Archive for Februar 2013

Yoko Ono wird 80. Jahre – alles Gute von mir

18. Februar 2013

Heute feiert Yoko Ono ihren 80. Geburtstag. Da gratuliere ich natürlich der alten Dame in aller Form. Inzwischen habe ich meinen persönlichen Frieden mit Yoko Ono gemacht. Für uns Beatles-Fans war sie zeitweise ein Stein des Anstoßes. Galt sie doch als Trennungsgrund für die Beatles.

Heute wissen wir, es ist Quatsch. Zwischen Paul McCartney und John Lennon kriselte es schon länger. Vielleicht hat die starke Persönlichkeit Yoko Ono die Trennung der Fab Four beschleunigt, aber sie war sicherlich nicht der Grund für die Trennung. Ich möchte mich für den Groll, den ich Frau Ono entgegenbrachte aufrichtig entschuldigen. Ihr wird es wohl egal sein.

Sie als Künstlerin hatte die Herausforderung zu bewältigen mit John Lennon als großen Künstler an ihrer Seite zu bestehen. Sie war nicht ein Anhängsel, sondern eine eigenständige, starke Frau. Die Liebe zwischen John und Yoko war unheimlich stark und sie musste erleben, wie der Irre Mark Chapman die Liebe ihres Lebens erschoss. Am 8. Dezember 1980 tötete der Irre den Beatle und Yoko Ono musste diesen Mord mitansehen – grausam.

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Dass so ein Mord ein Leben prägt, ist nur verständlich. Als Beatles-Fan trauerte ich um den Tod von John Lennon. Ich hatte Mitleid mit der Familie. Kein Verständnis hatte und habe ich dafür, dass Yoko Ono die blutverschmierte Brille von John Lennon auf dem Cover ihres Albums Season of Glass abgebildet hat. Das Album war zugegeben hervorragend, nur das Cover war für mich eine Beleidigung und ein Schock. Das habe ich Frau Ono bis heute nicht verziehen, auch zum 80. Geburtstag nicht. Um es diplomatisch zu sagen: Yoko Onos Alben waren in der Regel nicht mein Fall. Ich habe mir die Lennon-Aufnahmen mit ihr gekauft, die Solo-Aufnahmen mied ich in der Regel bis auf Season of Glass, wahrscheinlich weil es mit den gleichen Musikern aufgenommen wurde wie Milk and Honey. Unlängst habe ich auch Signature wieder komplett durchgehört, wunderschön.

Hier meine Videoerinnerung an die Stawberry Fields:

Seit 1980 kämpft sie erfolgreich dafür, dass der Mörder Chapmann hinter Gittern bleibt – und das ist meiner Meinung nach gut so. Die Bewährungsgesuche Chapmanns lehnte sie immer wieder ab. Im August 2012 war es wieder einmal soweit. Mark Chapmann stellte zum siebten Mal ein Gesuch auf Entlassung aus der New Yorker Anstalt Wende Correctional Facility, aber die Witwe von John Lennon lehnte ab. Begründung: Sie habe Angst um ihr Leben. Ich war zufällig bei der Ablehnung des Antrags in New York und besuchte den Ort des Mordes: Das Dakota Building, in dem die Familie Lennon/Ono wohnte und in dem Roman Polanski auch schon sein grausames Rosemaries Baby gedreht hatte.

Der Ort des Mordes an John Lennon.

Der Ort des Mordes an John Lennon.

Um auf andere Gedanken zu kommen, besuchte ich mit meiner Frau die Strawberry Fields im nahegelegenen Central Park. Hier hat Yoko Ono ihrem Mann ein Denkmal hinterlassen. Beatles Fans aus aller Welt legen hier Blumen nieder, singen Lieder von John Lennon und gedenken seiner. Das wird heute am 80. Geburtstag seiner geliebten Frau Yoko Ono nicht anders sein. Also: Alles Gute zum Geburtstag liebe Yoko Ono und wie wir in Bayern sagen: Samma wieder guat.

Bei den Strwberry Field wird gefeiert.

Bei den Strwberry Field wird gefeiert.

Persönlicher Nachruf auf Harald Siepermann

17. Februar 2013

Soeben habe ich vom Tod meines Kollegen Harald Siepermann gehört. Er verstarb am 16. Februar 2013 nach langer Krankheit im Alter von 51. Jahren. Harald war Zeichner, speziell Comics und Trickfilmzeichner und gehörte zu den erfolgreichen Deutschen, die es in Hollywood geschafft haben. Ich bin dankbar, dass ich mit ihm arbeiten durfte – er war ein feiner Mann.

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In meiner Eigenschaft als ehemaliger Chefredakteur der 3D-Zeitschrift DIGITAL PRODUCTION traf ich vor Jahren zum ersten Mal mit Harald Siepermann zusammen. Wir stellten gerade die Jury für unseren animago AWARD zusammen, dem wichtigsten deutschsprachigen Preis der 3D-Branche. Mein Webmaster und erfolgreicher Fotograf Günter Hagedorn aus Hamburg schlug seinen Freund Harald Siepermann als Jurymitglied vor und so sollte es sein. Siepermann arbeitete mit Spielberg bei Falsches Spiel mit Roger Rabbit und für Disney für die Filme Mulan (der kleine Drache), Tarzan (Gorilla) und Ein Königreich für ein Lama als Charakterdesigner mit. Das erste Treffen kam war im damaligen Studio von Hagedorn in Hamburg. Alle Jurymitglieder waren anwesend, nur Harald fehlte. Er hatte sich im Tag vertan und erschien eine Stunde verspätet, völlig durch den Wind. Unser Telefonanruf hatte ihn kalt erwischt und war hatte eine Nacht zuvor lange gearbeitet. Die Müdigkeit sah man ihn an. Im dunklen Studioraum, in den wir unsere Jurysitzung abhielten und uns Hunderte von Animationsfilme ansahen, wäre ein schöner Platz für ein Nickerchen gewesen. Aber Harald war ein Profi. Trotz Müdigkeit setzte er sich in die erste Reihe und scheute keine Jurydiskussion. Seine Meinung hatte Gewicht. Dieser Mann wusste, von was er spricht.

Später organisierten wir für den Verlag verschiedene Seminare und Veranstaltungen, bei denen Siepermann auftrat. Die Kurse waren alle ausgebucht und das bei einer so schwierigen Klientel wie die 3D-Branche. Aber Harald Siepermann wusste zu fesseln. Er verband nette Geschichten mit absoluter Perfektion in seiner Arbeit. Auf Bitten meiner Kinder hatte ich bei einem der Seminare eine DVD-Staffel der Serie Alfred Jodocus Kwak dabei, die Siepermann unterschreiben sollte, was auch gerne machte. Meine Kinder werden es ihm nie vergessen. Kwak ist der Name einer kleinen Ente, die von Hermann van Veen als Muscial erdacht und von Harald Siepermann als Trickfilm in 52 Episoden umgesetzt wurde.

Nach meinen Ausscheiden bei der DP hatte ich zu Harald vor allem über soziale Netzwerke Kontakt. Mehrmals liefen wir uns über den Weg, denn Harald hatte Geschmack an der Lehre gefunden. Er gab Kurse an der Hamburger Animation School, der damaligen German Film School, der Games Academy in Berlin, der Fachhochschule Mainz und der Filmakademie Baden-Württemberg. Er erinnerte sich bei unseren Begegnungen immer an die für ihn schwierige Jurysitzung und meinen Stapel an Kwak-DVDs, die er unterschreiben musste.

Vor seiner Krankheit arbeitete Harald Siepermann an seinem ersten Regieprojekt, den Computeraimationsfilm 7 Zwerge – Der 7bte Zwerg, Produziert wird der Film von Otto Waalkes. Der Film sollte Anfang 2014 in die Kinos kommen.

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Mitmachen und lernen: Adobe Creative Cloud Workshop-Woche „Create Now“

16. Februar 2013

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Vor kurzem gab ich wieder DTP-Schulungen am Beispiel von InDesign. Wunderbar zu diesen Schulungen ist eine neue, kostenlose Workshop-Reihe zu den Adobe-Produkten. Adobe Systems startet ab dem 25. Februar die kostenfreie Adobe Creative Cloud Workshop-Woche „Create Now“ mit insgesamt fünf interaktiven Online-Workshops, in deren Verlauf Teilnehmer von Adobe Experten Schritt für Schritt durch die Produkte und Features der Adobe Creative Cloud geführt werden. Dabei bearbeiten die Teilnehmer gemeinsam Praxisbeispiele und lernen, wie wir die neuen Tools in den Bereichen Bildbearbeitung, Videoschnitt, Web und Design bestmöglich einsetzen. Am letzten Tag der fünfteiligen Reihe werden alle Workshop-Ergebnisse außerdem in einer Tablet App zusammengefasst und publiziert. In jeder Session haben die Teilnehmer im Live Chat die Möglichkeit, ihre Fragen direkt mit den Experten zu klären.

Den Auftakt der Workshop-Reihe bildet das Thema Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop CS6 in der Cloud. Wichtig: Die erste Folge der Veranstaltungsreihe startet bereits um 15.30 Uhr, sonst starten die Schulungen um 16 Uhr. Ein kostenloser 30-Tage-Testzugang zur Adobe Creative Cloud und das für den Workshop notwendige Demo-Daten-Paket können auf der Veranstaltungsseite hier heruntergeladen werden.

Die Veranstaltungen der „Create Now – Adobe Creative Cloud Workshop Week“ im Überblick:

Photoshop CS6 in der Creative Cloud- Bildbearbeitung für iPad & Co.

Montag, 25. Februar 2013, 15.30 bis 19.45 Uhr mit Sven Doelle

Video – Bewegte Bilder perfekt eingesetzt

Dienstag, 26. Februar 2013, 16.00 bis 19.45 Uhr mit Michael Mörtl

Web & Mobile – Am Puls der Zeit

Mittwoch, 27. Februar 2013, 16.00 bis 19.45 Uhr mit Jay Meissner

Design – Broschüre & HTML-Formular

Donnerstag, 28. Februar 2013, 16.00 bis 19.45 Uhr mit Ingo Eichel

Publishing – Wie die App in den Store gelangt

Freitag, 1. März 2013, 16.00 bis 19.45 Uhr mit Adobe Host Ingo Eichel

Eröffnung Lego Store Pasing Arcaden

16. Februar 2013
Der Lego Store in Pasing öffnet die Türen.

Der Lego Store in Pasing öffnet die Türen.

Großes Kino bei der Eröffnung des Lego Stores in München Pasing. In den Pasing Acarden hat Lego im obersten Stock ein neues Zuhause für die Lego Fans im Westen von München gefunden. Bisher war Lego im Münchner Osten in den Riem Arcaden vertreten. Zur Eröffnung gab es Geschenke, und als Lego-Fan war ich natürlich mit dabei. Hier ein Video von der Eröffnung

Als Lego-Club Mitglied bekam ich in der vergangenen Woche eine Postkarte, die ich zur Eröffnung mitbringen sollte. Immer wieder wurde ich auch per Mail daran erinnert – das ist Kundenbindung. Die ersten 500 Besucher bekamen als Dank für ihren Besuch einen TIE-Fighter – den hatten wir zwar schon, aber doppelt hält eben besser. Und innerhalb von 45 Minuten waren die Fighter auch schon vergriffen – der Andrang war enorm. Vor der offiziellen Eröffnung um 9:30 Uhr waren Menschentrauben vor der Lego Filiale anzutreffen. Kinder und vor allem Sammlerpapas waren erschienen und stellten sich in die Reihe.

Den TIE Fighter gab es als Geschenk.

Den TIE Fighter gab es als Geschenk.

Als um 9:31 Uhr die Türen geöffnet wurden, brach die kleine Lego-Hölle über den Laden herein. Der Ansturm war enorm. Zuerst wurden die Kassen angesteuert und die Karten gegen Fighter ausgetauscht. Lego-Mitarbeiter im schwarzen Shirt verteilten zudem ein paar Karten, falls es unter der Menge doch noch ein paar Lego Neulinge waren. War der TIE Fighter gesichert, konnte man mit der Inspektion des Ladens beginnen. Es ist ein Lego Store wie überall – das Konzept ist bekannt. Aufgefallen ist, dass nur die MindStorm auf den ersten Blick nicht zu sehen waren. Im Herbst 2013 soll ja ein neuer Lego Roboter auf den Markt kommen und Lego hat wohl beschlossen, die zweite Generation von Robis nicht mehr groß zu bewerben.

Dafür kamen die bekannten Marken wie Star Wars oder Herr der Ringe sowie City, Monster, Ninjago oder die neue Welt Chima größer raus. Interessant ist, dass zumindest beim Eröffnungstag die Friendsserie nicht lief. Dies lag wohl daran, dass die Zahl der kleinen Mädchen eher übersichtlich ist.

Nach der Auswahl ging es ans Bezahlen. Es wurde fachgesimpelt, während man über eine halbe Stunde aufs Bezahlen wartete. Jeder, der Waren über 30 Euro kaufte, bekam zudem ein T-Shirt von der Eröffnung des Stores. Darauf zu sehen ist der Lego-Store mit Männchen, das eine Brezn in der Hand hält – so stellen sich Dänen eben München vor. Ich möchte blos wissen, was es vor kurzem bei der Eröffnung des Stores in Essen gab? Eine Grubenschaufel?

Massenweise wurde das Lego-Set 10232 Palace Cinema gekauft.

Massenweise wurde das Lego-Set 10232 Palace Cinema gekauft.

Renner war das Lego-Set 10232 Palace Cinema. Das wunderbare Kino fand reißenden Absatz. Händler und Sammler stürmten die Regale, auch der Nachschub wurde den Lego-Mitarbeitern aus den Händen gerissen. Ich hab mir übrigens auch eines gesichert und zu Hause gleich gebaut – ein ausführlicher Bericht wird folgen.

Hier mein Videobericht:

 

Endlich: Pokémon aufs iPad

15. Februar 2013

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Wahrscheinlich sind viele Kinder in einem gewissen Alter im Pokémon-Fieber. K1 und K2 bei uns zu Hause sind es auf jeden Fall. Und ich bin ja Mangas und Anime durchaus aufgeschlossen, aber das Pokémon-Universum hat sich mir noch nicht erschlossen. Zu kompliziert erscheinen mir die verschiedenen Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten. K1 dagegen scheint ein Experte zu sein: Er kennt Stärken und Schwächen der einzelnen Figuren, diskutiert liebend gerne mit der völlig ahnungslosen Mutter und gibt mir immer neue Bitten für irgendwelche Stärkentabellen aus dem Netz als Hausaufgabe.

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Ich muss zugeben, mein hauptsächliche Pokémon-Wissen beziehe ich aus den Spielfilmen. Den ersten Spielfilm habe ich damals sogar im Kino geschaut. Aber natürlich ist das Pokémond-Universum größer. Ich bin mir sicher, wenn K1 und K2 von den Neuerungen etwas mitbekommen, dann ist das iPad belagert. Vor kurzem gab The Pokémon Company International die Veröffentlichung der offiziellen Pokémon TV App bekannt, die ab sofort gratis für iPhone, iPad und iPod touch erhältlich ist—und bald auch für Android-Geräte verfügbar sein wird. Über die Pokémon TV App können Fans die vielen Abenteuer von Ash, Pikachu und ihren Freunden aus den Lieblingsepisoden der Zeichentrick-Fernsehserie erleben. Wöchentlich werden neue Episoden aus der Sammlung von mehr als 700 Folgen aus 15 Staffeln veröffentlicht. Zusätzlich können sich Fans mit der Pokémon TV App besondere Beiträge, Trailer und Pokémon Filme ansehen. Mit der Nutzung der Pokémon TV App fallen die normalen Datenübertragungsgebühren an. Die Pokémon TV App ist in Ländern außerhalb Asiens erhältlich und kann im App Store heruntergeladen werden.

Ich hab sie mir auf jeden Fall geladen und werde K1 nun mit Insiderwissen überraschen. Wäre doch gelacht, wenn ich K1 in Sachen Pokémon nicht überrunden kann. Aber nichts verraten.

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Werbespot: Ohrfeigen zum Valentinstag

14. Februar 2013

Heute ist Valentinstag. Dieser Tag soll ein Tag der Liebe sein. Wer diesen Spot von Sky sieht, hat aber nicht unbedingt Liebe im Kopf. Wenn es nach der Meinung des Fernsehsenders geht, sind die Männer mehr mit Fußball beschäftigt, als mit der Verbundenheit in einer Beziehung. Und so kassiert Mann eben eine kräftige Watschn von Frau. Sky meint: „Die Ohrfeigen stehen bildhaft für alle enttäuschten Reaktionen. Wir möchten deshalb allen, denen es normalerweise genauso geht wie uns, dabei helfen, es dieses Jahr besser zu machen.“ Nun: Fußball ist mir egal, meine Frau ist mir nicht egal. Da brauch ich keinen Valentinstag.

Ich wollt, ich wär ein Huhn – digital restauriert

13. Februar 2013

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Die familieninterne Diskussion um den richtigen Liedtext des Liedes „Ich wollt, ich wär ein Huhn“ ist zu Ende. Die Uraufführung der restaurierten Fassung von „Glückskinder“ findet im Rahmen der Berlinale Retrospektive heute am 13. Februar 2013 im CinemaxX statt. Dann werde ich den Schlager in einer restaurierten Version hören.

Der Schlager aus der 1936 entstandenen Screwball Comedy „Glückskinder“ mit dem Traumpaar Lilian Harvey und Willy Fritsch überdauerte mehr als 70 Jahre unbeschadet. Anders dagegen das Filmmaterial: Aufgrund chemischer Zersetzung wurde das Kameranegativ bereits vor langer Zeit vernichtet. Für die Berlinale-Retrospektive mit deutschen und internationalen Filmen, die von der Weimarer Filmkultur geprägt sind, restaurierte die CinePostproduction „Glückskinder“ im Auftrag der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung (Wiesbaden). Um fehlende Sequenzen aus gänzlich unterschiedlichen Ausgangsmaterialien wiederherzustellen, entwickelte das Team dabei ein Verfahren, bei dem erstmals neueste Stereo-3D-Techniken in der Restaurierung zum Einsatz kamen.

Als Hauptmaterialquelle nutzte die CinePostproduction eine Nitrokopie der Deutschen Kinemathek (Berlin), die direkt vom Originalnegativ abstammte. Durch den Einsatz als Vorführkopie wies sie unter anderem an 70 Stellen durch Abnutzung entstandene Lücken von bis zu 5 Sekunden auf. Zur Ergänzung des fehlenden Materials diente eine Sicherungskopie des Bundesarchiv-Filmarchiv (Berlin), deren Qualität allerdings durch doppelten Bildstrich und Schärfeverlust eingeschränkt war. Daher sollten nicht ganze Szenen, sondern jeweils nur die Einzelbilder ersetzt werden.

Die Herausforderung: Da die Materialien sich in Gradation, Bildstand und Geometrie deutlich unterscheiden, können beim Einblenden der fehlenden Bilder Doppelränder, Helligkeitsflackern und geometrische Verzerrungen entstehen. Um hier Artefakte zu vermeiden, behandelte CinePostproduction die Rollen in einem erstmals eingesetzten Prozess wie zwei Teile einer 3D-Aufnahme, die zur Überlagerung gebracht werden. Die Materialien wurden über 10 Einzelbilder, in denen vor und nach den Lücken überblendet wurde, komplett angeglichen. Mit Hilfe von eigenentwickelten Algorithmen wurde zunächst die Geometrie vertikal angeglichen, das Bild um 90 Grad gedreht, erneut vertikal angeglichen und zurücktransformiert. Dieses neuartige Verfahren, entliehen aus der 3D-Pipeline der CinePostproduction, wurde auch bei dem Safety-Dup-Negativ erfolgreich eingesetzt, das als Ersatz für zahlreiche stark verschrammte Szenen verwendet wurde.

Bei der eigentlichen Bildrestaurierung kamen die eigenentwickelten Tools der ReFine-Pipeline für die unterschiedlichen Restaurierungsschritte zum Einsatz, die jeweils auf die Anforderungen des Projekts und den spezifischen Materialzustand zugeschnitten werden. Werktreue war hier oberste Prämisse. Auch sollten die heutigen Zuschauer die zeitgenössische Technologie und Seherfahrungen des Originalpublikums erleben können. Speziell für „Glückskinder“ wurde in der ReFine-Pipeline eine Angleichung der extrem dunklen Schaltfelder entwickelt, welche am Anfang jeder der insgesamt etwa 480 Szenen auftreten.

Damit ist die Familiendiskussion um den Songtext zu Ende. Ich sang immer: „Ich legte täglich nur ein Ei und sonntags auch mal zwei.“ Andere Familienmitglieder behaupteten, dass der Text wie folgt lautete: „Ich legte täglich nur ein Ei und sonntags hätt ich frei.“ Ich hab also gewonnen.

K.G. Kölsche Figaros e.V.: Karnevalistische Sitzung 2013 im Tanzbrunnen

12. Februar 2013
Richtig Stimmung mit der Dance Fauth Company.

Richtig Stimmung mit der Dance Fauth Company.

Für mich als Bayer ist es schon etwas besonderes, wenn ich ins Rheinland in die Hochburg des Karnevals fahre. Wer etwas über die fünfte Jahreszeit verstehen will, muss sich ins Getümmel werfen in Köln, Düsseldorf, Mainz und wie die Städte nördlich der Donau so alle heißen. Formen des Karnevals gibt es viele: Straßenkarneval, Umzug, der alternative Karneval, Sitzungen und vieles mehr. Aber es gibt nur eine Sitzung der Friseure zu Karneval. Ich besuchte die Prunksitzung der K.G. Kölsche Figaros e.V. von 1950.

Die Gattin ging als Huhn und ich als Sternenoffizier.

Die Gattin ging als Huhn und ich als Sternenoffizier.

Die Vereinigung von Friseuren kam im Theater am Tanzbrunnen zu ihrer Sitzung zusammen. Das war bei meinem Besuch 2012 so und war auch 2013 die richtige Location. Während sich die Ehefrau komplett als Huhn verkleidete (worin sie aber keiner erkannte), ging ich traditionell als Sternenflottenoffizier der Enterprise, schließlich habe ich noch eine offizielle Convention-Ausstattung. Los ging die Sitzung um 16 Uhr und zum Start genehmigte ich mir gleich ein paar Kölsch, um mich an die geballte Ladung Frohsinn zu gewöhnen, die in den nächsten Stunden über mich hereinbrechen sollte. Nach meinen Erfahrungen 2012 wusste, was auf mich zukommt: Frohsinn, Stimmungsmusik und auch rührseeliges Liedgut über Köln. Immer wieder wurde auch die desolate Lage des 1. FC Köln beklagt, was mich als sporadischer FC Bayern-Anhänger nicht so direkt betraf.

Das Motto des Karnevals lautet „Fastelovend em Blot, he un am Zuckerhot“ – frei übersetzt „Karneval im Blut, hier und am Zuckerhut.“ Dienstrangmäßig die wichtigste Erscheinung war Ralf Görres als Prinz Ralf III (im Zivilberuf Vertriebsleiter West der Sparda-Bank). An seiner Seite der Kölner Bauer Dirk Königs (im Hauptberuf Personalchef bei RTL) und die Jungfrau Katharina, dargestellt von Axel Busse.

Auch Et Rumpelstielzche hatte seinen Auftritt und feuerte seine Spitzen ab. Leider wurde dieses Jahr weniger getanzt als ein Jahr zuvor. Der erste Teil des Abends war ein wenig förmlich, vor allem als Markus Ritterbach, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, mit dem Ehrenbürger der Stadt Köln Prof. Neven-Dumon die Bühne betrat. Dreimal Kölle Alaaf und ab von der Bühne.

Die Dance Fauth Company sorgte für Stimmung, ebenso Bernd Stelter mit seinen Songs wie „Ich hab´ drei Haare auf der Brust ich bin ein Bär“.

Sehr schön war der Auftritt der Bläck Fööss, die Stars zum Abschluss der Sitzung. Sie drückten sehr auf die Sentimentalitätsdrüse – sehr schön, aber ich hätte mir einen fetzigeren Abschluss wie im vergangenen Jahr gewünscht.

Großes Lob an alle Beteiligten, vor allem an Harald Esser als Sitzungspräsident. Er hat seine Sache hervorragend gemacht. Als Twitterer hat mich vor allem die Mettbrötchen gefreut (Insider) und lasst euch sagen: Kölner, vergeht euch nicht am Schweinsbraten – das könnt ihr einfach nicht. Alles in allen war es eine feine Sitzung bei denen ich viele Bekannte getroffen habe. Einen hätte ich allerdings gerne übersehen und ggf ein Bier über den Deppen ausgeschüttet. Aber egal.

Mettbrötchen - na klar als Twitterer.

Mettbrötchen – na klar als Twitterer.

 

Meine Gedanken zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI

11. Februar 2013

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Obwohl ich kein Katholik bin, berührt mich der Rücktritt von Benedikt XVI vom Amt des Papstes dennoch. Meinen Respekt und Hochachtung vor einer solchen Entscheidung, die eigentlich selbstverständlich sein sollte.

Joseph Ratzinger ist im Amt alt geworden und bevor ihm das Alter zusetzt, erklärt er den Rücktritt. „Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewißheit gelangt, daß meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.“ heißt es auf der Website des Vatikans. Später heißt es: „Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, daß ich mein Unvermögen erkennen muß, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen.“

Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, von einem gewählten Amt zurückzutreten, wenn man dieses Amt nicht mehr ausfüllen kann. Aber ist es wirklich eine Selbstverständlichkeit? Nein, wirklich nicht – und gerade deshalb findet die Entscheidung von Joseph Ratzinger meine aufrichtige Bewunderung.

So viele Würdenträger, Politiker, Personen der relativen und absoluten Zeitgeschichte können nicht loslassen. Da muss ich nicht nur in die Weltpolitik schauen, auch vor Ort in Verbänden, Parteien, Handwerksorganisationen, Vereinen – dort kleben Verantwortliche an den Stühlen. Immer an der Futterkrippe mit dabei sein, obwohl es schon lange nicht mehr richtig ist. Viele Leute haben ihre Verdienste gehabt und für diese Verdienste sollten sie in Erinnerung bleiben. Aber sie demontieren sich selbst, in dem sie ihren Stuhl nicht räumen. Oft höre ich: „Es sind keine Jüngeren da!“ Das liegt vielleicht daran, dass sie keinen aufgebaut haben oder in Prinzen gleich Königsmörder erkennen. Wie heißt es in der Politik: „Feind, Todfeind, Parteifreund“. Dieser Spruch ist gilt nicht nur in der Politik.

Ich habe mir seine Rede im Deutschen Bundestag angeschaut, als er 22. September 2011 im Plenarsaal zu den Abgeordneten sprach. Großartige Rede und auch Humor, als Lammert dem Papst den Weg weist und ihn dabei auf die Soutane tritt. Auch zuvor seine Rede am 12. September 2006 in Regensburg war für mich eine große intellektuelle Leistung des einstigen Professors. Ratzinger hat mich so beeindruckt, dass ich mir 2007 sein Buch Jesus von Nazareth gekauft und gelesen habe. Schwere Kost für jemanden, der in Theologie nicht bewandert ist. Dennoch, seine Ausführungen zur „Die Bergpredigt“ und die „Die Botschaft der Gleichnisse“ haben mich emotional und intellektuell berührt. Es war für mich bemerkenswert, dass hier eine Institution spricht, die Werte seit über 2000 Jahre verteidigt und nicht Strömungen nachgibt. Bei den Kirchentagen sprach dieser unscheinbare Professor in der Rolle des Papstes und seine Autorität war enorm. Da können Wogen von Kritik kommen, Kirchaustritte, Forderungen – dieser Mann steht für seine Werte. Nur beim Kindermissbrauch von schrecklichen Idioten geriet für mich das System ins Wanken, weil es u.a. um Vertrauensmissbrauch an unseren Kindern und Familien ging.

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Medial war Ratzinger nicht so ein Talent, wie sein Vorgänger aus Polen. Bei seiner Wahl zum Papst titelte BILD genial „Wir ins Papst“ und auch die taz druckte ein schwarzes Titelbild mit den Worten „Oh mein Gott“. Nach anfänglichen Zögern über den Einsatz von neuen Medien setzte Papst Benedikt XVI schließlich auf Twitter. Er nutzte zwar Social Media nur zum Senden, aber es war der Startschuss für viele in der Kirche sich mit den sozialen Netzwerken zu beschäftigen. Ich erinnere mich an viele Einladungen in Kirchengemeinden, um Facebook und Co zu erklären.

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Joseph Ratzinger wurde 1927 in Marktl am Inn geboren. Er war Professor für systematische Theologie in Freising, Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg und jüngster theologischer Berater auf des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65). 1977 wurde er Erzbischof von München und Freising. 1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Präfekten der Glaubenskongregation. Am 19. April 2005 wurde er als erster Deutscher seit 482 Jahren auf den Heiligen Stuhl gewählt. Der Papst will sich ins Kloster zurückziehen und macht am 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, den Bischofssitz von Rom, der Stuhl des heiligen Petrus frei. Vor Ostern soll ein neuer Papst gewählt sein. Danke für diese mutige, eigentlich selbstverständliche Entscheidung, die große Weitsicht und Menschlichkeit zeigt. Es werden jetzt die großen Kommentatoren und Experten urteilen – für mich steht fest: Chapeau für diese Entscheidung.

Social Media als Sicherheitsrisiko im Unternehmen

10. Februar 2013

Die Nutzung Sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Flickr gehört für viele Nutzer zum Alltag. Unternehmen stellen sich daher zwei große Fragen: Welche Sicherheitsprobleme ergeben sich, wenn zum Beispiel die Nutzung von Facebook am Arbeitsplatz zugelassen wird und wie beeinflusst es die Produktivität der Mitarbeiter? In einer weltweiten Umfrage von Kaspersky Lab gibt jede zweite Firma (50,2 Prozent) an, dass sie Soziale Netzwerke blockiert. Dies bedeutet Rang drei der gesperrten Dienste, hinter Online-Games (58,7 Prozent) und Filesharing (53,6 Prozent).

Deutsche Unternehmen sind hinsichtlich der Nutzungsmöglichkeit Sozialer Netzwerke etwas großzügiger. Hierzulande stehen Facebook und Co. bei 40,2 Prozent der befragten Organisationen auf der Verbotsliste. Damit belegen Soziale Netzwerke den vierten Rang blockierter Dienste. Denn die Nutzung von Online-Games (52,3 Prozent) Filesharing (47,7 Prozent) und Video-Streaming- beziehungsweise Internet-TV (46,2 Prozent) sind in deutschen Unternehmen in höherem Maße untersagt.

Ich kann mich noch erinnern, als E-Mail in Unternehmen eingeführt wurde. Nur Abteilungsleiter hatten einen E-Mail-Anschluss. Es könne ja nicht sein, dass jeder Mitarbeiter Informationen nach außen geben könne. Zudem dürfe es nicht sein, dass jeder E-Mail empfangen darf, um sich ggf. Viren einzufangen. Diese Zeiten liegen gar nicht lange zurück. Heute haben alle Mitarbeiter ein Telefon und einen E-Mail-Account und die Unternehmen sind nicht untergegangen.

Mit Facebook könnten die Mitarbeiter Botschafter für ihr Unternehmen sein, wenn die Chefs die Chance von sozialen Netzwerken erkannt hätten. Hier ringen IT-Abteilungen den Interessen des Marketings. Ich bin gespannt, wie es ausgeht.

Hauptmotivation für die Blockade von Facebook & Co. ist, dass die Unternehmen Angst vor Sicherheitsrisiken haben. Etwa jedes dritte (rund 32 Prozent) von Kaspersky Lab befragte Unternehmen – sowohl international als auch in Deutschland – zählt Soziale Netzwerke zu den drei größten IT-Sicherheitsrisiken. Nur Filesharing wird als Bedrohung noch gefährlicher eingeschätzt (45,0 Prozent weltweit und 38,2 Prozent in Deutschland).

Sperren allein sind allerdings kein adäquates Mittel, um das Sicherheitsrisiko ‚Soziale Netzwerke‘ zu minimieren.