Pflichttermin einmal im Jahr ist die animuc im Veranstaltungsforum Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck. Es ist die wichtigste Cosplayer-Veranstaltung in Oberbayern und an drei ausgebuchten Tagen kam die friedliche Community zusammen, um sich gegenseitig zu feiern. Ein Fest zum Genießen.
Auch ich war wieder dabei, mit einer Neuerung. Ich durfte einen gut besuchten Vortrag zum Thema Godzilla halten. Das japanische Monster ist seit 1954 ein wichtiger Teil der Popkultur und zeigt die japanische Verarbeitung der Trauma von Hiroshima und Nagasaki, die sich dieses Jahr im August zum 80. Mal jähren. Anders als wir Deutsche, die bereits nach dem Krieg mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus begonnen haben, haben die Japaner die Kriegsfrage und Bombenabwürfe nach dem verlorenen Krieg im Pazifik verdrängt. Godzilla war ein Teil dieser kollektiven Aufarbeitung als Film und Produkt der Popkultur.
Von meinem Vortrag existieren leider nur Fotos. Der Videomitschnitt hat ärgerlicherweise nicht funktioniert. Die Gründe kenne ich nicht. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht und ich bewerbe mich für die Animuc 2026 wieder als Referent, um an der Community mitzuarbeiten.
Ich besuchte die Verkaufsausstellung, erwarb einen Steampunk-Ring, der zu meinen Manschettenknöpfen aus dem Baltikum passt.
Zudem quatsche ich lange mit Angelina Paustian von der Mangaküche, die ich immer wieder auf den Szenenveranstaltungen treffe. Dieses Mal erwarb ich ein Reisebesteck, ein Ghibli-Lizenz.
Ach ja Ghibli. Sehr interessant fand ich den Vortrag Die Magie der Ghibli-Filmmusik einer jungen Newcomerin im Referentenpool Lavi. Mit sehr guten Fachwissen analysierte sie die musikalischen Themen der Ghibli-Filme und ihre Wirkung auf die Zuschauer.
Insgesamt wieder eine rundum schöne Veranstaltung. Leider war es etwas kühl, so dass das Herumliegen auf der Wiese vor Kloster Fürstenfeldbruck auf die Dauer etwas kalt war. Ich freu mich auf jeden Fall auf das nächste Jahr und hoffe, dass ich wieder dabei bin.
Die animuc ist Fürstenfeldbruck ist für unsere Familie ein Pflichttermin. Einmal im Jahr findet die großartige Cosplayer-Veranstaltung im Veranstaltungsforum Fürstenfeld auf dem Klostergelände statt. Tausende begeisterte Manga-, Anime- und Japan-Fans sind zu diesem dreitätigen Event gepilgert. Wer keine Karten mehr bekommen hat, der ließ sich bei bestem Wetter auf dem Klostergelände nieder, fachsimpelte oder schoss Fotos vor der wunderbaren Kulisse.
Nachdem im vergangenen Jahr der Strom durch einen Schaden an einem Umspannwerk ausfiel, lief dieses Jahr alles glatt. Und auch das Wetter spielte mit. Nur das Handy-Netz war wieder einmal überlastet. Ein Streaming war aufgrund der fehlenden Bandbreite unmöglich, schließlich hatten die zumeist jungen Besucher ihr Smartphone dabei und nutzen es entsprechend.
Neben der Verkaufsausstellung in der Tenne standen bei mir neben der Kontaktpflege vor allem die Vorträge im Mittelpunkt. Zusammen mit meiner Frau bekamen wir einen Platz bei Naraku Brock, die uns über zwei Stunden über japanische Küche informierte. Hat mir persönlich viel gegeben und Naraku Brock, weiß sich in Szene zu setzen und es machte ihr einfach Spaß ihre Show anzuhören. Die Frau versteht ihr Handwerk. In meiner Funktion als Speaker, Referent und Dozent schaute ich mir auch immer ihre Form der Darbietung an und genoss sie.
Seit 2009 findet mit der gewohnten Corona-Unterbrechung einmal jährlich die Convention statt und jedes Jahr werden relevante Programmpunkte vom Verein Animexx e.V. Zusammengestellt. Als ich dem Vortrag von Naraku Brock lauschte, kam mir die Idee für einen eigenen Vortrag. Ich werde die Idee mal bei Animexx einreichen, vielleicht darf ich 2025 als Speaker tätig sein. Über das Thema wird allerdings noch nichts verraten. Lassen wir uns überraschen.
Vielleicht noch ein Wort zu den Besucherinnen und Besuchern in ihren eindrucksvollen Kostümen. Selten haben ich so viele junge Leute mit so guter Laune erlebt. Diese Community ist friedlich und rücksichtsvoll. Und sie ist am Austausch interessiert. Ich führte viele kleine und große Gespräche.
Im Klosterhof standen Imbisswägen oder Foodtrucks, wie es neudeutsch heißt. Ich probierte das erste Mal Tako-yaki und bin sehr angetan von diesem gebratenen Krake, ein kleines warmes Gericht aus Osaka.
Und weil Katzen eine besondere Rolle spielen, hat sich unser Kater Parsifal auch gleich in Szene gesetzt.
Wenn Darth Vader und Son-Goku nebeneinander auf der Bank vor dem Kloster Fürstenfeld sitzen und je ein Bier trinken, dann bin ich richtig. Am Wochenende war die Animuc im Klostergelände von Fürstenfeld westlich von München. Animuc ist die wichtigste bayerische Cosplayer-Veranstaltung und ich war mit meiner Familie wieder dabei.
Nachdem wir im vergangenen Jahr zu spät mit der Kartenreservierung dran waren, hat es dieses Mal wunderbar geklappt. Ich schmiss mich als Retrogamer in einen Pac Man-Anzug und freute mich auf die friedvolle und bunte Veranstaltung mit mehreren Tausend Besuchern. Die Messe war wieder komplett ausverkauft.
Als einziges Hindernis kam am Samstag ein Stromausfall im Stadtgebiet von Fürstenfeldbruck hinzu. Zwar funktionierten die Scanner beim Eintritt, allerdings blieb stundenweise der Strom auf dem Gelände weg. Ein Fehler in einem Umspannwerk war daran schuld und hatte enorme Auswirkungen auf die ganze Stadt und auf die animuc.
Im Händlerbereich in der Tenne gab es lange Gesichter, sowohl bei Händlern als auch bei Käufern. In der dunklen Tenne blieben die Lampen und Scheinwerfer aus, nur eine schwache Notbeleuchtung warf ein wenig Licht. Viele Stände waren daher im Dunkeln. Händler und Kunden versuchten mit der Taschenlampenapp ihrer Smartphones die Waren ein wenig zu beleuchten. Zudem musste man aufpassen, dass man niemanden zu nahe auf die Pelle rückte. Aber die vorbildliche Cosplayer-Gemeinde nahm aufeinander Rücksicht und hielt Abstand – das alles haben wir durch Corona gelernt.
Unsere Familie wollten sich wieder mit Manga- und Anime-Figuren eindecken. Die Charaktere aus Plastik sind detailliert und für Fans wertvoll – und sie sind oftmals recht teuer. Kartenzahlung war wegen des Stromausfalls allerdings nicht möglich. Nachdem auch einige Handy-Netze durch den Stromausfall betroffen waren, ging auch kein Paypal. Ärgerlich für Händler und Kunden. Nur Bares ist Wahres hieß es im Großen und Ganzen – ich als Papa musste mit Bargeld dem Familiennachwuchs aushelfen. Erst am späten Nachmittag normalisierte sich die Lage, was alle mit donnerndem Applaus würdigen.
Auf der Wiese vor dem Kloster ließ man sich nieder zum Entspannen, Fachsimpeln und vor allem zum Fotoposen. Cosplayer sind beliebte Fotomotive in ihren wunderschönen Kostümen. Wer höflich fragt, der darf schöne Fotos machen. Ich mag diese Community. Sie ist friedlich, begeisterungsfähig, weltoffen und einfach freundlich. Natürlich gibt es einige Charaktere, die bewaffnet sind. Dazu gibt es eine kritische Waffenkontrolle. Der Waffencheck verläuft nach klaren Regeln und alle wissen Bescheid.
Das Programm der Animuc war mal wieder abwechslungsreich und unterhaltsam. Ich schaute bei den Go-Spielern vorbei, verschnaufte bei einigen Gesangs- und Theatereinlagen im kleinen und großen Stadtsaal. Fast eine Stunde musste ich warten, um bei Bring-and-Buy an die Reihe zu kommen. K2 kaufte hier mehr ein, ich fand nur ein Manga für einen Euro. Preiswerter geht es wirklich nicht. Meine Hobbies nach Gibli, Ghost in the Shell oder Akira konnte ich nicht befriedigen. Gerne hätte ich einem Totoro ein neues Zuhause gegeben. Auch meine japanischen Monster wie Godzilla waren in Fürstenfeldbruck nicht anzutreffen. Macht nichts, Geld gespart.
Ich traf einige Bekannte auf dem weitläufigen Gelände und zuletzt auch einen Besucher, der den gleichen Pac Man-Anzug anhatte wie ich. Wer die Situation kennt auf einer Hochzeit das gleich Outfit anzuhaben, der kennt mein Gefühl der Überraschung.
Alles in allem wieder eine gelungene Animuc. Und 2024 komm ich wieder, versprochen.
Manga- und Anime-Fans hielten inne als sie gestern vom Tod via Leiji Matsumoto erfuhren. Mir ging es auch so, als mir Twitter die Nachricht brachte. Im Alter von 85 Jahren ist dieser wichtige Künstler verstorben, der Wegbereiter der japanischen Kunst in der Welt war. Seine Tochter Makiko schrieb, der Vater sei „zum Meer der Sterne aufgebrochen“ – sehr schön, sehr passend.
Mir persönlich hatte es sein Captain Harlock angetan, eine Art Weltraumpirat. Eine kleine Gruppe um den legendären Captain Harlock, setzt alles daran die Menschheit zu retten. Mit ihrem Weltraumkreuzer, der Arcadia operieren sie im All zum Wohle der gefährdeten Menschheit. Harlock war wie Captain Future, nur nicht so strahlend.
Lange schaute ich die Serie von Captain Harlock und ertrug in der deutschen Fassung sogar den Titelsong von Nicole, der nicht mehr aus dem Ohr ging: „Captain Harlock, Helfer aus dem All, Captain Harlock hilf uns noch einmal.“ Nachdem ich Nicole nicht mehr hören wollte, kaufte ich mir die sinfonische Fassung der Filmmusik aus Japan auf CD. Ich spielte mal mit dem Gedanken, eine Figur des Captain auf der Animagic in Mannheim oder der Animuc in Fürstenfeldbruck zu kaufen, konnte mich bislang nicht durchringen.
Ich hatte vier Teile der Serie auf Lasedisc und später einen Film auf Bluray. Bei YouTube gibt es eine fünf-Stunden-Fassung. Weil ich eben bei Musik war. Erinnern wir uns an die französischen Electronic-Rocker Daft Punk. Im Jahr 2000 koppelten sie aus ihrem zweiten Album die Single One More Time aus. Das Video dazu schuf Leiji Matsumoto. Damit wurde er Musikfreunden bekannt.
Zum Gedenken schau ich mir am Aschermittwoch seine Serie Star Blazers 2202 – Space Battleship Yamato auf Amazon Prime an und denke an den wegweisenden Künstler Leiji Matsumoto.
Nachdem Ministerpräsident Söder anmerkte, dass Masken wohl kommen werden, wollte ich mich schon gleich mal daran gewöhnen. „Natürlich wird es am Ende eine Form von Maskenverpflichtung geben, die dann notwendig ist“, sagte Söder nach einer Kabinettssitzung in München.
Nachdem ich meine Kinder immer wieder auf Cosplay- und Animie-/Manga-Veranstaltungen wie die Animuc in Kloster Fürstenfeld begleite, bin ich an das Tragen von Masken gewohnt. Jetzt wollte ich im Rahmen der Ausgangsbeschränkung durch Corona testen, wie die Maisacher reagieren.
Mein Testfeld war der Einkauf für meine Eltern im Edeka Leich in Maisach. Ein freundlicher Mitarbeiter bat uns, unser Auto in der Tiefgarage zu parken. Machen wir eigentlich immer, aber scheinbar haben noch immer viele Maisacher das Problem: Was ist eine Tiefgarage und wie fährt man da rein und wie kommt man wieder raus. Apropos Masken: Beim Autofahren muss keine Maske getragen werden, außer man ist Batman, Spiderman oder fährt zum wöchentlichen Banküberfall.
Also legten wir unsere Masken im Aufzug an. Die Gattin hatte eher die medizinische Variante, ich wählte das Modell Windschutz Fleece. Kurz noch ein Wort zu Masken: Für den Privatgebrauch – um die Ansteckung anderer zu vermeiden – eignet sich ein handelsüblicher Mund-Nasen-Schutz. Viele Menschen nähen sich solche Masken selbst. Ich werde in Kürze ein Interview mit einer Maskennäherin aus dem Dorf in meinem Blog veröffentlichen. Das ist im Grunde wie ein vor dem Mund getragener Ellenbogen. Ich kann damit etwa im Supermarkt verhindern, dass sich meine Tröpfchen etwa im Kassenbereich ausbreiten, wenn ich mit dem Kassierer rede. Da kommt es nicht auf 100-prozentige Wirkung an, sondern darauf, dass der überwiegende Anteil an Tröpfchen-Ausscheidung aus dem Mund verhindert wird.
Interessant meine Beobachtungen im Edeka: Einige Kundinnen trugen Masken. Corona scheint Männer nicht zu befallen. Es waren vor Frauen, die Masken trugen. Wenn sich unsere Blicke trafen, dann ein kurzes Nicken und jeder ging seiner Wege. Da war nichts peinliches oder eine Unsicherheit festzustellen. Scheinbar gibt es einen gewissen Kundenkreis für die Masken in der Öffentlichkeit kein Problem sind. Das finde ich gut. Ich traf auf zwei Jugendliche, die hatte Masken von Kpop-Bands umgebunden. BTS, G-Dragon und wie die Gruppen hießen. Endlich konnten die jungen Damen ihre Fanartikel offen in einem Supermarkt tragen. Ich fand’s okay.
Wenn ich auf einige Vertreter der älteren Generation traf (übrigens, ich bin selbst über 50 Jahre), dann fiel die Reaktion anders aus. So mancher zuckte zurück – was mir auch recht war, dann klappt das Abstandsgebot von 2 Meter wunderbar. Ich erntete aber auch Kopfschütteln und Aussagen wie „san se jetzt im Fasching?“. Ich möchte nicht pauschalieren und Generationen gegeneinander ausspielen, aber Aufgeschlossenheit sieht anders aus.
Zudem merke ich, dass Maskenträger einige Leute erschrecken. Der ungewohnte Anblick sorgt dafür, dass Leute zurückweichen. Vielleicht weil sie denken, man sei mit dem Virus infiziert. Oder werden durch die Maske daran erinnert, dass sie eigentlich Abstand halten sollten.
Ich denke, wir sollten uns an den asiatischen Weg gewöhnen und Masken bei Ansammlungen tragen. Corona ist kein Spaß. Leute, nehmt die Abstandsrichtlinien ernst.
Heute am Samstag ist übrigens wieder der Foodtruck Bayerntruck von Lars Mrsek mit seinen Burgern vor dem Edeka. Ich nehm die Maske nicht ab und verzehre meinen Burger zu Hause.
Am Samstag gibt es wieder Burger.
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Tragen von Masken?
Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld war Gastgeber für die Animuc 2018.
Es war meine erste richtige Cosplay-Veranstaltung und es wird nicht die letzte sein. Ich war begeistert von der Animuc 2018 in meiner Heimatstadt Fürstenfeldbruck. Es war die zehnte Animuc und ich hab mich richtig wohl gefühlt. Diese Art von Menschen sind sympathisch und äußerst engagiert. Und Fürstenfeldbruck präsentierte sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite.
Eigentlich begann für mich die Animuc bereits einen Tag vorher. Meine Frau und ich waren von einem älteren Ehepaar zum Geschäftsessen eingeladen. Zu später Stunde kamen zu unserem Italiener eine Gruppe von Cosplayer samt Kostüme zum Speisen. Unsere Gastgeber waren von den jungen Leuten sehr angetan und fragten mich aus, was es denn mit diesen Figuren auf sich habe. Die Bildungsbürger staunten nicht schlecht über das Engagement der jungen Leute. Die Welt von Manga und Animie war ihnen bisher verschlossen geblieben.
Kostüme aus dem Schrank
Am nächsten Tag hieß es für die ganze Familie: Auf gehts zur Animuc ins Kloster Fürstenfeld. K1 und Ehefrau zogen sich keine Kostüme an, K1 hängte sich einen grünen Umhang von Attack on Titan um und ich zwängte mich in die Offiziersuniform von Captain James Tiberius Kirk. Ich habe dieses Outfit vor Jahren teuer als Trekkie erstanden und irgendwie muss es über die Jahre im Schrank eingegangen sein. Naja, hilft nichts – ein bisschen Cosplay muss auch für mich sein.
Am Veranstaltungsforum Fürstenfeld, dem Kloster Fürstenfeld, angekommen stellte ich fest: Mein Star Trek-Outfit passt nur ungefähr ins Ambiente. Ich war der einzige Trekkie, hab aber zu meiner Ehrenrettung noch ein paar Star Wars-Fans mit ihren Outfit als Sturmtruppen, Darth Vader oder imperiale Offiziere getroffen.
Großes Lob für meinen Bloggerkollegen Michi Bernhard, der altersgemäß als Obi Wan ging. Er musste drei Tage lang seine Tochter begleiten, die ein starkes Kostüm aus Black Butler trug. Und da waren schon meine Probleme. Viele der dargestellten Charaktere kannte ich gar nicht. Ich bin nicht die Generation, die mit Mangas und Animies aufgewachsen ist, meine Kinder dagegen schon.
Ich kannte freilich die japanischen Zeichentrickfilme meiner Jugend wie Heidi, Captain Future und Co, kenne die großen Filme der Ghibli-Studios, bin auch vertraut mit zahlreichen Figuren aus der Videospielewelt – allen voran natürlich Pokémon und Super Mario, doch bei den Feinheiten aus dem Cosplayer-Universum muss ich passen. Ich lese zwar, wie jeder Einsteiger Death Note (find ich gut), traue ich an Corpse Party heran, liebe abgöttisch Akira, aber dann wird es schon eng. K1 und K2 horten Hunderte von Mangas und kennen die Entwicklungen der Figuren genau. K2 ist Spezialist für Tokyo Ghoul, während K1 mehr auf Attack on Titan aus ist.
Death Note muss sein.
Egal, ich habe mich mit der Masse der Cosplayer mitbewegt und bin in ihnen untergetaucht. Immer wieder habe ich von den freundlichen Wesen Fotos gemacht. Dabei haben sich die meisten in Szene gerückt und nett posiert. Ein paar gab es, die wollten nicht in ihren Kostümen fotografiert werden – warum sie dann auf eine Cosplay-Veranstaltung wie die Animuc gehen, weiß ich nicht, ist mir aber auch egal.
Ich habe gesehen, mit welcher Detailliebe die Cosplayer an ihren Kostümen basteln, nähen, kleben. Es gibt sogar eine Art Erste Hilfe Stand mit Nähmaschinen und Stoffen, um kleinere Unfälle an Ort und Stelle zu richten. Dort wollte man nicht, dass fotografiert wird, dabei fand ich dies eine schöne Geschichte.
Bei der Animuc spürt der Besucher soviel Zuneigung und Liebe, dachte ich mir immer wieder. Dann und wann tauchten auch junge Menschen auf, die man einfach umarmen konnte – schließlich trugen sie ein Schild „Hug me“ um den Hals. Ich umarmte nur einen zwei Meter Bären oder Tiger, um als alter Mann nicht in Erklärungsnöte zu kommen, warum ich ein junges Mädchen umarme. Da bin ich einfach zu alt, finde aber die Geste wunderbar. Ein paar pubertierende Jugendliche nützten es freilich aus mit dem anderen Geschlecht in Berührung zu kommen.
Foto von Serge und Kicka auf der Animuc
Zudem gab es auf der 10. Animuc in Kloster Fürstenfeld ein umfangreiches Programm. Es gab beispielsweise zwei Ehrengäste Serge und Kicka – mit denen konnten Fans ein Foto machen. Dazu haben sich die Gattin und ich in eine lange Schlange eingereiht. Natürlich wurden wir angesprochen und junge Menschen wollten mit uns über Serge und Kicka reden. Selbstverständlich hatte wir keine Ahnung, wer Serge und Kicka überhaupt sind, also improvisierten wir. Als wir an der Reihe kamen, wurden wir in die Mitte genommen und Serge und Kicka postierten sich um uns herum. So bekam ich mit, dass Serge als Russland kam und Kicka aus Italien und beide irgendwie berühmt sind. Also gibt es jetzt ein Foto von meiner Frau und mir mit zwei Berühmtheiten aus der Cosplayer-Szene. K1/2 staunten nicht schlecht und die Likes des Fotos auf Facebook und Instagram sprechen Bände.
Go-Spielen auf der Animuc
Gerne hätte ich auch einen Kochkurs-Workshop besucht, denn asiatisches Essen liebe ich und freue mich immer über Inspiration. Leider kamen wir zu spät. Nächstes Jahr muss ich dahin und mir Impulse für meine Küche holen.
Richtig etwas gelernt habe ich beim Go-Kurs. Go ist ein asiatisches Brettspiel und was so leicht aussieht, ist saumäßig kompliziert. Meine Frau und ich haben uns von Thomas Furtner die Grundregeln erklären lassen und Thomas Furtner ist ein guter Lehrer selbst bei so begriffsstutzigen Schülern wie ich einer bin. Und ich muss sagen: Go macht Spaß und strengt die kleinen grauen Zellen gehörig an. Ich hatte mir eine Woche zuvor die Dokumentation AlphaGo angeschaut für ein Seminar zur Künstlichen Intelligenz. Dort tritt Software gegen Weltklasse-Go-Spieler an und fegt die Menschen vom Platz. Wirklich faszinierend und ich habe mir gleich eine Go-App für das iPad geladen.
Shoppen was das Cosplayer-Herz begehrt auf der Animuc
Und natürlich musste geshoppt werden. In der Tenne der Klosteranlage gab es zahlreiche Stände verschiedener Händler. Kostüme, Bücher, Schmuck, Waffen, Spielfiguren, Anhänger, Perücken – alles, was das Cosplayer-Herz begehrt. Die Preise sind nicht ohne und K1/2 warfen sich gleich in die Schlacht. Ich hatte im Flohmarktbereich die 19teilige Manga-Serie Battle Angel Last Order in Blick, aber 175 Euro waren es mir die sicherlich tollen Bücher nicht wert.
Froh war ich übrigens, dass ich keinen Stand mit Anime-Score und Soundtracks im größeren Stil gefunden habe. Das wäre garantiert mein Groschengrab geworden. K2 hat zwar viel BTS-Klamotte gefunden, aber kaum K-Pop CDs, oder wir haben sie übersehen. Das wäre auch noch eine Bereicherung gewesen.
Friedliche Animuc
Immer wieder schlenderte ich durch die Gärten des Klosters, unterhielt mich und war begeistert über die Liebe zum Detail. Ich traf auf Gandalf und andere Figuren wie Desmond Miles aus Assassin’s Creed.
Ich dachte mir: Wenn eine Gruppe von Hunderten von Erwachsenen auf einem Fleck sind, dann gibt es immer Ärger, Besoffene und Rangeleien. Bei der zehnten Animuc habe ich davon nichts gesehen. Cosplayer sind ein bezauberndes Volk und die nächste Veranstaltung in Mannheim ist bereits gebucht. Mir gefällt das Spektakel.