Morrison der Unsterblichste – und derjenige, bei dem sich Erwachsene immer etwas verschämt winden: Die Doors? Habe ich als Teenager geliebt.“ Muss ich mehr sagen?

This is the end – persönlicher Nachruf auf Ray Manzarek

21. Mai 2013

So werden Todesnachrichten heute überbracht. Todesanzeige via Facebook.

So werden Todesnachrichten heute überbracht. Todesanzeige via Facebook.

Ray Manzarek ist tot. Der ehemalige Keyboarder der Doors verstarb im Alter von 74. Jahren an Krebs im bayerischen Rosenheim. Technisch und musikalisch gab es bessere Keyboarder als Manzarek wie Jon Lord, Rick Wakeman oder Keith Emerson. Dennoch machte Manzarek den Sound der Doors aus. Das war für mich sein Markenzeichen. Der Sound, eine immer erkennbare Musik.

Das erste Mal kam ich als Kind mit der Musik der Doors in Kontakt. Zusammen mit meinen Eltern besuchte ich Passau. Als einer der touristischen Höhepunkte schauten wir uns auch die größte Orgel der Welt an. Ein Organist war am Üben und spielte Choräle rauf und runter. Und mitten drin rockte er „Light my Fire“. Als Kind wusste ich nicht, welche Musik das war, kannte weder die Doors noch den Titel des Stückes. Ich wusste aber, das Zeug gefällt mir.

Besuch am Grab von Kim Morrison in den achtziger Jahren.

Besuch am Grab von Jim Morrison in den achtziger Jahren.

Als Schüler war ich auf dem Doors-Trip. Nicht zuletzt mein längst verstorbener Kumpel Roland brachte mir den Blues näher. Stundenlang saßen wir in seinem Zimmer und hörten uns The End, Riders in the Storm, Strange days und die anderen Stücke an. Zur Klassenfahrt ging es nach Paris und dort besuchten wir Jim Morrisons letzte Ruhestätte. Wir hatten Glück (?), als wir am 3. Juli das Grab auf dem Père Lachaise besuchten. Die Doors-Fans machten eine riesige Party auf dem Friedhof. Die Musik der Doors war mit im Walkman dabei.

Irgendwann bekam ich die Morrison-Biografie „Keiner kommt hier lebend raus“ aus dem Heyne Verlag in die Hand und erfuhr, welch wichtige Rolle Ray Manzarek für die Doors spielte. Unbewusst gewusst hatte ich es schon immer. Als Gründungsmitglied hielt er den Laden zusammen, wenn Oberguru Jim Morrsion mal wieder im Drogenrausch versank. Ich hörte bei den Doors genauer hin und erkannte ein exzellentes Orgelspiel. Aber er hielt nicht nur die Band zusammen, nein, sein exzellentes Orgelspiel hielt die Songs zusammen. Als Erinnerung an Ray Manzarek suche ich mir Doors-Songs zusammen und trinke ein Glas auf ihn. Lieber Ray, schau bitte, dass dein Kumpel Jim da oben keinen Scheiß macht, so wie du es hier auch gemacht hast. Das ist wirklich das Ende.

Postwertzeichen von Loriot – genial

11. Januar 2011

Die Sache mit den Briefmarkenalben hat bei mir nie geklappt. Briefmarken sind für mich, wie Woody Allen es einmal ausdrückte, nichts anderes als bedrucktes Papier. Zwei Mal in meinem Leben bin extra zur Post, damals noch zur Bundespost marschiert, und habe bewusst nach Marken verlangt. Es handelte sich einmal um Sondermarken zu Elvis Presley, Jim Morrison und Buddy Holly und ein anderes Mal um Marken zum Deutschen Film mit Metropolis als Motiv.
Jetzt bin ich ein drittes Mal bewusst zu unserer Dorfpost gelaufen, die mittlerweile in einem Getränkemarkt gastiert. Grund: Es gibt seit 1. Januar vier Wohlfahrtsmarken meines Lieblingshumoristen Loriot: Es handel sich um die bekannten Motive: „Herren im Bad“, „Auf der Rennbahn“, „Der sprechende Hund“ und „Das Frühstücksei“.
Die Dialoge sind bekannt und in den allgemeinen Wortschatz meiner Generation übergegangen: „Wo laufen sie denn?“ oder „Nehmen Sie die Ente aus meiner Wanne!“ gehören heute zu jeder gepflegten Konversation. Herrlich.
Völlig absurd ist dagegen der sprechende Hund. Ich kann mich noch heute kugeln über die Szene. Und seit dem ich verheiratet bin, weiß ich, welche Kämpfe sich beim „Frühstücksei“ abspielen. „Irgendwann bring ich sie um!“
Also Leute, kauft die Wohlfahrtsmarken bei eurem örtlichen Briefmarkendealer. Parallel zu den Briefmarken mit dem Thema „Motive von Loriot“ aus der Serie „Für die Wohlfahrtspflege“ erscheint auch dieses Mal ein Markenset mit zehn selbstklebenden Postwertzeichen (geiles Wort) zu je 55 ct + 25 ct Zuschlag. Aus dem Verkaufserlös dieses Markensets fließen 2,50 € in soziale Projekte der Wohlfahrtsverbände: Vom Kindergarten und Jugendclub über die Betreuung alter, kranker und behinderter Menschen bis hin zu Hilfen für Opfer von Krieg und Naturkatastrophen.
Und immer daran denken: Mein Hund kann sprechen – Prust.