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Meine Vinyl im November: Danny Elfman, Propaganda, Kraftwerk, the Supremes, Kate Bush, Vangelis, the Grateful Dead

30. November 2025

Vinylplatten bedeuten für mich weit mehr als nur Musik. Beim Auflegen einer Platte entsteht ein Moment der Ruhe, fast ein Ritual – das Knistern, das sanfte Absetzen der Nadel, der warme Klang, der den Raum füllt. Jede Platte erzählt ihre eigene Geschichte, nicht nur über die Lieder, sondern auch über die Spuren der Vergangenheit auf ihrer Oberfläche. Ich liebe das Haptische, das Analoge, das bewusste Hören, fern vom hektischen Skippen digitaler Playlists. Eine Vinylplatte zwingt mich, Musik wieder mit Aufmerksamkeit und Gefühl zu erleben. Hier meine Vinyl-Scheiben vom November.

Sleepy Hollow von Danny Elfman

Der Soundtrack zu „Sleepy Hollow“ zählt zu den eindrucksvollsten Arbeiten von Danny Elfman und ist ein Musterbeispiel dafür, wie Filmmusik Atmosphäre erschafft. Elfman verbindet hier düstere, barock anmutende Orchesterpassagen mit bedrohlichen Chören und scharf gesetzten musikalischen Akzenten. Das Ergebnis ist ein Klangbild, das perfekt zur nebelverhangenen, gothic-haften Welt des Films passt.
Seine Musik trägt die Spannung, verstärkt das Unheimliche und schafft zugleich eine märchenhaft-melancholische Grundstimmung. Besonders hervorzuheben sind die leitmotivischen Themen, die Figuren und Motive des Films subtil charakterisieren. Der Sleepy Hollow-Score zeigt Elfman auf dem Höhepunkt seiner Kunst: opulent, unheimlich und emotional präzise – ein Soundtrack, der den Film nicht nur begleitet, sondern entscheidend prägt.

A Secret Wish von Propaganda

A Secret Wish gilt bis heute als eines der markantesten Synthpop- und Art-Pop-Alben der 80er-Jahre. Produziert von Trevor Horn und veröffentlicht auf ZTT, verbindet es kalte, präzise Elektronik mit dramatischem Bombast und einer ästhetischen Strenge, die ihrer Zeit weit voraus war. Tracks wie “Duel”, “Dr. Mabuse” oder “P-Machinery” zeigen eine Mischung aus düsterer Atmosphäre, technoidem Experiment und Pop-Eingängigkeit, die Propaganda zu etwas Einzigartigem machte.
Das Album beeindruckt durch seine filmische Breite, den ambitionierten Produktionsanspruch und die stilistische Konsequenz. Es klingt gleichzeitig nach 80er-Jahre-Avantgarde und erstaunlich zeitlos. Für viele gilt A Secret Wish als ein verborgenes Meisterwerk des Jahrzehnts – kühl, kraftvoll und voller ikonischer Momente.

Radio-Activity von Kraftwerk

Radioaktivität“ ist das erste Album, das Kraftwerk vollständig mit elektronischen Mitteln realisierte – ohne Gitarren oder akustische Drums. Es war der Übergang von der experimentellen Frühphase (Autobahn, Ralf & Florian) hin zum klar strukturierten, maschinell-präzisen Sound, der später mit Trans Europa Express und Die Mensch-Maschine vollendet wurde. Hier die englische Fassung.


Die Kombination aus Rhythmusmaschinen, Vocoder-Stimmen und minimalistischen Synthesizer-Loops wirkte damals visionär. Besonders beeindruckend war, wie das Album ein Gleichgewicht zwischen melodischer Eingängigkeit und konzeptueller Kühle herstellte.
Der Doppelsinn des Titels – Radioaktivität im physikalischen wie auch im medialen Sinn („Radio Activity“) – ist typisch für Kraftwerks ironisch-distanziertes Spiel mit Technik, Fortschritt und Gefahr.
Das Album schwankt zwischen Faszination und Warnung: Songs wie „Radioaktivität“ oder „Geigerzähler“ setzen sich mit der unsichtbaren, unkontrollierbaren Macht der Strahlung auseinander, ohne explizit moralisch zu urteilen. Später, in der überarbeiteten Fassung von 1991, fügten Kraftwerk allerdings eindeutige politische Bezüge hinzu („Stop Radioactivity“ mit Hinweisen auf Tschernobyl und Harrisburg).

Motown Number 1’s von The Supremes
The Supremes, die kommerziell erfolgreichste Girlgroup der Popgeschichte, gehörten zu den Glanzstücken im Künstlerrepertoire von Motown Records. Mit herausragendem Songmaterial aus der Feder der großartigen Motown-Songwriter landete die Gruppe zahlreiche Nummer-eins-Hits in den Popcharts – ebenso wie Sängerin Diana Ross, nachdem sie die Gruppe verlassen und eine Solokarriere begonnen hatte. Das strahlende, moderne und elegante Image des Labels Motown war eng mit der Art verbunden, wie diese Damen sich präsentierten und einen Song mit Anmut und Stil interpretierten. Zwei Dutzend dieser Nummer-eins-Hits – sowohl von The Supremes als auch von Diana Ross solo – sind hier versammelt, darunter zeitlose Klassiker wie „Come See About Me“, „You Can’t Hurry Love“, „You Keep Me Hangin’ On“ und „Stop! In the Name of Love“. Jetzt erhältlich auf limitiertem gelbem Vinyl. Hier mein Unboxing der Vinyl.

Never for Ever von Kate Bush

Mit Never for Ever (1980) veröffentlichte Kate Bush ihr drittes Studioalbum und schuf damit ein Werk, das ihre künstlerische Eigenständigkeit endgültig festigte. Nach den orchestralen und teilweise überproduzierten Vorgängern zeigt sie hier eine neue Balance zwischen Experiment und Struktur. Elektronische Klänge, erstmals mithilfe des Fairlight-Samplers, verbinden sich mit verspielten Melodien und erzählerischer Fantasie. Songs wie „Babooshka“ oder „Army Dreamers“ zeigen Bushs Fähigkeit, Pop mit theatralischem Ausdruck und erzählerischer Tiefe zu vereinen, während Stücke wie „Breathing“ eine emotionale und gesellschaftskritische Dimension hinzufügen. Never for Ever ist ein Album zwischen Märchen, Traum und Albtraum – zugleich zugänglicher als frühere Arbeiten, aber noch immer von eigenwilliger Kunstfertigkeit geprägt. Es markiert den Übergang von der jungen Pop-Sensation zur ernstzunehmenden Musikerin, die das Artpop-Genre nachhaltig prägen sollte.

1492: Conquest of Paradise von Vangelis

1492: Conquest of Paradise von Vangelis ist eines jener seltenen Soundtrack-Alben, die sich vom Film nahezu vollkommen emanzipieren und zu einem eigenen musikalischen Ereignis werden. Der Score, 1992 zum gleichnamigen Ridley-Scott-Film erschienen, entfaltet eine klangliche Monumentalität, die gleichermaßen erhaben, mystisch und emotional zugänglich wirkt. Vangelis arbeitet hier – wie so oft – mit einer Mischung aus warmen Synthesizerflächen, orchestralen Simulationen und groß angelegten Chorpassagen, die zusammen eine zeitlose, beinahe sakrale Atmosphäre erzeugen. Der berühmte Titelsong „Conquest of Paradise“, der später durch diverse kulturelle Kontexte einen eigenen, fast mythischen Status erreichte, ist das Herzstück des Albums: ein kraftvolles, hymnisches Motiv, getragen von donnernden Percussions und einem eindringlichen Chor, dessen pseudo-lateinische Textsilben eher als Klangfarbe denn als Botschaft funktionieren. Dieses Thema legt den emotionalen Maßstab fest, an dem sich der Rest des Albums orientiert.


Im weiteren Verlauf zeigt Vangelis seine Fähigkeit, Stimmungen zu modulieren, ohne den übergeordneten tonalen Bogen zu verlieren. Stücke wie „Monastery of La Rábida“ oder „Deliverance“ setzen auf introspektive, beinahe meditative Klangräume, die die spirituelle Dimension des Kolumbus-Stoffs hervorheben. Andere Tracks – etwa „Light and Shadow“ oder „Conquest of the Ocean“ – greifen die erzählerische Dynamik auf und verbinden pulsierende rhythmische Muster mit einer breiten, filmisch anmutenden Harmonik. Die Musik vermittelt weniger historische Authentizität als vielmehr einen emotionalen, idealisierten Blick auf die Epoche der Entdeckungen. Kritisch ließe sich anmerken, dass die majestätische Klangsprache eine gewisse romantisierende Glätte besitzt, die historische Ambivalenzen ausblendet. Doch gerade diese Mischung aus Pathos und zeitloser Klangästhetik macht den Score so wirkungsmächtig.
Insgesamt ist 1492: Conquest of Paradise ein typischer, aber zugleich herausragender Vangelis: atmosphärisch dicht, melodisch prägnant und geprägt von einer spirituell aufgeladenen Klangarchitektur, die sowohl cineastisch als auch als reines Album funktioniert. Es ist ein Werk, das weniger konkrete Bilder eines historischen Moments zeichnet, sondern vielmehr die Idee von Entdeckung, Weite und Utopie musikalisch übersetzt – und damit bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat.

The Man Machine von Kraftwerk
Kraftwerks Mensch Maschine, hier die englische Ausgabe, ist mehr als ein Album – es ist ein Meilenstein der Musikgeschichte, ein Manifest der Moderne, ein kalter, funkelnder Kristall im kulturellen Gedächtnis. Mit diesem Werk haben Ralf Hütter, Florian Schneider und ihre Mitstreiter nicht einfach elektronische Musik geprägt; sie haben die Zukunft geöffnet. Mensch Maschine klingt wie das, was Jahrzehnte später Realität wurde: eine Welt, in der Mensch und Technik ineinanderfließen, in der klare Linien, digitale Impulse und synthetische Stimmen unser Lebensgefühl formen.

Das Album ist von einer ästhetischen Strenge, die gleichzeitig poetisch wirkt. Jeder Ton sitzt, jede Sequenz erfüllt einen Zweck, jeder Klang hat einen eigenen Atem. „Die Roboter“ – mit seinem ikonischen Sprechgesang – ist nicht nur ein Song, sondern ein Bild: der Mensch als Maschine, die Maschine als Spiegel des Menschen. Es ist gleichzeitig ironisch und ernst, verspielt und prophetisch. Und gerade dadurch so zeitlos.

Die titelgebende „Mensch-Maschine“ fasst die Grundidee des Albums wie ein Gedankenkern zusammen: die Verschmelzung von Körper und Technik, Emotion und Algorithmus. Kraftwerk zeigen nicht die Angst vor der Zukunft, sondern ihre Faszination, ihre Schönheit, ihre Unerbittlichkeit. Das Album wirkt wie ein Blick durch ein Neonfenster in eine Welt, die damals noch Vision war – heute ist sie Gegenwart.

Und dann ist da „Neonlicht“ – ein Stück, das im Herzen warm glimmt, obwohl es aus elektronischen Bausteinen besteht. Es zeigt die melancholische, fast romantische Seite der Band. Ein Song, der im urbanen Nachtlicht schwebt, in dem sich Einsamkeit und Fortschritt treffen. Und natürlich „Das Model“, der unerwartete Pop-Hit, glasklar, minimalistisch, elegant – ein Lied, das die Ästhetik der späten 70er einfängt und gleichzeitig den Synth-Pop der 80er vorwegnimmt.



Mensch Maschine ist ein Album, das nicht altert. Es wirkt nicht nostalgisch, sondern seltsam aktuell – als hätte Kraftwerk schon damals gespürt, wie sehr die nächsten Jahrzehnte durch Digitalisierung, Automatisierung und ein neues Verhältnis zwischen Mensch und Technik geprägt sein würden. Es ist Kunst ohne Überfluss, reduziert aufs Wesentliche, präzise wie ein Laserstrahl.

In diesem Werk zeigt sich Kraftwerks größte Leistung: Sie schufen Musik, die nicht nur gehört, sondern gedacht wird. Musik, die Konzepte öffnet, Räume schafft und Visionen formt. Mensch.Maschine ist einer der seltenen Momente, in denen ein Album den Takt der Zeit verändert. Und bis heute schlägt sein elektronisches Herz weiter – in Pop, Techno, Electropunk, Ambient, in all jenen Klängen, die sich trauen, nach vorne zu blicken. Es bleibt ein Monument – kühl, klar, schön. Ein Album wie eine architektonische Zeichnung: pur, präzise und voller Zukunft.

Blues for Allah von Grateful Dead
Blues for Allah von Grateful Dead, 1975 erschienen, markiert einen besonderen Moment im Schaffen der Band: ein zugleich experimentelles und spirituell durchdrungenes Album, das sich von den vorherigen, stärker folk- und countrygeprägten Werken deutlich abhebt. Nach einer schöpferischen Pause kehrten die Musiker mit einer beachtlichen kreativen Energie zurück und schufen ein Werk, das zwischen jazzigen Improvisationen, komplexen Arrangements und hypnotischen Klanglandschaften oszilliert. Besonders bemerkenswert ist die atmosphärische Titel-Suite, die mystische Motive mit einer für die Dead typischen improvisatorischen Freiheit verbindet. „Blues for Allah“ gilt nicht nur als künstlerisch ambitioniertes Statement, sondern auch als Beweis dafür, dass Grateful Dead bereit waren, Risiken einzugehen und ihren Sound neu zu definieren – ein Album, das bis heute eine faszinierende Ausstrahlung besitzt und die musikalische Vielseitigkeit der Band eindrucksvoll würdigt.

Meine Vinyls des Monats: Grateful Dead, Supertramp, Jean-Michel Jarre, Tron: Ares Soundtrack und Frankensteins Sohn im Monster-Labor

27. September 2025

Wer das erste Mal eine Vinyl-Schallplatte aus der Hülle zieht, spürt sofort: Musik ist mehr als Sound aus dem Lautsprecher, sie ist greifbar, lebendig, voller Seele. Das sanfte Knistern, das Unikat im Cover und das bewusste Auflegen der Nadel – jede Bewegung ist Vorfreude, jeder Song eine kleine Zeremonie, die Herz und Sinne anspricht. Vinyl begeistert, weil es Musik einen Raum gibt, der zwischen Nostalgie und unmittelbarer Tiefe schwebt. Es ist, als würde die Zeit auf magische Weise anhalten: Jeder Ton erzählt Geschichten, jeder Knackser ist Erinnerung – und das Album wird zum persönlichen Schatz. Wer jemals diese Faszination gespürt hat, weiß: Schallplatten sind pures Glück, immer wieder neu und immer wieder einzigartig. Das sind meine Vinyl-Käufe des Monats.

Grateful Dead: „Workingman’s Dead“
Ich mag die Dead, würde es aber nie wagen, mich als Deadhead zu bezeichnen. Ihre Musik, vor allem die Live-Alben genieße ist. Aber ab und zu greife ich zu den Studioaufnahmen, wie bei „Workingman’s Dead“. Das Album gilt als Wendepunkt in der Geschichte der Band – ein Album, das mit seiner Wärme, Klarheit und stilistischen Erdung auch nach über fünf Jahrzehnten begeistert. Statt psychedelischer Jams dominieren hier kompakte Songs, inspiriert von Country, Folk und klassischer Americana. Schon der Opener „Uncle John’s Band“ vermittelt eine intime, fast familiäre Atmosphäre, die durch die gesamten acht Titel hindurch tragend bleibt.

Die instrumentale Disziplin und die harmonische Vielschichtigkeit heben das Album aus der Masse hervor: Die Musiker verstehen es, scheinbar einfache Songideen mit einer berührenden Tiefe zu versehen. „High Time“ brilliert mit fragilen Gitarren und sanften Stimmen, während der ironische „New Speedway Boogie“ mit zupackenden Blues-Elementen überraschen kann. Das berühmte Finale „Casey Jones“ bleibt dank seiner Eingängigkeit und witzigen Lyrics bis heute ein Klassiker.

Auffällig ist die Lebensfreude, die aus den Aufnahmen spricht. Die Dead spielen unverkennbar mit Lust und Hingabe – und das drückt sich in einer Offenheit aus, die das Album zur Inspirationsquelle für nachfolgende Musiker im Americana-Bereich macht. Zugleich ist „Workingman’s Dead“ ein Gegenbeweis zur häufig gehörten Behauptung, die Band könne ihre Magie nur live entfalten: Die schlichte, warme Produktion beweist hier das Gegenteil.

Viele Kritiker und Fans sehen „Workingman’s Dead“ als eines der besten und vor allem zugänglichsten Alben der Grateful Dead. Das mag für die Studio-Alben zutreffen. Es verbindet handwerkliches Können mit Authentizität und einem Gespür für das Wesentliche. Das Album wirkt weder schwülstig noch überladen, sondern erzählt auf musikalisch und textlich direkte Weise von Alltag, Hoffnung und der Kraft der Musik, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen.

Gerade heute lädt „Workingman’s Dead“ zum tieferen Hinhören ein – als audiophile Referenz dank neuer Remasterings ebenso wie als zeitloses Statement amerikanischer Songkultur. Wer Grateful Dead in ihrer konzentrierten, songorientierten Form erleben möchte, findet hier einen idealen Einstieg und ein Werk, das so frisch und lebendig klingt wie am ersten Tag.

Supertramp: „Breakfast in America“
„Breakfast in America“ von Supertramp ist eines dieser Alben, das im besten Sinne überwältigt: Schon mit den ersten Tönen von „Gone Hollywood“ öffnet sich eine Klangwelt, die voller Sehnsucht, Ironie und bittersüßer Melancholie steckt. Kaum eine andere Platte der späten Siebziger schafft es so nahtlos, große Popmomente mit persönlicher Zerbrechlichkeit zu verbinden. Die Songs glänzen, tanzen und schwanken zwischen Lebensfreude und Weltschmerz – jede Zeile scheint die Suche nach Sinn und das Staunen über das große Abenteuer Leben zu spiegeln.

Ich musste mir die Picture Disk kaufen, nachdem Rick Davies verstarb. “Breakfast in America” ist das sechste Studioalbum der britischen Band Supertramp und gilt als ihr kommerziell erfolgreichstes Werk. Es erschien am 29. März 1979 und wurde zum internationalen Durchbruch der Band. Supertramp bestand zu dieser Zeit aus Rick Davies (Keyboards, Gesang), Roger Hodgson (Gesang, Gitarre, Keyboards), John Helliwell (Saxofon, Klarinette), Dougie Thomson (Bass) und Bob Siebenberg (Schlagzeug). Der Albumtitel wurde von Roger Hodgson vorgeschlagen und spielt ironisch auf die amerikanische Lebensweise und deren Klischees an.

Unvergessen bleibt dieses kurze Innehalten bei „The Logical Song“, wenn die Frage nach Identität und Erwachsenwerden nachhallt und mit einem einzigen Chorus Erinnerungen an das eigene Suchen und Zweifeln heraufbeschworen werden. Die Arrangements, mal verspielt und leicht, mal druckvoll und hymnisch, machen das Album zu einem melancholischen Roadtrip durch Träume, Verluste und Hoffnung.

Bis heute versprüht „Breakfast in America“ eine ganz eigene Magie. Es ist ein Album voller herausragender Melodien, aber vor allem voller Gefühl – für all jene, die Musik nicht nur hören, sondern spüren wollen.

Jean-Michel Jarre: Live in Bratislava/Collector’s Ltd.
Es ist kein reines Vinyl-Album, sondern eine fette Box mit CD, Bluray, Vinyl und Buch. Jean-Michel Jarres „Live in Bratislava/Collector’s Ltd.“ ist mehr als nur ein Konzertmitschnitt – es ist ein emotionales Gesamtkunstwerk, das den Genius des Elektronik-Pioniers in unvergleichlicher Weise inszeniert. Dieser Livemitschnitt fängt die Magie eines historischen Abends ein, an dem über 100.000 Menschen entlang der Donau zu einer Symbiose aus Klang, Licht und technischen Visionen verschmolzen.

Die Musik trägt eine fast tranceartige Intensität, während die von Jarre selbst entworfene Bühne mit ihren 30 Meter hohen Türmen die ikonische UFO-Brücke umrahmt und das Publikum in eine futuristische Klanglandschaft entführt. Die Zusammenarbeit mit Sir Brian May sowie der slowakische Philharmonische Chor verleihen dieser Produktion eine monumentale Dimension, die zugleich berührend und episch wirkt.

In jedem Ton, jedem Lichtspiel spürt man die Hingabe, mit der Jarre seine jahrzehntelange künstlerische Vision lebt – eine Vision, die Grenzen sprengt und auf einzigartige Weise die Faszination für Technik, Natur und Musik vereint. Dieses Live-Album ist ein Erlebnis für alle Sinne, das einem die Zukunft der Musik im Hier und Jetzt begreifbar macht.

„Live in Bratislava“ ist somit nicht nur ein Album, sondern ein emotionaler Moment, der die Kraft der Musik in ihrer fulminantesten Form zeigt und jeden Hörer mit auf eine unvergessliche Reise nimmt.
Die blaue Vinyl-Platte in der Box ist die Musik, die vor dem Konzert gespielt wurde – fast meditativ und wunderschön.

Tron: Ares Soundtrack
Der Soundtrack zu „TRON: Ares“ von Nine Inch Nails – ein düsterer, kraftvoller Klangkosmos, der den Zuhörer regelrecht in die digitale Zukunft katapultiert. Mit jeder Note spürt man die Kälte und Spannung einer Welt, in der Technologie und Menschlichkeit auf unerbittliche Weise aufeinandertreffen. Trent Reznor und Atticus Ross erschaffen hier keine einfache Filmmusik, sondern ein audiovisuelles Erlebnis voller abstrakter, dröhnender Synthesizer, das zugleich verstört und fasziniert.

Die Musik ist wie eine verzerrte Reflexion unserer eigenen Ängste und Sehnsüchte im Angesicht künstlicher Intelligenz – bedrohlich, präzise und manchmal unangenehm. Doch genau darin liegt ihre Kraft: Sie lädt dazu ein, sich mit den großen Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen, während die pulsierenden Beats und düsteren Klanglandschaften einen in einen tranceartigen Zustand versetzen. „TRON: Ares“ klingt nach Apokalypse und Neugeburt zugleich – ein episches, emotional aufwühlendes Meisterwerk elektronischer Klangkunst, das lange nach dem letzten Ton nachklingt.

Dieser Soundtrack ist kein Wohlfühlbegleiter, sondern ein emotionaler Schlag, der die Grenzen des Genres sprengt und den Hörer fordert und belohnt. Wer sich auf diese Klangreise einlässt, erlebt die Zukunft des Filmsounds in seiner intensivsten Form.

Ich habe die rot-schwarze Version des Soundtracks.

Europa Gruselserie: „Frankensteins Sohn im Monster-Labor“
Ich erinnere mich gerne an die Zeiten als ein Freund in den achtziger Jahren die giftgrünen und pinken Hörspielcassetten von Europas Gruselserie hatte und wir sie nach der Schule hörten. Jetzt kam das Hörspiel „Frankensteins Sohn im Monster-Labor“ aus der legendären Gruselserie als limitiertes Vinyl auf den Markt. Es ist für mich ein Musterbeispiel für jene Mischung aus Schauer, Trash und überschäumender Kreativität, die die Reihe in den 1980er-Jahren so unverwechselbar gemacht hat. Das Werk entfaltet dabei seine Wirkung weniger durch fein ausbalancierte Dramaturgie oder psychologische Tiefe, sondern durch eine klischeebeladene, übersteigerte Inszenierung, die gerade dadurch ihren nostalgischen Reiz hat.

Die Handlung wirkt typisch für die Serie: Wissenschaft, Wahnsinn, künstliche Monster und ein allgegenwärtiges Gefühl von Bedrohung verschmelzen zu einer überdrehten Horrorvision. Dass die Figuren oft schablonenhaft gezeichnet sind und Dialoge nicht selten unfreiwillig komisch klingen, trägt paradoxerweise zum Charme bei. Gerade im Rückblick zeigt sich, wie stark die Reihe mit klassischen Versatzstücken des Horrorkinos spielte, ohne sich um Kohärenz oder Logik allzu viel zu kümmern. Stattdessen setzt sie auf schnelle Effekte, grelle Atmosphären und eine akustische Überwältigung.

Die Geräuschkulisse und Musikuntermalung sind, wie bei Europa üblich, das eigentliche Highlight: donnernde Orgelklänge, polternde Türen und verzerrte Schreie erzeugen Bilder im Kopf, die ungleich plastischer sind als es das Drehbuch vermag. Dass die Serie einem jüngeren Publikum von einst auch eine gesunde Dosis Kitsch zumutete, gehört zu den Gründen, warum sie heute Kultstatus genießt. „Frankensteins Sohn im Monster-Labor“ kann man kaum ernsthaft als gelungenes Hörspiel im klassischen Sinn bezeichnen – zu holzschnittartig sind Handlung und Figurenführung. Doch genau dieser naiv-theatralische Ton macht es heute zum nostalgischen Hörvergnügen, das mit seinem überzeichneten Grusel zu einer Zeitreise in die 80er Jahre einlädt.

Im Kontext der Gruselserie erweist sich diese Folge als repräsentativ für die Stärken wie auch die Schwächen des gesamten Konzepts: mangelnde Feinarbeit in Drehbuch und Dramaturgie, dafür aber eine unverwechselbare Stimmung, die von Heftroman-Atmosphäre bis zu B-Film-Versatzstücken reicht. Wer ein feines psychologisches Horrorhörspiel sucht, wird hier nicht fündig. Wer sich jedoch auf die Mischung aus Schauerklängen, wilden Effekten und übertriebenen Schurkenposen einlässt, entdeckt ein Stück kultigen Hörspiel-Horrors, das längst Teil popkultureller Kindheitserinnerungen geworden ist.

Die Vinyl ist durchsichtig und mit roter Farbe gefüllt, die sich beim Drehen bewegt – sehr originell.

50 Jahre Woodstock – mein Experiment

20. August 2019

Drei Tage Love, Peace und Happyness sind vorüber. Vor 50 Jahren endete Woodstock und der Mythos begann. Ich überlegte mir, wie ich dieses Festival in meinem Blog berücksichtigen könnte. Über die musikalische und gesellschaftliche Bedeutung haben viele andere bereits geschrieben, das braucht es weiteren Input von mir eher weniger.
Also entschloss ich mich zu einem Experiment. Ich wollte Woodstock nachleben. Zunächst dachte ich ans Zelten im Garten, doch bei dem Regen verließ mich der Mut. Die Hippies von damals waren standhafter als ich. Nun, so zog ich mich in mein Arbeitszimmer zurück und spielte ein kulturelles Woodstock nach. Drogen gab es nicht bis auf eine schöne Flasche Ardbeg Whisky. Und so machte ich es mir bequem und verbrachte drei Tage mit Musik und Lesen.

Der Woodstock-Film
Das erste Mal sah ich den Woodstock-Film in den Achtziger Jahren im Cinema-Kino in München. Ich hatte von den Musikfilm gehört und bin mit Schulfreunden in eine Vorstellung gegangen. Interessant war das sehr alternative Publikum um uns herum. Barfuß, langes Haar, Batikklamotte und Jutetasche – jedes Klischee wurde erfüllt. Ich saß brav da mit meinem Pullunder und Jeans und schaute interessiert den Film. Rückblickend war es wohl einer meiner ersten Konzertfilmen im Kino. Der Klang war prima und es war ziemlich laut. Ich denke, der Filmvorführer drehte voll auf. Das erlebte ich später an gleicher Stelle wieder bei dem Led Zeppelin Konzertfilmen „The Song remains the same“.

Woodstock als Film Woodstock als Film

Jahre später kaufte ich mir dann die DVD-Fassung des Woodstock-Films als Directors Cut von einer Krabbelkiste. Dann gab es immer neue obskures Zeug auf Video: Tagebücher, Mitschnitte, Langfassungen – ein paar Sachen hab ich noch im Archiv liegen. Dieser Tage lief viel Woodstock im Fernsehen. Jeder Sender hatte was beizutragen zum Fest der 400000.

Foto an der Wand
Das Filmplakat hing eine zeitlang an der Tür meines Jugendzimmers – unter dem Plakat des Tope Hooper-Films The Texas Chain Saw Massacre. Schöner Gegensatz, wenn ich heute so zurückdenke.
Auf einer Filmsammlerbörse kaufte ich mir ein paar Aushangfotos zum Film. Den ganzen Satz konnte ich mir als Schüler nicht leisten. Sie waren aus dicken Karton und machten was her. Ich habe aus dem Archiv ein Foto herausgesucht, was wohl eines der berühmtesten ist. Ein Paar steht eng ineinanderverschlungen in Decken auf einem Hügel, umringt von Zuschauern auf dem Boden. Links kommt ein Schmetterlingsdrachen ins Bild. Mir hat das Bild immer sehr gut gefallen. Auf dem Aushangfoto steht zu lesen: „woodstock 3 tage des friedens, der musik … und der liebe“. Das Bild wurde übrigens auch als Plattencover verwendet – wahrscheinlich hab ich es damals deswegen gekauft.

Die Musik von Woodstock
Wichtig ist bei Woodstock natürlich die Musik. Meine Vorlieben haben sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert. Mit Melanie konnte sich sogar mal über ihren Auftritt sprechen als sie in Deutschland auf Tour war. Auch mit Avin Lee durfte ich ein Interview machen und sein Ausspruch „Going Home by Helicopter“ ist in meinen Sprachgebrauch übergegangen.

Meine Woodstock-Musik Meine Woodstock-Musik

Als Jugendlicher hatte ich mir die 3fach LP vom Festival gekauft und eine Zeitlang auf meinen Plattenspieler gehört. Dann wurde mir bewusst, dass es eine Fortsetzung als Doppel-LP gab, die ich freilich auch noch kaufte.
Im digitalen Zeitalter erwarb ich mir zum 40. Jubiläum die Box Woodstock-40 Years on: Back to Yasgur’S Farm. Die sechs CDs enthielten eigentlich alles, was ich vom Festival hören wollte – allerdings durften aus rechtlichen Gründen die Aufnahmen von Ten Years After, The Band und Keef Hartley Band nicht verwendet werden. Hauptgrund des Kaufes war damals, dass es nun die Auftritte von u.a. Grateful Dead, Creedence Clearwater Revival und Blood Sweat And Tears zu hören gab, wobei ich von meinen Dead komplett enttäuscht bin. Sie selbst haben später zugegeben, dass sie nicht bei der Sache gewesen waren.
Ich habe mir die Box jetzt drei Tage durchgehört und viele alte Bekannte im Ohr gehabt. Richtig cool waren Sly & The Family Stone und The Who, die die Hippies von damals aufgeschreckt haben. Soul, Funk und vor allem britischer Arbeiterrock passten nicht unbedingt zu den Hippies, aber machten dennoch gehörig Stimmung.
Im Archiv hatte ich noch die Einzelaufnahmen von Künstlern, die Jahre später ihr komplettes Set veröffentlichten. CCR, Janis Joplin (schwer betrunken), Jimi Hendrix, Jefferson Airplane (Volonteers mochte ich immer gerne), Johnny Winter, natürlich meine Rüpel von The Who und ganz besonders wieder Sly & The Family Stone. Warum dauerte es so lange, dass erst zum 40. Geburtstag des Festivals viele Künstler ihre Auftritte veröffentlichten? Ich hätte die Sachen gerne viel, viel früher gehört.
Die Aufnahmen von Joan Baez, Tim Harding und auch von Melanie habe ich mir nicht mehr gekauft.
Beim Durchhören der drei Tage habe ich gemerkt, dass der musikalische Zauber von Woodstock mich nicht mehr so stark infiziert hat. Die Sammlung Woodstock-Back to the Gardenmit zehn CDs werde ich mir nicht mehr antun. Sie sieht schön gemacht aus, aber der Mythos ist zu sehr gemolken worden. Ich lege mir nur noch irgendwann die Komplettaufnahme von The Band zu, die 2019 auf dem Markt kam. Als Dylan-Fan und Anhänger von The Band musste ich 50 Jahre warten, bis die Aufnahmen im April 2019 veröffentlicht wurden.
Die Woodstock-Organisatoren wollten einst Dylan auf ihre Bühne holen, doch HisBobness verweigerte sich, obwohl er in der Nachbarschaft wohnte. Er spielte zwei Wochen später in Großbritannien auf dem Isle of Wight Festival und mehrte seinen Ruhm. Dylan in Woodstock gab es erst 1994 und der Auftritt war laut Bootlegs richtig gut.

Literatur über Woodstock
Weil ich ja drei Tage Zeit hatte, hab ich allerhand über das Festival gelesen. Das Netz war ja voll mit den Geschichten. Ich selbst habe im Archiv gekramt und eine Life-Ausgabe von 1989 entdeckt, die ich schon vergessen hatte. Ein Schulfreund hatte sie mir damals aus den USA zum 20. Geburtstag von Woodstock mitgebracht. Die Berichterstattung war damals die gleiche wie heute. Die Reporter haben sich historische Fotos angeschaut und die Geschichten geschrieben, was aus den Typen heute geworden ist. Mein Woodstock-Paar hieß übrigens Nick und Bobbi Ercoline.
Sehr schön geschrieben war das Buch des Woodstock-Veranstalters Michael Lang mit dem Titel Woodstock: Die wahre Geschichte. Vom Macher des legendären Festivals.. Es ist keine große Literatur, gibt aber Einblicke in den Verlauf des chaotischen Festivals. Die Macher hatten das Glück, dass die Finanzen des Festivals durch Film, Schallplatte und Merch gerettet wurde. Aus dem Desaster wurde ein gutes Geschäft – Kapitalismus pur und der Grundstein für eine Legende gelegt. Michael Lang berichtet, was und wie es damals passierte, vielleicht ein wenig mit Hippie-Romantik, aber durchaus lesenswert. Die Geschichte aus erster Hand schreibt Michael Lang mit viel Humor.

Viel Literatur zu Woodstock Viel Literatur zu Woodstock

Das zweite Buch, was ich in den drei Tagen gelesen habe, war Woodstock: Chronik eines legendären Festivals. Dabei handelt es sich um einen Bildband mit einigen unveröffentlichten Fotos. Hinter und vor der Kulissen werden Fotos veröffentlicht und kleine Geschichten erzählt. Mir gefällt das Storytelling und die Chronologie des Ereignisses Woodstock. Das Buch erschien in den USA zum 40. Jubiläum von Woodstock, in Deutschland zum 50. Geburtstag.

Fazit: Der Geist von Woodstock fasziniert mich weiterhin, hat aber an Kraft verloren. Viele der Musiker von damals sind verstorben und die Mythen leben weiter. Wie hieß es doch so schön im Filmklassiker von John Ford „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“: “When the legend becomes fact, print the legend!” (Wenn die Legende zur Wahrheit wird, druck die Legende!) – in der deutschen Synchro hieß es: „Unsere Legenden wollen wir bewahren. Sie sind für uns wahr geworden.“

Kein Musiktipp: Woodstock 40

13. Januar 2013

woodstock

Ja, ich gebe es zu. Ab und zu hänge ich noch am Sechzigerjahre Tropf. Die Musik der damaligen Zeit gefällt mir bis heute sehr gut. Und wenn wir von den Sechzigern sprechen, dann sprechen wir auch von Woodstock. Das große Rockfestival war rückblickend gesehen ein Fiasko, als Gesamtprodukt allerdings ein Millionen Erfolg, das fette Dollars einbrachte. Der Kinofilm, aber vor allem die Musik spülten Millionen in die Kassen der Veranstalter.

Ich hatte schon die legendären Woodstock eins und zwei Schallplatten später CD‘s, jetzt kaufte ich mir aber die sechs CD Box Woodstock 40. Die Box umfasst viele Aufnahmen der drei Tage von Liebe, Frieden und Musik. Ich hab sie gekauft, um auch den letzten Ton des legendären Musikfestivals genießen zu können oder sogar um Schätze zu finden.

Das hätte ich besser sein lassen sollen. Wie bei jedem Festival gab es auch bei Woodstock A- und B-Stars. Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen. Nicht jede Note, sei sie auch noch auf dem legendären Festival gespielt wurden, ist ein Genuss. Dabei meine ich vor allem Quill, die wohl im Drogenrausch versunken sind. Viele der Künstler können es halt einfach nicht. Oder sie hatten einfach einen schlechten Tag. Ich denke in die letztere Kategorie fällt vor allem der Auftritt von Grateful Dead. Vielleicht waren es zu viel Drogen, vielleicht war es zu viel Stress. Dieser Auftritt ging daneben und wurde zurecht bisher nicht veröffentlicht.

Zu den verfiel ich den Irrglauben, dass die sechs CD Box endlich mal das gesamte Festival zeigen würde. Das ist ein Irrtum. Der wirklich gute und enorm wichtiger Auftritt von Ten years after mit Going home ist gar nicht CD. Warum schaffen es die Plattenfirmen eigentlich immer noch nicht, sich zu einigen? Muss erst die gesamte Musikindustrie hinweg gefegt werden, damit sie von ihren Rechten abdrücken. Den Künstlern und den Fans tut man mit so einem Vorgehen keinen Gefallen.

Ja, ich gebe zu: die Box sieht schön aus. Auch das beiliegende Heft ist nett editiert. Einige Fotos kannte ich noch nicht. Die Texte sind in der Regel eine Lobhudelei auf die alten Zeiten und ich kann getrost darauf verzichten. Was mich als Fan interessierte, dass erstmals die vollständige Trackliste der Auftritte zugänglich ist. Und ja, ich gebe auch zu, dass der Sound wirklich besser geworden ist: Eddie Kramer hat aus dem zum Teil grauenhaften Material unglaubliches geleistet. Dennoch: Mist bleibt Mist, auch wenn er nun glasklar daherkommt wie in Woodstock 40.