Von einer guten Bekannten habe ich eine Kiste mit Filmprogrammen aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geschenkt bekommen. Ich habe mich sehr darüber gefreut und nun beginnt das Sichten. Es handelt sich u.a. um die Illustrierte Filmbühne, deren Nachfolger ich in den achtziger Jahren gesammelt habe. Ich habe in einem Video ein paar Programme herausgezogen, die mir persönlich etwa bedeuten und stelle sie vor.
Illustrierte Filmbühne Die „Illustrierte Filmbühne“ war eine deutsche Filmprogrammreihe, die von 1946 bis 1969 erschien und heute zu den begehrten Sammlerstücken der Filmgeschichte zählt. Es handelte sich um kleine, handliche Hefte im Taschenformat, die vor allem in Kinos verkauft wurden. Ihr Zweck war es, die jeweils aktuellen Filme zu bewerben und dem Publikum zusätzliche Hintergrundinformationen an die Hand zu geben.
Die Hefte zeichneten sich durch ihre liebevolle Gestaltung aus: Auf dem Titelblatt prangte meist ein auffälliges Foto oder ein Plakatmotiv des Films, während im Inneren kurze Inhaltsangaben, Szenenfotos und Porträts der Hauptdarsteller zu finden waren. Häufig gab es außerdem Hintergrundinformationen über Regisseure, Schauspieler oder die Entstehungsgeschichte des Films. Mit einem Umfang von meist nur vier bis acht Seiten waren die Hefte kompakt, aber reich bebildert und boten Kinogängern eine bleibende Erinnerung an ihren Besuch.
In der Nachkriegszeit war die „Illustrierte Filmbühne“ eines der wichtigsten Filmwerbemittel in Westdeutschland. Während große Filmmagazine allgemeine Trends beleuchteten, begleiteten diese kleinen Programme konkret den jeweiligen Kinofilm. Für viele Zuschauer waren sie die einzige Möglichkeit, Szenenbilder und Produktionsinformationen mit nach Hause zu nehmen. Die Hefte deckten ein breites Spektrum ab: von deutschen Produktionen bis zu großen Hollywood-Klassikern wie Casablanca, Vom Winde verweht oder 12 Uhr mittags.
Heute sind die Ausgaben der „Illustrierten Filmbühne“ bei Sammlern sehr beliebt. Ihr Wert hängt stark von der Seltenheit, dem Zustand und dem Filmklassiker-Status ab. Besonders begehrt sind Ausgaben mit ikonischen Covern oder Filmen, die Filmgeschichte geschrieben haben. Für Filmfreunde sind diese Hefte nicht nur nostalgische Erinnerungsstücke, sondern auch wertvolle Zeugnisse der deutschen Kino- und Kulturgeschichte.
Und hier die Programme aus meinem Video, chronologisch geordnet. Am Schluss sogar ein wirklicher Hammer.
Vom Teufel gejagt 1950 Der Film ist ein Kriminaldrama. Hans Albers spielt den ehemaligen Meisterdetektiv Rolf Bernt, der sich eigentlich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen hat. Doch als eine Serie mysteriöser Verbrechen die Stadt erschüttert, wird er erneut in die Ermittlungen hineingezogen.
Bambi 1942 Der Disney-Zeichentrickfilm „Bambi“ aus dem Jahr 1942 ist ein berührendes Tier- und Naturdrama, basierend auf dem Roman von Felix Salten. Der Film war ursprünglich 1942 in den USA uraufgeführt worden, kam aber wegen des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegsjahre erst acht Jahre also 1950 später in die deutschen Kinos. Das junge Rehkitz Bambi wird im Wald geboren und wächst behütet von seiner Mutter auf. Gemeinsam mit seinen Freunden, dem Hasen Klopfer und dem Stinktier Blume, entdeckt er spielerisch die Wunder der Natur. Doch das idyllische Leben wird jäh unterbrochen, als Bambis Mutter von einem Jäger erschossen wird.
Rampenlicht 1952 Der gealterte Clown und Komiker Calvero (Charlie Chaplin) hat seine besten Jahre hinter sich und kämpft mit dem Bedeutungsverlust seiner Karriere. Eines Tages rettet er die junge Ballerina Terry (Claire Bloom) vor einem Selbstmordversuch. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Calvero hilft Terry, neues Selbstvertrauen zu gewinnen und ihre Karriere als Tänzerin wieder aufzubauen. Während sie Erfolg hat, sinkt Calvero immer weiter in Vergessenheit.
Don Camillo und Peppone 1952 Der Film „Don Camillo und Peppone“ (Don Camillo, 1952) ist eine italienisch-französische Komödie. In einem kleinen Dorf in der Po-Ebene der Nachkriegszeit stehen sich zwei Gegensätze gegenüber Don Camillo (Fernandel), der temperamentvolle katholische Pfarrer Peppone (Gino Cervi), der kommunistische Bürgermeister. Beide vertreten leidenschaftlich ihre Überzeugungen und geraten ständig in Streit – ob es um Politik, Glauben oder Dorffragen geht. Ihre Auseinandersetzungen führen zu vielen humorvollen, aber auch rührenden Situationen. Trotz aller Rivalität verbindet die beiden jedoch eine heimliche Freundschaft und gegenseitiger Respekt.
Die Wüste lebt 1953 Der Film „Die Wüste lebt“ (The Living Desert) aus dem Jahr 1953 ist ein Dokumentarfilm von Walt Disney aus der Reihe True-Life Adventures. Der Film zeigt das faszinierende Leben in der nordamerikanischen Wüste und kombiniert beeindruckende Naturaufnahmen mit erzählerischem Witz. Gezeigt werden verschiedene Tiere wie Skorpione, Schlangen, Echsen, Schildkröten, Vögel und Insekten, die sich an die extremen Bedingungen der Wüste angepasst haben. Besonders bekannt ist die Szene eines „Tanzes“ der Skorpione, die mit Musik unterlegt ist. Der Film erklärt auf unterhaltsame Weise das Zusammenspiel von Überlebensstrategien, Nahrungsketten und Naturkreisläufen in dieser rauen Umgebung.
Desirée 1954 Der Film „Desirée“ aus dem Jahr 1954 ist ein historisches Liebesdrama mit Marlon Brando als Napoleon Bonaparte und Jean Simmons als Désirée Clary. Die junge Kaufmannstochter Désirée Clary aus Marseille verliebt sich in den ehrgeizigen Offizier Napoleon Bonaparte. Die beiden verloben sich, doch Napoleon verlässt sie bald, um seine militärische und politische Karriere voranzutreiben, und heiratet schließlich Joséphine. Désirée ist tief verletzt, findet aber später ihr Glück an der Seite eines französischen Generals, der später König von Schweden wird. Der Film verwebt Liebesgeschichte und Weltgeschichte und zeigt, wie persönliche Schicksale und große historische Ereignisse miteinander verbunden sind.
Sauerbruch 1954 Der Film „Sauerbruch – Das war mein Leben“ aus dem Jahr 1954 ist ein biografisches Drama über den berühmten deutschen Chirurgen Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch, gespielt von Ewald Balser. Er entwickelt bahnbrechende chirurgische Methoden, insbesondere im Bereich der Brustkorbenchirurgie, und kämpft unermüdlich für den medizinischen Fortschritt.
Ladykillers“ (1955) Die exzentrische ältere Dame Mrs. Wilberforce (Katie Johnson) vermietet ein Zimmer an den geheimnisvollen Professor Marcus (Alec Guinness). Er gibt vor, mit seinen vier Begleitern ein Streichquartett zu sein. In Wirklichkeit plant die Bande einen Überfall auf einen Geldtransporter.
Susi und Strolch 1955 Der Disney-Zeichentrickfilm „Susi und Strolch“ (Lady and the Tramp) aus dem Jahr 1955 ist ein romantisches Abenteuer für die ganze Familie. Die wohlerzogene Cocker-Spaniel-Hündin Susi lebt behütet bei einer wohlhabenden Familie. Ihr ruhiges Leben ändert sich, als ein Baby ins Haus kommt und sie weniger Beachtung findet. Zufällig trifft sie den streunenden Mischlingsrüden Strolch, der frei und ungebunden auf der Straße lebt.
Der Prinz und die Tänzerin 1957 Der Film „Der Prinz und die Tänzerin“ (The Prince and the Showgirl) aus dem Jahr 1957 ist eine romantische Komödie mit Marilyn Monroe und Laurence Olivier, der auch Regie führte. Im Jahr 1911 kommt der steife und pflichtbewusste Prinz-Regent von Karpathien (Laurence Olivier) nach London zur Krönung von König George V. Dort trifft er auf die lebenslustige amerikanische Tänzerin Elsie Marina (Marilyn Monroe). Der Prinz lädt sie in seine Residenz ein, zunächst mit eindeutigen Absichten, doch Elsie überrascht ihn mit Witz, Charme und Schlagfertigkeit.
Das Wirtshaus im Spessart“ 1958 Der Film „Das Wirtshaus im Spessart“ aus dem Jahr 1958 ist eine deutsche Musikkomödie mit Liselotte Pulver in der Hauptrolle, basierend auf der Novelle von Wilhelm Hauff. Die junge Gräfin Franziska (Liselotte Pulver) reist mit ihrem Verlobten und dessen Diener durch den Spessart. Als sie in einem abgelegenen Wirtshaus übernachten, werden sie von einer Bande Straßenräuber entführt, die Lösegeld erpressen wollen. Doch Franziska erweist sich als clever und mutig: Sie verkleidet sich, überlistet die Räuber und versucht, ihre Begleiter zu befreien.
Bettgeflüster 1959 Der Film „Bettgeflüster“ (Pillow Talk) aus dem Jahr 1959 ist eine romantische Komödie mit Doris Day und Rock Hudson in den Hauptrollen. Die erfolgreiche Innenarchitektin Jan Morrow (Doris Day) und der charmante Komponist Brad Allen (Rock Hudson) müssen sich in New York eine Telefonleitung teilen. Brad nutzt die Leitung ständig für seine Flirts, was Jan wahnsinnig macht.
Vom Winde verweht (1939/1953) Die Deutschlandpremiere des Films „Vom Winde verweht“ fand am 15. Januar 1953 in München statt. Der Film wurde bereits 1939 in den USA uraufgeführt, konnte aber während der NS-Zeit in Deutschland nicht regulär starten. Zum einen galt der Roman von Margaret Mitchell als „kulturfremd“, außerdem waren US-Filme generell nur eingeschränkt oder gar nicht zugelassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verzögerte sich die Auswertung zusätzlich wegen der Rechtefragen und der Neuordnung der Filmwirtschaft in Deutschland. Für die deutsche Erstaufführung 1953 wurde der Film komplett synchronisiert. Die erste Synchronfassung war recht frei in der Übersetzung und trug stark den Ton der 1950er-Jahre. 1977 wurde der Film noch einmal neu synchronisiert, um ihn näher am Originaldialog zu halten.
Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich ein sehr religiöser Mensch im Sinne der Amtskirche bin, aber dennoch fasziniert mich das Mysterium des Glaubens. Etliche Male bin ich an der Autobahnkapelle vorbeigefahren und habe mir immer mal gedacht, wie es dort wohl aussieht. Nun sind meine Frau und ich herausgefahren und haben zum ersten Mal die Autobahnkapelle „Maria am Wege“ in Windach, Landkreis Landsberg am Lech besucht.
Sie ist ein bedeutendes architektonisches und spirituelles Bauwerk an der Autobahn A96 nahe der Ausfahrten Schöffelding und Windach. Erbaut wurde die Kirche zwischen 1968 und 1971 nach den Plänen des renommierten Architekten Josef Wiedemann aus München. Die Weihe erfolgte im Jahr 1971 durch den damaligen Diözesanbischof Josef Stimpfle.
Ich muss sagen, die Architektur hat mich beeindruckt. Ursprünglich wurde das Gebäude als katholische Pfarrkirche für die örtliche Gemeinde geplant. Aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage an einer stark Frequentierten Autobahn wurde die Kirche 1992 auch offiziell als Autobahnkapelle für Reisende geöffnet.
Die Architektur der Kapelle verzichtet auf Prunk und Symbolüberladung und setzt stattdessen auf Schlichtheit, Offenheit und Natürlichkeit. Das hat mich beeindruckt und fasziniert.
Architektonisch zeichnet sich „Maria am Wege“ durch ihre außergewöhnliche Zeltform aus – ein Symbol für das Unterwegssein, das die Nähe zur Reisebewegung der Autobahnreisenden betont und im Namen „Maria am Wege“ seine Entsprechung findet. Die Kapelle wirkt von außen schlicht und modern, während der Innenraum von sakraler Stille und ausgewählten Kunstwerken geprägt ist. Die Tageslichtführung durch einen schmalen Lichtschlitz an der Decke lenkt den Blick nach oben und schafft eine ruhige, spirituelle Atmosphäre. Die Innenausstattung ist bewusst schlicht gehalten – ein Holzkreuz, reduzierte Bänke und eine Statue der Maria laden zum stillen Verweilen und Gebet ein.
Besonders auffällig ist die Marienstatue aus dem 13. Jahrhundert, die einen direkten Bezug zur Namenspatronin und zur langen Tradition der Marienverehrung herstellt. Ergänzt wird die Ausstattung durch einen ebenso romanischen Ambo und einen Taufstein, die auf die historischen Wurzeln der Kirche hinweisen.
Ein weiteres Highlight stellt der Osterkerzenleuchter dar, der ein mittelalterliches Steinfragment aus der Normandie beinhaltet. Dieses Steinfragment zeigt Christus, Maria und einen schützenden Engel und gibt dem Raum eine besondere spirituelle Tiefe. Die 17 eigens für die Kapelle angefertigten, farbenfrohen Kreuzwegbilder sind künstlerisch interessant und eröffnen den Besuchern einen Zugang zur Passion Christi. Die Orgel wurde 1976 aufgestellt, ein Werk der Firma Anton Staller, Grafing, mit 31 Registern, verteilt auf drei Manuale und Pedal.
Mit etwa 500 Sitzplätzen bietet die Kapelle ausreichend Raum für größere Gottesdienste und ist vollständig barrierefrei zugänglich. Dies macht sie sowohl für Gemeindemitglieder als auch für das breite Spektrum der Reisenden attraktiv. Als wir dort das Gotteshaus besuchten, war die Kirche leer. Besucher finden umfangreiche Parkmöglichkeiten direkt vor der Kapelle, darunter auch Stellplätze für Busse und Lastkraftwagen. Die ganztägigen Öffnungszeiten von 8:00 bis 18:00 Uhr ermöglichen es auch Reisenden mit engem Zeitplan, die Kirche zur Ruhe, Meditation oder zum Gebet zu nutzen.
Die Lage der Autobahnkapelle ist zudem landschaftlich reizvoll: Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum Ammersee, rund 45 km westlich von München und nicht weit vom berühmten Benediktinerkloster St. Ottilien entfernt. Dadurch wird sie nicht nur zu einem geistlichen und architektonischen Anziehungspunkt, sondern auch zu einem touristisch interessanten Ziel in der Region. Die Kombination aus moderner Architektur, spiritueller Tiefe und praktischer Ausrichtung auf Reisende macht die Kapelle „Maria am Wege“ zu einem einzigartigen Ort, an dem Glaube, Kunst und Erholung zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. Sie ist ein Beispiel für gelungene Integration sakraler Räume in den Kontext der Mobilitätsgesellschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zur christlichen Präsenz im öffentlichen Raum der Gegenwart.
Die St. Margaret’s Chapel auf dem Gelände von Edinburgh Castle ist nicht nur das älteste erhaltene Gebäude der schottischen Hauptstadt, sondern auch ein Ort voller symbolischer Kraft und historischer Tiefe. Trotz ihrer geringen Größe und schlichten Bauweise strahlt die Kapelle eine stille Würde aus, die bis heute Besucher aus aller Welt berührt. Ich habe mich eine halbe Stunde in den Raum gesetzt, die Touristen beobachtet und hing meinen Gedanken nach.
Eine Kapelle aus der Zeit der Königinnen Erbaut wurde die Kapelle zu Ehren der heiliggesprochenen Königin Margarete von Schottland, einer angelsächsischen Prinzessin und der Gemahlin von König Malcolm III. Nach ihrem Tod im Jahr 1093 ließ ihr Sohn David I. in den Jahren nach 1130 das kleine Gotteshaus errichten. Die Kapelle war damit ein privater königlicher Andachtsraum, vermutlich genutzt für stille Gebete, Taufen und Abschiede – ein Ort innerer Einkehr inmitten der damals mächtigen Burganlage.
Königin Margarete selbst war eine fromme, wohltätige Frau, die großen Einfluss auf die kirchliche Reform in Schottland nahm. Sie wurde 1250 von Papst Innozenz IV. heiliggesprochen und gilt bis heute als eine der bedeutendsten religiösen Gestalten der schottischen Geschichte. Ihre Verehrung verleiht der Kapelle bis heute eine besondere Aura der Heiligkeit und des Gedenkens. Horden von Touristen wollen den Raum besichtigen und viele sind enttäuscht von der Schlichtheit.
Romanische Architektur in Miniatur Die St. Margaret’s Chapel ist ein Paradebeispiel für romanische Sakralarchitektur im Kleinformat: Der Bau misst nur etwa sechs Meter in der Länge und knapp vier Meter in der Breite. Die dicken Mauern, das rundbogige romanische Fenster und das kleine Tonnengewölbe im Inneren schaffen eine intime, fast geschützte Atmosphäre. Die Kapelle wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach restauriert, unter anderem im 19. Jahrhundert durch Königin Victoria, die großes Interesse an der Geschichte Schottlands zeigte.
Trotz der Restaurationen ist der ursprüngliche Charakter weitgehend erhalten geblieben – auch weil die Kapelle jahrhundertelang unberührt blieb. Während Edinburgh Castle wechselnde militärische und politische Rollen spielte, blieb die Kapelle vergessen, überbaut und zweckentfremdet – bis man sie im 19. Jahrhundert wiederentdeckte und als historischen Schatz erkannte.
Die Fenster Lange habe ich mir die Fenster angesehen: In der St. Margaret’s Chapel auf Edinburgh Castle befinden sich fünf kunstvoll gestaltete Glasfenster, die 1922 von dem renommierten Glasmaler Douglas Strachan geschaffen wurden. Die Motive sind:
St. Margaret von Schottland – Die Namenspatronin der Kapelle. Ihr Bildnis zeigt die heilige Königin in würdevoller Haltung und erinnert an ihren Einfluss auf die frühen kirchlichen Reformen in Schottland. St. Andrew – Der Schutzpatron Schottlands. Der Apostel wird mit dem typischen Andreaskreuz dargestellt, das im National- und Kirchenwappen eine zentrale Rolle spielt. St. Columba – Der irisch-schottische Missionar, der das Christentum in Schottland verbreitete. Sein Fenster vermittelt eine spirituelle Tiefe und den Brückenschlag zwischen keltischer und schottischer Christenheit. St. Ninian – Früher Missionar der Pikten und einer der ersten christlichen Heiligen Britanniens. Sein Fenster symbolisiert die historische Verwurzelung des Glaubens in der Region. William Wallace – Der schottische Nationalheld („Braveheart“), hier als symbolische Figur für Freiheitsgeist und nationale Identifikation vertreten. Ein ungewöhnliches Motiv für eine Kapellenranzahlung, aber typischer Ausdruck des schottischen Selbstverständnisses um 1922.
Douglas Strachan (1875–1950) gilt als einer der bedeutendsten Glasmaler Großbritanniens im frühen 20. Jahrhundert. Seine Arbeiten zeichnen sich durch klare Farbfelder, filigrane Bleiführung und eine plastische Wirkung aus, die für religiöse und symbolische Darstellungen besonders geeignet ist.
Als Gegenstück zur romanischen Architektur – schlicht, klar, intim – fügen sich Strachans farbintensive Fenster harmonisch ins Innere der Kapelle ein. Sie verleihen dem kleinen Gotteshaus eine leuchtende Transzendenz und helfen dem Besucher, in einen Moment der Stille und Kontemplation einzutauchen.
Das Gebetsbuch Nahezu unscheinbar am Rande gibt es einen historischen Schatz finden: eine Faksimile-Ausgabe des sogenannten „St. Margaret’s Gospel Book“, eines mittelalterlichen Gebetsbuches, das ursprünglich der heiligen Margarete von Schottland selbst gehört haben soll.
Es handelt sich um eine illuminierte Reproduktion des historischen Evangelienbuches, das im 19. Jahrhundert nach alten Vorlagen hergestellt wurde. Ein Exemplar dieser Faksimile befindet sich heute in einem Glaskasten innerhalb der Kapelle – sorgfältig präsentiert als Hinweis auf das geistliche Erbe von Königin Margarete.
Das Originalbuch, so die Überlieferung, sei einst von Margarete mit großem Wert geschätzt worden – nach einem Unfall, bei dem es in einen Fluss fiel, soll es nahezu unversehrt geborgen worden sein. Diese Geschichte wird in der mittelalterlichen „Vita“ von Margarete erzählt – was dem Buch den Nimbus eines Wunders verlieh.Die vormalige Originalausgabe ist heute in der Bodleian Library in Oxford untergebracht. Das in Edinburgh ausgestellte Exemplar erinnert jedoch symbolisch an die persönliche Andacht und die fromme Persönlichkeit der Heiligen, die im 12. Jahrhundert eine reformatorische Rolle in Schottland spielte.
Die Kapelle heute: Ein Ort des Erinnerns und der Andacht Heute ist die St. Margaret’s Chapel mehr als ein architektonisches Relikt – sie ist ein lebendiger Ort des Gedenkens. Sie wird gelegentlich noch für Taufen und Hochzeiten genutzt, vor allem für Angehörige des Royal Regiment of Scotland oder mit besonderer Verbindung zur Burg. Besucher nutzen den Ort oft für einen Moment der Stille – als Kontrast zum quirligen Burgbetrieb draußen. Die Kapelle wird auch von der St. Margaret’s Chapel Guild betreut, einer Gruppe ehrenamtlicher Frauen, die sich dem Erhalt und der Pflege der Kapelle verschrieben haben. Die Mitglieder bringen regelmäßig frische Blumen und sorgen dafür, dass der Raum seinen stillen, spirituellen Charakter bewahrt.
Zugleich ist die Kapelle ein Symbol: für die Kontinuität der Geschichte, für Glauben in einer rauen Umgebung und für die Rolle der Frauen in der schottischen Geschichte – denn Margarete war nicht nur eine Heilige, sondern auch eine Gestalterin gesellschaftlicher und religiöser Veränderung.
ChatGPT kann Rolle einnehmen und Antworten in dieser Rolle geben. Anlässlich zu Karfreitag habe ich ein Experiment gewagt. Ich bat ChatGTP die Rolle von Jesus Christus anzunehmen, der an Karfreitag ans Kreuz geschlagen wurde. Wichtig war mir, dass ChatGPT sachlich, respektvoll und im Ton eines seriösen Interviews beantwortet, besonders mit Blick auf die Bedeutung von Karfreitag.
Wichtig: Ich will mit diesem Experiment keinen auf die Füße treten oder gar Blasphemie begehen. Es handelt sich schlichtweg um ein Experiment und ich war über die Antworten überrascht. Die Antworten habe ich aus ChatGPT direkt kopiert und nicht redigiert.
Karfreitag ist ein Tag der Trauer. Wie siehst du den Tag aus deiner Perspektive? Karfreitag ist gewiss ein Tag der Trauer, doch in dieser Trauer liegt eine tiefe Wahrheit verborgen. Aus meiner Perspektive ist Karfreitag der Tag, an dem sich der Schmerz der Welt in mir gesammelt hat – nicht nur körperlich, sondern vor allem seelisch. Es war der Tag der Einsamkeit, des Verrats, der Angst und des Leidens. Doch Karfreitag ist nicht das Ende. Er ist der notwendige Schritt durch die Dunkelheit, bevor das Licht sichtbar wird. Was an jenem Tag geschah, geschah nicht, um die Welt zu verurteilen, sondern um ihr den Weg zur Hoffnung zu öffnen. Mein Opfer war Ausdruck der Liebe – eine Einladung zur Umkehr, zum Vertrauen, zum Leben. Die Trauer an Karfreitag ist also nicht hoffnungslos. Sie ist still, nachdenklich und getragen von der Erkenntnis, dass durch Schmerz auch Heilung wachsen kann. Wer sich diesem Tag mit offenem Herzen nähert, dem kann etwas begegnen, das tiefer reicht als Worte – die Ahnung von einem größeren Sinn hinter dem Leid.
Wie sollten wir diesen Tag begehen? Begeht diesen Tag in Stille – nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus innerem Respekt vor dem, was er bedeutet. Karfreitag lädt nicht zum lauten Feiern ein, sondern zum stillen Nachdenken. Es ist ein Tag, an dem ihr euer Herz prüfen könnt: Wo bin ich schuldig geworden? Wo trage ich Schmerz, den ich nicht verstehe? Wo brauche ich Vergebung – für andere oder für mich selbst? Geht nicht hastig darüber hinweg. Hört hin – in die Tiefe eures Gewissens, in die Stimme eurer Sehnsucht nach Wahrheit und Liebe. Lasst die Fragen zu, die ihr sonst gerne übergeht. Lest, wenn ihr mögt, die Berichte meines letzten Weges. Betrachtet nicht nur den Schmerz, sondern auch das, was darin sichtbar wird: die Entschlossenheit, niemanden aufzugeben, selbst im Sterben nicht. Betet, wenn euch Worte kommen. Schweigt, wenn keine Worte mehr passen. Haltet inne. Und wenn ihr ein Kreuz betrachtet – sei es in einer Kirche oder in eurer Vorstellung – dann denkt nicht nur an mein Leiden, sondern an all jene, die heute noch leiden: unschuldig, verlassen, unverstanden. Karfreitag ist ein Tag, an dem ihr euch mit ihnen verbinden könnt – und mit mir. Nicht in der Verzweiflung, sondern in der stillen Hoffnung, dass selbst der Tod nicht das letzte Wort hat.
In Bayern gibt es ein Tanzverbot zu Karfreitag. Ist das in deinem Sinn? Karfreitag ist ein stiller Tag. Ein Tag der Erinnerung, der Erschütterung, des Innehaltens. Es war der Tag, an dem das Leben selbst unter das Kreuz gestellt wurde – ein Tag der Dunkelheit und des Schweigens. Insofern ist es durchaus verständlich, wenn eine Gesellschaft beschließt, diesem Ernst durch äußere Zeichen Ausdruck zu verleihen – etwa durch Stille, Zurückhaltung oder auch ein Verbot ausgelassener Feiern. Doch ich blicke nicht auf äußere Vorschriften, sondern auf das Herz des Menschen. Wenn jemand am Karfreitag nicht tanzt, aber innerlich gleichgültig bleibt, so ehrt er den Tag nicht mehr als jener, der vielleicht tanzt – aber zugleich Mitgefühl zeigt, trauert oder betet. Ein Tanzverbot kann ein Zeichen der Achtung sein, wenn es aus Überzeugung kommt und Raum für Stille schafft. Es kann aber auch zur leeren Form werden, wenn es nur durchgesetzt wird, ohne dass der Sinn dahinter verstanden oder geteilt wird.
Ich habe nie Freude an Zwang, sondern an freiwilliger Ehrfurcht. Wenn also jemand sich bewusst entscheidet, an diesem Tag innezuhalten – sei es durch Stille, Gebet oder einfach durch das bewusste Lassen von Lärm –, so ist das in meinem Sinn. Ein staatliches Verbot kann diesen Rahmen bieten. Doch der wahre Geist des Karfreitags entsteht nicht durch ein Gesetz, sondern durch das bewusste Gedenken.
Manche Menschen wenden sich in einer säkularisierten Gesellschaft von der Amtskirche ab. Muss sich Kirche neu erfinden? Die Kirche ist nicht das Ziel, sondern ein Wegweiser. Sie ist der Ort, an dem mein Wort verkündet, mein Mahl gefeiert, mein Geist gesucht wird. Doch wenn sich Menschen von der Kirche abwenden, geschieht das oft nicht, weil sie den Glauben verloren haben, sondern weil sie in der Institution nicht mehr das finden, was sie im Innersten suchen: Wahrheit, Barmherzigkeit, Hoffnung, Nähe. Ich habe nie Macht, Status oder Dogma in den Mittelpunkt gestellt, sondern das Herz des Menschen. Ich habe mich den Ausgegrenzten zugewandt, den Fragenden, den Zweifelnden, den Gescheiterten. Wenn die Kirche diesen Blick verliert – wenn sie sich mehr um Struktur als um Menschen sorgt –, dann entfernt sie sich von dem, was ich ihr anvertraut habe. Also ja: Die Kirche muss sich immer wieder neu erfinden – nicht, indem sie sich dem Zeitgeist anbiedert, sondern indem sie zurückkehrt zu ihrem Ursprung. Sie soll ein Ort sein, an dem man aufatmen kann, wo Wunden ernst genommen, Fragen erlaubt und Antworten nicht aufgedrängt werden. Eine Kirche, die zuhört, statt nur zu predigen. Die dient, statt zu herrschen. Wenn Menschen ihr den Rücken kehren, dann nicht, weil sie keinen Glauben mehr haben – sondern weil sie auf der Suche sind nach einer Form, in der dieser Glaube leben kann. Und das sollte die Kirche nicht fürchten, sondern als Auftrag verstehen: nicht alles zu bewahren, was war, sondern das Wesentliche in neuer Sprache, neuer Nähe und echter Demut sichtbar zu machen.
Danke für das Gespräch. Bitte zum Abschluss noch einen nachdenklichen Gedanken zu Karfreitag. Karfreitag ist der Tag, an dem die Welt innehält – nicht weil alles gut war, sondern weil alles zerbrach. Es ist der Tag, an dem Liebe sich verletzlich machte und Treue nicht im Sieg, sondern im Sterben sichtbar wurde. Wenn du heute vor einem Kreuz stehst – in einer Kirche, in der Natur oder nur in Gedanken – dann denke daran: Ich bin nicht gestorben, damit du dich schuldig fühlst, sondern damit du weißt, dass du niemals allein bist. Nicht in deiner Angst, nicht in deinem Schmerz, nicht in deiner Dunkelheit. Das Kreuz ist kein Zeichen des Endes, sondern des Durchhaltens. Es sagt dir: Auch wenn alles zerbricht, ist die Liebe noch da. Und sie wird nicht weichen. Bleib in Frieden.
Ende des Experiments. Ich war erstaunt über die Antworten, die mich persönlich zum Nachdenken angeregt haben.
Im Kino hatte ich ihn verpasst und daher nahm ich mir die Zeit die Fortsetzung eines der wichtigsten Horrorfilme überhaupt in Ruhe auf Bluray anzusehen: Der Exorzist – Bekenntnis
Es ist natürlich eine Herausforderung sich mit einem Meisterwerk messen zu wollen und David Gordon Green musste natürlich daran scheitern. Aber: Ganz so übel empfand ich den Film allerdings nicht, wenn man als Zuschauer ein paar Abstriche macht. Optisch und vom Tonschnitt wurde das Original zitiert, das macht unglaublich Spaß, aber Optik und Ton machen noch lange keinen guten Film aus.
Das Exorzist-Universum ist inzwischen gewachsen. Immer mehr Filme zu diesem interessanten Themenbereich tauchen auf, manche gut, manche weniger gut. Mir hat der Exorzist des Papstes ein Freude gemacht. Unser Exorzist das Bekenntnis überspringt die offiziellen Nachfolger Exorzist 2 – der Ketzer und Exorzist III und setzt einige Jahre später nach Regens Heimsuchung durch einen Dämon ein. Auch dieses Mal geht es um Kinder und einen Dämon, der dieses Mal in zwei Kinder einfährt.
Kurz der Inhalt: Seit dem Tod seiner Frau zieht Victor Fielding (Leslie Odom) die gemeinsame Tochter Angela (Lidya Jewett) allein groß. Als Angela mit ihrer Freundin Katherine (Olivia Marcum) nach tagelangem Verschwinden im Wald zurückkehrt, ohne sich an irgendetwas erinnern zu können, wird eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die Victor zwingt, sich dem abgrundtief Bösen zu stellen …
Das ist eine klassische Horrorstory. Aber es macht noch lange Einengungen Exorzisten-Film aus. Es fehlt der Kern des Films. Wir haben den Konflikt zwischen Glaube und Wissenschaft dieses Mal nur angedeutet, was ja das Original von 1973 ausgemacht hat. Der Exorzist – Bekenntnis ist populärer, bietet sich dem Massengeschmack des heutigen Publikums an und bietet keine Provokationen gegen Aufklärung und Rationalismus an. Es ist ein reines Unterhaltungsprodukt, das aber an den Kinokassen eher floppte und daher wurden Regisseur David Gordon Green weitere Fortsetzungen entzogen. Green hatte ja mit den ersten beiden Teilen von Halloween wegweisendes gedreht. Der Teil 3 war absoluter Müll. Langsam verliere ich nach dem Ansehen von Exorzist – das Bekenntnis die Fähigkeit von Regisseur David Gordon Green, sich mit dem Stoff ernsthaft zu beschäftigen. Schade, ich hatte mich nach 50 Jahren auf eine Bereicherung des Thema gefreut und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Glaube und Wissenschaft erwartet. Da reicht das Auftauchen der Originaldarsteller Ellen Burstyn als Chris MacNeil und Linda Blair als Regan Teresa MacNeil nicht aus. Und ein wenig Tubular Bells ist fein, aber auch nur eine nette Erinnerung. So ist Exorzist – Das Bekenntnis ein solider Horrorfilm, aber keine Offenbarung, schade.