Posts Tagged ‘Zeichentrickfilm’

Dracula im Film (20): Vampire Hunter D Bloodlust

12. Januar 2022

Gleich vorweg: Dracula spielt in diesem Film nicht mit, aber Vampire, viele Vampire, und daher erscheint dieser Beitrag in meiner Dracula-Reihe.

Vampire Hunter D Bloodlust ist ein Anime aus dem Jahre 2000 und ich wurde in einem Anime-Forum auf den Film aufmerksam. Anime sind japanische Zeichentrickfilme und haben auch in Deutschland eine riesengroße Fanbase. Ich schätze Animes für ihre visionäre Ausdrucksweise, die anders als amerikanische Animationsfilme deutlich emotionaler und wandlungsfähiger sind.

Vampire Hunter D: Bloodlust spielt in der Zukunft in der Vampire nahezu ausgerottet sind. Die schöne, viktorianisch anmutende Schönheit Charlotte wird von Vampirbaron Meier Link entführt. Der Bruder setzt ein Lösegeld auf und Vampire Hunter D geht auf die Jagd. D selbst ist ein Halbvampir oder Dhampir. Hier greifen die Japaner die südosteuropäische Folklore auf, dass ein Dhampir das Kind eines Vampir-Vaters und einer menschlichen Mutter ist. In der westlichen Welt wurden die Wesen in Filmen wie der Blade Trilogy mit Wesley Snipes bekannt.

D findet Charlotte und erkennt, dass die Entführte freiwillig geflohen ist, um mit ihrer Liebe zusammen zu sein. Weitere Söldner, unter ihnen Leila, komplizieren freilich die Situation und es taucht noch eine Vampirherrscherin Carmilla auf. D und Leila schließen einen Pakt: Wer von den beiden länger lebt soll am Grab des anderen Blumen ablegen. Leila fürchtet, dass sie allein und unbeweint sterben wird.

Wir erinnern uns: Carmilla ist eine 1872 erschienene Novelle des irischen Autors Sheridan Le Fanu, in der die Begegnung einer jungen Frau mit einem weiblichen Vampir namens Carmilla erzählt wird. Die Japaner greifen diese Tradition auf, bauen sie in ihr Anime ein und interpretieren die alte Geschichte neu. Gleichzeitig gibt es auch ein Raumschiff im Schloss, dass die Geliebten in die Stadt der Nacht bringt. Alles schön romantisch, ziemlich blutig und hübsch anzusehen. Der ganze 102minütige Film Vampire Hunter D: Bloodlust ist ein Spaß aus blutigem Horror, Liebesgeschichte, Vampirfilm, Kopfgeldjäger-Film und Action-Kino.

Zehn Minuten von Mulan

8. März 2020
Obwohl die neue Disney-Produktion Mulan erst in der kommenden Woche der Presse als kompletter Film gezeigt wird, hatte ich die Gelegenheit zehn Minuten des neuen Disney-Films Mulan zu sehen. Es handelte sich um drei unterschiedliche Szenen, die laut Disney in der finalen Fassung noch verändert werden können. Aber danke an Disney für den Einblick.
Ich will euch am Weltfrauentag meine Eindrücke der drei Szenen von Mulan schildern. Warum am 8. März? Ganz einfach, weil Mulan eine Frau ist, die als Mann in den Kampf zieht.

Zehn Minuten von Mulan haben mir gefallen.

Zehn Minuten von Mulan haben mir gefallen.

Mulan ist eine weitere Realverfilmung eines Disney-Zeichentrickfilms und er hat ganz gute Chancen, ein Blockbuster zu werden. Die Zeichen dafür stehen gut. Eine andere Realverfilmung König der Löwen von 2019 war für mich eine absolute Katastrophe. Die Special Effects waren zwar hervorragend, doch fehlte dem Film die Seele. Es war eine CGI-Orgie ohne Herz.
Das soll bei Mulan nicht passieren. Mulan war der 36. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios und erschien im Jahr 1998. In der Realverfilmung spielt Liu Yifei die Hua Mulan und das macht sie in den drei Szenen überzeugend.
Kurz zur Handlung: Hua Mulan ist die älteste Tochter eines hoch geehrten Kriegers. Sie hat Temperament, Hingabe und ist schnell zu Fuß. Als der Kaiser befiehlt, dass ein Mann aus jeder Familie in der Armee dienen muss, springt Mulan für ihren kranken Vater ein. Sie wird zu Hua Jun und einer von Chinas größten Kriegern.
Ich durfte drei Szenen von insgesamt zehn Minuten betrachten. Szene eins war ein Gespräch zwischen Vater und Tochter mit allerlei pseudophilosphischen Geschwafel über Ehre. Ist zwar geschwätzig, muss aber in jeden Martial-Arts-Film hinein. Die Szene ist mit viel Gefühl angelegt. Was angenehm ist: Der Gesang des Zeichentrickfilms wurde gestrichen. Den Score komponierte Harry Gregson-Williams, in Hollywood und in der Videospielindustrie kein Unbekannter und ein routinierter Komponist. Allerdings: Zum Score lässt sich (noch) nicht viel sagen. In dieser Szene war die Musik gut eingesetzt.
Die zweite Szene war die Ausbildung von Mulan. Sie kämpft mit dem Speer auf einem Exerzierplatz und weißt als Frau einen männlichen Krieger in die Schranken, bleibt aber als Frau unerkannt. Die Szene hat Dynamik, viel CGI. Unterschied zum Zeichentrickfilm: Die männliche Hauptfigur des Hauptmanns Li Shang wird durch den Rekruten Chen Honghui ersetzt und die Funktion als Mulans Ausbilder verkörpert die neu geschaffene Figur des Kommandanten Tung.
Die dritte und letzte Szene, die ich gesehen habe, war eine Kampfszenen mit flotter Verfolgungsjagd zu Pferd. Auch hier kommt massenhaft CGI zum Einsatz, aber es zerstört den Film nicht. Die Szene macht Lust auf mehr.
Sehr gut ist es, dass Disney eine Frau auf dem Regiestuhl Platz nehmen ließ. Niki Caro ist ein Neuling und wurde mit einer Millionen-Dollar-Produktion betraut. Daher kommt dieser Post zum Weltfrauentag. Die gezeigten zehn Minuten haben mich überzeugt und ich werde mir den kompletten Film in meinem Lieblingskino Scala in Fürstenfeldbruck ansehen.
Ach ja, bevor einer fragt: Nein, der Drache Mushu aus dem Zeichentrickfilm wird in der Realverfilmung nicht auftauchen. Disney hat aus dem Fehler von König der Löwen gelernt.