Posts Tagged ‘Käse’

Subjektiver Einkaufsbummel bei Automaten am Sonntag

10. März 2024

Nachdem ich wohl nicht zur Zielgruppe des vor kurzem in Fürstenfeldbruck eröffneten 24-Stunden Automaten-Kiosk/Supermarkt gehöre, machte ich mich spontan am Sonntag auf die Suche nach Verkaufsautomaten in der Gegend um meine Wohnortgemeinde Maisach. Die Suche war rein subjektiv und sicherlich habe ich den einen oder anderen Automaten vergessen. Vielleicht wäre es eine Aufgabe eines Wirtschaftsverbandes, ein aktualisiertes Verzeichnis solcher Automaten aufzustellen und zu pflegen.

Einkaufen am Sonntag am Automat
Meine einzige Anforderung bei meiner Reise durch Stadt und Land war nur, dass ich Grundnahrungsmittel an einem Sonntag bekomme, wenn der traditionelle Einzelhandel geschlossen hat. Und eine Tanke wollte ich auch nicht ansteuern. Und siehe da: Ich kann mich am Sonntag von Eier, Kartoffeln, Nudeln, Wurst, Käse, Milch und sogar Eis ernähren. Fehlanzeige war Brot.

Barzahlung
Festgestellt habe ich auch, dass bei den meisten Automaten nur Bares wohl Wahres ist. Eine Quittung habe ich nicht bekommen. Ich muss das Vertrauen haben, dass die Betreiber die Einnahmen versteuern. Und in manchen Hütten haben die Betreiber ein Vertrauen in ihre Kunden und haben eine offene Kasse. Allerdings: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Bei den allermeisten Verkaufshütten sind Kameras installiert, in die ich auch fröhlich reingewunken habe. Hinweisschilder auf die Kameras habe ich anders als in dem Fürstenfeldbrucker Automatensupermarkt immer gesehen. Ich hoffe schwer, dass Diebstähle von Geld oder Ware sofort zur Anzeige gebracht werden.

Kartenzahlung Mangelware
Als digitaler Mensch, der in der Regel kein Bargeld dabei hat (außer auf dieser Tour), war ich enttäuscht, dass ich nur in Oberschweinbach mit Karte und Uhr bezahlen konnte. Hier war ein SumpUp-Bezahlgerät installiert, das ich auch selbst für Messen und Verkaufsshows nutze. Sonst wurde immer Bargeld verlangt.

Bei einigen Anbietern öffnen sich die Automatenfächer erst, wenn das entsprechende Bargeld eingeworfen wurde, bei anderen Anbietern steht die Ware schön drapiert herum und der Kunde muss mit dem manchmal vorhandenen Taschenrechner seine Bezahlsumme selbst ausrechnen und das Geld in eine Kasse einwerfen. Wenn kein Taschenrechner da ist, hilft Kopfrechnen oder die App am Smartphone. Zeitweise gab es auch Wechselautomaten in dem Scheine in Münzen gewechselt werden.

Qualitätsware
Bei der Qualität kann ich absolut nicht meckern. Die Waren stammten meist von Bauernhöfen oder regionalen Lieferanten. Die Preise sind selbstverständlich höher als im Supermarkt, aber hier wird ja grundsätzlich anders kalkuliert. Und ich habe auch keine klassischen Angebote oder Preisaktionen entdeckt. Bei meinem Streifzug habe ich frische Milch, Eier, gekochte Eier, Wurst, Honig, Kartoffeln, Zwiebeln, Camembert und Butter eingekauft.

Bei meinem Streifzug habe ich immer bei den Automaten oder Verkaufshütten Kundinnen und Kunden angetroffen, die sich auch mit Lebensmittel eindeckten. Beim kurzen Ratsch zeigte sich, dass die Verkaufsstellen von der Gemeinschaft angenommen werden und dort auch bewusst eingekauft wird. Wir sprechen jetzt nicht vom großen Wochenendeinkauf, sondern noch den klassischen Grundnahrungsmitteln.

Öffnungszeiten
Die Verkaufshütten haben nicht rund um die Uhr geöffnet. Hier sind die Öffnungszeiten in Aich aber bis 18 Uhr im Winter und in Oberschweinbach bis 22 Uhr, abgeschlossen wird hier mit einem modernen Nuki-Funksystem. Die freistehenden Automaten sind freilich rund um die Uhr geöffnet.

Meine Einkaufstour
Meine subjektive Einkaufstour machte Stopp an folgenden Stationen. Ich habe die angebotenen Waren aus dem Gedächtnis aufgeführt. Es sind meist noch mehr Waren vorhanden.

Aich: Aicher Milchhäusl: u.a. Eier, Eierlikör, Eis, Käse, Essiggurken, Honig, Joghurt,Mehl, Karotten, Kartoffeln, Milch, Nudeln, Suppenhühner (gefroren), Wurstwaren, Zwiebeln, Dorfstraße 4 Aich

Kuchenried, Hofautomat Heitmeir, Eier, Honig, Hühnersuppe, Kaffee, Kartoffel, Mehl, Nudeln, Rapsöl

Maisach: Wurst- und Fleischautomat Widmann, Wurstwaren, Überackerstraße Maisach bei Auto Walter

Maisach: Kartoffel Hüttn, Eier, Heu, Kartoffel

Maisach: Schlammerl Hof, Eier, Fertiggerichte im Glas, Honig, Kuchen im Glas, Nudeln,

Malching: Dinkelhof, Eier, Mehl, Nudeln,

Malching: Brennholz

Mammendorf, Wurst- und Fleischautomat Jais 24, Automat soll wieder im Frühjahr kommen

Neulindach: Eierautomat Neumair mit u.a. Eier, Honig, Kartoffeln, Marmelade, Zwiebeln, Lindach 3

Oberschweinbach, Neheiders Milchhäusl, Antipasti, Blaukraut, Butter, Eier, Essiggurken, Feta, Joghurt, Käse, Kartoffeln, Mehl, Milch, Rapsöl, Zwiebel,

Eindrücke von der Internationalen Handwerksmesse IHM

2. März 2024

Für mich ist ein Besuch der Internationalen Handwerksmesse IHM in München auch immer eine Reise in die Vergangenheit. Ich war einstmals Pressereferent der Handwerkskammer für München und Oberbayern und arbeite heute noch immer mit großer Freude für verschiedene Handwerksorganisationen und Betriebe.

Die Eröffnung der IHM ist immer ein Ereignis, wenn dort lässt sich immer auch die Stimmung des bayerischen (und deutschen) Handwerks ausloten. Dieses Mal war Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu Gast. Der Vize-Kanzler musste sich in der Vergangenheit auf Konfrontation mit Bauern, Mittelständlern und Handwerkern einstellen. Eine solche Konfrontation bliebt bei der Eröffnungsveranstaltung aus. Es ging demokratisch zu.

Keine Demos erwünscht
Handwerks-Präsident Dittrich hat seine Branche davor gewarnt, sich angesichts des herrschenden Unmuts die Bauernproteste zum Vorbild zu nehmen. Wirtschaftspolitik sollte nicht auf der Straße, sondern in den Parlamenten und im Dialog der Politik mit den Verbänden stattfinden. Nach seinen Worten gibt in der Branche einen großen Druck, dem Beispiel der Bauern zu folgen. Die vielen wütenden Maximalforderungen machten immer kompromissunfähiger und zerstörten die Gemeinschaft – egal ob es beispielsweise um die Begrenzung der ungesteuerten Zuwanderung oder die wettbewerbsfähige Energieversorgung der Zukunft geht, so der Handwerks-Präsident.

Im Vorfeld wurden von einer Organisation Hand-in-Hand zur Demo gegen den Minister aufgerufen. In der Vergangenheit war die Gruppe mit Fäkalsprache und Schnauze-Voll-Ausrufen bekannt geworden. Demokratie sieht anders aus. Die Protestler sammelten sich vor der Messe. Die GHM, die Gesellschaft für Handwerksmessen, erteilte der Gruppe ein Hausverbot, die daraufhin der Messe Stasi- und DDR-Methoden vorwarf. Nichts gelernt.

Söder schlecht gelaunt
Seltsam schlecht gelaunt war der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder, der wohl mit dem falschen Bein aufgestanden war. Etwas mürrisch war er auf der Bühne und feuerte gegen den Wirtschaftsminister seine verbalen Pfeile ab, die von Habeck allerdings abprallten und sachlich gekontert wurde. Eine Teilnehmerin der Veranstaltung meinte, dass für Söder wohl zu wenig Bierbänke im Podium war, denn seine Rede geriet etwas ins populistische Fahrwasser, was von den anwesenden Handwerken und Verbandsvertretern nicht quotiert wurde. Hier hatte sich Söder wohl verkalkuliert oder er stand unter dem Druck des Derbleckens am abendlichen Nockherberg. Es war nicht seine beste Rede auf einer Handwerksmesse. Robert Habeck verblüffte dagegen mit seinen Antworten und hörte zu. Er ließ sich nicht vom Ministerpräsidenten provoziern. So prallte der Vorwurfs Söders nach überzogenen Datenschutz an Habeck ab, denn Datenschutz sei Ländersache und Söder könne dieses Problem sofort im eigenen Land lösen. Wie gesagt, es war nicht Söders bester Tag.

Habecks Rede

Zum Auftakt der internationalen Handwerksmesse hat Bundeswirtschaftsminister Habeck die Bedeutung der Branche unterstrichen. Die derzeitige konjunkturelle Lage sei eine große Herausforderung, so der Grünen-Politiker. Deshalb sei es umso wichtiger klarzustellen, dass es keinen Unterschied gebe zwischen Kopf-und Handarbeit. Dieses Land lebe von allen Menschen, so Habeck.

Bayerns Ministerpräsident Söder hatte zuvor erneut einen Richtungswechsel in der Wirtschaftspolitik gefordert. Deutschland sei auf Talfahrt, so Söder, und die Ampelkoalition verfüge derzeit über kein Konzept, dies zu ändern. Aus Sicht von Handwerkspräsident Dittrich muss die Bundesregierung mehrere Stellschrauben ändern, um die Rahmenbedigungen für das Handwerk zu verbessern. Unter anderem forderte Dittrich einen Abbau der Bürokratie, eine raschere Digitalisierung und belastbare Energiepreise.

Das Unsichtbare sichtbar zu machen
Im Gespräch bleiben und die Probleme des Handwerks im demokratischen Austausch lösen, war das Gebot der Stunde. Habeck versprach sich dafür einzusetzen, dass der bayerische Tag des Handwerks an den Schulen bundesweit an allen Schularten durchgesetzt wird. Er warb bei den Handwerksbetriebe „Das Unsichtbare sichtbar zu machen“ und mehr hinter die Kulissen eines Handwerksbetriebes zu zeigen. Die Aussage gefällt mir, denn genau das mache ich in meinen Social Media-Posts für Handwerksbetriebe.

Format der Eröffnung
Das Format der Eröffnungsfeier hat mir gefallen. Moderator Wolfram Kons eröffnete ganz amerikanisch die Feierlichkeiten vom Publikum aus anstatt von der großen Bühne herunter. Es war eine moderne Show mit Einspielern und viel Technik im Kongresszentrum. Die Veranstalter hatten auch zahlreiche Handwerksinfluenzer eingeladen wie Cehan San oder Juliane Veltum. Wenn ich mir allerdings die Reichweite der Herrschaften anschaue, dann ist das doch alles sehr übersichtlich. Da entwickelt mein Bäckereibetrieb, den ich betreue, deutlich mehr Kraft in den sozialen Medien und er hat auch keine Ausbildungssorgen. Aber die Messe wird sicher wissen, was sie tut.

Alles Käse
In den Pausen schlenderte ich über den Kongress und die Messe. Ich besuchte Bekannte und Geschäftspartner, machte Termine aus und kaufte auch ein wenig in der Foodhalle ein. Die bessere Hälfte versorgte sich mit Schmuck. Ich erwarb einen wunderbaren italienischen Käse, der in Papier eingewickelt wurde. Leider fing der Käse an zu riechen, oder sagen wir besser, er fing an zu stinken und ich wanderte mit dem Käse durch die Messe und saß im Kongress. Abends beim Staatsempfang gab ich den Käse bei der Garderobe ab. Die armen Damen postierten meinen Einkauf etwas entfernt von den anderen Taschen und Koffern. Die nächtliche S-Bahn-Fahrt mit Käse nach Hause, war auch etwas unangenehm. Aber der Käse ist ein Genuss.

Staatsempfang Handwerk unter sich
Abends war dann der Staatsempfang in der Residenz angesagt. Wirtschaftstaatssektär Tobias Gotthardt hatte in die edlen Räume geladen und ich traf dort auf viele Bekannte aus der Handwerksorganisation. Normalerweise ist der Staatsempfang ein Termin für den Minister Hubert Aiwanger. Der war aber wie viele andere Landtagsabgeordnete lieber auf den Nockherberg zum Starkbieranstich gegangen und bekam dort von Maxi Schafroth mit Aussagen wie „Verhaltensauffällig“, „Borkenkäfer“, „wirbellose Existenz“ den Kopf gewaschen. Die Fastenpredigt läutet traditionell das Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg ein. Also blieb beim Staatsempfang das Handwerk die meiste Zeit unter sich. Ich wechselte ein paar Worte mit dem Tobias Gotthardt und bedankte mich artig für die Einladung.

Also viel gelernt, viel gequatscht und Anregungen für weitere Geschichten gefunden – so muss das sein.

Ist die Rinde vom Raclettekäse essbar?

26. Dezember 2019

 

Wann ist die Rinde vom Racklette-Käse essbar?

Wann ist die Rinde vom Racklette-Käse essbar?

Wann essen wir in der Familie Raclettekäse? Meist zu Silvester und da stellt sich jedes Jahr die Frage: Kann man die Rinde von Raclettekäse essen?
Im Prinzip ja, wenn es der richtige Käse ist. Bei uns an der Käsetheke gibt es Raclette aus verschiedenen Ländern zum Kaufen. Der qualitativ hochwertigste Käse kommt wohl aus der Schweiz. Und wenn der Käse wirklich Qualität hat, dann kann ich die Rinde mitessen.

Und wie erkenne ich es?
Der hochwertige Raclettekäse wird nicht mit Antibiotika Natamycin behandelt. Antibiotika Natamycin ist an der Abkürzung E235 erkennbar. Also wenn E235 bei den Zutaten aufgeführt ist, dann sollte man die Rinde des Raclette nicht essen. Natamycin (E235) ist als Konservierungsmittel für die Oberflächenbehandlung von Hartkäse, Schnittkäse und halbfestem Käse zugelassen. Gleichfalls findet es Verwendung bei getrockneten und gepökelten Würsten. Nach dem Lebensmittelrecht gilt eine Höchstmenge von 1 mg/dm2 Oberfläche. Natamycin darf 5 mm unterhalb der Käserinde nicht mehr nachweisbar sein.
Also, wenn E235 aufgeführt ist, dann die Rinde beim Raclette-Käse abschneiden und nicht mitessen. Oder einfach zu Qualität greifen, die aber bezahlt werden muss.

Hier ist E235 aufgeführt. Finger weg von der Rinde.

Hier ist E235 aufgeführt. Finger weg von der Rinde.

Warenpräsentation in New York – Meine Reiseimpressionen Teil 11

17. Januar 2017

Fahne und Produkte - Warenpräsentation in einem kleinen Markt in Brooklyn.

Fahne und Produkte – Warenpräsentation in einem kleinen Markt in Brooklyn.

Ich liebe Lebensmittel – ja, ja kommt mir jetzt nicht mit Edeka. Im Ernst: Wenn ich ein Land kennenlernen möchte, dann besuche ich die Orte, an denen es Lebensmittel zu kaufen gibt. Das können Märkte genauso sein wie Supermärkte oder klassische Tante-Emma Läden. Lebensmittel sagen so viel über ein Land und seine Kultur aus. Bei meiner Reise nach New York war es nicht anders. Das Land von Steaks und Burger hat viel, viel mehr zu bieten. Ich traf auf die verschiedensten Lebensmittel in New York und ich war absolut angetan von der Präsentation dieser Lebensmittel. So eine Schönheit hatte ich nicht erwartet.

Fisch in China Town
Freilich hat jedes Stadtviertel seine Art zu präsentieren. In China Town besuchte ich verschiedene Fischhändler. Die angebotenen Fische waren oft mit chinesischen Schilder ausgezeichnet, von denen ich kein einziges lesen konnte. Auch die chinesischen Verkäufer schauten mich Europäer fragend an, was ich denn in ihrem Laden zu suchen hatte. Naja, ich grüßte höflich und verzog mich schnell. Mein Eindruck war, dass die Fischhändler in China Town Unmengen von frischen Fisch anbieten. Obwohl ich kein Wort bei den Verkaufsverhandlungen verstanden habe, glaube ich, dass es weniger um die Frische als vielmehr um den Preis ging. Nach großem Geschrei einigte man sich aber in der Regel und der Fisch wurde in Tüten verpackt.

Fressmeile in der Grand Central Station
In München haben wir so Fressmeilen, zumindest nenn ich sie so. Geschäft an Geschäft, Imbiss an Imbiss reihen sich unterirdisch auf und der hungrige Kunde kann aus einer Vielzahl von Angboten auswählen. So eine Art Fressmeile de Luxe gab es im Bereich der Grand Central Station in New York auch. Kuchen, Obst, Gemüse, Fleisch, Gewürze, Fisch und und und – zu jeder Geschmacksrichtung gab es einen eigenen Stand. Aber vor allem isst das Auge mit. Die Warenpräsentation war phänomenal.

Bei den Gewürzen hatte ich den Eindruck im Orient auf einem Bazar zu sein.

Paradies für Feinschmecker im Westside Market
Neben unserem Hotel war der Westside Market. Ich dachte ursprünglich, dass es so ein kleiner, vollgestopfter Supermarkt ist. Vor der Tür waren ein paar Früchte aufgereiht. Ich hatte Durst und wollte ein paar Flaschen Wasser kaufen. Als ich durch die Tür ging, betrat ich den Lebensmittelhimmel: Es war ein Paradies für Feinschmecker, der seit 1965 existiert.

Eingang zum Lebensmittelparadies

Eingang zum Lebensmittelparadies

Im Eingangsbereich kam ich durch die Obst- und Gemüseabteilung. Mit sehr hohem Personalaufwand wurden hier Obst und Gemüse fein säuberlich aufgestapelt zu langen Reihen und Türmen. Die Ware sah optisch wunderbar appetitlich aus. Von der Warenpräsentation können unsere Supermärkte etwas lernen. In den USA geht es in erster Linie ums Verkaufen. Und als ich vor den Waren stand, hatte ich das Bedürfnis einzukaufen. Aber ich hatte auch das Bedürfnis, die Waren anzusehen und von Abteilung zu Abteilung zu wandern. Meine Augen konnten sich an der Vielfalt und an der Warenpräsentation nicht satt sehen.
Diese Art der Warenpräsentation setzte sich in den anderen Abteilungen fort: Frühstückszerealien in allen erdenklichen Arten und Formen. Ich stand vor einer ganzen Wand mit Zerealien wie Nüssen und anderen wohlschmeckenden Zutaten. Hier konnte ich echt zum Zerealien-Fan werden. Aber mein Auge wollte mehr sehen: eine endlose Käseabteilung top, Fischabteilung vorbildlich und auch die Getränkepräsentation war einfach nur schön. Ich wollte ursprünglich ein paar Flaschen Wasser.
Weiter ging ich dann die Frischetheke. Die Wurst sah prima aus und auch bei der warmen/heißen Theke war die Auswahl enorm und die Präsentation sehr schmackhaft. Sushi wurde live zubereitet und der Kunde kann darauf warten. So hat man die Garantie, dass das Sushi auch frisch ist.

Der Wert von Lebensmitteln
Bei meinen Streifzügen durch die Lebensmittelmärkte stellte ich auch fest: Die Waren haben ihren Preis. Lebensmittel in Manhattan sind natürlich teuerer als Lebensmittel in Brooklyn, aber im Vergleich zu Deutschland muss ich feststellen: Lebensmittel im Ausland haben ihren Preis. Mein Eindruck: Lebensmittel in Deutschland werden billig verkauft. Massentierhaltung und Massenproduktion sorgten dafür, dass Lebensmittel bei uns sehr billig auf den Markt geworfen werden. Das ist natürlich in den USA ebenso. Aber durch die relativ hohen Preise in den Märkten hatten die New Yorker, die ich getroffen und gesprochen habe, ein anderen Verhältnis zu den Lebensmitteln. Daher muss auch die Warenpräsentation in New York stimmen. Das ist kein umfassendes und abgewogenes Fazit, sondern nur eine subjektive Bestandsaufnahme. Die fettigen Burgerketten mit Pommes und Majo gibt es auch zu Hauf, allerdings habe ich die in New York nur einmal besucht und nichts gegessen, so schrecklich war das Essen dort.
Ich bitte jeden, der mit Lebensmittel oder Einzelhandel zu tun hat, den Geschäften in New York einen Besuch abzustatten und zu lernen.

img_1089

Mein Paris: Essen wie Gott in Frankreich

10. November 2010

Paris ist nicht nur die Stadt der Liebe, sondern auch die Stadt des Essens. Der Satz, Essen wie Gott in Frankreich, kann auf das ganze Land angewendet werden und gilt damit auch für Paris. Aber: Gott muss ein reicher Mann sein, denn Essen in Paris ist teuer. Aber die Qualität ist hervorragend.

Gegessen wird später als bei uns und so hatte ich die Chance einen Tisch zu bekommen. Ich saß schon im Restaurant, dann drängten die Franzosen in die Tempel der Gastronomie. So habe ich im essensverwöhnten Frankreich immer einen Tisch bekommen, allerdings ohne französische Kollegen – die erschienen viel später. Die Bezahlung erfolgt immer Tischweise. Getrennte Rechnungen mögen die französischen Wirte in der Regel nicht. Das Auseinanderrechnen, wer wie viel zahlt, überlassen sie den Gästen.

Fisch garantiert frisch.

Fisch garantiert frisch.

Die französische Küche ist vielseitig. Die grande nation war eine Kolonialmacht und die Vertreter der besetzten Gebiete haben ihr Essen und ihre Kultur nach Frankreich gebracht. Das mag viele Nachteile im heutigen Paris haben, beim Essen hatte es durchaus Vorteile. Gerade Fisch und die nordafrikanische Küche haben es mir im Moment angetan. Couscous mag ich zu Hause weniger, hier aber um so mehr. Zusammen mit der Gigot – der Lammkeule ist das Gericht aus Kichererbsen, Möhren und Zucchini ein Gedicht – je nach Variante gibt es Hühnchen, Lamm oder Rindfleisch dazu. Bon apptit. Dazu kommt die schwarze, scharfe Paste Harissa – je nach Gegend brennt es höllisch gut. Als Beilage den dampfgegarten Gieß. Nun gut, es ist keine Haute Cuisine, aber ich für meinen Geldbeutel durchaus erträglich. Und dazu muss ich nicht extra ins Restaurant gehen. Kleinere frische Mahlzeiten gibt es auf den Markt, beispielsweise vor der Pariser Börse.

Ein Spaziergang über den Markt zeigt die kulinarische Vielfalt dieses Landes. Obst, Gemüse, Käse und viel, viel Fisch. Austern lassen sich gleich am Stand direkt schlürfen zu einem vernünftigen Preis. HIer kann man sich von Stand zu Stand essen. Kleine Portionen hier, kleine Portionen da. Der Standbesitzer lässt mich auch gerne probieren, vor allem wenn ich dann großzügig einkaufe.

Einfach probieren.

Einfach probieren.

Highend-Scherenschnitte im Käse-Spot

12. Februar 2010
Scherenschnitte erinnern mich sehr an meine Jugend. Da habe ich diese Technik im Kindergarten erlernt und auch gerne gemacht. Ich habe Märchenfiguren ausgeschnitten und auf Pappe geklebt und an Schaschlikstäbchen befestigt. So hatte ich ein eigenes Scherenschnitttheater, das mich meinen Eltern vorgeführt habe.
Später als ich Pressereferent der Handwerkskammer München und Oberbayern war, besuchte ich einen Kurs über Gestaltung. Und auch hier waren Scherenschnitte noch aktuell. Ich glaube, das Verfahren hieß Psaligraphie. Ich glaube, die Technik kam aus China und es gibt einen berühmten Scherenschnitt, der das Abbild von Goethe zeigt.

Goethe als Scherenschnitt

Im Film gab es immer wieder Scherenschnitte, obwohl ich zugeben muss, das sie mich hier gelangweilt haben. Da waren wir Animationsfilme lieber. Neulich beim Fernsehen kam meine Jugend wieder zurück. Es kam im Reklamefernsehen ein Spot von  Loose, einem deutschen Käsehersteller. Und hier wird Scherenschnitt in 3D-Technik eingesetzt und zwar absolut perfekt. Die Figuren leben.
Zum Relaunch der Käsemarke hat das Düsseldorfer Produktionshaus Locomotion im Auftrag der Produktionsfirma „Made in Munich“ und in Zusammenarbeit mit der Agentur „Ogilvy & Mather“ den aktuellen TV-Spot mitgestaltet und produziert. Managing & Creative Director Christopher Vulpi erklärte: „Unsere Aufgabe war es, traditionelle Scherenschnitt-Optik in interessantem 3D-Design umzusetzen, um ein beeindruckendes Raumgefühl zu erzeugen.“
Und das Material haut mich vom Stuhl. Die aufwändigen Animationen wurden in real gedrehtes Material eingearbeitet. Besonders der Übergang vom realen Schuss, das „Eintauchen“ in das 3D-Pack, hat das Locomotion-Team kunstfertig realisiert: Während des Drehs sammelte VFX-Supervisor Johannes Müller alle wichtigen Daten, um später die in 3D erstellten Packungen nahtlos in den Spot einzufügen.
In der Postproduktion ersetzte Render Artist Tim Ketzer den vorhandenen Packshot durch ein digitales rundes Pack, um eine sich integrierende und konsistente Pack-Form zu gewährleisten, die sich mit dem Demo-Part deckt. Flame Artist Martin Pietler fügte die dafür gelieferten Layer am Flame zusammen.
Locomotion sind keine Unbekannten in der Branche. Seit dreizehn Jahren ist das Unternehmen in Düsseldorf auf 3D Animationen und „High-end“–Lösungen spezialisiert. „Wir sind digitale Kreative innerhalb eines Visual Effects und Computer Animation Studios”, beschreibt der Managing & Creative Director Christopher Vulpi die Kompetenz des Unternehmens, das mittlerweile rund 30 Mitarbeiter beschäftigt. Die Düsseldorfer haben sich wichtige Adresse etabliert, wenn es um Effekte, Produktion und Postproduktion im Bereich Werbefilm oder TV Branding geht. Internationale Fernsehkampagnen, beispielsweise für  O2, Dr. Oetker, Dove, Snickers, Braun, Smart, Citroen oder Mazda, erhielten in dem Produktionshaus den letzten Schliff.
Der 25sekundenlange Käse-Spot läuft ab heute auf RTL, VOX, Pro7, Kabel 1, Sat.1, RTL II sowie Super RTL und ist außerdem hier zu sehen.
Das Ergebnis ist alles andere als Käse. Der Spot macht Spaß und unterhaltsam. Bitte mehr davon.