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Lebens- und Seelenbretter in Mallorca

1. Juni 2016

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Einstmals war Horst ein erfolgreicher Außendienstmitarbeiter bei großen Buchhandlung in Norddeutschland. Heute ist Horst in Rente und genießt seinen Ruhestand auf Mallorca, so wie viele andere Deutsche auch. Das finde ich super.
Aber Horst Weitner ist ein ruhelose Geist und hatte eine inspirierende Idee. Er bietet Kurse zum Anfertigen von Lebens- und Seelenbretter an. Die Idee ist einfach und kommt gut an.

Lebens- und Seelenbretter sind lange Holzbretter von einem Baum, die die Teilnehmer individuell bemalen, verzieren und beschreiben können. Das Ganze ist sehr persönlich und findet großen Anklang,


Ich habe Horst beim einjährigen Geburtstag des Co-Working-Space Rayaworx von Doris und Rainer Schuppe auf Mallorca getroffen und mich nett mit ihm unterhalten. Dort hat er dem Ehepaar ein Lebensbrett mitgebracht auf dem sich die Gratulanten zum Geburtstag des Unternehmens verewigen konnten. Und die Gratulanten hatten es begeistert angenommen. Ich war sehr überrascht, wie gut so eine einfache Idee ankam. Man hätte auch ein Gästebuch auslegen können, aber ein Lebens- und Seelenbrett kam besser an. Einige schrieben Sprüche auf Deutsch oder Spanisch darauf, ich zeichnete eine Fred Clever-Figur und hinterließ meine Twitter Adresse @redaktion42.

Meine Zeichnung: Foto: Schuppe

Meine Zeichnung: Foto: Schuppe

Die Anwesenden erzählten mir, dass eine Marathonläuferin von der Idee so begeistert war, dass sie ihre Marathonschuhe auf dem Lebensbrett befestigte und bemalte. Sie trainierte auf Mallorca für einen Marathon bei sich zu Hause und stieß in Mallorca auf Horst.
Horst Weitner ist erst seit einem Jahr auf Mallorca und hat aus seiner Idee noch kein großes Business gemacht. Was nicht ist, kann noch werden. Die Idee passt meiner Meinung nach. Er experimentiert noch herum, schließlich ist er doch gerade erst in Rente gegangen.

Goldcar in Mallorca – Unnötige Zusatzversicherungen bei Mietautos

31. Mai 2016

Eine Woche Mallorca – eine Woche im Mai 2016 auf einer wunderschönen Insel, um zu entspannen und ein paar Freunde und Geschäftspartner zu treffen. Zwar ist die Insel nicht groß. Aber einen mobilen Untersatz brauchen wir dann doch.
Also noch zu Hause nach einem Mietwagen Ausschau gehalten, der vier Personen samt Gepäck durch die Gegend schaukeln kann.

Coole Werbung von Sixt am Flughafen München - lahme Gurke.

Coole Werbung von Sixt am Flughafen München – lahme Gurke.

Sixt macht zwar die beste Werbung, aber die muss vom Kunden auch teuer bezahlt werden. Also wählten wir einen kleineren Mietwagenverleih und unsere Wahl fiel auf Goldcar.
Wir waren im Vorfeld schon von den Praktiken dieses Verleihers gewarnt worden. Über die Online-Plattform, die Mietwägen verschiedener Anbieter für Mallorca anbietet, wurden wir extra darauf hingewiesen, dass die Herrschaften ihren Kunden weitere Versicherungen aufschwätzen würden.

Lange Schlangen am Schalter von Goldcar am Flughafen Palma.

Lange Schlangen am Schalter von Goldcar am Flughafen Palma.

Da waren wir gespannt. Am Flughafen in Palma gelandet, waren alle Mitwagenverleiher im Ankunftsterminal leer – bis auf Goldcar. Vor dem grünen Stand war eine extrem lange Schlange zu finden. Wir reihten uns ein und beobachteten. Zunächst machten wir unserer Witze über die Situation, weil es extrem langsam voran ging. „Die Leute wollen wohl ein Auto kaufen, statt es zu mieten“, meinte ich neunmalklug. Nein, das war nicht der Fall: Der Grund für die lange Schlange und die Verzögerung waren die Diskussionen am Schalter von denen zwei besetzt waren. Erst nach 9 Uhr kamen zwei weitere Damen hinzu, die im Schneckentempo ihren Counter öffneten.

Die Mietwagenplattform warnte uns vor weiteren Versicherungen.

Die Mietwagenplattform warnte uns vor weiteren Versicherungen.

Endlich waren wir an der Reihe: Buchung, Führerschein, Reisepass – alles klar. Kreditkarte war gezückt und die Dame am Schalter rechnete uns vor, dass wir das Benzin bezahlen und eine extra Versicherung abschließen müssten. Ha, da war es also der üble Trick. Benzin ist klar, aber Versicherung nein, die wollten wir nicht. „Doch, doch, doch“ insistierte die Dame von Goldcar. Wir hätten das Kleingedruckte lesen sollen. Hatten wir und wir hatten sogar von unserer Mietwagenplattform einen Ausdruck auf spanisch und katalanisch dabei, dass wir die Zusatzversicherung von rund 45 Euro nicht benötigten. Jetzt war die Dame sichtlich beleidigt und erzürnt, doch wir blieben hart. Wir riefen sogar vom Counter nochmals in Deutschland unsere Notfallnummer der Verleihplattform an, die unser Verhalten bestärkten. Zudem waren wir mit (deutschen) Ausdrucken von der Verbraucherzentrale ausgestattet.

Allerlei Argumente und Zettel wurden von Goldcar aufgewendet, um uns zu überzeugen.

Allerlei Argumente und Zettel wurden von Goldcar aufgewendet, um uns zu überzeugen.

Jetzt probierte es die Dame von Goldcar mit neuen Argumenten. Die Versicherung gelte nicht bei Vandalismus, der ja in Mallorca weit verbreitet sei. Blödsinn. Sie kringelte wie wild Passagen auf dem Vertrag ein und mahnte eindringlich die Versicherung abzuschließen. Hinter uns ist die Schlange nochmals länger geworden, weil wir uns so wenig kooperativ anstellten. Doch wir blieben hart und die deutsche Sprache kann hart klingen.
Am Ende gingen wir als Sieger vom Platz. Wir bezahlten das Benzin, aber nicht die Zusatzversicherung und marschierten ins Parkhaus, um unseren Mietwagen zu holen – eine Fiat-Kiste, ein schreckliches Auto.

Bei diesem Auto werde ich kein Freund von Fiat. Viel zu groß für Mallorca.

Bei diesem Auto werde ich kein Freund von Fiat. Viel zu groß für Mallorca.

Also preislich ist Goldcar in Mallorca voll in Ordnung. Aber die Idee, die niedrigen Mietpreise durch Zusatzversicherungen ergänzen und so den Preis hochzutreiben, halte ich für nicht statthaft. Ich kann nur jeden Mallorca-Reisenden und Goldcar-Kunden davor warnen, die Zusatzversicherungen abzuschließen, und ich kann raten, hier hart zu bleiben. Lasst euch von diesen Leuten nicht erweichen und sei die Schlange hinter euch noch so lang.
Wir haben vor der Abfahrt im Parkhaus unser Auto genau mit dem Smartphone fotografiert und gefilmt, um Beweismaterial über den Zustand des Fiats zu haben, falls es doch noch Ärger mit Goldcar auf Mallorca gibt.

Mallorca: Lecker Speisen und Genüsse

1. Juli 2013

Wenn ich auf der spanischen Insel Mallorca bin, interessiere ich mich auch für das Essen. An erster Stelle stehen natürlich die wunderbaren Meeresfrüchte des Landes. Ich kann mich die ganze Woche von Fisch ernähren, aber natürlich gibt es auch andere Spezialitäten. Vorstellen möchte ich heute die Klassiker Sobrassada de Mallorca und das Meersalz Flor de Sal.

Vom schwarzen Schwein kommt die gute Wurst.

Vom schwarzen Schwein kommt die gute Wurst.

Die Küche der balearischen Inseln ist typisch für die mediterrane Gastronomie. Ein umfangreiches Sortiment hochwertiger Produkte wird auf den Balearen erzeugt. Dazu gehört auch Sobrassada de Mallorca. Mit ihrem Geschmack, ihrer Farbe und ihrer Textur ist die Paprikastreichwurst eine echte Gaumenfreude. Ob warm oder kalt, ob als Geschmacksgeber oder als Brotaufstrich – die Sobrassada   lässt sich nach Lust und Laune mit anderen Lebensmitteln kombinieren und eignet sich so perfekt für die Kreation neuer Speisen.

Die Sobrassada de Mallorca wird aus fein durchgedrehtem Schweinefleisch, Salz, einem Hauch Pfeffer und dem typischen Paprika hergestellt, der ihr die Farbe und den besonderen Geschmack verleiht. Jeder Hersteller fügt außerdem seine eigene Gewürzmischung hinzu. Diese Mischung würden eine Hülle gestopft und muss einige Wochen oder Monate trocknen, damit die Masse langsam einen Teil ihres Feuchtigkeitsgehaltes verliert. In dieser Phase wird die Wurst ihren unverwechselbaren typischen Geschmack, ihr Aroma und ihr Aussehen an. Die unterschiedlichen Därme, die bei der Herstellung verwendet werden, machen die Sobrassada zu einem wahren Wunder an Vielfalt. Die Streichwurst wird in vielen verschiedenen Formen und Größen angeboten, für jeden Geschmack und für jede Gelegenheit. Traditionell hat jede Form einen eigenen Namen. Die Wurst stammt von den schwarzen Schweinen der Region.

Salzgewinnung bei Colonia Sant Jordi.

Salzgewinnung bei Colonia Sant Jordi.

Die zweite Spezialität ist das wunderbare Meersalz Flor de Sal. Die Erzeugergemeinschaft LASAL bietet tägliche geführte Touren zu den Salzseen von Colonia Sant Jordi. Mir persönlich schmeckt das pure Meersalz am besten, aber es gibt auch zahlreiche Kombinationen Mit beispielsweise grünen Oliven, mit Pfeffer, mit Kapern oder mit schwarzen Oliven. Die ganze Sache gibt es auch online zu bestellen. Das Salz wird von zahlreichen Restaurants auf der Insel eingesetzt. Wir waren u.a. bei der Casa Manolo in Ses Salines zu Gast. Die fantastischen Speisen werden mit dem Meersalz verfeinert.

Auf jedem Markt wird das Salz angeboten.

Auf jedem Markt wird das Salz angeboten.

 

Die nachfolgende Galerie zeigt eine Auswahl von frischen Wurst, Gemüse, Speisen und Leckereien von Mallorca.

 

Buchtipp: Magic von Mike Caveney, Jim Steinmeyer, Ricky Jay und Noel Daniel

27. Juni 2013

Ich liebe Zauberer, Magier oder Illusionisten, wie ich sie gerne nenne. Ich mag es, wenn die magischen Momente eintreten und ich überlegen muss, wie hat der Typ das gemacht? Und dabei spreche ich nicht von dem berühmten Kaninchen, das aus dem Hut gezaubert wird. Meine eigene Karriere als Zauberer in der Kindheit war nicht sehr erfolgreich: ich hatte zwar einen Zauberkasten und allerhand Zaubertricks aus meinen Yps-Heft in petto, aber der große Erfolg war mir nicht beschieden. Schade, dass es Harry Potter zu meiner Kindheit noch nicht gegeben hat, sonst wäre ich vielleicht eher bei der Zauberei geblieben.

Ein großer Zirkusfan war ich noch nie. Mich reizten nicht die Clowns, die Dressuren oder die Akrobaten, mich interessierten einzig und allein die Zauberer. Die Typen, die eine Frau zersägen oder in einen Kasten sperren und sie mit Säbeln traktieren. Die Magie dieser Szenen hat mich gefangen. Und ich mochte auch nicht den Zauberer vom Schlage eines David Copperfield. Das war mir zu sehr Las Vegas, das war mir zu viel Glanz, zu viel Scheinwerfer, zu viele Effekte. Ich mochte die dunkle, verrufene Seite der Zauberei mehr. Aber Zauberei war gefährlich, denn der Hexenhammer verteufelte im Spätmittelalter noch die Künstler und ließen sie auf dem Scheiterhaufen enden.

Buch

Und da freut es mich umso mehr, dass der Taschen Verlag, jetzt wieder ein entsprechendes dreisprachiges Buch herausgebracht hat – der Titel The Big Book of Magic: 1400s – 1950s. Das Buch im Schuber ist eine Wiederauflage aus dem Jahre 2009 und war damals sofort vergriffen. Jetzt hatte ich die Gelegenheit bei der Neuauflage ein Buch zu ergattern. Keine Angst, die Illusion bleibt erhalten: Hier werden keine Zaubertricks verraten. Hier wird die Illusion hochgehalten. Das Buch zeigt eindrucksvoll verschiedene Plakate, Fotos, Skizzen, oder Collagen von berühmten magischen Auftritten.

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Seit Jahrtausenden sind Menschen von der Magie fasziniert, und seit jeher lehrt die Zauberei sie das Fürchten und Lachen, das Zittern und Staunen. Die einst als Häretiker und Hexenmeister verfolgten Zauberer verkörperten schon immer die Verbindung zu einer Parallelwelt, in der praktisch nichts unmöglich war – ob sie nun Geister beschworen, Gedanken lasen oder mit Taschenspielertricks die Gesetze der Natur auf den Kopf stellten. Als Science Fiction, Virtuelle Realität, Computerspiele und das Internet noch in ferner Zukunft lagen, gab es keine mächtigere Fantasiewelt als die der Zauberkunst. Könige rauften sich die Haare, Baronessen fielen in Ohnmacht und das gemeine Saalpublikum fand sich reduziert auf „Ah!“ und „Oh!“, wenn die wahren Väter der Special Effects ihre Künste präsentierten.

Und Zauberei wirkt noch heute. Ich war mit meiner Familie vor kurzem auf Mallorca. In der Fußgängerzone von Palma gibt es die Lebenskünstler und Straßenkünstler noch heute. Ein Wiener verdient sich als schwebender Illusionist sein Brot. Wie aus einer Geschichte von Tausend und einer Nacht schwebt er auf einem Teppich über den Boden. Meine Kinder waren begeistert und versuchten vergeblich hinter den Trick zu kommen. Es musste wohl Zauberei sein.

Zauberei? Straßenkünstler in Mallorca.

Zauberei? Straßenkünstler in Mallorca.

Anhand von mehr als 1000 seltenen Plakaten, Fotografien, Werbezetteln, Stichen sowie Gemälden von Hieronymus Bosch, Caravaggio und anderen Künstlern zeichnet das wunderbar verlegte Buch Magic die Geschichte der Zauberkunst von 1400 bis in die 1950er Jahre nach. Spektakuläre Abbildungen und fachkundige Essays beleuchten die Entwicklung des Zauberhandwerks von den Straßenkünstlern des Mittelalters bis hin zu jenen Großmeistern der theatralischen Inszenierung, die dem frühen Film zu seinen ersten Spezialeffekten verhalfen, vom goldenen Zeitalter der Zauberkunst im 19. Jahrhundert bis zu den Vaudeville-Künstlern des 20. Jahrhunderts und wegweisenden Draufgängern vom Schlage eines Houdini.

Für mich persönlich wichtig war der Pionier der Filmgeschichte Georges Méliès. Er ging in die Geschichte ein als wichtiger Vertreter des frühen Films. Seine Reise zum Mond ist Filmgeschichte pur. Kaum einer weiß, dass Georges Méliès als Zauberer begonnen hat. Dann kam der Film und mit ihm die Tricks. Der Zauberer Georges Méliès wusste seine Publikum zu verzaubern und der Filmemacher wandte sein Wissen in dem neuen Metier an. Großartig. Er legte damit die Grundlage für die 3D-Animationszauberer der Neuzeit, die mit Maya, 3ds Max, Softimage oder Cinema 4D neue Welten erschaffen und das Publikum zum Staunen bringen.

Also klare Kaufempfehlung für das zauberhafte Buch The Big Book of Magic: 1400s – 1950s von Mike Caveney, Jim Steinmeyer, Ricky Jay, Noel Daniel aus dem Hause Taschen.

Tomatensaft im Flugzeug – warum eigentlich?

11. Juni 2013

Kaum jemand den ich kenne mag Tomatensaft pur. Klar in der Bloody Mary oder anderen Mixgetränken kann man den Saft trinken, aber pur? Und warum trinken dann auf einmal im Flugzeug ganze Sitzreihen Tomatensaft?

Mein jüngster Flug führte mich nach Mallorca (und zurück). Ganze Sitzreihen vor und nach mir orderten von der Stewardess Tomatensaft. Und ich hatte die Augen geschlossen und lauschte den Bestellungen meiner Umgebung. Und natürlich kam der ewig schreckliche Satz: „Mit Salz und Pfeffer?“

Tomatensaft: Gleich kommt das Luftloch?

Tomatensaft: Gleich kommt das Luftloch?

Leute, die das ganz Jahr keinen Tomatensaft anrühren würden, verwandeln sich im Flugzeug zu Tomatensaft-Junkies? Mit Salz und Pfeffer? Dazu gibt es dann ein Stäbchen zum Umrühren und zwei Servietten. Letztere braucht man, um den Saft wieder von der Klamotte aufzusaugen, weil das Flugzeug gerade mal wieder in ein Luftloch sackt. Just in den Moment, wo das volle Plastikglas ergriffen wird, sackt der Flieger weg und der blutrote Tomatensaft spritzt heraus. Mit Salz und Pfeffer? – Na gut, dass Salz kann ich nehmen, um die Flecken aus dem Stoff herauszubekommen.

Also warum Tomatensaft im Flugzeug mit Salz & Pfeffer? Die Physik sagt: Im Flugzeug herrscht ein niedriger Luftdruck und damit steigt die Geruchs- und Geschmacksschwelle. Dazu braucht es Salz und Pfeffer, denn die werden bis zu 30 Prozent weniger intensiv geschmeckt. Die Wahrnehmung von Tomatensaft bleibt stabil und somit muss kräftig Salz rein. Tomatensaft wird bei einem normalen Außendruck geschmacklich deutlich schlechter bewertet als bei Niederdruck im Flugzeug. Das ergab eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik in Zusammenarbeit mit der Lufthansa. Mit Salz und Pfeffer?

Sicherer Stand für den Tomatensaft.

Sicherer Stand für den Tomatensaft.

Mallorca: Auswanderer für Malle gesucht

3. Juni 2013

Wenn ich in TV-Formate wie „Goodbye Deutschland“, „Auswanderer“ oder ähnlichen Schrott hineinzappe, ist für mich immer Fremdschämen angesagt. Am liebsten mag ich dann so Episoden, wenn jemand ins Ausland auswandert und feststellt, dass dort eine fremde Sprache gesprochen wird, Ja, gebt mir mehr davon. Es gibt also Leute, die noch blöder sind als ich.

Wer Lust hat, in der Ferne einen Laden aufzumachen, dem empfehle ich Mallorca. Bei meinem jüngsten Besuch auf der spanischen Insel, die irgendwie ein deutsches Bundesland zu sein scheint, habe ich zahlreiche freie Lokalitäten gesehen. Wer ein Herz hat und wenig Verstand, der sollte zugreifen. Die spanische Wirtschaftskrise gilt es nicht zu beachten, aber ein naives Grundvertrauen wie „im doofen Deutschland bringe ich eh zu nichts, da muss es auf Malle klappen“ wäre nötig.

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Da wäre einmal ein Kellerloch. Da kann man ne prima Disco eröffnen. Unter der Erde hört man den Krach nicht und es ist sicherlich saucool, in Malle eine Hüpf- und Anmachbude aufzumachen. Vor allem in einem Gebiet in dem lauter Rentner und Familien mit Kinder urlauben. Ich stell mir so ein spanisches Studio54 vor. Im Moment verkaufen ein paar Frauen billigen Schmuck vor dem Eingang, illegal versteht sich. Wer sollte sie denn verscheuchen, außer der künftige Mieter der Disco.

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Und dann hätte ich noch einen coolen Laden im Angebot. Der steht schon über ein Jahr leer. Da muss unbedingt noch ein Shop mit Hippie-Klamotten rein oder Strandbedarf wie Luftmatratzen oder Ansichtskarten. Vielleicht sollte ich mich als Immobilien-Verchecker selbstständig machen? Und wenn TV-Sender nach neuen Locations suchen: Ich bin euer Mann.

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Mallorca: Deutscher Künstler Jochen Maiwald

20. März 2013

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Die ITB ist zu Ende und weiterhin fest steht: Mallorca bleibt die Lieblingsinsel der Deutschen. Im vergangenen Jahr besuchte ich die Insel nach einem Tipp eines Kollegen. Nicht Ballermann stand auf dem Programm, sondern Erholung. Und als  Menschenfreund suchte ich immer wieder interessanten Originalen – dabei traf ich auf Jochen Maiwald.

Maiwald wurde 1953 in Wolfenbüttel geboren. Seit 1989 lebt und arbeitet er auf Mallorca. Im Moment ist sein Atelier und seine Galerie in Santanyi. Im Mittelpunkt des Ortes stellt er seine Gemälde im Atelier art5 in der Nähe der zentrale Kirche aus. Mittwochs und Samstags ist das Atelier von 10 bis 13:30 Uhr geöffnet – zu diesen Zeiten findet der Markt in Santanyi und die Chance auf Touristen und auf Käufer ist hoch.

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„Mit meiner Kunst symbolisiere ich die Schönheit und Reinheit der Natur und des Lebens“, sagt Jochen Maiwald. „Es ist Kunst für diejenigen, die in der Einfachheit das Glücklichsein erkennen, und mit positiven Gefühlen die kleinen Wunder der Welt neu entdecken wollen.“ Klingt ein wenig esoterisch, aber ein paar Sachen haben mir gut gefallen. Vor allem die Variationen mit Fischen und Schafen haben es mir angetan. Sein wichtigstes Bild ist sicherlich United. Es stellt einen großen Fisch dar, der aus 500 kleinen Einzelfischen besteht. Es zeigt die Energie, wenn etwas sich zu einem großen Ganzen vereinigt. Jochen Maiwald schreibt dazu auf seiner Website: „Das Symbol des Fisches, der Assoziationen zum Wasser, dem Element des Lebens hervorruft, aber auch als urchristliches Bild bekannt ist, taucht immer wieder in unterschiedlichsten Formen auf.“ Bei meinem nächsten Besuch auf der spanischen Insel werde ich sicher wieder vorbeischauen.

Kunst1

 

Urlaub auf Mallorca 1: So macht man richtig Crepes

25. Juni 2012

In dem kleinen Städtchen Santanyí auf Mallorca findet MIttwoch und Samstag immer der Wochenmarkt statt. Neben Obst und Gemüse aus spanischer Produktion bietet Händler aus Schwarzafrika „Markenprodukte“ wie Louis Vuitton-Taschen oder Rolex-Uhren an. Schlendern über den Markt macht Spaß, bis der kleine Hunger kommt. Und trotz Hitze von 27 Grad Celsius hat man Lust auf eine Crepe.

Sonnenbrillen kann Frau nie genug haben.

Sonnenbrillen kann Frau nie genug haben.

Und natürlich befindet sich auf dem Markt in Santanyí auch ein Crepe-Stand. Hier ließ sich die Herstellung eines französischen Pfannkuchens wunderbar beobachten. Der Spanier hinter der heißen Platte schien ein Profi zu sein und braucht rund 2 Minuten für eine Schoko-Crepe. Dabei zeigt er wunderbar alle Schritte und Werkzeuge, die es für eine optimale Crepe braucht. Es schien kein Wochenend-Crepier zu sein. Professionell setzt er sein Werkzeug ein und lässt sich bei seiner Arbeit nicht aus der Ruhe bringen. Es ist eine Wohltat ihm zu zuschauen. Der Crepe-Stand, die Crepe für 3 Euro, war ein Hort der Ruhe im hektischen Markttreiben. Und: Die Crepe hat wunderbar geschmeckt.