Posts Tagged ‘Suspiria’

Flyer für phantastische Matinee erschienen

4. Januar 2024

Ganz herzlich bedanke ich mich für die tolle Resonanz für meine phantastische Matinee im Scala-Kino in Fürstenfeldbruck. Einmal pro Monat darf ich dort in Absprache mit der Kinoleitung einen wichtigen phantastischen Film zeigen, der Filmgeschichte geschrieben hat. Dazu halte ich einen Vortrag von rund 20 Minuten. Jetzt komme ich der Bitte aus der Community nach und hab zusammen mit Markus Schmölz vom Scala-Kino ein Halbjahresprogramm aufgestellt und Flyer drucken lassen. Hier das Programm.

In der Vergangenheit habe ich am Ende meines Vortrags einen Hinweis gemacht, welche Matinee als nächste Veranstaltung durchgeführt wird. Gleichzeitig wurde der Kartenvorverkauf freigeschaltet.

Jetzt haben wir die Planung für das nächste halbe Jahr fertig und die Kinobetreiber haben den Kartenvorverkauf für alle Filme scharf gemacht. Danke dafür. Vorteil für die Community: Sie haben eine Planungssicherheit. Hier beispielsweise die jüngste Matinee zum Klassiker Suspiria.

Und hier unsere Filmauswahl Januar bis Juni. Start ist immer 10:45 Uhr.

  1. Januar: Carrie – die jüngste Tochter des Satans (1976)
  2. Februar: Poltergeist (1982)
  3. März American Werwolf (1091)
  4. April Bis das Blut gefriert (1963)
  5. Mai Das Omen (1976)
  6. Juni Der Fluch – The Grudge (2004)

Der Flyer liegt im Scala Kino und in der Bäckerei Konditorei Martin Reicherzer in Fürstenfeldbruck aus.

Suspiria (1977) – Rückblick auf meine Matinee

1. Januar 2024

Suspiria wurde 1977 von Dario Argento inszeniert und ist bekannt für seine expressiven Technicolor-Farben und seine dichte Atmosphäre. Im Dezember 2023 hielt ich eine Matinee zu diesem Klassiker des Horrorfilms im Rahmen meiner phantastischen Matinee in Scala Kino Fürstenfeldbruck.

In meinem Vortrag ging ich auf die Entstehung des Hexenfilm uns seine Kameraarbeit ein. Die Kameraarbeit in „Suspiria“ ist sehr kreativ und innovativ. Die Kameraführung ist oft ungewöhnlich und experimentell, was dem Film eine surreale und traumähnliche Qualität verleiht. Die expressiven Technicolor-Farben im Disney-Look sind sehr lebendig und intensiv und tragen zur unheimlichen Atmosphäre des Films bei.

Die Regiearbeit von Dario Argento ist ebenfalls sehr beeindruckend. Er schafft es, eine dichte und unheimliche Atmosphäre zu erzeugen, die den Zuschauer in den Bann zieht. Die Handlung des Films ist zwar nicht immer logisch, aber die starken Bilder und die dichte Atmosphäre machen das wieder wett¹.

Was die Drehorte betrifft, so wurde der Film in verschiedenen Städten in Deutschland und Italien gedreht. Die Tanzakademie, an der die Handlung des Films stattfindet, wurde im Haus Zum Walfisch in Freiburg im Breisgau gedreht. Die Außenaufnahmen der Tanzakademie wurden jedoch in München gedreht. Weitere Drehorte waren Villa Capriglio in Turin, Müller’sches Volksbad und der Flughafen München-Riem und besonders eindrucksvoll der Königsplatz in München.

Die nächste phantastische Matinee findet zum Brian de Palma Film Carrie – die jüngste Tochter des Satans am Sonntag, 14. Januar um 10:45 Uhr im Scala Fürstenfeldbruck statt. Karten gibt es hier.

Suspiria – Matinee am Sonntag, 10. Dezember im Scala

7. Dezember 2023

„Suspiria“ von 1977 ist ein wegweisender Horrorfilm des italienischen Regisseurs Dario Argento. Der Film zeichnet sich durch seine visuelle Brillanz, intensive Atmosphäre und unverwechselbare Stilisierung aus. Ich halte zu diesem Film meine phantastische Matinee am Sonntag, 10. Dezember um 10:45 Uhr im beheizten Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.

„Suspiria“ erzählt die Geschichte von Suzy Bannion, einer amerikanischen Ballettschülerin, die nach Deutschland kommt, um an einer renommierten Tanzakademie zu studieren. Bei ihrer Ankunft erfährt sie von seltsamen Vorfällen und unerklärlichen Todesfällen, die mit der Akademie in Verbindung stehen. Suzy beginnt, die düsteren Geheimnisse der Schule zu entwirren, und entdeckt dabei eine düstere Welt voller Hexerei und okkulter Rituale.

Inszenierung und Stil:
Argento setzt in „Suspiria“ auf eine einzigartige visuelle Ästhetik, die den Film zu einem Meisterwerk des Giallo-Genres macht. Die Farbpalette ist überwältigend und trägt wesentlich zur surrealen Atmosphäre bei. Die intensive Nutzung von Rot, Blau und Grün schafft eine unheimliche, traumähnliche Welt, die den Zuschauer von Anfang bis Ende in den Bann zieht. Die sorgfältige Komposition der Bilder und die Verwendung von Licht und Schatten tragen dazu bei, eine beunruhigende und faszinierende visuelle Erfahrung zu schaffen. Und es gibt in dem Film wunderschöne Aufnahmen vom Münchner Flughafen Riem und dem Königsplatz.

Musik:
Die Musik von Goblin, die den Soundtrack von „Suspiria“ komponiert hat, ist ein weiteres herausragendes Element des Films. Die repetitive, hypnotische Musik verstärkt die Unheimlichkeit und verstärkt die Spannung in den entscheidenden Szenen. Die Kombination von Bild und Musik erzeugt eine beängstigende Atmosphäre, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

Handlung und Charaktere:
Die Handlung von „Suspiria“ ist geprägt von übernatürlichen Elementen und einer mysteriösen Atmosphäre. Argento verwebt geschickt Elemente des Okkulten und des Übernatürlichen, ohne dabei die Grundlage der Geschichte aus den Augen zu verlieren. Die Charaktere sind zwar nicht besonders tiefgründig, erfüllen jedoch ihre Funktion im Rahmen der Geschichte. Manche Zuschauer könnten sich auch an der expliziten Gewaltdarstellung stören, die für das Giallo-Genre jedoch charakteristisch ist.

„Suspiria“ ist ein wegweisender Horrorfilm, der sich durch seine einzigartige visuelle Gestaltung, die beeindruckende musikalische Untermalung und die geschickte Verbindung von Horror und Kunst auszeichnet. Dario Argento hat mit diesem Film einen Klassiker geschaffen, der auch Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Für Liebhaber des Horrorgenres und des Giallo-Stils ist „Suspiria“ ein absolutes Muss. Neugierig? Karten gibt es hier. Wir sehen uns am Sonntag im Scala.

Filmkritik: Evil Dead Rise

28. April 2023

Lang erwartet und endlich ist die neueste Ausgabe der Evil Dead-Reihe im Kino zu genießen. Ich muss zugeben, dass ich Tanz der Teufel in seiner Art extrem innovativ fand: Billig produziert, hart in der Ausführung, extrem hart. Auch die Neuverfilmung konnte ich genießen: Keine dumme Sprüche, sondern es geht hart zur Sache. Teil 2 und vor allem den dritten Teil Armee der Finsternis der Reihe fand ich weder originell, noch unterhaltsam und im Grunde ein Ärgernis. Also bin ich mit zwiespältigen Gefühlen in Evil Dead Rise in mein Lieblingskino dem Scala Fürstenfeldbruck gegangen, um mir das neueste Werk der Produzenten Raimi/Campbell anzuschauen. Der Trailer war vielversprechend, zeigte ein Kammerspiel des Gore.

Der Film Evel Dead Rise beginnt zwar im Wald mit der üblichen rauschenden Kamerafahrt, spielt aber dann in einer Rückblende die meiste Zeit im urbanen Umfeld einer heruntergekommenen Bank, die als Absteige umfunktioniert ist und abgerissen werden soll. Sehr schöne Variante eines Spukhauses und sage nicht mehr so viel Atmosphäre verspürt. Wir sind in der Stadt der Engel und durch ein Erdbeben wird das bekannte Buch der Toten samt zwei Schallplatten freigelegt. Früher waren es Tonbänder, aber heute sind es im Retro-Vinyl-Zeitalter eben 78er Schellack. Blättern und Anhören der Zaubersprüche und siehe da, der Dämon ist aus Tanz der Teufel ist wieder da und macht einen auf Ramba Zamba. Was im Wald von Tanz der Teufel die Vergewaltigung durch Bäume und Äste war, sind in Evil Dead Rise nun Seile in einem Fahrstuhl.

6.500 Liter Filmblut kamen zum Einsatz und bei all den extrem harten Gore Effekten war mich mich der heftigste Einsatz die Verwendung einer Käsereibe als Waffe. Bei der Pressevorführung wurde eine Käsereibe als Geschenk verteilt – ich war allerdings nicht dabei. Diese Reibe tat richtig aua. Kurz die Story: Im Zentrum steht eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern sowie eine Schwester. Der Dämon fährt in die Mutter ein und schon beginnt die Metzelei – und an die Hollywood-Regel, dass Kinder verschont werden, hält sich Filmemacher Lee Cronin absolut nicht.

Damit hätte man den Film als würdige Fortsetzung der Tanz der Teufel Reihe abhaken können. Aber der geneigte Film- und besonders der Horrorfan entdeckt ein paar Schätze. Als Fan des fantastischen Films konnte ich mich vor lauter Filmzitaten und Easter Eggs nicht sattsehen. Das Familiendrama macht einen Streifzug durch die Klassiker des modernen Horrorfilms. Wir sehen Zitate aus zuckende Körper aus der digitalen Ausgabe von Der Exorzist, das Erbrechen von Linda Blair darf natürlich nicht fehlen. Aus dem Herzen sprach mir der Film, als ein Jugendlicher die Freddy Krüger-Reihe als langweilig ablehnte (endlich sagt es mal einer), wir haben auch ein wenig Jason aus dem See mi einer Verbeugung von Freitag, der 13.. Wir sehen Zitate aus Suspiria, erfreuen uns an den harten Splatter-Szenen aus Peter Jacksons Braindead, sehen das schockierende Ermorden eines Kindes aus Henry: Portrait of a Serial Killer, die Pfählung von Joe D’Amato, dann entdecken wir sogar ein wenig Alien samt Katze, auch vor Brian Yuznas Return of the Living Dead III wurde sich artig verbeugt. Originell waren die Anspielungen an John Carpenter das Ding mit seinen Monstereffekten von 1982, die Schrotflinte von Bruce Campbell darf ebensowenig fehlen, wie seine Motorsäge, die natürlich auch wieder an den guten alten Leatherface des Terror-Klassikers Blutgericht in Texas erinnert. Ich habe mich sehr über den Einsatz des Häcksler von Joel Coens Fargo gefreut. Aber Evil Dead Rise-Regisseur Lee Cronin verbeugt sich mit seinem Film vor allem vor dem Regiegott Stanley Kubrick. In mindestens zwei Szenen wird Shining hervorragend zitiert – einmal im Badezimmer, vor allem aber im Blut gefüllten Fahrstuhl. Die Suche nach den Filmzitaten macht unheimlich Spaß und lockert den harten Streifen auf.

Den Terror und Schock von Tanz der Teufel konnte Evil Dead Rise bei mir nicht wiederholen, aber es ist ein gelungener Familienfilm für Fans des Groben.

Konzertkritik: Claudio Simonetti’s Goblin live in Berlin

4. November 2019

Es war eine Reise in meine Vergangenheit. Als Filmfan genoss ich eine Phase des italienischen Horrorfilms der siebziger und achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Regisseure wie Dario Argento oder Lucio Fulci standen bei mir hoch im Kurs. Und weil ich diese schrägen, zumeist blutigen Filme mochte, hörte ich auch die entsprechenden Soundtracks von u.a. Claudio Simonetti und seiner Band Goblin.

Jetzt bekam ich die Gelegenheit, Claudio Simonetti’s Goblin live in Berlin im ehemaligen Kino Lido in Kreuzberg zu hören. Ich war überrascht, wie gut Simonettis Musik funktioniert. Als Fan von Filmscore bewundere ich Meister wie John Williams oder Jerry Goldsmith. Diese schufen große orchestrale Werke. Claudio Simonettis Musik ist anders – es war Bandmusik. Musiker wie der leider verstorbene Keith Emerson von einer meiner Lieblingsbands ELP hämmerten ein paar Soundtracks herunter, darunter auch für italienische Horrorstreifen, aber Claudio Simonetta’s Goblin blieb eine besondere Ausnahme.

Es war ein theatralischer Prog-Rock mit starken Synthesizer-Elementen, mal gefühlvoll, mal hart. Damit wurde die Musik von Streifen wie Rosso – Farbe des Todes (Profondo rosso), Suspiria, Tenebrae (Tenebre), Phenomena oder Terror in der Oper (Opera) von Dario Argento untermalt. Mein Gott, was waren dies für brutale stilvolle Filme – eine Mischung zwischen Gothic Horror und verrückten Hexenmärchen. Ich habe noch einige der Filme auf VHS, DVD, Bluray und sogar seltene Laserdisc im Archiv. Besonders mag ich die Regiearbeit von Dario Argento. Vielleicht ist sein Suspiria sogar mein Lieblingsfilm des italienischen Horrors, weil er in Freiburg dem „Mekka der Parapsychologie“ und München spielt. Der Film macht mir Angst und wirkt vor allem durch die Musik von Goblin hervorragend. Schön ist, dass es auch andersherum funktioniert: Ich höre die Musik von Suspiria und reise geistig ins Horrorkino zurück. Suspiria wurde auch gegen Ende des Konzerts gespielt und das Publikum miteinbezogen – Claudio Simonetta wir danken dir dafür.

Das Konzert der Band fand am Halloween-Abend in Berlin statt. Einige Besucher erschienen verkleidet. Meine Nachbarin brachte eine (Plastik-)Sense in ihrer Handtasche mit. Im Publikum waren allerhand Grufties und Gestalten der Nacht anzutreffen, wobei ich mir nicht sicher war, ob sie sich zu Halloween extra herausgeputzt haben oder ob es ihre Standardbekleidung war.

Auch ein Michael Myers mit weißer Maske war im Publikum. Als Claudio Simonetti ihn entdeckte, brach er vom regulären Konzertprogramm ab und spielte unter dem Jubel der Fans die Titelmelodie von John Carpenter Halloween – damit hatte Simonetti einen klaren Pluspunkt bei seinem Publikum.

Die Band spielte vor einer Leinwand. Per Beamer wurden visuelle Effekte und Filmausschnitte der jeweiligen Horrorstreifen ohne Ton eingespielt. So bekamen wir die italienische Gewaltorgie zu sehen: Das Abtrennen des Kopfes in Profondo rosso, der Verfall und das Verwesen der Körper von Demoni und mehr. Wenn kein Film vorhanden war, dann kamen einfach bunte Effekte wie bei einer neueren Aufnahme wie Roller.

Kurz, nur ganz kurz, besinnlich wurde es, als Dawn of the Dead gezeigt und von der Band gespielt wurde. Goblin hat Argento viel zu verdanken, aber internationale Bekanntheit bekam die Band durch George R. Romero und seiner Zombie-Version. Das wusste auch Claudio Simonetta, der sich ausdrücklich beim verstorbenen Romero auf der Bühne bedankte. Nein, lieber Claudio Simonetta wir haben zu danken für einen außergewöhnlichen Abend, der mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Am Merch-Stand nutzte ich die Möglichkeit, ein paar CDs noch zu erwerben. Ich hatte zudem einige CD-Covers nach Berlin mitgebracht und wollte ein Autogramm. Mir gelang es und fand den Weg in die Garderobe der Band und wechselte ein paar freundliche Worte mit Claudio Simonetta. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich meine Laserdiscs und Picture-Discs nicht zum Unterschreiben mit nach Berlin genommen habe. Aber ich hoffe auf ein Wiedersehen mit Claudio Simonetta’s Goblin irgendwann. Die Band hat eine kleine Tour in den USA und Japan hinter sich, spielte nur ein einziges Konzert in Deutschland und zieht dann weiter. Aber sie werden sicher wiederkommen und ich werde dann wieder die Musik von Claudio Simonetta’s Goblin genießen. Bis es soweit ist, schaue ich mir Suspira nochmals an.