Viele Restaurants haben am Nachmittag geschlossen und als Gast muss ich entweder zur Mittagszeit oder am Abend erscheinen, um ein köstliches Mahl serviert zu bekommen. Und ich schreibe nicht von Fastfood-Läden oder Döner-Buden, sondern von schmackhaften, guten Essen. Diese Lücke schließt der Gasthof Heinzinger in Rottbach im Landkreis Fürstenfeldbruck von Mittwoch bis Samstag zwischen 14 Uhr und 17 Uhr.
Meine Tochter und ich haben es ausprobiert, denn unsere Arbeitspausen im Homeoffice war erst um 14:30 Uhr und wir beide hatten keine große Lust zu kochen, bevor es mit den Meetings und Seminaren am frühen Abend weitergeht. Also auf nach Rottbach und wie immer waren wir von der Küche von Denis Kleinknecht begeistert.
Es gab für uns ein Almschnitzel, ein saftiges, zartes Schnitzel vom Strohschwein mit einer Gewürzbrot-Bergkäse-Speck-Panade und Pommes.
Und wir hatten eine besondere Ehre, denn statt dem selbstgerechten Tomatenketchup durften wir als eine der ersten Gäste eine neue Kreation testen: Eine Zwetschen-Barbeque-Souce mit Räuber-Kneißl-Bier. Zum Niederknien kann ich nur sagen, erst ein süßer Geschmack und nach ein paar Sekunden der würzige Biergeschmack im Abgang.
Das Räuber-Kneißl-Bier kommt aus der Brauerei Maisach, die vor kurzem von Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, Inhaber der Kühbacher Brauerei, übernommen wurde.
Es war ein schönes Stück Arbeit und aus meiner Sicht kann sich das Ergebnis sehen lassen. Nun wurde der Imagefilm der Bürgerenergie Maisacher Land auf der Generalversammlung der Genossenschaft erstmals vorgestellt. Der Applaus war sehr ermutigend und nun wird das Video Zug um Zug auf den Kanälen der Genossenschaft verbreitet und bei Veranstaltungen eingesetzt. Hier das Video.
Und hier die Präsentation des Videos bei der Premiere.
Die Bürgerenergie Maisacher Land ist eine Genossenschaft, die die Energiewende in unserer Gemeinde Maisach im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck. In der Genossenschaft Bürgerenergie Maisacher Land haben sich Gemeindemitglieder zusammengeschlossen, um vor Ort nachhaltige Energie zu organisieren, zu erzeugen und zu nutzen. Die Energiewende gelingt am besten vor Ort in der Gemeinde und gemeinsam. Unabhängig, transparent, in demokratischer Teilhabe und mit einer rentablen Beteiligung treibt die Genossenschaft erneuerbare Energie voran und hält die Wertschöpfung in der Gemeinde. Ziel ist der Ausbau der regenerativen und unabhängigen Energieversorgung vor Ort in der Gemeinde Maisach.
Ich darf die Bürgerenergie bei der Kommunikation unterstützen und habe auch an dem Film mitgewirkt, Ideen eingebracht, mitgedreht und den Film nach Absprache mit der Kommunikationsbeauftragten der Genossenschaft geschnitten. Es war ein gutes Stück Arbeit, um den Film durch die ehrenamtliche Arbeit der Genossenschaftsmitglieder zu stemmen. Ziel war es, bei der Generalversammlung den Imagefilm zu präsentieren und das haben wir gemeinsam geschafft. Hier habe ich im Vorfeld ein Making of der Dreharbeiten gemacht.
Wie es natürlich so bei einem Projekt sein muss, wurde das Skript immer wieder umgeworfen, verworfen, verbessert und es wurde gemeinsam darum gerungen. Wie es bei solchen Projekten üblich ist, wurde der finale Schnitt erst am Tag der Präsentation fertig. Bei der eigentlichen Endabnahme gab es noch Korrekturen und auch die Schreibweise der Namen in den Bauchbinden wurde nochmal überarbeitet.
Per Wetransfer wurden die Daten hin und her geschickt, wenn der Rechner mit dem Rendern des Films fertig war. Die Kommunikation in der Gruppe lief über Signal als sicheren Messenger. Bei den Genossenschaftsmitglieder alles in ihrer ehrenamtlichen Freizeit. Im Mai fand ein Großteil der Dreharbeiten statt. Ich drehte ein kleines Making-off vor dem Wasserwerk der Gemeinde. Ich finde, dass Video unterstreicht sehr gut die Kollegialität untereinander.
Die ganze Sache zeigt, was man stemmen kann, wenn alle Hand in Hand arbeiten und an einen Strang ziehen. Und das alles für einen sehr guten Zweck, der Energiewende in einer kleinen Gemeinde.
Nachdem ich wohl nicht zur Zielgruppe des vor kurzem in Fürstenfeldbruck eröffneten 24-Stunden Automaten-Kiosk/Supermarkt gehöre, machte ich mich spontan am Sonntag auf die Suche nach Verkaufsautomaten in der Gegend um meine Wohnortgemeinde Maisach. Die Suche war rein subjektiv und sicherlich habe ich den einen oder anderen Automaten vergessen. Vielleicht wäre es eine Aufgabe eines Wirtschaftsverbandes, ein aktualisiertes Verzeichnis solcher Automaten aufzustellen und zu pflegen.
Einkaufen am Sonntag am Automat Meine einzige Anforderung bei meiner Reise durch Stadt und Land war nur, dass ich Grundnahrungsmittel an einem Sonntag bekomme, wenn der traditionelle Einzelhandel geschlossen hat. Und eine Tanke wollte ich auch nicht ansteuern. Und siehe da: Ich kann mich am Sonntag von Eier, Kartoffeln, Nudeln, Wurst, Käse, Milch und sogar Eis ernähren. Fehlanzeige war Brot.
Barzahlung Festgestellt habe ich auch, dass bei den meisten Automaten nur Bares wohl Wahres ist. Eine Quittung habe ich nicht bekommen. Ich muss das Vertrauen haben, dass die Betreiber die Einnahmen versteuern. Und in manchen Hütten haben die Betreiber ein Vertrauen in ihre Kunden und haben eine offene Kasse. Allerdings: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Bei den allermeisten Verkaufshütten sind Kameras installiert, in die ich auch fröhlich reingewunken habe. Hinweisschilder auf die Kameras habe ich anders als in dem Fürstenfeldbrucker Automatensupermarkt immer gesehen. Ich hoffe schwer, dass Diebstähle von Geld oder Ware sofort zur Anzeige gebracht werden.
Kartenzahlung Mangelware Als digitaler Mensch, der in der Regel kein Bargeld dabei hat (außer auf dieser Tour), war ich enttäuscht, dass ich nur in Oberschweinbach mit Karte und Uhr bezahlen konnte. Hier war ein SumpUp-Bezahlgerät installiert, das ich auch selbst für Messen und Verkaufsshows nutze. Sonst wurde immer Bargeld verlangt.
Bei einigen Anbietern öffnen sich die Automatenfächer erst, wenn das entsprechende Bargeld eingeworfen wurde, bei anderen Anbietern steht die Ware schön drapiert herum und der Kunde muss mit dem manchmal vorhandenen Taschenrechner seine Bezahlsumme selbst ausrechnen und das Geld in eine Kasse einwerfen. Wenn kein Taschenrechner da ist, hilft Kopfrechnen oder die App am Smartphone. Zeitweise gab es auch Wechselautomaten in dem Scheine in Münzen gewechselt werden.
Qualitätsware Bei der Qualität kann ich absolut nicht meckern. Die Waren stammten meist von Bauernhöfen oder regionalen Lieferanten. Die Preise sind selbstverständlich höher als im Supermarkt, aber hier wird ja grundsätzlich anders kalkuliert. Und ich habe auch keine klassischen Angebote oder Preisaktionen entdeckt. Bei meinem Streifzug habe ich frische Milch, Eier, gekochte Eier, Wurst, Honig, Kartoffeln, Zwiebeln, Camembert und Butter eingekauft.
Bei meinem Streifzug habe ich immer bei den Automaten oder Verkaufshütten Kundinnen und Kunden angetroffen, die sich auch mit Lebensmittel eindeckten. Beim kurzen Ratsch zeigte sich, dass die Verkaufsstellen von der Gemeinschaft angenommen werden und dort auch bewusst eingekauft wird. Wir sprechen jetzt nicht vom großen Wochenendeinkauf, sondern noch den klassischen Grundnahrungsmitteln.
Öffnungszeiten Die Verkaufshütten haben nicht rund um die Uhr geöffnet. Hier sind die Öffnungszeiten in Aich aber bis 18 Uhr im Winter und in Oberschweinbach bis 22 Uhr, abgeschlossen wird hier mit einem modernen Nuki-Funksystem. Die freistehenden Automaten sind freilich rund um die Uhr geöffnet.
Meine Einkaufstour Meine subjektive Einkaufstour machte Stopp an folgenden Stationen. Ich habe die angebotenen Waren aus dem Gedächtnis aufgeführt. Es sind meist noch mehr Waren vorhanden.
In der Vergangenheit gab es mit Raclette eine Silvestertradition in unserer Familie, die zum Jahreswechsel 2023/24 unbedingt mal gebrochen werden musste. Drei Familienmitglieder entschieden sich, das Silvestermenü bei Denis Kleinknecht im Gasthof Heinzinger in Rottbach zu buchen.
Wir genießen die hochwertige Küche des Küchenchefs und seines Teams und ich genieße die Gespräche mit Denis Kleinknecht, die mir immer neue Horizonte eröffnen.
Voller Respekt und Erinnerung widmete Denis Kleinknecht sein Silvestermenü dem gerade verstorbenen Godfather of Essig Marc Boehringer. Viele der Gänge waren mit den Stuttgarter Sphärenklangen von Marc Boehringer angerichtet. Eine schöne Geste der Freundschaft und des Respekts. Ich habe über diesen großartigen, inspirierenden Meister aus Stuttgart auch gebloggt.
Denis Kleinkecht hat im Jahr 2023 zahlreiche Preise und Auszeichnungen von der Fachwelt erhalten, aber der Mann ist auf dem Boden geblieben. Natürlich kommen 2024 neue Herausforderungen auf das Wirtschaftsunternehmen Gasthof Heinzinger zu: Neben Inflation, Energiepreis und allgemeiner Preissteigerung fällt ab 2024 die reduzierte Mehrwertsteuer für die Gastronomen bundesweit weg. Bei der hervorragenden Qualität der Speisen und des Service wird nicht geschraubt und daher braucht ein konsequentes Weiterentwickeln des Betriebs. So freue ich mich auch auf 2024 auf Kochkurse, Küchenpartys und die 4 Hand Dinners. So kommt dieses Jahr Sandra Hofer nach Rottbach. Deutschlands jüngste Küchenmeisterin und Küchenchefin des Bistro im Alexander Hermann Posthotel kocht zusammen mit dem Patron des Gasthof Heinzinger ein 6 – Gänge Gourmet-Menü. Mehr Infos im Store. Ich rang ihm das Versprechen ab, dass er 2024 sein Kochbuch auf den Markt bringt, auf das ich sehr gespannt bin.
Aber jetzt zum Silvestermenü. Nach einem Gruß aus der Küche ging es los.
Seit diesem Jahr besteht in meiner Wohngemeinde Maisach das Sixtyfour, ein Ort des Wohlfühlens. Das Bistro geht in die Weihnachtspause und ich nutzte die Gelegenheit mit Ruby Flügel ein kleines Gespräch über die Erfahrungen zu führen.
Ihr Mann Uwe hat sich seinen Traum mit diesem Bistro erfüllt, darf aber aus baurechtlichen Gründen (vorerst) keine Bar daraus machen. So ist man gezwungen, um 22 Uhr zu schließen, obwohl dann erst der Betrieb richtig losgehen würde. Alt und jung strömen in die Location in der Zentrumspassage, wobei der Name mehr verspricht als er hält. Ich nehme es mit Humor.
Es ist bei uns der einzige Ort der Cocktails zubereitet und ich trinke im Grunde nur den Long Island Iced Tea. Long Island Ice Tea ist ein Cocktail und beinhaltet zu gleichen Teilen Rum, Wodka, Tequila, Gin, Orangenlikör, zu anderthalb Teilen Zuckersirup und Limettensaft und wird mit Cola aufgefüllt. Obwohl es der Name vermuten lässt, ist kein Eistee enthalten. Der Cocktail wird gerührt und nicht geschüttelt. Eigentlich bin ich ein absoluter Fan des White Russian, aber den gibt es im Sixtyfour (noch) nicht auf der Karte. White Russian ist ein Cocktail aus Wodka, Kaffeelikör und Sahne oder Milch. Ich mag die Version mit Sahne lieber. Wegen seiner süßen und cremigen Bestandteile zählt der Shortdrink zu den After-Dinner-Drinks. Die Variante ohne Sahne und Milch heißt Black Russian.
Im Sommer war ich regelmäßig Gast. In den kälteren Monaten war ich oft auf Reisen und hatte kaum Zeit vorbeizuschauen und einen netten Abend zu genießen. So eine Location hat bei uns einfach gefehlt und die Betreiber wollen 2024 weiter durchstarten. Es ist eine harte Zeit für die Branche und 2024 wird es bei der anstehenden Erhöhung der Mehrwertsteuer nicht unbedingt besser. Daher sind gute Konzepte gefragt und ich bin gespannt, was das Sixtyfour vorhat. Ich freue mich auf jeden Fall, dass ich einen Ort gefunden habe, wo ich abends mal vorbeischauen und einen Cocktail schlürfen kann. Danke dafür.
Bei uns im Dorf hat es gebrannt, richtig gebrannt. Die Rauchsäule war weit über die Ortschaft Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck zu sehen.
Die Scheune eines leerstehenden Bauernhofes im Zentrum der Gemeinde gegenüber des gut besuchten Edeka-Supermaktes ist aus noch unbekannten Gründen in Brand geraten. Das Gebäude stand schon einige Jahre leer. Ob Personen zu schaden kamen, ist bislang unbekannt. Die Freiwillige Feuerwehr Maisach und umliegende Feuerwehren bekämpfen den umfangreichen Brand. Die Ortsdurchfahrt musste gesperrt werden. Die Feuerwehr rief die Bevölkerung auf, aufgrund der starken Rauchentwicklung die Fenster zu schließen. Der Brandgeruch war auch bei einem Kilometer Entfernung zu bemerken.
Zwei Drehleitern wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt. Die Feuerwehr Maisach hatte erst im vergangenen Jahr eine neue Drehleiter angeschafft, die sich jetzt bewehrt hat. Die Leiter ist seit November 2022 im Einsatz. Es rückte ein Großaufgebot an Blaulichtkräften ins Ortzentrum an, um den Brand in den Griff zu bekommen und ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Es kamen zum Einsatz die Freiwilligen Feuerwehren aus Maisach und den umliegenden Gemeinden/Städten Gernlinden, Überacker, Germerswang, Rottbach, Esting, Germering, Gröbenzell und Fürstenfeldbruck und die Kreisbrandinspektion sowie der Rettungsdienst und die Polizeikräften.
Aus der Maisacher Festwoche ist dieses Jahr der Maisacher Sommer geworden. Ein klassisches Volksfest auf dem Dorf in Oberbayern und es gibt hier so viele kleine und große Geschichten zu erzählen. Leider durfte ich nicht als offizieller Volksfestreporter unterwegs sein, das hat mich aber nicht abgehalten, einige Male das Fest im Landkreis Fürstenfeldbruck zu besuchen.
Nachdem es im vergangenen Jahr das eine und andere Problem gab – so musste Bürgermeister Hans Seidl selbst bedienen und verschaffte mir mit einem Foto von ihm bayernweite Reichweite im Sommerloch, wurde vieles geändert und optimiert. Wenn es dieses Jahr in die Hose geht, wird es auf absehbare Zeit kein Volksfest in Maisach geben. Mein völlig subjektiver Eindruck von außen: Der Bierumsatz des Festbiers der Maisacher Brauerei passte – ich hab mich auch redlich bemüht. Aber die genauen Zahlen kenn ich natürlich als Außenstehender nicht.
Einige Schauspieler wie das Kettenkarussell blieben weg, Klassiker wie die Kartoffelhütte, Spicker und Süßigkeiten mit gebrannten Mandeln sind Maisach treu geblieben.
Neu war ein Weißbierkarussell – der Ausschank drehte sich langsam und hatte man zuviel Gerstensaft, dann konnte das Auf- und Absteigen vom Karussell zum Problem werden – hab ich für Sie getestet.
Wirklich begeistert hat mich Robert Toni Gross mit seinen Steckerlfisch. Der Gröbenzeller war mit seinem Zelt und seinem Fischerboot direkt neben dem Festzelt postiert und bot seine exzellenten Fische an. Der Gröbenzeller ist eine Berühmtheit im Landkreis und darüber hinaus. Ich habe zum ersten Mal seine Fische probiert und bin schlagartig Fan geworden. Und was mich besonders als Geschichtenerzähler freut: Toni Gross hat eine Geschichte zu erzählen. Er hat schon als kleiner Bub bei der Fischbraterei seines Papas mitgearbeitet und nach einer Lehre ist er ins Geschäft eingestiegen.
Die irischen Steckerlfische haben eine ganz andere Fleischqualität als heimische Fisch und mit seinem renovierten Steckerfischgrillboot ist er als Marke unverkennbar. Auch das Grillen der Fische hat er optimiert, in einem 45 Grad Winkel grillt sie über der Buchenholzkohle. Beim Filetieren kann er überprüfen, ob der Fisch speisefertig ist, wenn er den Stab herauszieht. Das ist ein Pluspunkt gegenüber anderen Steckerlfischern. Dazu gibt es ein Fischgewürz aus zwölf verschiedenen Zutaten, das der Vater entwickelt hat und ein Familiengeheimnis ist. Künftig hab ich die Website im Auge, wenn ich mal wieder Lust auf Steckerlfisch hab. Bestellungen auch telefonisch oder über die Website.
Das Festzelt ist dieses Jahr an den Seiten offen, was frische Luft bringt und Durchzug bei der Sommerhitze garantiert. Die Bedienungen sind professionell und auf Zack. Neu war ein Biergarten mit Baumpatenschaft, tolle Idee, die mit einem Flyer zudem erklärt wurde.
Und weil das Festzelt schon so in der Gegend herumsteht, wurde und wird es für politische Veranstaltungen genutzt. Vor dem Maisacher Sommer sprach Ministerpräsident Markus Söder und nach dem Maisacher Sommer wird Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sprechen – in Bayern ist schließlich Wahlkampf. Leute, geht demokratisch wählen.
Natürlich bin ich an der Welt- und Nationalgeschichte interessiert und verfolge sie mit großer Aufmerksamkeit. Aber Geschichte findet auch im Kleinen vor der Haustüre statt. Bei uns in der Gemeinde Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck gibt es einen losen Zusammenschluss von geschichtsinteressierten Bürgern zu einem Arbeitskreis Geschichte.
Zwar haben wir in unserem oberbayerischen Dorf nicht Könige und Kaiser, Schlösser und Burgen, aber wer genau hinschaut, findet immer wieder schöne Geschichten. Und als Geschichtenerzähler bin ich sehr angetan, was dieser Arbeitskreis auf die Beine stellt – er gibt sogar regelmäßig eine Publikationsreihe meisaha – Hefte zur Gemeindegeschichte.
Aus dieser Reihe gab es vom Arbeitskreis jetzt eine Lesung im Gemeindeteil Gernlinden, die regen Zuspruch bei den Bürgern fand. Kulturreferent Stefan Pfannes und das Team des Arbeitskreises trugen auszugsweise Texte vor, die von der Geschichte der Gemeinde handelten. Spontan fielen mir auch ein paar Geschichten ein, die ich in den Arbeitskreis einbringen möchte. Ich hab Lust auf Geschichte.
Es gab viele Geschichten zu hören: Darunter waren Ausgrabungen in Gernlinden, der Schwarzbau bei der Errichtung der Maisacher Kirche, die dramatische Situation der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg, auch die Wirtschaftsgeschichte wurde beleuchtet am Beispiel vom Autohaus Walther samt Tankstelle. Hier war der erste Tankautomat der Gemeinde zu finden, der allerdings nur 5 D-Mark-Stücke annahm. Der Liter Benzin kostete damals aber auch nur 47 Pfennige.
Persönlich sprach mich die Berichte von Elfriede Böttcher an. Sie berichtete in ihrem Artikel „Ingeborg Ackermann zum 100. Geburtstag“ wie es dazu kam, dass nach der unter dem Pseudonym Teda Bork bekannten Schriftstellerin aus Maisach aus den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Straße benannt wurde. Ich muss zugeben, dass ich zuerst die Verfilmung des Im Namen einer Mutter von Erich Engels von 1960 kannte und später ein paar Erzählungen in die Finger bekam. Das Buch und der Film berührten mich. Eine junge Witwe erschießt den Mörder ihrer kleinen Tochter, weil das Gericht den Sexualtäter, der bereits zwei Kinder umgebracht hat, als Geisteskranken für unzurechnungsfähig erklären musste; sie selbst erhält mildernde Umstände wegen Totschlags im Affekt.
Der Abend machte mir Lust auf mehr Geschichte und mehr Geschichten. Es ist schön, wenn sich Bürger für so ein Thema engagieren.
Was als spontane Idee begann, wurde jetzt fortgesetzt und nimmt wohl künftig einen festen Bestandteil meiner kulinarischen Highlights ein: Die Rottbacher Küchenparty
Entstanden ist die Idee, hochwertige Speisen frisch zubereitet nicht nur am Tisch zu genießen, sondern an dem Ort an dem sie entstehen: In der Küche. Gastronom und innovativer Koch Denis Kleinknecht vom Gasthof Heinzinger in Rottbach im Landkreis Fürstenfeldbruck lud zur ersten Rottbacher Küchenparty anlässlich seines Geburtstages ein. Viele Gourmetlieberhaber kamen und feierten bei erlesenen Speisen und Weinen. In der modernen Küche konnten die Gäste Denis und seinem Team über die Schulter schauen. 16 Gänge 16 Weine standen bei der ersten Küchenparty auf dem Programm.
Jetzt kam es zur zweiten Rottbacher Küchenparty wiederum mit 16 Gängen und dieses Mal 10 Weinen. Aufgrund der schlechten Wetterlage mit massiven Schneeeinbruch mussten leider ein paar Gäste absagen, die Stimmung im Gasthof Heinzinger war aber dennoch großartig. Die Kombination aus Essen, Wein und Gesprächen sowie Erläuterungen von Küchenchef Dennis Kleinknecht waren ein Erlebnis. Kleinknecht schraubt weiter an seinem Konzept der Küchenparty und optimiert. Zu vorgerückter Stunde wurden gleich ein paar neue Ideen ausgebrütet und ausprobiert.
Das Team in Küche und Service greift wunderbar ineinander und als Gast fühle ich mich absolut wie zu Hause (nur die Hose bleibt an – so der Standardwitz aus dem Hause Kleinknecht).
Die nächste Küchenparty soll im April stattfinden, hoffentlich bei gutem Wetter, so dass auch der Hof miteinbezogen werden kann. Bis es soweit ist, steht sicherlich der eine oder andere Besuch beim Heinzinger an. Es gibt auch wunderbare Kochkurse. Probiert es aus, es lohnt sich auf alle Fälle.
Vergangene Woche verstarb überraschend Alberto, der Besitzer unserer Eisdiele in Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck. Ich hatte einen persönlichen Nachruf zu Alberto verfasst, weil es mir wichtig war. Inzwischen hat mir Albertos Schwester ein Foto von seinem Grab geschickt.
Alberto war so enorm bedeutend für unsere Gemeinde, denn er betrieb seit 26 Jahren zusammen mit seiner Frau Romina und seinen Kindern eine Eisdiele als einen wichtigen Ort der Kommunikation und er engagierte sich für seine zweite bayerische Heimat. Die Kinder – und nicht nur sie – liebten sein handgemachtes Eis. Zwei, drei Generationen pilgerten zu ihm und bestellten sich ihre Lieblingssorte und jeder hat seine persönliche Geschichte von Alberto.
Wie groß der Verlust ist, zeigt sich an den zahlreichen Kerzen und Blumen, die vor der Eisdiele in den vergangenen Tagen aufgestellt wurden. Täglich werden es mehr. Es ist nicht der Buckingham Palast, sondern nur eine einfache italienische Eisdiele, vor der die Maisacher Blumen, Kerzen und Umschläge zum Gedenken an Alberto niederlegten. So sehen wir, wie sehr er uns fehlt.
Daher haben der Kirchenchor, meine Frau und ich uns gemeinsam zwei Aktionen ausgedacht und privat organisiert: Zum einen gibt es am Sonntag, 6. November um 10:30 Uhr in der Kirche St. Vitus vom Kirchenchor einen Gedenkgottesdienst für Alberto.
Zum anderen legen wir ein Kondolenzbuch um 10 Uhr in der evangelischen Kirche in Maisach, dann um 10:15 Uhr in der katholischen Kirche in Maisach und nach dem Gottesdienst im Café Dafner neben der Eisdiele aus. Es ist bei uns in Maisach Marktsonntag und das Café hat den ganzen Sonntag geöffnet, so dass sich Maisacher in dieses Kondolenzbuch eintragen können. Danke an Familie Dafner, die spontan zugesagt hat. Wir alle finden es eine schöne Geste und wir hoffen, es stößt auf große Resonanz und Unterstützung. Wir werden dieses Buch dann nach Italien zu Albertos Familie schicken.
Also zusammengefasst: Sonntag, 6. November 2022 10 Uhr Kondolenzbuch, evangelische Kirche Maisach 10:15 Uhr Kondolenzbuch, katholische Kirche St. Vitus Maisach 10:30 Uhr Gottesdienst für Alberto, katholische Kirche St, Vitus Maisach Ab 11:30 Uhr Kondolenzbuch im Café Dafner beim Marktsonntag