Das erste Brauereifest in Maisach ging mit einem überwältigenden Zuspruch in die Ortsgeschichte ein. Drei Tage lang feierte die Gemeinde gemeinsam mit ihrer traditionsreichen Brauerei, 30 engagierten Vereinen aus sechs Ortsteilen und zahlreichen Gästen aus Nah und Fern ein Fest, das weit über die Erwartungen hinausging. Weil es so gut lief, soll es auch im nächsten Jahr zu Pfingsten wieder stattfinden, wenn alle Beteiligten zustimmen.





Ich habe mit Umberto Freiherr von Beck-Peccoz und Martina Wieser-Sedlmayr ein Interview geführt.
Trotz schwieriger Wetterverhältnisse – Sonnenschein am Freitag, starker Regen am Samstag und wechselhaftes Wetter am Sonntag – ließen sich die Besucher die Stimmung nicht nehmen. Die Beteiligung war hoch, die Resonanz der Besucher positiv. Der Freitag bot mit idealen Bedingungen einen perfekten Auftakt, während der Samstagabend durch eine überraschende Wetterbesserung zur Musik der Partyband gerettet wurde. Auch am Sonntag füllte sich der Brauereihof rasch, trotz Regen bis in den späten Nachmittag. Sehr eindrucksvoll war der voll besuchte ökumenische Gottesdienst samt anschließenden Weißwurstfrühstück. Die Kirche kam zu den Menschen und wurde in diesen unsicheren Zeiten gerne angenommen.






Für Umberto Freiherr von Beck-Peccoz von der Brauerei Kühbach und seit einem Jahr auch Pächter der Brauerei Maisach, war das Fest mehr als nur ein Ersatz für das zuletzt wenig nachgefragte Volksfest. Vielmehr ging es ihm darum, ein neues Format zu etablieren: ein Fest von der Gemeinde für die Gemeinde, mit starker Einbindung der örtlichen Vereine und Nachbarschaft. „Es war mein Wunsch, das Erfolgsmodell aus Kühbach nach Maisach zu übertragen – angepasst an die Gegebenheiten hier vor Ort“, so Beck-Peccoz.
Dabei spielte die Lokalität eine besondere Rolle. Anders als bei einem Volksfest, bei dem man am Platz bleibt, flanierten die Besucher umher. Wer sich etwas zu Essen an den Vereinsständen holte, traf Nachbarn, Bekannte und Freunde und kam ins Gespräch. So soll ein Fest der Begegnung sein. Es blieb weitgehend friedlich, damit hat sich auch das Sicherheitskonzept bewährt – nicht unwichtig in heutigen Zeiten.
Ein besonderer Dank galt den direkten Nachbarn des Brauereihofs, die Verständnis für die Lautstärke und das bunte Treiben zeigten. Als Zeichen der Wertschätzung wurden sie im Vorfeld persönlich besucht und erhielten kleine Aufmerksamkeiten – eine Geste, die auf große Zustimmung stieß.






Brauereieigentümerin Martina Wieser-Sedlmayr zeigte sich ebenfalls hochzufrieden: „Nach der schwierigen Phase der Insolvenz war es mir wichtig, dass die Brauerei in Familienhand bleibt – und zwar hier, vor Ort. Die Menschen in Maisach schätzen das sehr.“ Sie lobte die offene und herzliche Art Beck-Peccoz’, der „die Herzen der teils kritischen Maisacher schnell gewonnen hat.“
Meines Erachtens ist Umberto Freiherr von Beck-Peccoz mit dem Brauereifest in Maisach endgültig angekommen. Er wurde von den Maisachern begrüßt, auf die Schulter geklopft, obwohl man sich bei der Anrede nicht immer sicher war: Freiherr, Baron – am Ende nannte man Baron Freiherr Umberto Freiherr von Beck-Peccoz einfach nur Umberto. Auch bei den Vereinsreferenten der Gemeindeteile gab es ausschließlich Lob zu hören: Ich sprach u.a. kurz mit Stefan Pfannes, Christian Kemeter und Gottfried Obermair und bekam das höchste Lob des Bayern zu hören: „passt schon oder auch bassd scho!“
Die Organisation des Festes verlief weitgehend reibungslos, obwohl vieles Neuland war. Besonders hervorgehoben wurde die Arbeit von Simone Schmid, Assistentin von Beck-Peccoz, die bereits in Kühbach für die Festorganisation zuständig war. Auch Marlies, die Tochter von Wieser-Sedlmayr, war aktiv eingebunden – als Praktikantin und als Bindeglied zwischen Brauerei und Gemeinde.
Ein familiärer Geist durchzog das gesamte Fest – von der Leitung bis zur Umsetzung. Symbolisch dafür stand auch der Storch auf dem Brauereischornstein, der trotz Trubel nicht das Weite suchte, sondern zusammen mit seinen zwei Küken über dem Fest verweilte.
Inzwischen steht fest: Das Brauereifest wird keine einmalige Sache bleiben. Umberto Freiherr von Beck-Peccoz kündigte bereits die Fortsetzung an: Auch 2026 wird es zu Pfingsten wieder ein Brauereifest in Maisach geben. Der Termin hat sich bewährt, überschneidet sich mit keiner anderen Großveranstaltung und wird sowohl in der Gemeinde als auch im Umland gut angenommen. Voraussetzung ist aber das zustimmende Feedback von Gemeinde und Vereinen.





Das Fazit der Veranstalter: „Ein Fest von Familien für Familien – ohne Konzernstrukturen, ohne Anonymität, dafür mit viel Herzblut und Gemeinschaftssinn.“ Damit wurde nicht nur die Brauerei gestärkt, sondern auch der soziale Zusammenhalt in Maisach auf bemerkenswerte Weise gefeiert. Mir hat es gefallen. Für die Berichterstattung in meinem Blog bekam ich von wildfremden Menschen ein schönes Feedback (und auch ein bisschen Kritik), ein freundlicher Geselle, mit dem ich am Biertisch saß nannte mich scherzhalber „Karla Kolumna von Maisach“. Na, wenn das kein Lob ist für eine lokale Blogberichterstattung.





