Posts Tagged ‘Single Malt’

Ein Schluck Basar mit Gewürzrausch im Glas: Glenmorangie A Tale of Spices

3. September 2025

Kenn ich nicht, muss ich mal probieren: Ein aromatischer Zauber aus Gewürzen und Süße im Glas – die neueste Limited Edition von Glenmorangie fängt die köstlichen Aromen und Farben eines belebten Gewürzmarktes ein. Glenmorangie A Tale of Spices ist die sechste Abfüllung der preisgekrönten „A Tale Of…“-Serie der Highland-Destillerie.

Ich mag ja den Erfindungsreichtum der Abfüller immer neue Geschichten zu erzählen. Und nun auch wieder. Erneut stellt sie die Fantasie der Glenmorangie Whisky-Macher unter Beweis: Inspiriert von den sinnlichen Genüssen eines Gewürzmarktes, reifte dieser Whisky in insgesamt vier verschiedenen Fassarten nach. Ein Teil des experimentellen Whiskys lag in marokkanischen Rotweinfässern, die ein Aromenmosaik von Ingwer, Safran, Muskatnuss und gebrannten Mandeln komplex mit dem eleganten Glenmorangie-Stil vereinen. Muss ich unbedingt probieren und meine Geschmackssinne auf die Reise schicken. 85 Euro kostet die Flasche, die ich wohl investieren werde.

Dr. Bil Lumsden, Director of Whisky Creation bei Glenmorangie sagt: „Mir gefallen die farbige Vielfalt und Aromen von Gewürzmärkten. Vor einigen Jahren experimentierten Master Blender Gillian Macdonald und ich zum ersten Mal mit marokkanischen Rotweinfässern und uns faszinierten die duftenden, würzigen Noten, die sie unserem Whisky verleihen. Daraus entwickelten wir diese ungewöhnliche Fassrezeptur. Jeder Schluck dieser limitierten Edition ist wie eine bunte Prise eines Gewürzmarktes.“

Auf seiner Suche nach ungewöhnlichen Fässern, die Glenmorangie neue Aromen verleihen, reist Dr. Bill um die ganze Welt. Dabei fühlt er sich immer wieder von duftenden und farbenprächtigen Gewürzmärkten angezogen. Mit der Vision eines Whiskys, der von dieser Vielfalt geprägt ist, experimentierten Master Blender Gillian Macdonald und er, indem sie erstmals einen in Ex-Bourbonfässern gereiften Glenmorangie in vier verschiedenen Fassarten nachreiften. Marokkanischen Rotweinfässer aus französischer Eiche – eine Premiere bei Glenmorangie – bringen köstliche Gewürznoten ein, während neue, gekohlte Eichenfässer eine weitere würzige Dimension hinzufügen. Geschabte und anschließend getoastete Rotweinfässer bieten fein-fruchtige Noten, während Pedro-Ximénez-Sherryfässer dem Single Malt Highland Whisky eine reichhaltige, süße Tiefe geben.

Aus dieser ungewöhnlichen Fasskombination entstand dieser einzigartige, komplexe Glenmorangie – duftend, süß und würzig. A Tale of Spices strotzt vor Noten von Kreuzkümmel, Safran, Muskatnuss, Ingwer und Chili. Florale Anklänge von Rosen und Jasmin werden durch gebrannte Mandelaromen und eine ausgeprägte Eukalyptusnote unterstrichen. Der Whisky eignet sich auch ideal als Geschenk – die Geschenkbox umrahmt ein Mosaik in warmen Farbtönen und farbenfrohe Gewürzkegel, wie sie auf exotischen Gewürzmärkten zu finden sind.

Verkostungsnotiz
Glenmorangie A Tale of Spices (46,0 Vol.% Alk.)
Farbe: Senfgold
An der Nase: Würzig, süß und wunderbar duftend, mit Noten von Rosen, Landnelken, Jasmin und Flieder, begleitet vom Duft eines Gewürzmarktes – Kreuzkümmel, Safran, Muskatnuss, Ingwer, Chili und Anis – dazu etwas süßes Eichenholz und Kastanie. Mit ein paar Tropfen Wasser weitere Fruchtaromen, dazu ein Hauch Menthol und Brotteig
Am Gaumen: Intensive, würzige Aromen mit reichlich Ingwer, schwarzer Pfeffer, Senfkörner und einer kräftigen Erdigkeit. Dazu eine sanfte Süße von Minzbonbons, braunem Rohrzucker und gebrannten Mandeln. Der gesamte Gaumen wird von einer deutlichen Eukalyptusnote untermalt ​
Nachhall: Noten von Gewürznelken, Leder und Minze​

Goldene Tropfen aus Nebel und Feuer – Meine Liebeserklärung an den schottischen Whiskey

23. Juli 2025

Ich lasse nur zwei Länder zu, die es wirklich verstehen, einen guten Whiskey zu erschaffen: Japan und Schottland. Nun in Japan war ich (noch) nicht, aber ich liebe Schottland.

In Schottland ist Whiskey keine bloße Spirituose – er ist ein Gedicht in flüssiger Form, eine stille Liebeserklärung an das Land, das ihn hervorbringt. Zwischen nebelverhangenen Highlands, sanften Hügeln und schroffen Küsten wird der schottische Whiskey nicht nur destilliert, sondern gelebt. Er wächst aus den klaren Bächen, dem torfigen Boden und der salzigen Meeresluft – und trägt in jeder Nuance die Seele einer jahrhundertealten Kultur in sich. Natürlich – und da gibt es keine Diskussion: Whiskey ist Alkohol und nur in Maßen zu genießen – nicht in Massen.

Schon das Betreten einer Destillerie hat etwas Magisches: der warme Duft von Gerste, das sanfte Gluckern des Brennens, das Knistern alter Holzfässer in dunklen Lagerhäusern. Hier, wo Zeit kein Feind ist, sondern ein Verbündeter, reift der Whiskey langsam – Jahr für Jahr, Tropfen für Tropfen. Er nimmt das auf, was ihn umgibt: das Klima, das Holz, die Geschichte. Und manchmal scheint es, als ob er auch die Sehnsucht seiner Schöpfer in sich bewahrt. Dieses Mal habe ich keine Destillerie besucht, sondern beschränkte mich auf das Konsumieren des Getränks in Restaurants, Pubs und Bars.

In jeder Region zeigt sich der Whiskey von einer anderen Seite. Der Süden gibt sich mild und zugänglich, wie ein Lächeln am Kamin. Die Speyside ist süß, fruchtig, voller Leichtigkeit – ein Frühlingstag im Glas. Die Inseln, vor allem Islay, erzählen von Stürmen, Feuer und Salz – rau, intensiv, unvergesslich. Und in den Highlands begegnet einem die ganze Wucht und Weite der Landschaft: kraftvoll, würzig, voller Tiefe.

Ein Glas schottischer Whiskey ist ein Moment der Stille in einer lauten Welt. Er verlangt keine Eile, kein Spektakel – nur Aufmerksamkeit, Hingabe, vielleicht das leise Klingen zweier Gläser in der Dämmerung. Getrunken in guter Gesellschaft mit meiner Frau, am besten mit Blick auf einen See oder ein knisterndes Feuer, entfaltet er seine volle Romantik: nicht aufdringlich, sondern ehrwürdig. Wie eine Liebe, die langsam wächst und bleibt. Wir genossen das Getränk bei jeder Mahlzeit, bei jeden abendlichen Ausflug in den Pub. Und wir probierten viel aus. Im Malt Room in Inverness testeten wir Whiskey-Flights. Whiskey-Flights sind Verkostungssets, bei denen mehrere verschiedene Whiskeys in kleinen Mengen nebeneinander serviert werden – meist in Gläsern à 1–2 cl. Ziel ist es, die Unterschiede in Geschmack, Aroma, Farbe und Stil bewusst zu erleben und miteinander zu vergleichen. Die Flights wurden auf einem Holzbrett oder Tablett serviert, manchmal mit Beschreibungen oder in geführten Tastings. Sie eignen sich perfekt für mich, um den eigenen Geschmack zu entdecken und um Nuancen zu vergleichen. So etwas stelle ich mir in Deutschland auch vor, um Whiskey unters Volk zu bringen. Und ich meine nicht Whiskey-Cola.

Vielleicht ist es das, was schottischen Whiskey so besonders macht: Er ist mehr als Genuss. Er ist Erinnerung, Vertrautheit, ein Versprechen. Ein Gefühl, das man nicht benennen, nur spüren kann – wie die Hand eines geliebten Menschen, die sich wortlos in die eigene legt. Wer einmal in Schottland einen Whiskey getrunken hat, weiß: In diesem goldenen Glanz schimmert nicht nur das Licht – sondern ein Stück Heimat, ein Hauch Ewigkeit, ein leiser Kuss auf der Zunge.

Whiskey – das flüssige Gold Schottlands – ist weit mehr als ein Getränk. Für die Schotten ist Whiskey Teil ihrer Identität, ein Symbol des Stolzes und ein Bindeglied zwischen Geschichte, Natur und Mensch. Die rauen Landschaften, von Nebelschwaden umhüllt, schenken dem Wasser und dem Getreide ihren einzigartigen Charakter. In den Destillen, oft schon seit Jahrhunderten in Familienhand, lebt das Wissen alter Generationen fort. Jede Flasche erzählt von Leidenschaft, Heimatgefühl und der Liebe zur eigenen Kultur.

Whiskey begleitet unzählige Momente: er wird zur Geburt des ersten Kindes verschenkt, als Trostspender in schweren Zeiten geteilt und bei Hochzeiten voller Freude ausgeschenkt. Wenn das Torffeuer brennt und der Regen an die Fenster trommelt, wärmt ein guter Scotch Herz und Seele gleichermaßen. Für viele Schotten gehört ein Dram zum Alltag, aber auch zu großen Feierlichkeiten – ein Ritual, das verbindet.

Schon das gälische Wort für Whiskey, „Uisge Beatha“ – das „Wasser des Lebens“ – bringt zum Ausdruck, wie tief das Getränk verwurzelt ist. Es steht für die unbändige Natur, die Gemeinschaft und den Stolz eines kleinen Landes mit großer Seele. Whiskey bedeutet für die Schotten Erinnerung, Tradition und Zukunft zugleich. Ein Stück Moder in jedem Glas, aus Schottland für die Welt.

Ein Traum wird wahr: Ardbeg 17 Years Old kommt zurück

5. September 2024

Wünsche werden wahr und heute ist so ein Tag. Ardbeg lässt den legendären Ardbeg 17 Years Old in einer limitierten Auflage wieder aufleben, exklusiv für das Ardbeg Committee.

Es ist für Fans der Destellerie ein besonderes Ereignis. Erstmals im Jahr 1997 vorgestellt, war Ardbeg 17 Years Old eine wahre Ikone seiner Zeit. Diese limitierte Neuauflage ist eine Hommage an all jene, die Ardbeg 17 Years Old zu der Legende machten, die er heute ist – von den Schöpfern des Whiskys bis hin zu den Fans, die unermüdlich seine Rückkehr forderten. Verkaufsstart ist der 26. September nur für das Ardbeg Committee. Wir durften ihn vorab schon probieren und hier ist unser Video im SixtyFour Maisach dazu. Ich sag es gleich: Ein Hammer.

Warum ist der Ardbeg 17 Years Old so besonders?
Im Jahr 1997 rettete die Glenmorangie Company die Ardbeg Destillerie vor dem endgültigen Aus. Eine der ersten Abfüllungen nach dem Neustart war Ardbeg 17 Years Old. Der Release war ungewöhnlich elegant, aber unverkennbar Ardbeg, und entwickelte sich schnell zu einem Favoriten unter den leidenschaftlichsten Fans der Brennerei. Im Jahr 2004 eingestellt, trauerten die treuen Mitglieder des Ardbeg Committees um die Abfüllung und forderten seither seine Rückkehr.

Das Whisky Creation Team hörte immer wieder den Ruf laut und deutlich nach Ardbeg 17 Years Old. Auch ich hab dann und wann den Wunsch geäußert. Und während sie normalerweise in die Zukunft und auf ihre nächste bahnbrechende rauchige Kreation blicken, forderten sie sich selbst heraus, alle Schritte zurückzugehen und die Abfüllung wie seinerzeit mit jeder rauchigen Note zurückzuholen. Keine leichte Aufgabe – entgegen den heutigen goldenen Regeln der Destillerie, denn: Ardbeg Whiskys haben in der Regel 46 Volumenprozent oder mehr Alkohol und werden nie kühlfiltriert. Auf ihrer Mission, den klassischen Charakter des Ardbeg 17 Year Old zu reproduzieren, kombinierte das Whisky Creation Team getorfte und ungetorfte Bestände und passte die Herstellung an, um Ardbeg 17 Year Old mit 40 Vol. % Alkohol abzufüllen und zu kühlfiltrieren – genau wie in der Vergangenheit.

Eine delikate Neuauflage
Das Ergebnis ist eine delikate Neuauflage des typischen Raucharomas, mit deutlichen medizinischen Noten, einer verlockenden Mineralität mit süßem Rauch und Malz. Die leichteren, unverkennbaren Torfnoten sind immer noch präsent, mit einem Hauch Teer und Eichenholz. Master Blender Gillian Macdonald sagt: „Wenn wir eingefleischte Ardbeg Committee Mitglieder treffen, dreht sich das Gespräch schnell um Ardbeg 17 Years Old. Als wir darüber nachdachten, wie wir diesen Favoriten wiederbeleben könnten, kamen wir auf ein köstliches Rezept, das den Charakter des originalen 17 Years Old im Aroma, Geschmack und Textur ebenbürtig ist. Ardbeg-Liebhaber können sich auf die klassischen Aromen von Kiefernharz und Meeresgischt sowie eine mineralische Note freuen. Überlagert wird dies von gemälzter Gerste mit feinem Raucharoma. Diese Abfüllung ist eine Hommage an alle, die Ardbeg in der Vergangenheit und Gegenwart zu einer Ikone machten. Wir freuen uns sehr, eine Islay-Legende wieder zum Leben zu erwecken und einer neuen Generation von Whisky-Liebhabern die Möglichkeit zu geben, diesen legendären Ardbeg zu erleben, der so bekannt geblieben ist.“

Verkostungsnotiz.
Farbe: Bronze
An der Nase: Frisch, rein und wohltuend, mit einem Hauch Kiefernharz, Anis, Meeresgischt und Lavendelseife. Ein sanfter Auftakt, recht zurückhaltend und für einen Ardbeg sehr elegant. Mit etwas Wasser entwickelt sich eine feuersteinähnliche Mineralität mit feinen Noten von süßem Torfrauch, Gerstenmalz und etwas Toastbrot.
Am Gaumen: Eine schöne, cremige Textur, gefolgt von einem reizvollen Aromenmix aus Anis-Toffee, Café Latte, Fenchel und milder, antiseptischer Seife. Der Torfrauch ist präsent, aber sehr zurückhaltend.
Nachhall: Ein langer, anhaltender Nachhall mit Noten von kerniger Eiche, Kakaopulver und Teer.

Storytelling pur: Ardbeg The Rollercoaster

15. November 2023

Wer dabei sein will, sollte sein Sparschwein schlachten und zuschlagen. Entweder zum Genießen oder zur Geldanlage. Gemeint ist die besondere Ardbeg-Ausgabe The Rollercoaster. Ich mag den Geschmack des schottischen Getränks und noch mehr mag ich das Storytelling um den Islay Single Malt.

Und so eine wunderbare Geschichte gibt es wieder zu berichten, auch wenn man finanziell nicht in der Lande ist, eine seltene Flasche zu erwerben. Ardbeg kündigt eine Edition mit zwei Legenden an: Ardbeg The Rollercoaster. Destilliert in der schwersten Zeit der ultimativen Islay Single Malt Brennerei, vereint die exklusive Ausgabe in einzigartiger Weise die Höhen und Tiefen der bewegten Destillerie-Geschichte. Diese beiden seltenen Single Malts stammen aus zwei Fässern längst vergangener Tage und sind nur gemeinsam in einer Holzschatulle limitiert erhältlich. Die Gesamtauflage liegt bei 143 Sets weltweit. Die erste Abfüllung ist im Jahr 1981 destilliert, als die Zukunft von Ardbeg äußerst ungewiss war und eine dauerhafte Schließung befürchtet werden musste. Die zweite Abfüllung stammt aus einem Fass des Jahres 1989, als die hoffnungsvolle Wiederbelegung der Brennerei begann. Zusammen verkörpern sie den unbändigen Geist von Ardbeg, trotz aller Widrigkeiten, schwere Zeiten zu überstehen. Also ein Auf und Ab des Getränks.

Von der Schließung bedroht
Ardbeg wurde im Jahr 1815 auf der abgelegenen schottischen Insel Islay offiziell gegründet und ist berühmt für seine rauchigen Whiskys. Verehrt in der ganzen Welt, war der Weg jedoch von großen Herausforderungen geprägt. In den 1970er Jahre, als Blended Whiskys bevorzugt wurden, stellten die Destillerien nur wenige Fässer als Single Malts zurück.

Entsprechend rar sind diese Flaschen heute. In den 1980er Jahre erlebte die schottische Whiskyindustrie einen jähen Abschwung, der Ardbeg ebenfalls in bedrohliche Lage brachte. Am 25. März 1981 schloss die Destillerie und Mälzerei und es schien, dass der legendäre Name Ardbeg für immer verloren sei. In den darauf folgenden acht Jahren war es still geworden in der Destillerie und die Zukunft stand auf der Kippe. Als sich die Aussichten für Scotch Whisky verbesserten, wendete sich das Schicksal von Ardbeg. Im Oktober 1989 nahm die Destillerie wieder ihren Betrieb auf, um unter neuen Eigentümern ein neues, mutiges Kapitel zu beginnen.

42 Jahre
Für mich als redaktion42 ist das 42 Jahre gereifte Getränk interessant. Der erste Whisky von Ardbeg The Rollercoaster stammt aus einem einzelnen Fass, das zwei Wochen vor der Schließung im Jahr 1981 gefüllt wurde. Es ist zugleich das letzte verbliebene Fass aus dem Bestand von 1981. Diese 42 Jahre gereifte Abfüllung ist aus zwei Malzsorten entstanden: Stark getorftes Malz mit 110ppm Phenolgehalt, aus Ardbegs eigener Mälzerei. Das Zweite ist leicht getorftes Malz, das in der Brennerei für einen sehr kurzen Zeitraum verwendet wurde, um Ardbeg im „Kildalton-Stil“ zu destillieren. Die Reifung in ehemaligen Bourbon-Fässern und die anschließende Umfüllung in ein Oloroso-Sherry-Fass sorgen für reiche, würzige Noten – eine unwiederbringliche Erinnerung an Ardbegs Vergangenheit.

Wiedergeburt
Der zweite Whisky von The Rollercoaster feierte die Wiedergeburt von Ardbeg im Jahr 1989. Er stammt aus einem der letzten Fässer des Jahres: Destilliert am 6. Dezember 1989, nur wenige Wochen nach Inbetriebnahme der Brennerei im Oktober. Das verwendete Malz kam von Port Ellen Maltings mit 30-35ppm, um den Anforderungen für Blended Whisky zu entsprechen. Heute liegt der Phenolgehalt bei Ardbeg bei mindestens 50ppm. Nach Erstreifung in Bourbon-Fässern, füllte Ardbeg den Single Malt später in Single-Refill-Bourbon Casks, um den subtilen, torfigen Stil in der Reifung zu behalten. Insgesamt 33 Jahre im Fass, zeigt dieser besondere Single Malt ein einzigartiges Aromenspektrum.

Dunkle Tage
Die turbulente Zeit endete für Ardbeg jedoch nicht im Jahr 1989, denn die Brennerei wurde im Jahr 1996 erneut geschlossen. Ein Jahr später konnte sie vor dem Aus gerettet werden und entwickelte sich über die Jahre zu einer der am meisten ausgezeichneten Destillerien rauchiger Malts. Ardbeg hat die dunkelsten Tage hinter sich gelassen und die Abfüllungen zählen heute zu den meistgesammelten Whiskys der Welt.

CEO Caspar MacRae sagt: „Aus den finsteren Tagen kommen zwei unwiederbringliche Abfüllungen, die Ardbeg zu neuen Höhen führen. Ardbeg The Rollercoaster zeigt, wie unsere Destillerie unsichere Zeiten hinter sich ließ. Wir investieren mehr denn je, sei es das neue Brennhaus oder ein bekanntes Hotel auf Islay, das Bewohnern und Besuchern der Insel unvergleichbare Gastfreundschaft bietet. Auf die Zukunft von Ardbeg!“ Ich geblobe, dass ich in dem Hotel einmal ein paar Tage verbringen werde.

Dr. Bill Lumsden, Ardbegs Director of Whisky Creation sagt: „Ardbeg The Rollercoaster ist eine unwiederbringliche Gelegenheit, zwei sehr unterschiedliche Abfüllungen von Ardbegs Erbe zu erleben. Ein Single Malt von 1981 aus Ardbegs eigenem Gerstenmalz, mit süßen, würzigen Sherrynoten und einem Hauch von Ardbegs pikanter Seite. Klassische Noten von Limette und Vanille verbinden sich mit Meeresgischt und sehr subtilen, rauchigen Tönen hingegen beim Ardbeg von 1989. Ardbeg The Rollercoaster ist wie eine Zeitkapsel, eine Momentaufnahme jener Tage, die in die Geschichte von Ardbeg eingehen wird.
Charles Maclean, Whisky-Experte und Autor, der die Whiskys gemeinsam mit Dr. Bill Lumsden verkostete sagt: „Die beiden Whiskys aus Ardbegs Achterbahnfahrt verkörpern anschaulich das Auf und Ab der Brennerei in den 1980ern Jahren. Mit reicher, historischer Herkunft, faszinierender Geschichte und herausragenden Aromen wird diese seltene und limitierte Edition Sammlerbegehren wecken. Obwohl sich diese Single Malts in Geschmack und Aroma stark voneinander unterscheiden, sind beide aus leicht getorftem Malz hergestellt, mit seinem sanften, torfigen Stil – im Gegensatz zu heutigen Ardbegs. Ich finde den 1981er Whisky ungewöhnlich mentholhaltig und kühlend, während der 1989er besonders elegant und zurückhaltend ist. Beide sind faszinierende Repräsentanten höchst bedeutender Jahre für Ardbegs Geschichte.“

Der Designer John Galvin entwarf die massive Sammelbox für Ardbeg The Rollercoaster, die aus schottischer Eiche exklusiv gefertigt ist.

In Deutschland und Österreich ist Ardbeg The Rollercoaster über Moët Hennessy Private Sales limitiert erhältlich, Den Preis gibt es auf Anfrage und ich garantiere, dass der Erwerb kein Schnäppchen sein wird.

Whisky I The Rollercoaster: Ardbeg Cask No.1 1981
Am 11. März 1981 aus einer raren Malz-Kombination destilliert: Stark getorftes Malz (bis zu 110 ppm), aus den letzten Chargen, die in Ardbegs eigener Mälzerei hergestellt wurde – dazu sehr leicht getorftes Malz, zur Herstellung von Ardbeg im „Kildalton-Stil“. Dieses Malz wurde in der Mälzerei des damaligen Brennereibesitzers in Kilgour Fife, im Osten Schottlands, hergestellt und nur von 1978 bis 1981 in der Brennerei verwendet. In Bourbon-Fässern gelagert, ist es eines der letzten Fässer, die vor der Schließung der Brennerei am 25. März desselben Jahres gefüllt wurde. Am 30. August 2006 wurde der Whisky in ein Refill-Oloroso-Sherry-Fass umgefüllt, um seinem klassisch-rauchigen Stil mit subtilen Sherry-Noten zu verbinden. Am 20. Juni 2023 mit 47,3 Vol.% Alkohol abgefüllt.

VERKOSTUNGSNOTIZ ARDBEG Cask No. 1 1981
Farbe: Gebrannte Orange
An der Nase: Eine wunderbare Kombination aus Toffee mit Paranuss, Orangensirup, Leinöl, ein zarter Hauch Holzrauch, gegrillter Spargel und Pfeffer sowie weiche, deutlich würzige Note wie von Sauerteigbrot. Ein paar Tropfen Wasser geben weitere Toffeenoten, etwas Wiener Kaffee und Kräuteraromen frei.
Am Gaumen: Ein reichhaltig, wärmender und pfeffriger Geschmack führt zu einer Symphonie unglaublicher Aromen – weiches, poliertes Leder, Anis, Toffee, Demerara-Zucker und sanft-teerige Raucharomen. Dann kommen Gewürze zum Vorschein: Gewürznelke, Muskatnuss, Zimt, Ingwer, mit einigen mild-süßen, malzigen Biskuitnoten.
Nachhall: Beruhigend und sanft, lang anhaltend, mit einer ausgewogenen Kombination aus Datteln, Toffee, Leder und Kreosot.

Whisky II The Rollercoaster: Ardbeg Cask No.17 1989
Am 6. Dezember 1989 destilliert – einer der ersten Single Malts, die nach der Wiedereröffnung von Ardbeg im Oktober 1989 entstanden. Da das Malz stammte von Port Ellen Maltings mit einem Torfgehalt von 30-35 ppm. Deutlich leichter getorft als früher und heute, eignete es sich besser für Blended Whiskys. Von 1989 bis 1996 war die Destillerie mit vielen Unterbrechungen nur für zwei Monate jedes Jahr aktiv. Das Destillat wurde zunächst in Bourbon-Fässern gelagert und am 11. August 1999 in ein Refill-Bourbon-Fass umgefüllt, um den leicht getorften Charakter zu bewahren. Am 20. Juni 2023 mit 45,3 Vol.% Alkohol abgefüllt.

VERKOSTUNGSNOTIZ ARDBEG CASK No.17 1989
Farbe: Tiefes Gold
An der Nase: Rußig und trocknend, mit Noten von Wachsmalstifte, Fenchel, Senfkörner und Toastbrot, dazu die für Ardbeg typischen Aromen wie Kiefernharz und geräucherte Limettenschale. Mit einem Spritzer Wasser cremig, etwas Vanille und geräucherte Birne, mit salziger Meeresgischt.
Am Gaumen: Auf eine cremig-spritzige Textur folgt ein Schub Anis-Toffee, etwas geräuchertes Popcorn, rauchiges Paprikapulver und sanft-wohltuende antiseptische Lutschbonbons.
Nachhall: Der teerige Rauch ist präsent und schön in süßer Vanille und Wiener Kaffeearomen integriert.

Ungewohnt, aber logisch: Ardbeg BizarreBQ ist der erste BBQ Whisky von Ardbeg

24. März 2023

Eigentlich wollte ich ja ein wenig kürzer treten, so wegen Osterfasten und so, aber bei der Meldung wurde ich hellhörig. Mein Lieblingswhisky kommt als BBQ-Variante. So ganz sicher bin ich mir nicht, was ich als Purist davon halten soll, aber neugierig bin ich auf alle Fälle.

Ardbeg startet ab 3. April in die Grillsaison 2023 mit etwas ganz Besonderem: Ardbeg BizarreBQ – der erste vom Grillen inspirierte limitierte Whisky der Destillerie. Master Distiller Dr. Bill Lumsden entwickelte zusammen mit Grill-Hero Christian Stevenson (aka DJ BBQ) diese einzigartige Rezeptur. Das Resultat ist ein Ardbeg mit würzfleischkräftigen, torfigen Noten. Wie beim Barbecue erzeugt auch beim Destillieren ein Schlüsselelement Geschmack – das Feuer. Deshalb besteht Ardbeg BizarreBQ aus zweifach gekohlten Eichenfässern, Pedro-Ximénez-Sherryfässern und den eigens erfundenen BBQ-Fässern der Destillerie, die auf einem traditionellen Feuerkorb extra stark gekohlt wurden. Die Kombination dieser Fässer sorgt für einen köstlich-süßen, würzig-rauchigen Geschmack, der perfekt zum Grillfest passt.

Das klingt sehr interessant, die Kombination klingt logisch. Allerdings muss ich gestehen, dass ich meinen Ardbeg bisher nie zum Grillfleisch genossen habe, sondern in der Regel Bier. Aber es kommt auf einen Versuch an. Ich werde die 86 Euro für die Flasche investieren.

Seit dem Jahr 2020 kooperiert die ultimative Islay Destillerie mit DJ BBQ. Die gemeinsame Passion für Rauch und reichen Geschmack vereinte Dr. Bill und DJ BBQ, einen neuen Single Malt zu gestalten, der Whisky und BBQ verbindet. Als einer der meistausgezeichneten rauchigen Whiskys weltweit ist Ardbeg für seine Rauch-Expertise bekannt. Der Ardbeg BizarreBQ markiert die nächste Phase der Zusammenarbeit, Aromen mit viel Rauch zu erwecken und zu reifen.

Es klingt einleuchtend, was Bill Lumsden von sich gibt. „Ardbeg BizarreBQ ist sicherlich eine irrsinnige Idee. Dank der Hilfe von DJ BBQ gelang es uns, ein Rezept für etwas Unglaubliches zu entwickeln. Der Duft von Holzkohle und Ruß mischen sich mit rauchigem Holz, aromatischen Kräutern und Gewürzen. Der unverkennbare Geruch von Lagerfeuer und Grill liegt in der Luft – tiefer, wärmender Rauch folgt, mit über offenem Feuer gegrillten Steak, Chili-Öl, gegerbtes Leder und Gewürznelken. Wenn ein Ardbeg ein gepflegtes Barbecue begleiten soll, dann dieser.“ DJ BBQ Christian Stevenson ergänzt: „Grillfreunde und Ardbeggians eint die Liebe zum Rauch – den Ardbeg BizarreBQ in Hülle und Fülle bietet. Seit langem entwickle ich BBQ-Rezepte, ergänzt mit Ardbeg, das auf den fundamentalen Gesetzen von Rauch, Holz und Hitze basiert. Diese neue limitierte Abfüllung hebt das Zusammenspiel auf die nächste Stufe und ich bin gespannt, was die BBQ- und Whiskycommunity dazu sagen wird.“ Wie DJ BBQ und Dr. Bill gemeinsam die Glut für diesen leckeren Single Malt auf Islay entfachten, ist auf Ardbeg.com zu sehen.

Verkostungsnotiz Ardbeg BizarreBQ

Farbe: Glühende Holzkohlenglut
An der Nase: Duft von Holzkohle und Ruß mischen sich mit rauchigem Holz und aromatischen Kräutern und Gewürzen. Melasse-Toffee, Hickory-Räucherschinken und zimtbestäubter Espresso steigen auf.
Mit einem Spritzer Wasser setzen sich unverkennbar kräftige Zitrusaromen frei, mit Kräuternoten wie Fenchel und Anis. Gegrillte Artischocken und etwas Bratfleisch lassen den Geschmackssinn brutzeln. Der unverkennbare Geruch eines Lagerfeuers und Grillglut wabert im Hintergrund.
Am Gaumen: Auf der Zunge zeigt sich Ardbeg BizarreBQ lebendig-würzig, mit Noten von in Chili eingelegten Spareribs. Eine Menge von tiefem, wärmenden Rauch folgt mit, über offenem Feuer gegrillten Steak, Chili-Öl, gegerbtem Leder und Gewürznelken. Ingwer, Anis und Teer knuspern am Gaumen mit einer aromatischen Holzrauchnote.
Nachhall: Der wuchtige, scharfe Nachhall ist langanhaltend, mit weiterer gegrillter Artischocke, schwarzen Oliven und einer rußigen Note, die sich langsam verflüchtigt.
Alkoholgehalt: 50,9 Vol.% Alk., nicht kühlgefiltert, nicht gefärbt.
Reifung: Doppelt gekohlte Ex-Bourbon, PX-Sherry-Fässer & spezielle BBQ-Fässer

18,9 Millionen Euro für ein Fass Ardbeg Whisky

17. Juli 2022

Ich will es gleich mal klarstellen: Ich war es nicht und hab damit nix zu tun. Aber ich würde so gerne mal ein Glas davon kosten. Ein Fass Ardbeg Islay Single Malt Scotch Whisky aus dem Jahr 1975, das zwei Destillerie-Schließungen überstand, ist an eine private Sammlerin in Asien für 16 Millionen Pfund (ca. 18,9 Millionen Euro) verkauft worden.

Foto: Ardbeg

Das „Cask No. 3“ ist die älteste Abfüllung von Ardbeg bislang und so kostbar, da die Destillerie in den 1970ern Jahren nur wenigen Single Malt herstellte. In den 1980ern und 1990ern Jahren war Ardbeg die meiste Zeit komplett geschlossen. Vom bekannten Whiskyexperten Charles MacLean als ein „bemerkenswertes Stück flüssiger Geschichte“ beschrieben, wird das Cask No. 3 in den nächsten fünf Jahren für die Sammlerin in Flaschen teilabgefüllt. Damit entsteht eine vertikale Sammlung gereifter Ardbegs, nicht wiederholbar für mindestens ein Jahrzehnt. Mit einer Spende von 1 Mio. Pfund (ca. 1,18 Mio.€) für mildtätige Zwecke an die Kommune der Insel Islay, der Heimat von Ardbeg, honoriert die Destillerie die fünfzigjährige Geduld und die Generationen der Destillerie-Mitarbeiter hinter dieser äußerst raren Abfüllung.

Foto: Ardeg

Der Verkauf des Cask No. 3 übertrifft bei weitem alle bisherigen Auktionsrekorde für ein Single Malt-Fass. Trotz ihrer Berühmtheit für die rauchigsten und meistprämierten Whiskys war der Weg der Destillerie oft turbulent. In den 1970ern Jahren wurde der größte Teil des erzeugten Whiskys an die Blending-Industrie verkauft und nur ein kleiner Teil für Single Malt Abfüllungen reserviert. Entsprechend rar sind die Bestände aus diesem Jahrzehnt. In den 1980ern Jahren war die Destillerie überwiegend geschlossen und die Zukunft von Ardbeg hing in der Schwebe. Wiedereröffnet und im Jahr 1996 erneut geschlossen, dachten viele, dass dies es für immer sei. Im folgenden Jahr wurde die Destillerie vor dem Aus gerettet und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Heute hat Ardbeg viele glühende Anhänger, unzählige Preise gewonnen und wird in den renommiertesten Bars der Welt genossen. Doch die dunkelsten Tage von Ardbeg sind seinen Fans auch heute noch sehr bewusst.

Foto: Ardbeg

Vorstandsvorsitzender Thomas Moradpour sagt laut Pressemitteilung: „Dieser Verkauf erfüllt die gesamte Ardbeg Community, die unseren Weg begleitet, mit großem Stolz. Vor 25 Jahren stand Ardbeg kurz vor dem Zusammenbruch und heute zählen die Abfüllungen zu den begehrtesten Whiskys der Welt. Ein Ergebnis harter Arbeit mehrerer Generationen: Von den Stillmen an den Brennblasen, die unsere rauchigen Destillate herstellen, über die Mitarbeiter in den Warehouses, die die Fässer über Jahrzehnte pflegen, bis hin zu den Teams in aller Welt, die den Ruf unseres Whiskys bei Fans, Bartendern und Sammlern pflegen.“
Der rauchige, ausgewogene Single Malt des Cask No. 3 wurde am Dienstag, dem 25. November 1975 destilliert – damals mälzte Ardbeg seine Gerste noch vor Ort – und in ein Bourbon- und ein Oloroso-Sherry-Fass abgefüllt. Über 38 Jahre hinweg reiften die beiden Fässer im Ardbeg Warehouse unter aufmerksamer Kontrolle mehrerer Generationen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am 31. März 2014 ließ Dr. Bill Lumsden, Ardbegs renommierter Director für Whisky-Kreation, beide Fässer vermählen, um einen noch außergewöhnlicheren Single Malt zu komponieren. Der Whisky reifte weiter in einem Single Refill Oloroso-Sherry-Fass, das nur geringste Holznoten abgab. Heute, mehr als 46 Jahre nach seiner Geburtsstunde, verströmt dieser Single Malt ein wahres Potpourri an Sherry- und Raucharomen sowie einen reichhaltigen, eleganten Geschmack.
Das Cask No. 3 wird für die neue Besitzerin in den kommenden fünf Jahren an einem sicheren Ort auf Islay weiterreifen. Jedes Jahr werden 88 Flaschen aus diesem Fass abgefüllt und bis zum Jahr 2026 erhält die Sammlerin eine einzigartige Reihe seltener Ardbegs aus dem Jahr 1975, die dann 46, 47, 48, 49 und 50 Jahre alt sein werden.
Experten sehen im Verkauf des Cask No. 3 einen weiteren Beweis für die besondere Anziehungskraft von Ardbeg und den Anlagewert von Single Malt Scotch generell. Charles MacLean, der Autor und international bekannte Whisky-Experte lobt die herausragende Qualität des Cask No. 3: „Dieser wirklich einzigartige Whisky ist ein bemerkenswertes Stück flüssiger Geschichte – eine eindrucksvolle Kostprobe aus einer Zeit, als Ardbeg seine Gerste noch selbst mälzte. Viele alte Whiskys können an Geschmack verlieren im Laufe der Jahre. Das Cask No. 3 hingegen ist ein wirklich wunderschöner Whisky. Er ist sehr komplex und auch nach fast einem halben Jahrhundert noch sehr lebendig.“
Zur Faszination von Ardbeg für Sammler meint er: „Es gibt drei Faktoren, die einen bestimmten Whisky als Anlage interessant machen: Seltenheit, Geschmack und Besonderheit. Sammler lieben schottischen Whisky aufgrund seiner Herkunft und Geschichte, zudem besteht großes Interesse an rauchigen Islay-Whiskys. Und Ardbeg ist besonders rar – es gibt einfach kaum mehr Abfüllungen aus dieser Zeit.“
Becky Paskin, Whisky-Expertin und Gründerin von OurWhisky, sagt, dass die Begehrlichkeit von Ardbeg noch gewachsen ist: „Das Cask No. 3 ist zweifellos faszinierend, nicht nur aufgrund seiner Rarität. Es stammt aus einer Destillerie, die den Ruf hat, hervorragende Abfüllungen zu erschaffen, weltweit Kultstatus genießt und einen festen Platz in den Herzen der Whiskyliebhaber einnimmt. Ardbeg zählt zu den wenigen Destillerien in Schottland mit Vermächtnis, Geschichte und Charme, die solch ein seltenes Fass für diesen Preis verkaufen können. Das Faszinierende ist, dass die Sammlerin nicht einfach ein Ardbeg-Fass kauft, sondern eine vertikale Reihe, die in den nächsten fünf Jahren weiterreift und sich entwickelt. Das ist eine seltene Gelegenheit, die Entwicklung eines Fasses im Laufe der Zeit zu beobachten.“

Raritäten-Whiskys
Raritäten-Whiskys sind in den vergangenen Jahren für Investoren immer beliebter geworden. Andrew Shirley, Herausgeber des renommierten Knight Frank Wealth Report, sagt: „In den vergangenen zehn Jahren ist seltener Whisky die Anlageklasse mit der höchsten Wertentwicklung in unserem Luxury Investment Index gewesen. Unser Index mit Auktionsergebnissen rarer Flaschen verzeichnete in den letzten 10 Jahren einen Wertzuwachs von 428 Prozent, allein im vergangenen Jahr 9 Prozent. Diese Rekordsumme für ein verkauftes Fass hat eine sehr interessante neue Höchstmarke gesetzt, auch wenn der äquivalente Preis für eine Flasche – 36.000 Pfund (ca. 42.500€) mit Auktionsergebnissen von seltenen Flaschen gut vergleichbar ist.“ Wisst ihr was, ich trinke meinen Whisky in erster Linie und stell ich nicht in den Tresor.

Die Punk-Version von Ardbeg – so geht Storytelling

15. April 2022

Mal sehen, ob ich dieses Jahr einen abbekomme und wie ich den wichtigen Tag begehe. Gemeint ist die Limited Edition zum diesjährigen Ardbeg Day, meiner Lieblingssorte aus Schottland. Aber ich mag nicht nur das torfige Getränk, ich mag vor allem das Storytelling, dass sich die Destillerie einfallen lässt.

Dieses Mal setzt das weltweite Unternehmen auf Punk. Jedes Jahr krönt der Ardbeg Day den letzten Samstag des schottischen Islay Musik und Malt Festivals (Fèis ìle) – ein Tag, an dem sich alles rund um den ultimativen Islay Malt dreht. Am Samstag, den 4. Juni 2022 lädt Ardbeg seine Fans in die Destillerie, Online und zu Veranstaltungen weltweit ein, den Ardbeg Day gebührend zu feiern. In der Vergangenheit hab ich eine tolle Veranstaltung dazu in Berlin erlebt, seit Corona fand das betreute Trinken online statt.

Und es gibt neue Getränke: Wie gewohnt wird es in diesem Jahr auch wieder zwei limitierte Editionen geben: Der Ardcore Committee Release für Mitglieder des Ardbeg Committees am 26. April und die Ardcore Limited Edition, die ab dem 17. Mai erhältlich sein wird.
Alle Fans, die nach Islay reisen, können sich auf Drams, „Rocktails“, einen Tattoo-Salon und viel punkige Live-Musik freuen. Ich würde gerne mal nach Islay, aber den Tattoo-Salon würde ich mir sparen, dafür schön Musik hören und dem Storytelling lauschen. Und das geht so:
Denn Ardcore knüpft eine Verbindung zu Islays kaum bekannter Punk-Vergangenheit und ehrt „PUNK ELLEN“ – den in Vergessenheit geratenen Spitznamen des Hafens von Islay in den 1970ern Jahren. Erstmals in der Geschichte von Ardbeg ist die Abfüllung aus tiefschwarz geröstetem Gerstenmalz destilliert – Ardcore ist äußerst unkonventionell, unverwechselbar und sehr gehaltvoll. Ein Tropfen, der sein Herz auf der Zunge trägt – sein schwarzes Herz, mit Noten von Holzkohle, süßem Rauch, Anis und dunkler Schokolade.

Colin Gordon, Destillerie Manager von Ardbeg sagt. „Der Ardbeg Day 2022 wird für mich der Erste sein, der hier vor Ort stattfindet. Uns ist bewusst, dass nicht jeder nach Islay kommen kann, daher freuen wir uns, viel vom Programm auch online zu übertragen. Egal ob in der Destillerie, in den Ardbeg Embassies oder zu Hause, wir hoffen, dass möglichst viele von euch am 4. Juni dabei sind!“ Okay es läuft was online und ich werde dabei sein. Termin ist eingetragen.

Und die Abfüllungen Die Ardcore Limited Edition mit 46,0 Vol.% Alk. ist erhältlich ab dem 17. Mai 2022 bei Ardbeg.com und allen Ardbeg Embassies, ab dem 4. Juni 2022 im Fachhandel. Das Ardcore Committee Exclusive (50,1 Vol.% Alk.) erscheint am 26. April 2022, solange der Vorrat reicht. Für beide Editionen liegt die unverbindliche Preisempfehlung bei 125 Euro.

ARDBEG ARDCORE – VERKOSTUNGSNOTIZ

Farbe:
Blasses, durchscheinendes Gold

An der Nase:
Würzig und spicy, feiert Ardcore mit Nuancen von Marmite (Würzpaste), angekohltem Toast und schwarzem Zichorienkaffee einen wahren Moshpit im Glas.
Wie eine Sicherheitsnadel in der Nase sind die typischen Ardbeg-Kräuternoten präsent, während rauchige Noten von loderndem Lagerfeuer und Melasse im Hintergrund schwirren.

Am Gaumen:
Ein umwerfend würziger und feuriger Geschmack zündet mit weiteren üppigen und rauchigen Aromen. Kakaopulver, Zartbitterschokolade, Erdnuss-Toffee, geräucherte Limette und ein Hauch von Ruß und Lagerfeuerglut im Gleichklang. Anis und Malz- Kekse drängen in den Vordergrund und nieten sich durch alle Geschmacksknospen.

Nachhall:
Alles in allem ein süßes Finish. Langanhaltende Noten von Toffee, Ruß und Rauch sorgen für einen anarchischen, exquisiten Nachgeschmack.

Storytelling um den Ardbeg Twenty Something 22

9. Oktober 2018

Es gibt Tage, an denen muss ich ganz schnell sein. Heute ist wieder so ein Tag, denn es ist der Tag für alle Ardbeg Committee-Mitglieder. Heute kam um 10 Uhr der limitierte Ardbeg Twenty Something 22 auf den Markt und der muss gekauft werden.
Das Ardbeg Committee ist so eine Art Trinkergemeinschaft – oder besser Genießergemeinschaft – des schottischen Whisky-Herstellers Ardbeg, der um seine Getränke eine Riesen Sause macht. Hier kommt nicht einfach eine neue Abfüllung eines Getränks auf den Markt. Nein, hier wird eine Geschichte erzählt und wir wissen ja: Storytellung verkauft Produkte.

Wunderbare Geschichte um das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe.

Wunderbare Geschichte um das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe.

Also heute kam das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe auf den Markt. Und die Geschichte dazu ist wieder schön für mich als Whisky-Liebhaber. „Der seltene, in ehemaligen Bourbon-Fässern gereifte 22jährige Single Malt ehrt alle Visionäre, die Ardbegs Geist in den dunklen Tagen der Destillerie am Leben erhielten“, heißt es in der Mitteilung von Ardbeg. Das geht mir als Fan der schottischen Destillerie runter wie Öl. Wie gerne würde ich mal den gelobten Ort im Norden Schottlands besuchen. Die Geschichte geht weiter: „In einer Zeit, als der Name der berühmten Ardbeg Destillerie anfing in Vergessenheit zu geraten, entstand dieser rare, schottische Whisky. In einer Phase der Ungewissheit der 1980er und 1990er Jahre, als die Brennblasen schon fast erloschen waren und die Zukunft der Destillerie in den Sternen stand, hatten junge Whisky-Enthusiasten einen Traum. Voller Hoffnung destillierten und legten sie einige Fässer zur Seite, um ihre Zuversicht an Ardbeg aufrechtzuerhalten.“
Und die Geschichte nahm eine gute Wendung. Ardbeg wurde durch einen Investor gerettet und der Ardbeg Twenty Something 22 wurde zur Legende. Mickey Heads, einer der Visionäre von damals und heutiger Destillerie Manager, ließ verlauten: „Stolz, Hoffnung und eine Spur Idealismus – dies waren die wichtigsten Zutaten für diesen außergewöhnlichen Whisky.“ Gebrannt im Frühjahr 1996 in der Brennblase, die heute alle Besucher am Eingang der Destillerie empfängt und eine stolze Ikone der Insel Islay ist. So werden Geschichten gemacht, nein: So werden Legenden gemacht. An der Nase erinnert der Ardbeg 22 Jahre mit seinen Aromen an Tropenfrüchte, die in süßen Rauch, Ruß und Teer übergehen. Auf der Zunge ein Mix frischer grüner Äpfel mit Streuseln. Noten von Pfefferminztee und Vanille münden in ein langes, rauchiges Finish. Der Whisky-Fan von heute flippt aus und greift tief in die Tasche für eine Flasche. Der Preis liegt bei 480 Euro die Flasche, die mit 46,4 Volumenprozent Alkohol nicht kühlgefiltert abgefüllt ist. Ihr versteht also, warum heute so ein besonderer Tag ist.

Wenn aus Whiskyfässer Surfbretter werden

20. September 2018

Das Einzige was ich mit Surfen zu tun habe, ist die fabelhafte Musik der Beach Boys. Dann gab es noch einen Surfer-Film aus dem Jahre 1973 mit Namen Crystal Voyager zu dem Pink Floyd die Musik gemacht hatte – und das war es dann schon mit meinen Surf-Berichten.

Aber jetzt wurde ich stutzig, als ich heute, dass Whiskyfässer werden zu handgefertigten Holz-Surfbrettern verarbeitet werden. Das finde ich eine originelle Idee von Glenmorangie. Ich habe aber nicht gelesen, dass Surfer verpflichtet sind auf diesen Brettern dann auch Whisky zu verköstigen. 

Auf jeden Fall ließ mich die Meldung aufhorchen. Erstmals verwandelt die schottische Whiskydestillerie Glenmorangie in einer Partnerschaft mit Grain Surfboards aus Maine / USA ihre Whiskyfässer in handgefertigte Surfboards. Damit setzt die Hochlanddestillerie mit den höchsten Brennblasen Schottlands ihre Reihe „Beyond the Cask“ fort.

Die charakteristischen amerikanischen Weißeichen-Fässer des Glenmorangie Originals werden nur zweimal zur Whiskyreifung gefüllt und garantieren den komplexen und facettenreichen Geschmack dieses Single Malts. Wenn kein Ardbeg zur Hand ist, dann nehme ich auch gerne einen Glenmorangie, nachdem ich gelernt habe, wie man Glenmorangie richtig ausspricht: „The Orangie in Morangie.“

In einer limitierten Serie bauen die Holzspezialisten von Grain Surfboards aus den Fass-Dauben stylische Surfbretter in traditioneller Bootsbautechnik. Ein Brett kostet 4700 Euro zzgl Fracht nach Deutschland. Bestellungen hier.

Dazu gibt es auch Stimmen aus den beiden Unternehmen: Für Bill Lumsden, Director of Distilling, Whisky Creation & Whisky Stocks bei Glenmorangie, verdient solch ein spezielles Holz ein weiteres, spektakuläres Kapitel: „Ich werde häufig gefragt, was mit unseren Whiskyfässern passiert, wenn die Reifung abgeschlossen ist. Deshalb denken wir über den Lebenszyklus dieser Fässer schon länger nach und kooperieren mit Partnern wie Grain Surfboards, die unsere kreative Vision, Leidenschaft und Geduld teilen, um dem Holz eine weitere Verwendung zukommen zu lassen.“ 

Mike LaVecchia, Gründer von Grain Surfboards, sagt: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Glenmorangie und diese Boards erfüllen uns mit Stolz. Welche unglaubliche Transformation, dem verwendeten Holz so eine schöne neue Bedeutung zu geben.“ Die Grain Glenmorangie Original Surfboards sind unter höchstem Aufwand handgearbeitet und mit industriell produzierten Boards nicht zu vergleichen. Das verwendete Holz umfasst in Maine gewachsene nördliche weiße und rote Zeder sowie 12 Eichendauben von Glenmorangie. Somit werden Surfer ungefähr auf einem halben Whiskyfass jeweils Wellenreiten.

Ich für meine Person kaufe mir kein Surfbrett, weil mich die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen zwar freut, aber ich kein Surfer auf dem Wasser werde. Ich bleibe beim Surfen im Netz und hörte dazu Beach Boys.

Ardbeg Twenty Something Committee Release liegt vor

3. November 2017

Soll ich oder soll nicht? Mein Lieblingswhisky-Hersteller hat ein neues Getränk aufgelegt und ich bin mit mir im Ringen. Es kommt ein 23jähriger Single Malt aus dunkler Zeit daher und eigentlich muss ich ihn haben: Der Ardbeg Twenty Something Committee Release.
Das Getränk, das seit gestern auf dem Markt ist, reizt mich absolut, zudem es zu Ehren des Ardbeg Committees abgefüllt wurde, bei dem ich mit dabei bin. Ich kämpfe also mit mir.

Der Ardbeg Twenty Something Committee Release.

Der Ardbeg Twenty Something Committee Release.

Die Farbe des Ardbeg Twenty Something ist Altbronze. Der Geruch – süßer Holzrauch vermischt sich mit Vanillecreme, Sherrynoten, Aromen von brennenden Tannenzapfen und Schokolade. Am Gaumen setzt sich die reichhaltige Schokolade mit Vanilleschoten, getrocknete Früchte und etwas Fenchel fort. Der Nachhall ist lang und endet mit einem Hauch von Schärfe. Lecker und ich bin sehr neugierig.
Die Geschichte des Ardbeg Twenty Something ist einfach wunderbares Storytelling. Destilliert in der Brennblase, die heute Besucher im Hof der Ardbeg Destillerie begrüßt, in einer Zeit, als Ardbeg für immer verloren schien. Eine Phase mit fast komplett versiegter Produktion und ungewisser Zukunft. Trotz kalter Brennblasen und großer Stille in der Destillerie reifte der Single Malt im Warehouse und überdauerte diese dunkle Zeit. Der Beharrlichkeit einer kleinen Gruppe einheimischer Whisky-Enthusiasten damals ist es zu verdanken, dass Ardbeg gerettet wurde und bis heute besteht. Unter ihnen war auch ein junger Mann namens Mickey Heads, heute Ardbegs Destillerie-Manager. Ich habe im Frühjahr Mickey Heads gesprochen. Ich muss sagen, ein faszinierender Mann mit Geschmack.
Mickey Heads, Destillerie-Manager und Vorsitzender meines Ardbeg Committees sagt: „Der Ardbeg Twenty Something ist ein Blick zurück auf Ardbegs turbulente Vergangenheit und bestätigt eindrucksvoll, dass diese Destillerie niemals verschwinden darf.“ Ehemalige amerikanische Bourbon-Fässer und spanische Oloroso-Sherryfässer, ausgewählt von Bill Lumsden, Director of Distilling, Whisky Creation & Whisky Stocks bei Ardbeg, liefern reiche und tiefe Geschmacksnoten mit einem unglaublich rauchig-seidigen Aroma.
Wisst ihr, weshalb ich dieses Mal nicht zuschlagen werde? Es ist der Preis. Die Flasche hat mit 480 Euro ihren Preis und so sehr es mich juckt. Dieses Mal bestelle ich nicht. Ich bleibe hart – oder vielleicht doch nicht …