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Oktoberfest 2015: Zunftschießen im Armbrustschützenzelt

4. Oktober 2015
Mit dem ersten Schuss der Armbrust traf ich voll ins Schwarze.

Mit dem ersten Schuss der Armbrust traf ich voll ins Schwarze.

Der erste Schuss ging voll ins Schwarze – ich war schon ein wenig baff, als ich das Schild mit dem Vogelmotiv in den Händen hielt. Treffer! Mein erstes Mal Armbrustschießen und dann genau ins Zentrum getroffen. Konnte es einen besseren Auftakt zum traditionellen Zunftschießen im Armbrustschützenzelt auf dem Oktoberfest geben?

Aber das war es dann auch mit meinem Schützenglück. Die restlichen vier Pfeile verfehlten das Ziel gewaltig. Aber Spaß hat es dennoch gemacht. Einmal im Jahr veranstaltet die Armbrust-Schützengilde Winzerer Fähndl auf dem Oktoberfest ihr Zunftsschießen. Alle Münchner Innungen – oder einstmals Zünfte – waren eingeladen und das Zelt war voll. 30 Mannschaften mit je drei Schützen waren mit dabei. Zusätzlich traten 10 Einzelschützen an. Ich schoss für die Münchner Friseurinnung. Zwar arbeite ich als Pressefuzzi im Grunde für den Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks, aber dessen Chef Christian Kaiser ist auch Obermeister der Münchner Friseurinnung. Also Glück gehabt. Und natürlich weise ich gerne auf die Blogparade zur Wiesn hin.

Anmeldung zum Zunftschießen.

Anmeldung zum Zunftschießen.

Nach Bezahlen der entsprechenden Startgebühr von 140 Euro inklusive zwei Maß Bier und einem Hendl musste jeder noch eine kostenlose Versicherung abschließen – sicher ist sicher. Dann schnell einen Platz gesucht und das Treiben im Armbrustschützenzelt beobachten. Wir saßen am Tisch des Münchener Vereins, der auch Sponsor der ganzen Veranstaltung war. Die Gespräche waren gut, das Bier auch.

Die Schießanlage im Armbrustschützenzelt auf der Wiesn.

Die Schießanlage im Armbrustschützenzelt auf der Wiesn.

Viele alte Bekannte traf ich, Kollegen mit denen ich einst als Pressereferent der Handwerkskammer zusammengearbeitet habe. Ein freundliches Wort hier, ein Prost dort – die Stimmung war super. Die Organisation durch die Vertreter vom Winzerer Fähndl, der 1887 in München gegründet wurde, war vorbildlich.

Perfekte Einweisung in das Sportgerät.

Perfekte Einweisung in das Sportgerät.

Die Vereinigung ging aus den Münchner Stachelschützen aus dem Jahre 1406 hervor. Stachelschützen ist ein interessanter Name für Armbrustschützen. Der Umgang mit der Armbrust durch die Vereinsmitglieder war umsichtig. Es wurde viel erklärt und eingewiesen. Die Armbrust war eine gefürchtete Kriegswaffe im Mittelalter. Heute ist sie Sportgerät, aber dennoch ist die Wucht des Pfeileinschlags nicht zu unterschätzen. In Lochhausen hat der Verein heute seinen Sitz und ich durfte mir zur Jahrtausendwende das Gelände einen Tag unter der Führung von Dieter „Didi“ Vierlbeck ansehen. Vierleck ist heute bei der Handwerkskammer die Treppe hoch gefallen und dort in der Geschäftsführung tätig. Sein Engagement für seinen Verein Winzerer Fähndl hat dadurch keinen Abbruch genommen. Der Höhepunkt des Schießjahres sind das Königsschießen, die Deutschen Meisterschaften und das Oktoberfestschießen. Die Gilde beteiligt sich seit 1895 regelmäßig am Oktoberfest-Trachten- und Schützenzug im Landsknechtgwand.

Eine Plakette gab es für die Teilnahme auch.

Eine Plakette gab es für die Teilnahme auch.

Die Mitglieder des Vereins betreuen im Armbrustschützenzelt den Schießstand. Geduldig erklären sie den ausländischen Touristen und Greenhorns wie mir das Verfahren. Viele sind fasziniert von der Tradition der Armbrustschützen. Das Ganze wird durch den Mittelalter- und Fantasyhype weiter befeuert. Mir hat es gefallen und für meinen Schuss ins Schwarze musste ich zusätzlich 5 Euro für die Jugendförderung des Vereins zahlen. Bei der Siegerehrung kamen die Friseure nicht vor. Platz 1 ging an die Metallinnung Oberland mit 100 Ringe, Platz 2 an die Malerinnung Oberland mit 99 Ringe und der dritte Platz ging an die Rollladenbauer mit 97 Ringe. Da waren wir weit, weit entfernt.

So gut war ich am Ende des Zunftschießens dann auch nicht.

So gut war ich am Ende des Zunftschießens dann auch nicht.

Die ganze Veranstaltung endete übrigens mit einem dreimaligen Ausrufen von „Gut Bolz“ und dann widmete ich mich meinen Bier- und Hendlmarken.

Ludger Freese, der bloggende Metzger – Vorbild für Social Media im Handwerk

17. Januar 2014

Jetzt ist wieder die Zeit für die norddeutsche Spezialität Grünkohl und Pinkel. Und fällt mir natürlich mein Bloggerkollege Ludger Freese ein. Ludger, in Twitter @lusches genannt, ist Metzgermeister und hat heute unter anderem einen erfolgreichen Partyservice und Online-Shop, nachdem er im vergangenen Jahr seine Metzgerei schoss. In meinem Archiv habe ich einen Vortrag von ihm gefunden, den er beim Landesinnungsverband des bayerischen Bäckerhandwerks gehalten hat. Die Grundaussagen von damals gelten heute noch immmer.

Ludger Freese ist im Netz eine Berühmtheit. Ludger Freese ist der bloggende Fleischer und das Paradebeispiel eines Handwerkers, der mit Social Media-Werkzeugen hervorragend umgeht. Die Internet-Adresse ist http://www.fleischerei-freese.de

Begonnen hatte er im Jahr 2000, als seine erste Website online ging. Auf dieser Seite war ein kleines Forum eingebaut, in dem Kunden Fragen stellen konnten. “Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass das Forum überhaupt nicht lief und ganz schwach besucht war”, so Freese. Aber er hatte auf anderen Plattformen Erfolg. Er war Gastautor in verschiedenen Blogs, unter anderem auf dem Fleischerblog. Dort bekam er ein hervorragendes Feedback. Leute traten mit ihm in Kontakt. “Was liegt also näher, als einen eigenen Blog zu starten und die Themen der Leute aufzugreifen?” fragte er sich.

Grünkohl & Pinkle von @lusches - so wie das Foto auch.

Grünkohl & Pinkle von @lusches – so wie das Foto auch.

Zunächst hatte er aber Bedenken: “Wie ist das mit der Rechtschreibung?” “Schaffe ich es, regelmäßig Beiträge zu veröffentlichen?” “Finde ich genügend Themen, über die es zu schreiben lohnt?” Aber Freunde und Bekannte haben Ludger Freese Mut gemacht und er startete seinen Blog “Essen kommen” auf WordPress-Basis, die Adresse ist http://blog.fleischerei-freese.de/. Die Community hat das Engagement gewürdigt und seinen Blog weiterempfohlen. “Ich konnte es nicht glauben, was da passiert ist. Die Zugriffszahlen meines Blogs stiegen in die Höhe und vervielfachten sich.” Jetzt müssen die User bei Laune gehalten und regelmäßig mit Themen versorgt werden. Das regelmäßige Schreiben fiel ihm leichter als gedacht. “Es muss nicht täglich sein, aber wichtig ist ein dauerhaftes Engagement. Das kann auch ein Blogbeitrag einmal die Woche sein. Öfters ist aber sicher besser.”

Gleichzeitig trat Freese in Kontakt mit anderen. “Ich kommentiere in anderen Blogs und mische mich in Diskussionen ein. Ich zeigte Präsenz im Netz und zog mich nicht nur auf meine Website zurück.” Gerade der Vernetzungsgedanke ist bei Ludger Freese zu spüren. Er fing an, verschiedene Plattformen auszuprobieren. Heute ist Freese unter anderem auf Facebook, Twitter, Xing, Foursquare und vielen anderen Plattformen zu finden.

“Es ist ein riesiges Fenster, was da durch soziale Netze aufgeht”, so Freese. Es sei eine enorme Macht, die in sozialen Netzen liege, und gerade das Handwerk sollte die Chance erkennen. “Dabei geht es nicht vordergründig darum mehr zu verkaufen und höhere Umsätze zu erzielen, sondern es geht um den Kontakt mit den Leuten.” Die höheren Umsätze folgen ganz von alleine. Freese integrierte in seine Website einen Online-Shop und verschickt seine Waren innerhalb Deutschlands. Und es wird bestellt, vor allem, wenn es regionale Saisonwaren wie Grünkohl gibt. Es gibt zahlreiche eigene Wurstkreationen, wie verschiedene Grillwürste oder die legendäre world wide wurst.

Klassische Massenmedien wie Zeitungen und Fernsehsender berichten regelmäßig über die Fleischerei in Visbek und ihren bloggenden Chef. Das schafft neue Aufmerksamkeit und neue Kontakte, aus denen Kunden werden.

Und Ludger Freese hat eine enorme Freude daran und ist sich nicht zu schade, einen Spaß mitzumachen. “Auch wenn es meine Kinder schon kritisch sehen, was der Papa da so macht. Aber stolz sind sie auf ihren alten Herrn auch.” Freese weiter:  “Man muss schon über sich lachen können, das verstehen einige Kollegen überhaupt nicht.” Er dreht Videos und beantwortet dabei schon mal die Frage, wie man eine Bierflasche ohne Öffner aufbekommt – mit Suppenkelle und Fleischermesser. Ein Renner unter den YouTube-Videos. Das schafft Reichweite und Kultstatus.

Wichtig ist für Freese seine Kunden in Geschäftsentscheidungen miteinzubeziehen. Es wird regelmäßig in Votings gefragt, welche Mittagsgerichte beispielsweise in dem angeschlossenen Restaurant serviert werden sollen. “So was bietet sich für das Friseurhandwerk doch auch genial an”, so Freese, der Innungsmeister und stellvertretender Kreishandwerksmeister in seiner Region ist. “Es geht nicht darum perfekt zu schreiben, sondern es geht darum authentisch zu sein.”

Natürlich reagieren seine Umgebung und manche seiner Kollegen skeptisch über so viel neue Kommunikation. “Das ist keine Spielerei, sondern Arbeit, die Spaß macht.” Freese ist auf zahlreichen Kongressen unterwegs und stellt seine Social Media-Aktivitäten vor, wie unlängst beim Kommunikationskongress in Berlin. Aber auch bei der Handwerkskammer in Oldenburg oder kleinen Guerilla-Seminaren seiner Kreishandwerkerschaft wird Ludger Freese nicht müde, sein Konzept zu erläutern. Ich hab ihn bereits mehrmals getroffen und erlebt. So such beispielsweise beim Landesinnungsverband des bayerischen Bäckerhandwerks. Dort habe ich seinen Vortrag für YouTube mitgeschnitten.

Wichtig sei es, natürlich zu bleiben und keine Werbung zu machen. Es gibt keinen Post nach dem Motto “100 Gramm Salami für 1,10 Euro”. Ehrlichkeit und Natürlichkeit – das zähle im Netz und schlage sich auch in den Zahlen nieder. Die Website habe durchschnittlich 3000 Besucher pro Tag. Seit März 2007 hat Freese 1300 Artikel in den Blog eingestellt und über 7000 Kommentare erhalten.

“Ich sehe in sozialen Netzwerken wie Blogs, Facebook und Twitter eine riesige Chance für das Handwerk, denn Kunden informieren sich heute im Netz. Also muss das Handwerk ins Netz. Es geht um Kunden und um den Dialog mit Kunden – so einfach ist das”, so Ludger Freese.

Dies ist ein Auszug aus meinem Buch Social Media für Friseure. Dort gibt es Ausführungen zu Social Media und einige Fallbeispiele. Ludger Fresse ist eines davon. Das Buch gibt es gerade reduziert beim Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks. Ich helfe viele Handwerker bei ihren Schritten in soziale Netzwerke.

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Alles Gute lieber Richard Wagner – meine Gratulation

22. Mai 2013

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Heute jährt sich der 200. Geburtstag von Richard Wagner. Sollen wir diesen Geburtstag feiern? Ich meine ja. Für mich ist Wagner einer der wichtigsten Komponisten. Er hat bedeutende Klangwelten erschaffen, die in ein Gesamtkunstwerk münden. Musikalisch hat Wagner großartiges geleistet. Politisch ist Wagner aber abzulehnen.

Ich kann Leute verstehen, die Richard Wagner auch rundherum ablehnen. Politisch war der Mann ein Wirrkopf, der Feuer gelegt hat. Im Netz lese ich immer wieder: Kann man nach Auschwitz noch Wagner hören? Ich denke ja, werde aber hier die Diskussion nicht führen.

Das Interesse an Wagner wurde bei mir geweckt, als ich dem Begräbnis von Wagner-Biograf Martin Gregor Dellin beiwohnte. Ich habe darüber gebloggt, wie mich der Wagner-Virus gepackt hat. Wagner hat viele Fans, die keinen Spaß verstehen und energisch auf die hohe Kunst des Meisters beharren.

Ich begegnete über die Jahre aber auch unkomplizierten Wagner-Fans. Allen voran mein Ex-Kollege Gerhard, der leider 2012 verstorben ist. Er war in Bayreuth bei der Handwerkskammer beschäftigt und ich durfte als Pressereferent der HWK München und Oberbayern immer wieder zu Sitzungen mit ihm. Als wir eines Tages in Bayreuth tagten, lud er die Runde zu sich nach Hause ein. In seinem Wohnzimmer fanden wir sein Hobby vor: Er baute Wagner-Bühnenbilder mit Zinnfiguren detailgetreu nach. Jedes Jahr besorgte er sich die Bühnenbilder der aktuellen Inszenierungen und baute sie nach, stundenlang in Handarbeit Wie verrückt muss man denn sein? In feuchtfröhlicher Runde lauschten wir den Erklärungen und fanden einen unterhaltsamen und dennoch faszinierenden Zugang zu Richard Wagner. Danke dafür.

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Wer heute nach Bayreuth kommt, wird von einer Wagner-Welle regelrecht überrollt. Zu Wagner komme ich wegen der Musik. Leider habe ich für dieses Jahr keine Karten bekommen. Vergangenes Jahr durfte ich Lohengrin auf dem grünen Hügel besuchen. Wie gesagt, dieses Jahr ging ich leer aus – schade. Aber vielleicht bekomme ich noch Fake-Karten geschickt: Tausende Haushalte haben gefälschte Freikarten für die Eröffnungsvorstellung der Bayreuther Festspiele erhalten. In den Umschlägen waren jeweils zwei Karten für den Holländer am 25. Juli. Wer den QR Code auf den Karten scannt, erkennt den Schwindel: Dann wird die Aufdruck „Ätsch, das Ticket ist falsch“ sichtbar.

Aber ich bin auch sauer: Mir nicht verständlich, warum das Festspielhaus im Jubiläumsjahr renoviert werden muss. Da hätte man doch ein Jahr früher beginnen können. Für mich eine komplette Fehlplanung und grausam, wie sich Bayreuth hier der Musikwelt präsentiert. In den Hotels entdecke ich Modelle des Festspielhauses, die mich an den Bühnenbilder meines Freundes Gerhard  erinnern. Sehr schön finde ich auch eine Wand mit einem Wagnerkonterfei im Treppenaufgang beim Bayreuther Hugendubel. Aus Buchcovern wird das Gesicht von Richard Wagner gebildet. Also: Alles Gute Richard und danke für deine Musik.

 

Neue 3D-Jobs im DOSCH Career Guide

16. Dezember 2010

Im Rahmen der animago CONFERENCE gab DOSCH Design eine Weltpremiere bekannt: Der DOSCH Career Guide (DCG) ist ein Webportal, das speziell für Kreativ-Berufe geschaffen wurde. Zielgruppe sind Schüler und Studenten, die auf der Suche nach einer geeigneten Ausbildung oder Praktikum sind, ebenso wie Berufstätige, die sich verändern oder weiterbilden möchten und nach konkreten Job-Angeboten suchen.

Kaum ein Berufszweig ist so schnelllebig, komplex, aber auch unübersichtlich wie die Kreativ-Branche. Hier finden sich klassische Berufsbilder wie Designer, Architekten oder Fotografen, aber aufgrund der rasanten technischen Entwicklung und den damit verbundenen Anforderungen auch viele Autodidakten und neu geschaffene Jobbezeichnungen, für die es noch gar keine fundierte Ausbildung gibt.

„Bei der täglichen Arbeit auf der Suche nach neuen Kunden und Interessenten aus dem CG Bereich sind wir auf unzählige Foren im In- und Ausland gestoßen“, sagt Gisela Reger, Marketing Leiterin von DOSCH DESIGN. Was jedoch fehlt, ist ein netzumspannendes Medium, das die unterschiedlichen Bereiche vereint und vor allem aktuell ist. Ein Sprachrohr für Schüler und Studenten, ebenso wie für Bildungseinrichtungen oder Arbeitgeber.

Die Idee dazu hatte Sebastian Dosch schon länger im Kopf – ein Bindeglied zu schaffen, das sich rein auf die Vernetzung von (Aus-)Bildung und Beruf konzentriert. Als Geschäftsführer von DOSCH DESIGN kennt er die Branche. Sein Unternehmen, das er 1995 gründete, entwickelt Computergrafik Produkte für den professionellen Einsatz in den Bereichen 3D-Design, Visualisierung, Animation und Desktop Publishing und ist weltweit tätig. Während seiner Laufbahn hat er zahlreiche Kontakte zur Industrie, Bildungseinrichtungen, Agenturen oder Filmstudios geknüpft, die ihm nun hilfreich sind, die Idee zu verwirklichen.

„Grundbedingung ist, dass es ein neutrales Netzwerk ist, in dem keine Werbebanner und Promotions das Bild bestimmen und dass der Enduser kostenlos darauf zugreifen kann. Nur so können wir glaubwürdig sein“ so der Initiator. „Ganz uneigennützig ist das Projekt für uns natürlich nicht – denn wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, geschulte Fachkräfte zu finden und erhoffen uns von dem Projekt einen gut ausgebildeten Nachwuchs. Wir werden aber auf keinen Fall unsere Produkte dort vermarkten oder Kunden anwerben. Und eine gehörige Portion Idealismus steckt natürlich auch darin, denn der Nachwuchs liegt uns am Herzen.“

Herzstück des DOSCH Career Guide (DCG) ist eine umfangreiche Datenbank mit Kontakt-Daten der wichtigsten Universitäten, Schulen und Weiterbildungseinrichtungen – und das weltweit. Die Nutzer können sich detailliert über die Angebote informieren, inklusive Details zu Degrees und Kursen/Studiengängen. Eine individuelle Suchfunktion ermöglicht die Zusammenstellung eines eigenen Berufs/Ausbildungs-Profils und garantiert bestmögliche Ergebnisse. „Der Weg des DOSCH Career Guide hat gerade erst begonnen – entwickeln wir ihn gemeinsam zu einem echten Leitfaden für die Kreativbranche. Wir sind dankbar für jeden, der mithilft den DCG – und somit die ganze Branche voranzubringen“, so Sebastian Dosch.

In der Jobbörse präsentieren Arbeitgeber aus der Digital-Content-Creation Branche ihre freien Job-Angebote und Praktika-Möglichkeiten.

  • Freelancer und Arbeitnehmer können ihr persönliches Profil potentiellen Arbeitgebern präsentieren. Hierbei bleibt es dem User überlassen, wie viele Informationen er auf der Seite preisgeben möchte.
  • Das Advisory Board ist ein Gremium wichtiger Persönlichkeiten aus der Kreativ-Industrie, den Medien oder der Politik. Es berät den DCG und hilft, marktgerechte Lösungen innerhalb des DCG zu entwickeln. Übrigens, ich bin Mitglied dieses Advisory Boards.
  • Ein Event-Kalender weist auf wichtige Schulungen, Kongresse, Seminare, Road-Shows oder Messen hin – auch hier geht der Blick über die Grenzen hinaus und das Angebot gilt weltweit.
  • Der DCG Blog informiert aktuell über wichtige Neuerungen, neue DCG-Funktionen, sowie Veranstaltungen bei denen man den DCG „live“ antreffen kann.
  • In der Partner-Rubrik präsentieren sich Unternehmen aus den Bereichen Medien, Soft- und Hardware mit besonderen Angeboten für die Nutzer

Initiator und verantwortlich für den Career Guide ist die Firma DOSCH DESIGN mit ihrem Geschäftsführer Sebastian Dosch. Hier laufen die zahlreichen Kontakte zusammen und werden in die richtigen Bahnen gelenkt. „Uns ist es ein Anliegen, kein anonymes Netzwerk zu sein und es ist auch nicht als Konkurrenz zu Facebook, LinkedIn oder Xing zu verstehen. Hinter dem  DCG stehen „echte Menschen und Namen“. Ich verstehe mich lediglich als Fadenzieher, der die zahlreichen Kontakte bündelt, so dass ein Team entsteht, das die Nutzer bestmöglich auf die Arbeitswelt von morgen vorbereitet.“ sagt Sebastian Dosch.

Tatsache ist, dass es ein so umfassendes Internetportal, das weltweit aufgestellt ist, bisher nicht gibt. Der DCG wird werbefrei betrieben, es werden keine den Nutzer störenden und ablenkenden Werbebanner gezeigt. Darüber hinaus werden keine Nutzerdaten gesammelt und für Marketing-Zwecke weitergeleitet, ausgewertet oder verkauft. Der sensible Umgang mit den Daten ist auf jeden Fall gewährleistet.

Bereits im Boot sind die wichtigsten Schulen und Universitäten mit Ausbildungsprogrammen im DCC Bereich aus dem In- und Ausland. Ebenso wichtige Medienpartner und Fachleute aus  der Branche. Der DCG hat das Ziel, gezielt mit Handwerkskammern, IHKs, Arbeitsagenturen und anderen Institutionen zusammen zu arbeiten, um die Anforderung der DCC Branche bestmöglich in aktuellen Ausbildungsberufen darzustellen. Hier findet zwischen allen Beteiligten ein reger Austausch statt.

Langfristiges Ziel ist es, bereits allgemeinbildende Schulen als Partner zu gewinnen und dort Basisarbeit zu leisten. Der DCG möchte die Schüler bei der Wahl ihrer Ausbildung beraten und über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten in der CG Branche informieren.

Die Nutzung des DOSCH Career Guides ist für die User kostenlos. Sie müssen sich lediglich registrieren, um an die Informationen zu gelangen. Partner, Job-Anbieter und Schulen müssen eine Gebühr zahlen, die abhängig von der Menge der veröffentlichten Informationen ist. Langfristig soll sich der DOSCH Career Guide somit selbst tragen.

 

Neue Marketingaktion für das Handwerk

18. Januar 2010
50 Millionen Euro (!) kostet wohl eine großangelegte Werbemaßnahme für das deutsche Handwerk, die vergangene Woche an den Start ging. Als erstes wurde ein Spot ausgestrahlt. Start war Samstag abend: Um 20.14 Uhr lief der neue Imagefilm in deutschen Privatsendern. In dieser Woche startet eine Langversion des Spots in den deutschen Kinos.
Die PR-Aktion ist auf fünf Jahre angelegt und wird von den Kollegen von Scholz and Friends aus Berlin abgewickelt, die auch recht gut daran verdienen. Auftraggeber ist der Deutsche Handwerkskammertag (DHKT), der Dachverband der 53 Handwerkskammern. Vorausgegangen war eine Umfrage des Forsa-Instituts über das Image des Handwerks in der Bevölkerung. 90 Prozent sehen die Handwerker als freundlich an, und 83 Prozent bescheinigen ihnen, sorgfältig zu arbeiten.
Im Stil eines Roland Emmerich-Films werden in dem Spot die unterschiedlichen Facetten des Handwerks gezeigt. Das Motto lautet „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht von nebenan!“. Natürlich freut es mich, dass auch die Friseure als wichtige deutsche Arbeitsbranche in dem Film vorkommt.
Wie es heißt, sollen alle Kanäle des Marketings genutzt werden. In Fernseh- Radio- und Kinospots, auf Plakatwänden, in Zeitungsanzeigen und im Internet sollen in den kommenden fünf Jahren die Deutschen ein positiveres Bild vom Handwerk vermittelt bekommen. Handwerk ist voll geil. Auf jeden Fall ist der Spot bereits in YouTube angekommen. Die Machart des Spots ist einfach: Was würde passieren, wenn es kein Handwerk gebe? So lösen sich Brillen, Ringe, Instrumente auf, brechen Gebäude und Autos zusammen, Straßen reißen auf und die Klamotten fallen den Menschen von den Leibern. Irgendwann schaut eine Frau sogar in einen zerbrochenen Spiegel und rauft sich die Haare – das ist wohl die Anspielung auf den Friseur. Am nettesten finde ich die Szene als ein Mann aus der U-Bahn kommt und seine Mitmenschen wie Zombie durch die Apokalypse wandern.
Das Compositing und die VFX sind durchweg gut gemacht. Mal sehen, ob wir in der DIGITAL PRODUCTION mehr darüber berichten. Und vielleicht ist der Spot auch etwas für unseren animago AWARD.
Update (19-01-2010): Soeben habe ich erfahrenerfahren, dass die Ausstrahlung des TV-Spots ausgesetzt wird.  Grund sind Reaktionen aus der Öffentlichkeit, die einen Zusammenhang zwischen den Bildern des TV-Spots und dem Erdbeben in Haiti herstellen.

Wenn Gesellen die Gutmütigkeit ausnutzen

25. März 2009

Freundlichkeit gegenüber Kollegen und Mitarbeiter ist eine Pflicht, doch darf man sich nicht zum Affen machen. Immer wieder höre ich von Friseuren, die einen kapitalen Fehler machen und sich die Butter vom Brot nehmen lassen. Dies kann sogar zum wirtschaftlichen Ruin führen.

Folgendes Beispiel: Da fragt eines Tages die Gesellin ihren Chef, ob er ihr nicht ein Zeugnis ausstellen könnte. Sie will sich selbstständig machen und braucht einen Nachweis, dass sie im Salon vier Jahre als Führungskraft gearbeitet hat. Außerdem verstehe man sich ja so gut und sie wolle den Salon in einer anderen Stadt eröffnen.

Hier sollte der Meister hellhörig werden. Wenn eine Gesellin, die bisher keine Führungskraft war, nun ein Zeugnis mit Führungsqualitäten braucht, dann ist Gefahr in Verzug. Wird das Zeugnis ausgestellt, so kann es vorkommen, dass die Friseurin ihren neuen Salon natürlich nicht in der nächsten Stadt eröffnet, sondern nebenan in der nächsten Straße. Hier wurde die Gutmütigkeit des Chefs ausgenutzt und die so genannte Altgesellenregelung angewandt. Damit kann sich ein Geselle selbstständig machen, wenn er mehrere Jahre als Führungskraft gearbeitet hat. Dies muss er allerdings bei einigen Handwerkskammern anhand seiner Sozialversicherungsnachweise beweisen, denn Führungskräfte verdienen mehr als gewöhnliche Gesellen.

Die Folge: Die Gesellin hat Hunger auf wirtschaftlichen Erfolg und nimmt die Kunden mit. Der Saloninhaber und ehemalige Lehrherr hat das Nachsehen und ist enttäuscht, schreit nach Hilfe. Aber man kann ihn nur sagen: Selbst schuld. Denk nach, was du da treibst. Stell dich selbst in Frage.

Fest steht: Wenn der Chef in einem Salon arbeitet, dann ist er der Chef und eine Gesellin kann kein zweiter Chef sein.

Aber: Ist die Gesellin wahrheitsgemäß eine Führungskraft, dann darf ihr das Zeugnis nicht verweigert werden.