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Drei Tage gelebte Gemeinschaft – das erste Brauereifest Maisach begeistert trotz Wetterkapriolen

9. Juni 2025

Das erste Brauereifest in Maisach ging mit einem überwältigenden Zuspruch in die Ortsgeschichte ein. Drei Tage lang feierte die Gemeinde gemeinsam mit ihrer traditionsreichen Brauerei, 30 engagierten Vereinen aus sechs Ortsteilen und zahlreichen Gästen aus Nah und Fern ein Fest, das weit über die Erwartungen hinausging. Weil es so gut lief, soll es auch im nächsten Jahr zu Pfingsten wieder stattfinden, wenn alle Beteiligten zustimmen.

Ich habe mit Umberto Freiherr von Beck-Peccoz und Martina Wieser-Sedlmayr ein Interview geführt.

Trotz schwieriger Wetterverhältnisse – Sonnenschein am Freitag, starker Regen am Samstag und wechselhaftes Wetter am Sonntag – ließen sich die Besucher die Stimmung nicht nehmen. Die Beteiligung war hoch, die Resonanz der Besucher positiv. Der Freitag bot mit idealen Bedingungen einen perfekten Auftakt, während der Samstagabend durch eine überraschende Wetterbesserung zur Musik der Partyband gerettet wurde. Auch am Sonntag füllte sich der Brauereihof rasch, trotz Regen bis in den späten Nachmittag. Sehr eindrucksvoll war der voll besuchte ökumenische Gottesdienst samt anschließenden Weißwurstfrühstück. Die Kirche kam zu den Menschen und wurde in diesen unsicheren Zeiten gerne angenommen.

Für Umberto Freiherr von Beck-Peccoz von der Brauerei Kühbach und seit einem Jahr auch Pächter der Brauerei Maisach, war das Fest mehr als nur ein Ersatz für das zuletzt wenig nachgefragte Volksfest. Vielmehr ging es ihm darum, ein neues Format zu etablieren: ein Fest von der Gemeinde für die Gemeinde, mit starker Einbindung der örtlichen Vereine und Nachbarschaft. „Es war mein Wunsch, das Erfolgsmodell aus Kühbach nach Maisach zu übertragen – angepasst an die Gegebenheiten hier vor Ort“, so Beck-Peccoz.

Dabei spielte die Lokalität eine besondere Rolle. Anders als bei einem Volksfest, bei dem man am Platz bleibt, flanierten die Besucher umher. Wer sich etwas zu Essen an den Vereinsständen holte, traf Nachbarn, Bekannte und Freunde und kam ins Gespräch. So soll ein Fest der Begegnung sein. Es blieb weitgehend friedlich, damit hat sich auch das Sicherheitskonzept bewährt – nicht unwichtig in heutigen Zeiten.

Ein besonderer Dank galt den direkten Nachbarn des Brauereihofs, die Verständnis für die Lautstärke und das bunte Treiben zeigten. Als Zeichen der Wertschätzung wurden sie im Vorfeld persönlich besucht und erhielten kleine Aufmerksamkeiten – eine Geste, die auf große Zustimmung stieß.

Brauereieigentümerin Martina Wieser-Sedlmayr zeigte sich ebenfalls hochzufrieden: „Nach der schwierigen Phase der Insolvenz war es mir wichtig, dass die Brauerei in Familienhand bleibt – und zwar hier, vor Ort. Die Menschen in Maisach schätzen das sehr.“ Sie lobte die offene und herzliche Art Beck-Peccoz’, der „die Herzen der teils kritischen Maisacher schnell gewonnen hat.“

Meines Erachtens ist Umberto Freiherr von Beck-Peccoz mit dem Brauereifest in Maisach endgültig angekommen. Er wurde von den Maisachern begrüßt, auf die Schulter geklopft, obwohl man sich bei der Anrede nicht immer sicher war: Freiherr, Baron – am Ende nannte man Baron Freiherr Umberto Freiherr von Beck-Peccoz einfach nur Umberto. Auch bei den Vereinsreferenten der Gemeindeteile gab es ausschließlich Lob zu hören: Ich sprach u.a. kurz mit Stefan Pfannes, Christian Kemeter und Gottfried Obermair und bekam das höchste Lob des Bayern zu hören: „passt schon oder auch bassd scho!“

Die Organisation des Festes verlief weitgehend reibungslos, obwohl vieles Neuland war. Besonders hervorgehoben wurde die Arbeit von Simone Schmid, Assistentin von Beck-Peccoz, die bereits in Kühbach für die Festorganisation zuständig war. Auch Marlies, die Tochter von Wieser-Sedlmayr, war aktiv eingebunden – als Praktikantin und als Bindeglied zwischen Brauerei und Gemeinde.

Ein familiärer Geist durchzog das gesamte Fest – von der Leitung bis zur Umsetzung. Symbolisch dafür stand auch der Storch auf dem Brauereischornstein, der trotz Trubel nicht das Weite suchte, sondern zusammen mit seinen zwei Küken über dem Fest verweilte.

Inzwischen steht fest: Das Brauereifest wird keine einmalige Sache bleiben. Umberto Freiherr von Beck-Peccoz kündigte bereits die Fortsetzung an: Auch 2026 wird es zu Pfingsten wieder ein Brauereifest in Maisach geben. Der Termin hat sich bewährt, überschneidet sich mit keiner anderen Großveranstaltung und wird sowohl in der Gemeinde als auch im Umland gut angenommen. Voraussetzung ist aber das zustimmende Feedback von Gemeinde und Vereinen.

Das Fazit der Veranstalter: „Ein Fest von Familien für Familien – ohne Konzernstrukturen, ohne Anonymität, dafür mit viel Herzblut und Gemeinschaftssinn.“ Damit wurde nicht nur die Brauerei gestärkt, sondern auch der soziale Zusammenhalt in Maisach auf bemerkenswerte Weise gefeiert. Mir hat es gefallen. Für die Berichterstattung in meinem Blog bekam ich von wildfremden Menschen ein schönes Feedback (und auch ein bisschen Kritik), ein freundlicher Geselle, mit dem ich am Biertisch saß nannte mich scherzhalber „Karla Kolumna von Maisach“. Na, wenn das kein Lob ist für eine lokale Blogberichterstattung.

Fest der Gemeinschaft – wie Maisach beim ersten Brauereifest zusammengewachsen ist

7. Juni 2025

„Es gibt viele Volksfeste im Landkreis, aber nur ein Brauereifest – und das ist in Maisach“, so fasste Bürgermeister Hans Seidl den gelungenen Auftakt zum ersten Brauereifest Maisach zusammen. Die örtliche Brauerei, 30 Vereine aus dem Gemeindebereich und die Gemeinde wagten mit dem dreitägigen Brauereifest etwas Neues und legten einen fulminanten Start im Landkreis Fürstenfeldbruck hin.

Das Fest im Hof der historischen Brauerei wurde hervorragend angenommen, und es waren auffällig viele jüngere Besucher vor Ort – alle in bester Feierlaune und guter Stimmung. Das Konzept eines Brauereifestes aus Kühbach wurde auf Maisach übertragen und ging am ersten Abend voll auf. Die frohe Kunde, dass die Maisacher feiern können und eine wahre Attraktion haben, verbreitete sich im Landkreis, sodass auch auswärtige Besucher angelockt wurden und zufrieden waren.

Das Wetter war am Freitag auf der Seite des Partyvolks. Eröffnet wurde das Fest durch den Einzug des Fanfarenzugs Gernlinden. Der traditionsreiche Musikverein pflegt seit seiner Gründung die historische Fanfarenmusik und tritt bei regionalen und überregionalen Veranstaltungen auf. Der Fanfarenzug besteht aus engagierten Musikerinnen und Musikern verschiedener Altersgruppen, die auf Naturfanfaren und Trommeln spielen. Neben der musikalischen Ausbildung legt der Verein großen Wert auf Gemeinschaft.

Und da ist es wieder, das Wort „Gemeinschaft“. Nachdem das örtliche Volksfest nach Corona nicht mehr überzeugen konnte, setzten sich die Verantwortlichen zusammen und überlegten: Wie kann eine Gemeinschaft in der oberbayerischen Gemeinde im Speckgürtel von München durch ein Fest erhalten und wieder gestärkt werden?

Und nachdem vor rund einem Jahr der Kühbacher Brauereichef Freiherr Umberto von Beck-Peccoz in die strauchelnde Brauerei Maisach von Martina Wieser-Sedlmayr eingestiegen ist und das weitere Brauen vor Ort garantierte, war ein idealer Partner gefunden. Was in Kühbach, dem Stammsitz derer von Beck-Peccoz, funktioniert, kann in Maisach auch funktionieren – und zwar nur mit der Unterstützung der örtlichen Vereine. Vereine aus sechs Ortsteilen sorgten für die kulinarische Verpflegung in Buden, die vom Bauhof der Gemeinde aufgestellt wurden. Und die gesamte Gemeinde rührte die Werbetrommel, damit das Fest der Gemeinschaft ein Erfolg wurde.

Dass nicht alles beim ersten Mal rund lief, zeigte sich beim Bieranstich des Bürgermeisters. Der sonst routinierte Hans Seidl bekam den Zapfhahn nicht ins Fass. Das lag jedoch nicht an den kraftvollen Schlägen des Rathauschefs, sondern schlichtweg daran, dass ein falscher Hahn verwendet wurde. Nachdem der richtige Zapfhahn unter Applaus der Bevölkerung besorgt worden war, brauchte Seidl zweieinhalb kraftvolle Schläge, bis das Bier lief.

Die Ansprachen von Bürgermeister Hans Seidl, Brauereichef Freiherr Umberto von Beck-Peccoz und Martina Wieser-Sedlmayr zur Eröffnung drehten sich um den Zusammenhalt der Gemeinde. Besonders bedankt wurde sich bei den Nachbarn des Brauereigeländes, die nun drei Tage lang von Musik und Gesängen des Partyvolkes beschallt wurden. Die Nachbarn schauten winkend vom Balkon zu und nickten freundlich.

Der Einzige, der etwas verwirrt vom ganzen Trubel war, war der Storch auf dem Schornstein der Brauerei. Er schaute immer wieder umher, fand sich aber mit Musik und Menschen ab und ließ sich in seinem Nest nieder.

Die Getränke flossen, die Partyband Volxxbeat rockte die Hütte, die Menschen feierten – das erste Brauereifest Maisach war erfolgreich gestartet.

Ein Brauereifest aus der Mitte der Gemeinde – Maisach hofft auf eine neue Tradition

28. Mai 2025

Vom 6. bis 8. Juni 2025 feiert die Brauerei Maisach erstmals ihr eigenes Brauereifest – ein neues, gemeinschaftliches Veranstaltungsformat, das als künftige Tradition etabliert werden soll. Initiiert wurde das Fest als Reaktion auf den Wegfall des bisherigen Maisacher Volksfests. „Das Volksfest ist tot, es lebe das Brauereifest“, fasste es Bürgermeister Hans Seidl zusammen. Die Gemeinde Maisach ist meine Wohnortgemeinde im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck.

In einem Gespräch mit mit Blog stellten man das Fest ausführlich vor. Die Verantwortlichen – allen voran der neue Brauereichef Umberto Freiherr von Beck-Peccoz samt Familie, Marlies Wieser-Sedlmayr von der eingesessenen Maisacher Brauereifamilie und zahlreiche Ehrenamtliche – haben gemeinsam mit der Gemeinde ein Konzept entwickelt, das weit über ein gewöhnliches Fest hinausgeht. „Es ist auch ein klares Bekenntnis der Gemeinde Maisach und der Vereine zu ihrer Brauerei“,so Gemeinderat Gottfried Obermair.

Das geplante Brauereifest vereint bürgerschaftliches Engagement, regionale Identität und die Wertschätzung für die ortsansässige Braukultur. Das Maisacher Brauereifest setzt auf Gemeinschaft, Ehrenamt und ein vielfältiges Programm – ein Fest, das die Region bereichern und vielleicht zur neuen Tradition werden könnte. Alle Vertreter in dem Pressegespräch mit mir betonten das „Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Miteinanders.“

Engagement der Vereine
Besonders bemerkenswert ist die breite Beteiligung: Rund 30 Vereine aus den sechs größten Ortsteilen der Gemeinde Maisach wirken aktiv an der Organisation und Durchführung mit. Sie betreiben eigenverantwortlich Getränkestände und Verpflegungsbuden, kümmern sich um Programmbeiträge und helfen bei der Logistik. „Es ist eine Art Hochzeitsfest zwischen Brauerei und Gemeinde“, so Bürgermeister Hans Seidl mit Augenzwinkern. Das habe sich in München auch gut bewährt. Entstanden ist damals das Oktoberfest. Die Gemeinde Maisach unterstützt das Fest mit erheblichem personellen und finanziellen Aufwand, etwa durch die Bereitstellung der Infrastruktur, der Stände und der grundlegenden technischen Ausstattung. Ziel ist es, den Vereinen die Möglichkeit zu geben, sich ohne große finanzielle Hürden einzubringen und gleichzeitig das bürgerschaftliche Miteinander zu fördern. Jeder Ortsteil betreibt mit seinen Vereinen eine eigene Schenke, sodass die Vielfalt Maisachs auch im Angebot der Getränke und Speisen spürbar wird.

Idealer Rahmen
Das Festgelände befindet sich auf dem Gelände der Brauerei, das mit seiner historischen Bausubstanz und dem geschlossenen Innenhof den idealen Rahmen für ein Fest dieser Art bietet. Sechs verschiedene Ausschankstationen bieten eine große Auswahl an Biersorten – vom klassischen Hellen über dunkles Bier bis hin zu Weißbieren und alkoholfreien Getränken. Besonders hervorzuheben ist die Hauptschenke, in der die Maisacher Perle direkt aus dem Lagerkeller gezapft wird – ein Alleinstellungsmerkmal, das selbst beim traditionsreichen Kühbacher Brauereifest nicht geboten wird. Ergänzt wird das Angebot durch eine Flaschenschenke mit Spezialbieren, eine Weinschenke in der alten Pichlerei und eine Bar mit Mischgetränken und Spritz-Variationen.

Kulinarischen Meile
Ein vielseitiges kulinarisches Angebot entlang der „Kulinarischen Meile der Emmeringer Straße“ bietet Speisen für jeden Geschmack – von traditionellen Würsteln über vegetarische Optionen bis hin zu regionalen Spezialitäten. Dieses wird größtenteils von den beteiligten Vereinen organisiert, die ihre Stände entlang der Straße betreiben und für die Verpflegung der Gäste sorgen. Aber auch der Wirt des Bräustüberls Harry Faul bietet seine Speisen an.

Rahmenprogramm
Das Rahmenprogramm ist vielfältig und auf alle Altersgruppen zugeschnitten. Das Fest beginnt am Freitagabend um 18 Uhr mit dem traditionellen Anstich durch Bürgermeister Hans Seidl, begleitet vom Fanfarenzug Graf Toerring Gernlinden. Im Anschluss sorgt die bekannte Wiesnband Volxxbeat für ausgelassene Stimmung. Am Samstag stehen ab 14 Uhr die Luitpold-Musikanten mit zünftiger Blasmusik auf der Bühne, während für die kleinen Gäste eine Hüpfburg bereitsteht. Parallel dazu können Besucher das historische Sudhaus und die denkmalgeschützte Dampfmaschine besichtigen oder im kleinen Museum Geschichten vom legendären Räuber Kneißl lauschen. Am Abend heizt die Partyband GETTHAT! die Stimmung weiter an.

Der Sonntag startet um 10:30 Uhr mit einer ökumenischen Festmesse unter freiem Himmel, musikalisch begleitet von der Blaskapelle Maisach. Anschließend gibt es einen Frühschoppen mit Weißwürsten. Der Nachmittag gehört den Familien: Neben Hüpfburg und Kinderschminken findet um 14:30 Uhr eine Mitmach-Konzert-Party mit DONIKKL statt, gefolgt von Tanzaufführungen der KAY Motion Dance Gruppe. Den krönenden Abschluss bildet am Abend die Partyband S.O.S.

Werbung und Marketing
Beworben wird das Brauereifest durch Flyer und Plakate. Im Brauereifest Kühbach werde auf das Brauereifest hingewiesen. „Wer Weiterfeiern will, ist herzlich nach Maisach eingeladen“, so Brauereichef Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, der sich sichtlich auf das Brauereifest freut. Klassische Massenmedien werden mit Infos versorgt, auch regionale Blogger wie ich wurden nicht vergessen und es wird auf Social Media gesetzt. Vereinsvertreter werden vor ihren Ortschildern für das Brauereifest werben. Marlies Wieser-Sedlmayr nannte das Hastag der Veranstaltung #brauereifestmaisach – mal messen, wie und ob der Hastag dann auch verwendet wurde.

Sicherheit
Auch in puncto Sicherheit und Organisation ist das Brauereifest gut vorbereitet. Das Gelände ist durch seine Lage weitgehend abgeschlossen und durch gezielte Maßnahmen – wie mobile Absperrungen und kontrollierte Zugänge – gesichert. Ein erprobtes Sicherheitskonzept, das in Anlehnung an das größere Brauereifest in Kühbach entwickelt wurde, sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Der Bauhof steht mit seinen Fahrzeugen bereit um die Zugangswege zu blockieren. Security werden eingesetzt. Zusätzlich stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist gesichert, und eine Sammeltaxistelle besteht.

Festtradition
Das Brauereifest soll nicht nur eine einmalige Veranstaltung bleiben. Ziel ist es, eine neue Maisacher Festtradition zu etablieren, die langfristig das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Gemeinde bereichert. Dabei steht nicht der kommerzielle Erfolg im Vordergrund, sondern die Gemeinschaft: das Miteinander der Ortsteile, die Anerkennung ehrenamtlichen Engagements und die Freude am gemeinsamen Feiern. Die erste Ausgabe soll dafür den Grundstein legen – mit viel Herzblut, Teamgeist und einer ordentlichen Portion Vorfreude.

Organisation
Das Brauereifest ist eine Open-Air-Veranstaltung mit über 1.000 Sitzplätzen, geschützt durch Sonnenschirme. Der Eintritt ist frei, und die Maß Bier kostet 9,50 Euro. Wenn das Wetter nicht mitspielt, dann können Gäste unter den Schirmen Schutz suchen. „Allerdings haben wir bei dem ersten Brauereifest ein Gottvertrauen beim Wetter“, so Seidl.

Screenshot

Maisacher Festwoche: Mein erster Einzug aufs Volksfest

20. August 2017

Marschieren ist ja überhaupt nicht so mein Ding, dieses Mal habe ich eine Ausnahme gemacht. Ich bin beim Festeinzug der Maisacher Vereine zum Zelt auf der Festwiese mitmarschiert. Es war der Startschuss für die 43. Maisacher Festwoche, die in meinem Dorf westlich von München im Landkreis Fürstenfeldbruck stattfindet.
Nachdem ich mich ehrenamtlich für die Maisacher Togohilfe ein wenig engagiere, fragte die Vorsitzende Margret Kopp, ob meine Frau und ich nicht beim Einzug der Maisacher Vereine dabei sein wollen. Wollten wir und schon stellte sich die Frage, was ziehe ich an?

Outfit für einen Festeinzug
Wir sind schließlich in Oberbayern und da gehört Tracht zum normalen Outfit. Meine Frau griff in den Schrank und holte eines ihrer Dirndl heraus und sah fantastisch aus. Ich habe weder Lederhose noch Haferlschuh und will mich nicht verkleiden. Landhaus-Mode, wie auf der Wiesn bald wieder zu sehen, hasse ich und ich will mich nicht anbiedern. Also bin ich in Freizeit-Dress mitmarschiert: Weißes Hemd, beige Hose, blauweiße Fliege. Als modischen Gag setzte ich einen Florentiner Strohhut auf, der wegen seiner Kreisform und seines gezackten Randes auch Kreissäge genannt wurde. Wegen seiner Herkunft von den Seeleuten wurde er im englischen Raum auch Boater, im französischen Canotier oder Matelote genannt. Passt nicht ins oberbayerische Dorfleben, war mir aber egal.

Die Gattin sah wieder mal wunderschön aus.

Die Gattin sah wieder mal wunderschön aus.

Startschuss vor dem Rathaus
Vor dem örtlichen Rathaus versammelten sich die Maisacher Vereine. Die Gemeinde Maisach umfasst zahlreiche Ortsteile und ist auch die flächengrößte Gemeinde im Landkreis. Und die Gemeinde verfügt über ein (noch) gesundes Vereinsleben: Sportler, Schützen, Trachtler, Musiker, Chöre, Pfarrjugend, Feuerwehr, Schäfer- und Bulldogstammisch und eben auch die Aktion Pit Togohilfe Maisach. Meine Frau ist in der Vereinswelt eher zu Hause und kannte viele Leute. Ich kenne viele Teilnehmer vom Sehen her und nickte freundlich zu. Aus früherer Zeit, als ich noch Berichterstatter der Lokalzeitung war, kannte ich noch die Honoratioren des Dorfes und wurde auch vom Volksfestreferent freundlich begrüßt.

Die Togohilfe Maisach nahm am Festumzug zur Maisacher Festwoche teil.

Die Togohilfe Maisach nahm am Festumzug zur Maisacher Festwoche teil.

Zur Einstimmung gab es vor dem Rathaus ein Standkonzert der Luitpold Musikanten Germerswang und dann ergriff der CSU-Bürgermeister das Wort. Hans Seidl begrüßte artig die Teilnehmer und natürlich auch die Ehrengäste. Er erwähnte extra Katrin Staffler als Vertreterin des Kreistages. Es waren zwar andere Kreisräte auch vor Ort, aber die Dame ist zufällig auch CSU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis und so funktioniert das eben bei uns. Die Schützen gaben Böllerschüsse als Startsignal ab und schon ging es los.

Programm der Maisacher Festwoche
Seit 25 Jahren ist Jochen Mörz mit seinem Festzelt bei uns am Ort und ich erinnere mich an die Zeitungskollektive, die ich vor 25 Jahren über ihn geschrieben habe, als sich Jochen Mörz das erste Mal im Dorf vorstellte. Ich glaube, er macht mit seinem Festzeltbetrieb einen guten Job und nach dieser Festwoche stehen die Verhandlungen für die nächsten Jahre an. Mein Gefühl: Die Chancen auf Verlängerung stehen gut.
Es hat sich auch einiges getan, damit die Maisacher Festwoche attraktiver wird. In diesem Jahr gab es erstmalig zur Maisacher Festwoche das „Maisacher Familienherz“. Eine gestaltete Pappschachtel beinhaltet 2 Biermarken, 4 Marken für alkoholfreie Getränke, 2 Hendlmarken, 3 Gutscheine für Pommes (Speisen und Getränke) und je 4 Fahrchips für Autoskooter und das Kinderkarussell.
Obwohl es sicherlich nicht mein Ding ist, schaue ich beim 1. Maisacher Bierturnier vielleicht vorbei. Was verbirgt sich dahinter? Dort gibt es die Disziplinen Fingerhakeln, Masskrugstemmen, Hau den Lukas und Bierdeckelweitwurf sowie Wettzapfen. Ja, wir sind auf dem Land. Ich glaube, es wird eine riesen Gaudi.
Musikalisch hat die Maisacher Festwoche einiges zu bieten und eine bayerische Lokalgröße hat sich angesagt: LaBrassBanda schaut auf ihrer Bierzelttour 2017 auch in Maisach vorbei. Das zieht sicherlich Besucher aus nah und fern ins Dorf.
Als meine Kinder klein waren, waren wir zudem immer Besucher der Schafausstellung. Ich genoss die Stimmung und kam mir in die Serie „der Doktor und das liebe Vieh“ versetzt. Dieses Jahr gibt es die Schafausstellung auch und eine Neuerung ebenso: Während andere eine Bierkönigin, Milchkönigin, Rosenkönigin oder Weinkönigin haben, so hat meine Gemeinde Maisach künftig eine bayerische Wollkönigin.

Weil die Hilfe ankommt - wichtig in unserer Zeit.

Weil die Hilfe ankommt – wichtig in unserer Zeit.

Der Gang durchs Dorf
Zurück zum Einzug der Vereine. Wir von der Togohilfe postierten uns hinter der Maisacher Blaskapelle und waren eher am Ende des Festzugs dabei. Belo, ein freundlicher Togolese in afrikanischer Tracht, trug das Schild, das uns als Togohilfe identifizierte. Daneben gingen die Vorsitzende Margret Kopp und ein Vereinsmitglied, beide auch in togolesischen Gewändern. Dann kamen meine Frau und ich, gefolgt von Togolesen in bayerischer Tracht, Lederhosen und Dirndl. Wir waren also eine ganz schön bunte Truppe, die durch den Ort marschierte. Blaskapelle voran und wir hinterher. Links und rechts der Straßen zum Festplatz standen Maisacher Bürger und winkten, klatschen und freuten sich. Das ganze Dorf war auf den Beinen, zumindest einige Bewohner. Die Straßen waren von der Polizei abgesperrt und in Zeiten des Terrors tut es gut, wenn die Polizei bei solchen Veranstaltungen Flagge zeigt. Mein ausdrücklicher Dank an die Beamten, die hier ihren Dienst tun.
Viele Maisacher lachten uns an. Aber natürlich lag es nicht an mir, sondern vielmehr an den Togolesen in ihren bunten, farbenfrohen Klamotten oder in bayerische Tracht. Sie waren ein echter Hingucker. Immer wieder wurde mit dem Smartphone gefilmt oder fotografiert. Am letzten Kreisel standen zwei fesche Damen von der Gemeindeverwaltung mit Klemmbrett, die eifrig etwas notierten. Am Festplatz standen die ganzen Fahnenabordnungen der Vereine und wir schritten hindurch. Es war ein großartiger Empfang.

Ein Schlag zum Anzapfen
Im Festzelt von Jochen Mörz angekommen fanden wir unseren Platz relativ weit hinten. Traditionsvereine haben einen besseren Blick auf die Bühne und bekamen von der Musik mehr mit. Der Bieranstich durch den Bürgermeister ging ratz, fatz vor sich. Hans Seidl brauchte einen Schlag und das Fass war angezapft, ein Profi halt. So schnell, dass die örtliche Lokalpresse zu spät auf den Auslöser drückte. Ich kann mir schon vorstellen, welchen Anschiss es dann wieder in der Redaktion später gegeben hat. Festwoche ohne Foto vom Bieranstich – geht gar nicht. Am Platz angekommen verteilte die Vorsitzende der Togo-Hilfe je eine Biermarke an jeden Mitmarschierenden.

Die ganze Sache war genau abgezählt und es gab auch eine Durchsage, dass zuviel ausgegebene Biermarken bei der Gemeinde wieder abzugeben sind. Sind wir denn im Schwabenland oder gar Schottland? Aber die Damen, die am Kreisel mit Klemmbrett bewaffnet waren, führten genau Buch, wieviele Leute bei welchem Verein mitmarschieren und entsprechende Marken gab es dann auch. Ja, so funktioniert Deutschland. Übrigens, es gibt von der örtlichen Brauerei Maisach ein eigenes süffiges Märzen, das sich durch eine höhere Stammwürze auszeichnet.

Zusammen im Festzelt.

Zusammen im Festzelt.

Es zog ein Unwetter auf, das richtig heftig war. Die Mitarbeiter vom Festwirt haben in Windeseile die Schotten dicht gemacht und waren jederzeit Herr der Situation.  Im Zelt spürte man kaum etwas davon, was aber auch an den zwei Mass Bier liegen konnte. Bei strömenden Regen bin ich dann heimgewankt. Schön war es.