Archive for Februar 2013

Kunstjahr 2013: Galerie Mensing eröffnet mit Duo Guldenstern und Wolfgang Fierek

9. Februar 2013
Das Duo Guldenstern (li, re) und Wolfgang Fierek (Mitte)

Das Duo Guldenstern (li, re) und Wolfgang Fierek (Mitte)

„Wer ein Bild kauft, der weiß, das in dem Moment etwas passiert. Es geht nicht um pure Dekoration, sondern es geht um persönliche Werte, die einem ein Leben lang begeistern“, so Galerist Harry Mensing. Die Galerie Mensing eröffnete vor kurzem das Kunstjahr 2013 mit einem Neujahrsempfang in der Galerie München. Bei diesem Event wurde mir wieder bewusst, wie wichtig Neugierde im Kunstbereich ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte ausgetretene Pfade nicht verlassen. Kunst bedeutet für mich, sich auf etwas neues einzulassen und den Blick über den Tellerrand schweifen zu lassen.

Galerist Harry Mensing in seiner Münchner Galerie.

Galerist Harry Mensing in seiner Münchner Galerie.

Kunst bedeutet für mich nicht Geldanlage. Ich weiß zwar, dass der Kunstmarkt aus finanziellen Aspekten interessant ist. Aber beim Kauf von Kunstwerken muss mir das Werk gefallen. „Im Vordergrund der Kunst steht immer die Emotion“, so Harry Mensing weiter – und recht hat er.

Matthias J. Lange mit Peter Guldenstern.

Matthias J. Lange mit Peter Guldenstern.

Bettina Müller, Galerieleiterin in München, sagte bei der aktuellen Ausstellung des Duo Guldenstern über die Künstler. „Es ist gelungen, deutsche Popart aus dem Dunstkreis der amerikanischen Vorbilder zu befreien und ihr Eigenleben und Originalität zu geben. In ihren ausdrucksstarken Montagebildern verarbeiten sie plakative Bild- und Textmitteilungen, die in verblüffenden Materialkombinationen zu immer wieder neuen Ebenen der Wahrnehmung zusammengeführt werden. Unmittelbar, ehrlich und authentisch.“

Matthias J. Lange mit Schauspieler Wolfgang Fierek

Matthias J. Lange mit Schauspieler Wolfgang Fierek

Stargast auf dem Neujahrsempfang war der Serienschauspieler und Amerika-Fan Wolfgang Fierek. „Amerika ist für mich etwas besonders“ , erzählte er. Popart habe ihn erwischt als Beatles-Fan, nachdem er das Cover von Yellow Submarine gesehen hatte. „Warhol war mir zu viel LSD“, so Fierek scherzahft. Popart sei gesellschaftsfähig geworden. „Bilder sind wie eine Zeitreise. Popart ist meine Kunstart, die ich liebe.“

Die 10 größten Gefahren aus dem Netz

8. Februar 2013

Im Moment bereite ich wieder Seminare zum Verbraucherschutz im Internet vor. Da geht es unter anderem auch um Gefahren aus dem Netz. Ich bin grundsätzlich ein optimistischer Mensch, der das Glas mehr als voll als halb leer sieht. Aber ich verschließe nicht die Augen vor dem Gefahren aus dem Netz. Nur Medienkompetenz kann das Problem lösen. Panik oder Verweigerung sind sicher die falschen Ansätze.

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Grafik der Bitkom, welche die zehn größten Bedrohungen aus dem Netz aufzeigt. Wir Deutschen lieben solche Arten von Top Ten und so werde ich die Grafik und die Ausführungen auch in meinen Sicherheitsreferaten berücksichtigen.

BITKOM_Innovation_IKT

Drive-by-Downloads von Schadsoftware

Beim Besuch manipulierter Webseiten laden sich Internetnutzer unbewusst Schadsoftware auf den eigenen Rechner. Dabei werden in der Regel Sicherheitslücken von Browsern oder Zusatzprogrammen (Plugins) ausgenutzt. Drive-by-Downloads gelten inzwischen als wichtigster Verbreitungsweg für Computerviren und haben damit sogar die E-Mail verdrängt. Nutzer können sich schützen, indem sie immer die neuesten Versionen ihres Browsers und der genutzten Plugins wie Flash, Java sowie des Adobe Reader verwenden. Gerade Java war vor kurzem in der Diskussion und wurde vom Hersteller unlängst aktualisiert.

Trojaner/ Würmer

Würmer und Trojaner gehören zu Klassikern unter den Schadprogrammen. Vor allem die Gefährlichkeit von Trojanern steigt wieder, da Cyberkriminelle zunehmend soziale Netzwerke und mobile Plattformen als Verbreitungsweg nutzen. Die Programme nisten sich unerkannt in einem Computersystem ein und führen dann gefährliche Aktionen aus, zum Beispiel übertragen sie Passwörter, die der Nutzer am Gerät eingibt. Einen guten, aber keinen absoluten Schutz bieten die jeweils aktuellsten Antivirenprogramme. Nutzer sollten zudem darauf achten, keine Software aus unsicheren oder unbekannten Quellen zu installieren. Das klingt immer so schön. Viele Seminarteilnehmer können aber nicht beurteilen, was eine unsichere Quelle ist.

Attacken auf Datenbanken und Websites 

Angriffe auf Datenbanken per SQL-Injection und auf Webseiten mittels Cross Site Scripting (XSS) sind weit verbreitet. XSS trifft vor allem die Anbieter von Online-Diensten, da Cyberkriminelle mit dieser Methode das Aussehen von Webseiten verändern können. Möglich ist aber auch das Auslesen von Login-Daten. Anwender können sich nur schützen, indem sie zum Beispiel Javascript oder Flash deaktivieren, was aber den Surfkomfort mindert. Noch wichtiger ist, dass Betreiber von Webseiten ihre Seiten sehr sorgfältig programmieren und überwachen.

Viren-Baukästen

Viren-Baukästen (Exploit Kits) sind Programme, die die Entwicklung individueller Schadsoftware ermöglichen und Cyberangriffe praktisch automatisieren. Die Programme können Drive-by-Downloads initiieren und nutzen eine Vielzahl weiterer Verbreitungswege, um Computer zu infizieren. Typisch für Viren-Baukästen ist ihre einfache Handhabung, die sie auch für technische Laien benutzbar macht. Bei meinen Seminaren kommt es vor, dass ich Schüler treffe, die sich aus diesen Viren-Baukästen bedienen. Für die Schüler ist es eine Art virtueller Schlägerei/Rache und oftmals gibt es kein Unrechtsbewusstsein.

Botnetze

Ein Botnetz ist ein Netzwerk infizierter Computer. Die Rechner werden über das Internet zusammengeschaltet und von einem Botmaster kontrolliert. Aus Botnetzen können Spam- und Phishing-Mails versendet oder Webserver mit massenhaften Anfragen lahmgelegt werden. Zudem können Cyberkriminelle auf den befallenen Computern Passwörter und andere Daten abgreifen. Das größte bislang entdeckte Botnetz umfasste rund 30 Millionen einzelne Rechner. Der Trend geht inzwischen zu kleineren Botnetzen, die nach Bedarf für kriminelle Zwecke eingesetzt werden. Nutzer sollten zum Schutz aktuelle Software und die neuesten Virenscanner inklusive Firewall verwenden. Die Webseite www.botfrei.de überprüft, ob der eigene Rechner Teil eines Botnetzes ist und reinigt ihn bei Bedarf. Das klappt allerdings nur für Windows-Rechner.

Denial-of-Service-Attacken

Denial of Service bedeutet „Verweigerung eines Dienstes“. Cyberkriminellen geht es darum, einen Webserver lahmzulegen, damit bestimmte Webseiten nicht mehr aufzurufen sind. Angreifer erreichen dieses Ziel, indem sie den Server mit massenhaften Anfragen beschäftigen und dieser unter der Last zusammenbricht. Neben erpresserischen Absichten wird diese Form des Angriffs auch häufig bei Protestaktionen eingesetzt. Die Angriffe können von einem einzelnen Computer oder von vielen ausgeführt werden, zum Beispiel aus einem Botnetz. Die Abwehr dieser Attacken muss von den Server-Administratoren gewährleistet werden.

Phishing 

Bekannt wurde Phishing durch den Versand von E-Mail-Links zu gefälschten Bank-Seiten, auf denen die Opfer Kontozugangsdaten (PIN) und Transaktionsnummern (TAN) eingeben sollten. Inzwischen senden Kriminelle per E-Mail meist einen Trojaner, der die Daten heimlich ausspäht und überträgt. Angriffsziele sind neben Banken auch Bezahldienste, Online-Händler, Paketdienste oder soziale Netzwerke. Zuletzt sind Phishing-Angriffe verstärkt auf Smartphones beobachtet worden. Schutz bietet vor allem ein gesundes Misstrauen. Banken und andere Unternehmen bitten ihre Kunden nie per E-Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben. Diese Mails am besten sofort löschen. Das Gleiche gilt für E-Mails mit Dateianhang oder Anfragen in sozialen Netzwerken.

Datenklau und Datenverluste

Im Jahr 2012 gab es erneut spektakuläre Fälle, bei denen Cyberkriminelle Nutzerdaten von bekannten Online-Diensten erbeuten konnten. Neben den persönlichen Angaben ist vor allem der Verlust von Kreditkartendaten kritisch. Zudem können sich Hacker mit den gewonnenen Informationen auch bei anderen Diensten mit falscher Identität einloggen. Hauptgründe für Datenverluste sind Hacker-Angriffe und eingeschleuste Schadsoftware. Daneben spielen auch physische Angriffe und das so genannte Social Engineering eine Rolle. Dabei versuchen Kriminelle das Vertrauen von Mitarbeitern oder deren Angehörigen zu gewinnen, um Zugang zu kritischen Informationen zu erlangen.

Rogueware/Scareware

Diese Computerviren bedienen sich der Mittel Täuschung und Angst. So wird dem Nutzer eine Infektion seines Computers gemeldet, die erst gegen Bezahlung behoben wird. Weit verbreitet sind Schadprogramme, die Logos von Bundespolizei, Landeskriminalämtern oder Institutionen wie der Gema verwenden. Der Virus legt das Computersystem lahm. Die Sperrung erfolge aufgrund einer illegalen Handlung und werde erst gegen Zahlung einer Strafe wieder aufgehoben. Auf solche Erpressungsversuche sollten sich Nutzer keinesfalls einlassen. Zudem sollten Antivirenprogramme und Firewall auf dem neuesten Stand sein.

Spam

Spam ist das einzige Cybercrime-Phänomen, das tendenziell abnimmt. Dennoch sind etwa 90 Prozent aller E-Mails Spam. Ein Grund für den Rückgang ist die Ausschaltung einiger großer Botnetze in den vergangenen Jahren. Deutlich besser geworden sind die Spamfilter der E-Mail-Provider. Trotzdem ist weiter höchste Vorsicht geboten, da zunehmend gefährliche Schadsoftware in Spam-Mails enthalten ist. Nutzer sollten keine Mails unbekannter Herkunft öffnen und auch bei Nachrichten von bekannten Online-Diensten genau hinschauen.

 

Bitkom: Mehr Leute zahlen für Apps

7. Februar 2013

Smartphone_App

Mit dem Siegeszug von Smartphones geht der Siegeszug von Apps einher. Das ist eigentlich nicht verwunderlich, denn ohne Apps wären das Smartphone irgendwie sinnlos. Die Bitkom hat jetzt eine neue Studie veröffentlich, wer Apps bezahlt und wer App kostenlos saugt. Interessant: Die Bereitschaft, Apps zu kaufen, steigt trotz Geiz-ist-geil-Mentalität an.

38 Prozent der Smartphone-Nutzer bezahlen für Apps. Knapp jeder Zweite (45 Prozent) greift hingegen nur auf kostenlose App-Angebote zurück, jeder sechste installiert überhaupt keine Apps (17 Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bitkom-Umfrage.

Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 1,8 Millionen Apps, wie das Marktforschungsinstitut research2guidance herausgefunden hat. Die meisten sind kostenlos, der Rest wird für wenige Euro angeboten. Kostenpflichtige Programme installiert jeder dritte Smartphone-Nutzer (33 Prozent) hin und wieder. 5 Prozent laden sogar regelmäßig Bezahl-Apps herunter. Smartphone-Nutzer, die kostenpflichtige Apps installieren, geben pro Jahr durchschnittlich etwas mehr als 21 Euro für solche Programme aus. Für eine einzelne App sind sie bereit, im Schnitt bis zu 7,64 Euro auszugeben.

Spiele für mobile Geräte wie Smartphones liegen zwar im Trend, dennoch ist die Zahlungsbereitschaft geringer als bei anderen Programmen: Im Durchschnitt geben Smartphone-Nutzer etwa 14 Euro pro Jahr für Gaming-Apps aus. Für ein Smartphone-Spiel sind sie bereit maximal 2,31 Euro im Schnitt zu bezahlen.

 

New York-Ausstellung übers Mittagessen: Lunch Hour

6. Februar 2013
Lunch Poetry - Gedichte zum Mittagessen

Lunch Poetry – Gedichte zum Mittagessen

Wer zufällig in New York ist, der sollte sich unbedingt die (kostenlose) Ausstellung Lunch Hour in der New York Public Library ansehen. Es lohnt sich für alle, die gerne essen. Die Ausstellung dreht sich bis 17. Februar schließlich ums Essen, speziell ums Mittagessen der vergangenen 150 Jahre in New York.

Es ist kulturgeschichtlich interessant, wie und in welcher Form Mittagessen in dieser Stadt serviert wurde und wird. Die einen essen an einem Tisch, die anderen stopfen sich Fast Food im Gehen hinein. Durch den Schmelztiegel New York kamen unterschiedliche (Ess-)Kulturen zusammen und entwickelten immer wieder neue Formen. Heute interessant für mich die Pretzel-Stände mit Sauerkraut in den Straßenfluchten von New York. Diese Prezeln haben nur noch entfernt mit der bayerischen Brezn etwas zu tun. In der Ausstellung gibt es Gedichte zum Mittagessen (Lunch poetry) sowie eine umfangreiche Sammlung an Brotzeitboxen und Kochzeitungen. Ich erinnere mich an meine Jugend zurückversetzt, als meine Mutter Rezeptsammlungen von Dr. Oetker oder dem Meister Verlag sammelte.

Heinz hat auch Suppen zu bieten.

Heinz hat auch Suppen zu bieten.

Mein Herz als Ketchup-Fan schlug höher als ich Heinz entdeckte. Heinz ist in den USA eine Institution, spätestens nachdem Andy Warhol seine Heinz-Bilder als Kunst veröffentlichte. In den US-Supermärkten bietet Heinz nicht nur Ketchup an, sondern auch enorm viele Suppe. Die Reaktion der US-Besucher der Ausstellung war typisch nach dem Motto „erinnerst du dich an diesen Geschmack?“

Ein Original-Restaurantautomat

Ein Original-Restaurantautomat

Wunderbar ist ein aufgebautes Automatenrestaurant, das einst in den USA populär war. Der Automat war ein Wunder in New York. Als Joe Horn und Frank Hardart am 2. Juli 1912 ihr erstes Automatenrestaurant am Time Square eröffneten war es eine Sensation. In den 1940er Jahren gab es in New York einen regelrechten Boom in der Stadt. In den 1950er Jahren ebbte die Flut ab als die Kaufhäuser ihre eigenen Cafeterias eröffneten. Der Besuch der Ausstellung erinnerte mich so sehr an den Jacques Tati-Film Herrliche Zeiten (Playtime), als der französische Komiker 1967 ein Automatenrestaurant besuchte. Das letzte Automatenrestaurant in New York schloss 1991.

Münze rein, Klappe auf, Essen raus

Münze rein, Klappe auf, Essen raus

Also bevor die Ausstellung Lunch Hour in New York schließt, solltet ihr sie unbedingt in der New York Public Library besuchen oder mein Video ansehen.

Fragebogen zu Social Media auf dem Tisch

5. Februar 2013

Aufgrund meines erfolgreichen Buches „Social Media für Friseure“  darf ich immer wieder Vorträge auf Messen und Veranstaltungen halten. Und es mehren sich Interview-Anfragen. Unlängst flatterte mir ein Fragebogen der Hochschule der Medien aus Stuttgart in den Posteingang. Die Fragen drehten sich um – wen wundert es – Social Media. Ich habe mal die Fragen und meine Antworten aufgeführt. Sicher lässt sich das auf andere klein- und mittelständische Unternehmen übertragen.

Mein neues Buch: Social Media für Friseure

Mein neues Buch: Social Media für Friseure

1.) Welche Bedeutung schreiben Sie soziale Netzwerke für Friseurbetriebe zu? Werden sich diese Plattformen als Werbeinstrument zukünftig etablieren oder werden sie nur ein kurzlebiger Hype sein?

Die Bedeutung ist enorm und aber klar ist auch: Social Media ist kein Werbeinstrument. Wer Social Media als Werbekanal missbraucht, hat das Thema nicht verstanden und wird scheitern. Social Media bedeutet in erster Linie Dialog. Kunden wollen keine Werbung, sondern sie wollen ernst genommen werden. Das ist im Reallife so und auch im Netz. Der Friseur spart sich damit die Marktforschung, in dem er das Feedback direkt erhält und seine unternehmerischen Schlüsse daraus ziehen kann. Friseure haben etwas ganz Fantastisches: Sie haben Mode und das interessiert alle. Und Mode ändert sich. Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks stellt im Frühjahr und Herbst die aktuelle Frisuren- und Kosmetikmode vor, die dann von den angeschlossenen Landesinnungsverbänden und Innungen aufgegriffen und interpretiert wird. So kann Social Media imagefördernd für einen Betrieb sein. Der Mittelstand und damit auch das Friseurhandwerk leiden zudem unter Ausbildungs- und Fachkräftemangel. Hier kann Social Media ansetzen und das Problem angehen. Wer seinen Betrieb interessant, offen und aufgeschlossen präsentiert, der hat auch Erfolg bei der Mitarbeitersuche.

2.) Braucht wirklich jeder Friseurbetrieb eine Social-Media-Präsenz?

Nein, er kann natürlich auch auf seine bisherige Kommunikation ausruhen oder eine Buschtrommel schlagen. Im Ernst: Social Media ist ein weiterer Baustein in der Markenkommunikation von Betrieben, um seine Marke zu stärken und Kunden zu halten bzw zu erweitern. Der Salon muss sich über seine Markenkommunikation klar werden. Aus Gesprächen mit Dozenten von Meisterschulen weiß ich, dass das Thema Social Media von der Branche sehr ernst genommen wird. Die Thematik fließt in den Unterricht im Bereich Marketing ein. Nicht zuletzt an der enormen Nachfrage nach meinem Buch „Social Media für Friseure“, herausgegeben vom bayerischen Landesinnungsverband, zeigt sich die hohe Bedeutung des Themas. Gerade junge Friseure, die sich selbstständig machen, wissen welche Power das Thema hat.

3.) Wie schätzen Sie den derzeitigen Einsatz von sozialen Netzwerken bei kleinen/mittelständischen Friseurbetrieben in Baden-Württemberg ein? Glauben Sie, dass die meisten Friseurbetriebe soziale Netzwerke nur nutzen, weil man dazugehören will? Ohne sich im Vorfeld Gedanken zu machen, ob für die Unternehmung sinnvoll ist?

Ein Unternehmer, der sich keinen Gedanken macht, wohin er mit seinem Betrieb will, der hatte es in der alten Welt schon schwer, langfristig zu überleben. In der neuen Welt tritt dieses Manko noch stärker zu Tage. Empfehlungsmarketing, und dazu gehört schon der Like bei Facebook, ist heute das Zauberwort in der Branche: Yelp, Qype, Google Places und andere Bewertungsportale zeigen, wie Kunden über ihre Dienstleister denken. Sicherlich sind viele Friseure gerade in einer Phase des Lernens und probieren aus, welche Plattform für sie die richtige ist. Ich stelle einen Schwerpunkt bei Facebook fest, gefolgt von Twitter und Google+. Einige haben Pinterest entdeckt und auch Instagram. Klarer Gewinner bei den Bewegtbildplattformen ist YouTube und jetzt auch Vine. Es zeigt sich, Friseure sind eine visuelle Branche und bevorzugen visuelle Plattformen. Hervorragende Beispiele in Baden-Württemberg sind die Salons von Peter Gress in Esslingen oder Ralf Steinhoff aus Reutlingen.

4.) Bestünde bei der Verwendung sozialer Netzwerke durch die Friseurbetriebe meist noch Optimierungspotenzial hinsichtlich der Inhalte, der Professionalität etc.? Was machen Friseurbetriebe heutzutage ggf. gut/falsch?

Wenn ich nach Bayern blicke, setzt der dortige Landesinnungsverband massiv auf Schulungen. Neben dem erwähnten Standardwerk „Social Media für Friseure“ gibt es Seminare und Veranstaltungen. Neben Grundlagen und Vermittlung des technischen Handwerkszeugs steht vor allem die Sensibilität für Urheberrecht im Focus. Hier besteht ein klarer Nachholbedarf: was ist erlaubt, was geht nicht. Praktische Fragen wie, wer hat Rechte an welchen Bildern oder Musik, müssen geklärt werden, damit der Friseurunternehmer auf der sicheren Seite ist. Wunderbar ist zu sehen, mit welcher Begeisterung Friseure an das Thema Social Media gehen. Sie sind bereit zu experimentieren. Ich führe das auf ihren kreativen Beruf zurück. Wenn sich dann auch Erfolge bei den ersten Schritten auf einer Social Media-Plattform einstellen, dann ist die Begeisterung grenzenlos.

QR-Code Fehlanzeige – Tourismus in Münchner Frauenkirche

4. Februar 2013
Wunderbarer Bau: Die Münchner Frauenkirche

Wunderbarer Bau: Die Münchner Frauenkirche

Wieder einmal den Anschluss an die Zukunft verpasst hat der Tourismus in München. Vor kurzem besuche ich einmal wieder die Frauenkirche in München. Dort waren etliche Touristen aus aller Welt anzutreffen, die etwas über den sakralen Bau erfahren wollten. Und alle hatten sie ein Smartphone dabei.

Am Eingang der Frauenkirche entdeckte ich einen Hinweis, dass es einen Kunstführer für die Frauenkirche gibt. Man könne sich die entsprechende App bei iTunes laden. Kostenpreis 3,99 Euro. Nicht gerade ein Schnäppchen, tut aber auch nicht weh. Aber wo ist der QR-Code für die App? Soll ich jetzt im Gotteshaus stehen und in iTunes suchen, bis ich den Kunstführer gefunden habe? Was ist denn das Problem, einen QR-Code aufs Plakat zu drucken, Link dahinter und zack habe ich die entsprechende App geladen? Das kann doch wirklich nicht so schwer sein, oder? In der Frauenkirche ist übrigens volle LTE-Geschwindigkeit, so dass das Laden auch kein Problem darstellt.

Kunstführer als App - eigentlich eine gute Idee

Kunstführer als App – eigentlich eine gute Idee

Auf der Rückseite des Plakats wird ausführlich mit vielen Schaubildern erklärt, wie man eine App aus dem Store lädt. Für wie doof halten die eigentlich die User? Wer einmal eine App geladen hat, der weiß, wie so etwas geht.

Es handelt sich um die App von artguide. Beim Kauf stelle ich fest, dass der Führer der Frauenkirche nicht wie auf dem Plakat angegeben 3,99 Euro kostet, sondern 3,59 Euro und das auch schon seit längerem. Also ist das Plakat wohl hoffnungslos veraltet. Wahrscheinlich stammt es noch aus dem Jahre 2011 als artguide mit dem Innovationspreis „Sprungbrett 2011“ ausgezeichnet wurde. Mir ist es als iOS-Fan ja egal, aber gibt es den artguide eigentlich auch für Android?

Eine schöne Anregung wäre es, wenn man für die Touristen im München einen Reiseführer in Englisch anbietet. Deutsch ist eine schöne Sprache, aber die ausländischen Besucher der Frauenkirche können nicht alle kunstgeschichtlichen Feinheiten in Deutsch verstehen. Ja, wir haben mal wieder den Anschluss verpasst.

Die Frauenkirche als Modell.

Die Frauenkirche als Modell.

 

So fühle ich mich im Alter – Alterssimulation

3. Februar 2013

Jeden Tag werde ich älter – klar, das ist eine Binsenweisheit. Aber wie fühle ich mich, wenn ich alt bin? Diese Frage stelle ich mir oft. Ich meine dabei nicht die Altersvorsorge oder Rente, sondern meine Mobilität. Auf der Messe Berufsbildung in Nürnberg entdeckte ich eine interessante Simulation. Dort gab es bei einem Pflegedienst Alterssimulationsanzüge zum Ausprobieren. Die Anzüge simulieren den Alltag im Alter. Das interessierte mich.
Die Alterssimulationsanzüge, AgeSuits oder Altersanzüge dienen dazu, jüngeren Personen die Erlebniswelt älterer Personen nahe zu bringen. Wer einen Anzug anzieht, taucht in die Welt des Alters ein und merkt die Auswirkungen auf Sehen, Hören, Tastsinn, Beweglichkeit und Kraft. Ich beobachtete Jugendliche, die völlig überrascht waren und ihre Oma auf einmal besser verstehen. Das wollte ich auch einmal probieren.
Ein gedämpfter Kopfhörer sorgte dafür, dass meine Hörleistung deutlich reduziert wurde. Ich nahm Geräusche deutlich schwächer war. So muss sich mein Vater fühlen, wenn er das Hörgerät nicht einschaltet. Ebenso schränkt eine Brille, ähnlich wie eine Skibrille, mein Sehvermögen ein. Jetzt bin ich sowieso mit starken Brillengläsern gestraft, aber die Simulationsbrille schränkte mein Blickfeld noch stärker ein. Kein Problem, dachte ich mir, dann bewege ich den Kopf eben schneller und erfasse so die Situation. Aber denkste: Der Anzug simulierte eine verminderte Bewegung im Hals-/Kopf-Bereich und im Schulterbereich. Als ich den Anzug ausprobierte, war ich geschockt. Ich lief gebückt, noch mehr als jetzt. Meine Bewegungsfreiheit war völlig eingeschränkt. An meinen Beinen hingen Gewichte, die einen schnellen Schritt unmöglich machten. In meiner Mobilität und meinem Wahrnehmungsvermögen war ich damit komplett eingeschränkt. Ich probiere einen Rollator aus und schob meinen Gehwagen langsam und schwerfällig vor mich hin. Ich weiß nicht, ob es wirklich der Simulation des Alters entspricht, aber das Erlebnis war eindrucksvoll.
Ich empfehle diese Simulation allen, die sich mit der Pflege von älteren Leuten befassen, sei es Altenpflege oder einfach Menschen, die ihre Eltern zu hause pflegen. Diese Alterssimulationsanzüge schaffen Verständnis für die Situation im Alter, die ich zwar theoretisch weiß. Die praktische Erfahrung übertrifft dieses theoretische Wissen um einiges. Unsere Gesellschaft wird immer älter und wir müssen uns darauf einstellen.

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Esszimmer im Hotel Goldene Traube wird umgebaut

2. Februar 2013

Bei einem Besuch in Franken schaue ich gerne in dem Heimatort meiner Mutter vorbei: Coburg – Dazu gehört ein Abstecher zur Coburger Bratwurst, aber auch ein Besuch bei in der Goldenen Traube. Es ist ein Romantik Hotel mit einem wunderbaren Gourmetrestaurant mit netten Namen Esszimmer. Den Besuch kann ich jedem Besucher ans Herz liegen (unbedingt reservieren).

Ein kulinarischer Stern erstrahlt über Coburg – das Gourmetrestaurant Esszimmer wurde im Restaurantführer Guide Michelin mit dem begehrten Michelin-Stern ausgezeichnet. Der Küchenchef Stefan Beiter versteht es, Kreationen aus der klassischen Haute Cuisine mit Elementen der Molekularküche zu kombinieren.

Bisher war das Esszimmer in Rottönen eingerichtet. Es wirkte wie ein Relikt der siebziger Jahre. Das ist vorbei: Das Esszimmer ist bis einschließlich 11. Februar 2012 geschlossen, weil es komplett renoviert wird. Das Rot weicht, und in freundliche viktorianische, helle Tapeten erscheint der Raum. Das Separee wurde vergrößert und insgesamt bietet das neue Esszimmer Platz für 20 Gäste. Ich durfte den neuen Raum besuchen und hatte zufällig eine Kamera dabei.

Bisher hat das Esszimmer folgende Auszeichnungen: VARTA-TIPP im Varta-Restaurantführer, drei F im Restaurantführer des Feinschmeckers, 3,5 Löffel im Aral-Schlemmeratlas, zwei Sonnen im Savoir Vivre, 15 Punkte im Gault Millau, sieben Pfannen im Gusto-Führer und natürlich ein Michelin Stern im Guide Michelin

Bis der Umbau abgeschlossen ist, konnte ich Steak im Viktoria Grill genießen. Die luftgetrocknete Fleischreifung im Klimahaus ist ebenso wichtig, wie die Qualität von Weiderindern aus natürlicher Aufzucht. Also guten Appetit.

Virtueller OP-Saal

1. Februar 2013

3D durchdringt alle Lebensbereiche. Im Bereich Architektur ist 3D-Software extrem erfolgreich. Immer mehr Architekten werden – nicht zuletzt auf Druck der Software-Industrie – in Richtung 3D gedrängt. Visualisierung ist bei Bauten wie Hotels oder größeren Gebäuden inzwischen Standard. Bauherren müssen schließlich den Kunden die Idee verkaufen. Jetzt geht es weiter in Richtung Stereo 3D. Diese Technik zieht auch in die KrankenhausPlanung ein.

Bisher verwendete ich die hervorragenden 3D-Sets, die ich von Dosch Design aus dem Medizinbereich einsetze. Das Produkt Dosch 3D Medical Rooms enthält zehn 3D-Szenen von medizinischen Räumen. Ideal zur Visualisierung von medizinischen Geräten. Das Produkt DOSCH 3D: Medical Equipment enthält 90 sehr detaillierte und voll texturierte 3D-Modelle von typischen Gegenständen, welche in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeanstalten zur Grundausstattung gehören.

Medica Rooms von Dosch Design

Medica Rooms von Dosch Design

Jetzt gehen wir in den virtuellen Raum. Vor kurzem entdeckte ein Tool von Visenso. Auf Basis seiner Software COVISE hat das Stuttgarter Visualisierungs- und Virtual Reality-Unternehmen Visenso ein Werkzeug für den Vertrieb und die Projektierung des Tuttlinger Medizintechnikunternehmens KLS Martin erstellt. Mit dem 3D-Simulationstool können ganze OP-Säle einfach, realitätsnah und damit bedarfsgerecht in einer interaktiven, virtuellen Umgebung geplant werden.

Das Produktportfolio des führenden Medizintechnikunternehmens reicht von der Herstellung chirurgischer Instrumente und Implantate über die Lieferung von Komponenten für OP-Säle bis hin zur Realisierung vollständiger OP-Lösungen. Um das komplexe Angebot in seiner ganzen Bandbreite unterhaltsam präsentieren zu können, wurden für eine Medizinmesse die sechs Produktlinien von KLS Martin unter dem Oberbegriff „marWorld“ in einem Stereo-3D-Film visualisiert. Mit 3D-Stereo Brillen und Stereo-TV Bildschirm konnten die Besucher in einer Art Tunnelflug durch die Entwicklungsschritte „Design“, „Planung“ und „Implementierung“ reisen. Den Endpunkt der Reise bildete ein fotorealistischer OP-Raum – ausgestattet mit Geräten von KLS Martin.

Der virtuelle OP-Raum von Visenso.

Der virtuelle OP-Raum von Visenso.

Motiviert durch den großen Messeerfolg des 3D-Stereo-Films wurde jetzt durch Visenso eine Anwendung zur Unterstützung des KLS Martin-Vertriebsteams beim Kunden vor Ort, d.h. bei der Planung und Ausstattung von OP-Sälen, entwickelt. Ziel ist es, dem Kunden eine realitätsnahe Vorstellung zu geben, wie der spätere OP-Raum – ausgestattet mit KLS Martin Produkten – aussehen könnte.

Mit Hilfe der 3D-Basisanwendung kann ein Raum interaktiv befüllt werden. Dazu stehen z.B. OP-Leuchten und Deckenversorgungseinheiten (DVE) aus der Produktpalette von KLS Martin sowie allgemeine Objekte, wie OP-Tisch, Fenster, Türen, Personal usw., zur Verfügung. Die Leuchten und DVEs lassen sich mit Hilfe von Interaktionsmechanismen an allen Gelenken bewegen. So kann dem Kunden u.a. demonstriert werden, wie er Leuchten und Monitore ausrichten kann, und wie weit die DVEs reichen. Darüber hinaus lassen sich die Arbeitsradien der Leuchten und DVEs einblenden und beliebige Abstände messen. Die gesamte 3D-Szene kann auch aus dem Blickwinkel des Personals betrachtet werden. Am Ende der Präsentation erhält der Kunde Bilder oder Videos des geplanten OP-Raums als Entscheidungsgrundlage. Immersive Visualisierungen auf 3D-fähigen Plattformen wie CAVE, Powerwall, Stereo-TV sind ebenfalls möglich.

„Beim Verkauf und der Planung komplexer Lösungen, wie beispielsweise einem OP-Saal, bietet der Einsatz der VR-Technologie einen großen Mehrwert. Entscheidungen können schneller und vor allem auch sicherer getroffen werden“, ist Florian Stritzel, Leiter Produktmanagement Modulare OP-Systeme von KLS Martin, überzeugt.

Mit Hilfe der 3D-Basisanwendung kann ein Raum interaktiv befüllt werden.

Mit Hilfe der 3D-Basisanwendung kann ein Raum interaktiv befüllt werden.