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„They Will Come to Town” siegt bei Visual Effects Society

9. April 2010
Es ist schön zu sehen, dass man nicht falsch liegt. Nachdem der Kurzfilm „They Will Come to Town” von Thilo Ewers beim animago AWARD super abgeschnitten hat, erhielt der Streifen jetzt einen begehrten VES Award der renommierten Visual Effects Society in LA. Damit ist Ewers in prominenter Runde: Zu den weiteren Preisträgern zählten Oscar-Gewinner James Cameron , der den VES Lifetime Achievement Award erhielt, und   Ed Catmull, Präsident der Walt Disney und Pixar Animation Studios, der den George Méliès Award für Pionierarbeit erhielt.
Ewers begann sein preisgekröntes Projekt, bei dem er sich von einem Foto der Brooklyn Bridge inspirieren ließ, indem er der Aufnahme mithilfe einiger Schattierungen eine größere Tiefenwirkung verlieh. Dabei wollte er es aber nicht belassen, da er die Absicht verfolgte, eine tiefgründigere Botschaft zu verbreiten. Mithilfe der Software Autodesk Maya für 3D-Modellierung, Animation, visuelle Effekte und Compositing machte sich Ewers an die Arbeit und gestaltete ein Projekt mit größerem Tiefgang rund um die Themen Umwelt und globale Erwärmung. Ewers lernte von einem Kommilitonen, wie Maya in der Praxis eingesetzt wird, während er an seinem Projekt weiterarbeitete. Ewers absolvierte ein Studium an der Filmakademie im baden-württembergischen Ludwigsburg (Deutschland) und arbeitet mittlerweile bei Pixomondo in Santa Monica iin Kalifornien.
Die Visual Effects Society ist eine professionelle Gruppierung, die aus ehrenamtlichen Mitgliedern besteht und sich dem Ziel verschrieben hat, die Künste, die Wissenschaften und die praktische Anwendung visueller Effekte zu fördern und dabei die höchsten Standards und Verfahrensweisen der Visual-Effects-Branche aufrecht zu erhalten. Die VES ist die einzige offizielle Organisation der Unterhaltungsbranche, die Fachleute aus dem erweiterten Kreis des Visual-Effects-Bereichs, darunter künstlerische Leiter, Künstler, Produzenten, Entwickler von Technologien, Ausbilder sowie Führungskräfte aus Produktionsstudios, als Berufsgruppe vertritt.
„Diese Auszeichnung ist eine riesige Ehre“, sagte Ewers. „Die Umsetzung dieses Projekts bot mir die Möglichkeit, meine Fähigkeiten zu verbessern und dabei zu lernen, wertvolle technologische Neuerungen zielgerichtet einzusetzen. Gleichzeitig konnte ich die Filmproduktion aus nächster Nähe erleben. Bei meinem weiteren beruflichen Werdegang werde ich mich dem Ziel verschreiben, Filme zu produzieren, die nicht nur technologische Grenzen überschreiten, sondern auch eine tiefere Bedeutung haben. Ich wünsche mir, dass die Filme, an denen ich arbeite, eine besondere Wirkung auf den Zuschauer haben, um sie auf diese Weise inspirieren zu können.”
Stolz ist aber auch Autodesk, mit deren zugekaufter Software Maya das Projekt gestaltet wurde. Im Rahmen seiner Bemühungen, Studenten zu inspirieren und mit den nötigen Hilfsmitteln auszustatten, um bei der Realisierung von Filmprojekten ihre selbst gesteckten Ziele sogar übertreffen zu können, trat Autodesk als Sponsor in der Kategorie „Hervorragende visuelle Effekte in einem Studentenprojekt“ der zweiten jährlichen Preisverleihung der Visual Effects Society auf. Autodesk agierte als Sponsor dieses jährlichen Wettbewerbs, um Studenten mit der passenden Software auszustatten und ihnen die nötige praktische Erfahrung zu bieten, damit ihre weitere Laufbahn auch tatsächlich von Erfolg gekrönt ist.
Mal sehen, ob Autodesk beim diesjährigen animago AWARD als Sponsor wieder mit dabei ist. Im vergangenen Jahr war unter anderem Maxon mit Cinema 4D einer der Sponsoren des wichtigsten europäischen Animationspreises.
Autodesk bietet Studenten und Bildungseinrichtungen die nötigen Hilfsmittel und Ressourcen für eine fachliche Ausbildung und eine umfassende Vorbereitung auf ihre weitere berufliche Laufbahn. Autodesks Online Education Community, die aus mehr als einer Million Mitgliedern besteht, bietet Studenten und Professoren Zugang zu kostenloser Software, Autodesk MasterClasses und Ressourcen. Darüber hinaus existiert ein Lizenzprogramm für Studenten, an dem auch Ewers teilnahm und so seine eigene Version von Maya erhielt.

Wahnsinns Kundenservice bei Apple (USA)

2. April 2010
Die Kasse im Apple Store Santa Monica.

Die Kasse im Apple Store Santa Monica.

Es passiert mir kaum einmal, dass mir die Spucke wegbleibt. Aber was mir vor kurzem im Apple Store in Santa Monica an Beschwerdemanagement vorgekommen ist, haute mich wirklich vom Hocker – im positiven Sinne.
Mit einem Bekannten kauften wir einen neuen iPod nano und im Hotel stellten wir fest, dass das Display nicht korrekt arbeitete. Also gingen wir am nächsten Tag zum Apple Store und tauschten das Gerät um. Folgender Dialog spielte sich ab.
Wir: Das Display des iPod nano hat einen Fehler. Wir haben ihn gestern gekauft und würden ihn gerne umtauschen.
Apple-Mitarbeiter: Das ist kein Problem. Es tut uns sehr leid, dass Sie mit dem Produkt nicht zufrieden sind.
Wir: Schauen Sie, hier ist das Display kaputt.
Apple-Mitarbeiter: Wir brauchen uns das Display nicht ansehen. Sie sind der Kunde. Wenn Sie unzufrieden sind, werden wir das Gerät sofort umtauschen. Es geht nicht an, dass Sie mit unseren Geräten unzufrieden sind.
Wir: Wir sind eigentlich nicht unzufrieden, sondern nur das Display hat einen Fehler.
Apple-Mitarbeiter: Kein Problem. Wollen Sie die gleiche Farbe wieder oder soll es ein anderes Modell sein?
Wir: Farbe bleibt gleich. Hier haben wir auch die Rechnung von gestern.
Apple-Mitarbeiter: Oh daran merke ich, dass Sie aus Deutschland kommen. Sie bringen die Rechnung mit. Das ist vorbildlich und hilft uns sehr. Die meisten Amerikaner werfen die Rechnung gleich weg. Aber so ist es ideal.
Wir: Ja.
Der Apple Store-Chef kommt vorbei und mischt sich ein.
Apple Store-Chef: Ich möchte mich im Namen von Apple bei Ihnen entschuldigen, dass wir so viele Unannehmlichkeiten machen.
Wir: So schlimm ist es ja auch nicht, das kann ja mal passieren.
Apple Store-Chef: Nein, das sollte nicht sein. Wir haben ein hohes Qualitätsmanagement und es sollte nicht sein, dass unsere Kunden unzufrieden sind.
Wow, was war denn das? Gehe ich bei uns in einen Elektromarkt und will etwas umtauschen, dann muss ich mich entschuldigen. Oft habe ich das Gefühl, dass der Verkäufer meint, ich habe das Gerät absichtlich kaputt gemacht. So einen Kundenservice wie bei bei diesem Apple Store in Santa Monica hab ich selten erlebt. Wahnsinn. Da kann das iPad für Europa kommen.

Ein Blick auf den eBook-Reader nook

27. März 2010
Der eBook-Reader nook wird bei Barnes & Nobles verkauft.

Der eBook-Reader nook wird bei Barnes & Noble verkauft.

Waren unter anderem der Sony eBook-Reader und Amazons Kindle die ersten brauchbaren Geräte auf den Markt, so setzen die anderen Hersteller nach. In den USA ist ein neuer Markt entstanden. Deutschland schaut noch außen zu und diskutiert über Buchpreisbindung.
Während eines Besuchs in Santa Monica konnte ich mir von dem harten Wettbewerb in der Branche ein gutes Bild machen. In der Einkaufsmeile treten zum Beispiel zwei große Hersteller gegeneinander an: Apple mit dem iPad und Barnes & Noble mit dem nook.
Der nook ist der eBook-Reader des US-Buchhändlerriesen Barnes & Noble. Das Gerät gefällt mir wegen eines netten Farbleitsystems: Rot für the daily (also Zeitungen), Orange für my Libray (also meine gekauften Bücher), Gründ für Shop (also für die zu kaufenden Bücher) Dunkelblau für reading now (also, was ich gerade lese) und Hellblau für Setting (also für Einstellungen).
Das System basiert auf Touch-Technologie. Ich kann mit dem Finger durch meine Bibliothek blättern und antippen, was ich lesen will. Die Buchstaben erscheinen in gestochen scharfer E ink-Vizplex-Technologie und sind gut skalierbar. Es werden die Formate EPUB (Non or Adobe DRM), PDB (Non DRM) und PDF gelesen.
Das System arbeitet in Schwarzweiß und auch Bilder (JPG, GIF, PNG, BMP) werden Graustufen auf dem 6 Inch-Große Display umgewandelt. Die Buchcoverauswahl im Shop von Barnes & Noble und in meiner lokalen Bibliothek ist dagegen in Farbe. Die Blättern-Funktion ist sinnvoll angeordnet, das Highlighten und Bookmarken von Text gelingt einwandfrei. Die Verbindung zum Shop ist über ein AT&T-Netzwerk mit 3G-Geschwindigkeit gelöst. Zum Herunterladen eines Buches auf die 2 GByte Festplatte brauche ich nur Sekunden. Eine Erweiterung ist anders wie beim Kindle durch Micro SD-Karten möglich. Das Laden von Büchern fFunktioniert auch im Ausland, hier zahlt Barnes & Noble die AT&T-Gebühren. Zudem hat der Nook auch WiFi an Bord. Allerdings: Deutsche Bücher oder gar Zeitungen finden sich bei Barnes & Noble nicht, zumindest hab ich auf den ersten Blick keine gefunden.
Eine nette Idee, ist das Ausleihen von Büchern an Freunde. Dazu muss ich das Buch gekauft haben und kann dank DRM das Buch einem Kumpel auf seinem Nook ausleihen, sollte er denn eines haben.
Die technischen Audio-Features sind beschränkt: Der nook beinhaltet einen MP3-Player, der Ton kommt aus einem Built-in Mono Lautsprecher, aber ich kann Stereokopfhörer über 3,5 mm Klinke anstecken. Der nook kostet 260 US-Dollar und ist auch online erhältlich.