Die Sache mit den Briefmarkenalben hat bei mir nie geklappt. Briefmarken sind für mich, wie Woody Allen es einmal ausdrückte, nichts anderes als bedrucktes Papier. Zwei Mal in meinem Leben bin extra zur Post, damals noch zur Bundespost marschiert, und habe bewusst nach Marken verlangt. Es handelte sich einmal um Sondermarken zu Elvis Presley, Jim Morrison und Buddy Holly und ein anderes Mal um Marken zum Deutschen Film mit Metropolis als Motiv.
Jetzt bin ich ein drittes Mal bewusst zu unserer Dorfpost gelaufen, die mittlerweile in einem Getränkemarkt gastiert. Grund: Es gibt seit 1. Januar vier Wohlfahrtsmarken meines Lieblingshumoristen Loriot: Es handel sich um die bekannten Motive: „Herren im Bad“, „Auf der Rennbahn“, „Der sprechende Hund“ und „Das Frühstücksei“.
Die Dialoge sind bekannt und in den allgemeinen Wortschatz meiner Generation übergegangen: „Wo laufen sie denn?“ oder „Nehmen Sie die Ente aus meiner Wanne!“ gehören heute zu jeder gepflegten Konversation. Herrlich.
Völlig absurd ist dagegen der sprechende Hund. Ich kann mich noch heute kugeln über die Szene. Und seit dem ich verheiratet bin, weiß ich, welche Kämpfe sich beim „Frühstücksei“ abspielen. „Irgendwann bring ich sie um!“
Also Leute, kauft die Wohlfahrtsmarken bei eurem örtlichen Briefmarkendealer. Parallel zu den Briefmarken mit dem Thema „Motive von Loriot“ aus der Serie „Für die Wohlfahrtspflege“ erscheint auch dieses Mal ein Markenset mit zehn selbstklebenden Postwertzeichen (geiles Wort) zu je 55 ct + 25 ct Zuschlag. Aus dem Verkaufserlös dieses Markensets fließen 2,50 € in soziale Projekte der Wohlfahrtsverbände: Vom Kindergarten und Jugendclub über die Betreuung alter, kranker und behinderter Menschen bis hin zu Hilfen für Opfer von Krieg und Naturkatastrophen.
Und immer daran denken: Mein Hund kann sprechen – Prust.
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11. Januar 2011 um 6:16 |
Ich will ja kein Spassverderber sein, als Loriotfan schon gar nicht, aber hier widerspricht sich was. Wozu dieser Aufruf-wenn gleichzeitig die „Kultur“ des Briefeschreibens so gut wie verloren gegangen ist. SMs, MMs, Facebook
Oder noch schrecklicher Twittern sind die aktiven Kommunikationsmittel mit selten sinnvollem Inhalt. Ich Stelle mit erschrecken fest, wie platt die Kommunikation in diesen Medien ist. Dementsprechend der verbale Wortschatz-‚“keine Ahnung“ wird bezeichnender Weise ständig eingeschoben. Sehr schöne Wohlfahrtsmarkenmotive gibt es auch immer zur Weihnachtszeit- eine gute Gelegenheit Deinen Aufruf zu wiederholen, dann aber bitte kombiniert mit der Empfehlung mal zur Abwechslung einen Brief zu schreiben. Im Übrigen gibt es einen zerkochen Loriotfan Kalender App., da kann man sich täglich ergötzen. Ganz im Geiste vom „Kosackenzipfel“ und Erwin Lindemann grüßt der Schreiberling aus dem Allgäu, wo es auch noch „Brieftauben“ gibt….
11. Januar 2011 um 6:22 |
Ich weiß, ich weiß, man sollte vorher nochmal lesen, was man abschickt…
11. Januar 2011 um 9:00 |
Lieber Matthias,
mir gefällt dein Aufruf sehr gut und ich kann Reinhard (ich darf doch du sagen?!) nicht ganz zustimmen. Denn sms, mms und auch twitter sind vollkomme andere Medien, die man mit Briefe schreiben gar nicht vergleichen kann. Als Rechtsanwältin schreibe ich täglich viele Briefe und ja ich benütze gerne Briefmarken und ungerne den Stempel der Frankiermaschine! Die Briefmarke hat einfach mehr Ausdruck, als so ein nichtssagender Stempel. Und auch privat schicke ich des öfteren Briefe an Freunde oder auch natürlich Postkarten.
Und leider muss ich auch dem angeblich niedrigem Niveau auf Plattformen wie twitter widersprechen. Ich habe dort nur interessante Leute kennen gelernt, so auch Matthias und seine tolle Ehefrau! Platte Themen gibt es überall, nur, dass man diese Themen durch blocken der Personen auf twitter vermeiden kann. Im wahren Leben bleibt einem das ja leider nicht erspart!
Natürlich hat Reinhard insofern Recht, dass es immer wieder schöne Sonderbriefmarken der Wohlfahrt gibt!
Aber alles just my 2 cents!
Grüße
Evelyn