Posts Tagged ‘Threema’

ICQ: Das Ende ist nah

28. Mai 2024

Meine Frau war ICQ noch lange treu, weil ein Verwandter auf diesen Instant-Messaging-Dienst ausschließlich gesetzt hat. Ich hab schon vor langer Zeit das Handtuch geworfen und mich von diesem Pionier der Internetkommunikation verabschiedet.

An meine ICQ Nummer kann ich mich nicht mal mehr erinnern, so lange ist mein Weggang her. Aber der Signalton „Oh Oh“ war genauso nervig wie der Erinnerungston von WhatsApp. ICQ bedeutet übrigens „I seek you“ („ich suche dich“). Das Chat-Portal wurde 1996 von der israelischen Firma Mirabilis gestartet und gehörte zwischen­zeitlich zu AOL.

Aber jetzt kommt der große Schlussstrich. Am 26. Juni 2024 wird der Stecker gezogen. Der Dienst wird eingestellt. Vergeblich versuchte das russische Unternehmen VK (ehemals Mail.ru Group), zu dem ICQ heute gehört, im Jahr 2020 den Messaging-Dienst wiederzubeleben. VK ist das russische Facebook. Über die offizielle Homepage lässt man jetzt das Ende in knapper Form verlauten: „ICQ wird ab dem 26. Juni 2024 nicht mehr funktionieren.“

Schön war es vor langer Zeit mit ICQ, aber ich möchte heute auf keinen Fall über eine russische Software kommunizieren. Das ist mir dann doch zu heikel. Ich setzte weiterhin auf iMessage, Signal und Threema als Instant-Messaging-Dienste und bin bisher damit gut gefahren.

Ich habe meine Frau wegen ihres ICQ-Accounts angesprochen. Sie hat das Ding auch nicht mehr auf ihrem Smartphone und weiß ihre Kennung auch nicht mehr. Scheint dann auch bei ihr nicht mehr so wichtig sein und der Verwandte ist inzwischen auf Signal umgestiegen.

Unboxing iPhone 15 Pro Max

23. September 2023

Apple hat Wort gehalten. Am Veröffentlichungstag 22. September 2023 traf das neue iPhone 15 Pro Max bei mir ein. Mein bisherigen Smartphone das 12 Pro Max hatte schon ein paar Tage hinter sich und ich entschloss für mich das neue Titan-Gerät in Weiß. Vor allem die Foto- und Videofunktionen hatten mich überzeugt.

UPS klingelte um 11:30 Uhr an der Haustür und übergab mir gegen Unterschrift das kleine Paket. Gut, dass Apple diesen Dienstleister gewählt hat. Ich will mir nicht ausmalen, wenn es Hermes oder GLS gewesen wäre. Der UPS-Mann im braunen Dress grinste und sagte zweideutig: „Ich habe heute schon einige Kunden glücklich gemacht“, weil er ja wusste, was er da ausliefert. Der nette Kerl hatte Humor. Ich unterschrieb und wir hielten noch ein Schwätzchen.

Und natürlich musste ein Unboxing gemacht werden. Ich kam aber erst abends dazu, weil die Deutsche Bahn auf mich wartete. Ein Abholen im Apple Store in München war zeitlich nicht drin. Ich hatte einen Anschlusstermin und wollte nicht in der Schlange stehen. Ich habe aber schöne Bilder von Apple aus aller Welt gesehen. Also hier mein Unboxing.

Ich war also bei der ersten Auslieferung des neuen Smartphone-Monsters mit von der Partie. Dabei sah es beim Bestellvorgang zunächst gar nicht so rosig aus. Am Freitag, 15. September 2023 wurde um 14 Uhr der Store freigeschaltet. Ich rief um 13:34 Uhr die Website am MacBook Pro und am iPhone auf. Es erschien das obligatorische Hinweisschild „Wir können es auch nicht erwarten – du kannst ab 14 Uhr vorbestellen. Bis dann.“

Naja, bis es soweit war, schaute ich mir Teile der Keynote nochmals an. Sie war für mein empfinden relativ lahm, es fehlte der Zauber und war oft eine Aneinanderreihung von technischen Daten und einer starken Betonung auf Nachhaltigkeit. Die vorproduzierte Keynote ist was anderes als die Live-Keynotes, die ich noch unter Steve Jobs persönlich erlebt hatte. Und ich schreibe bewusst erlebt – denn Apple war ein emotionales Unternehmen unter Jobs. Ich bin dem Hause weiterhin treu, aber die Faszination hat etwas gelitten. Nach Cupertino werde ich schon lange nicht mehr eingeladen.

Um 14:02 Uhr erschien dann auf meinem Bildschirm „Fast fertig – nur noch ein paar Details und der Apple Store ist fertig. Bis bald.“ Jetzt wurde ich nervös. Wir waren schon zwei Minuten über der Zeit. Es ist natürlich kein Spaß die Website sekundengenau umzustellen, aber der deutsche Michl in mir bekam es mit der Angst.

Dann endlich um 14:13 Uhr klappte der Aufruf. 13 Minuten über der Zeit. Die Panik legte sich, erstmal. Ich wählte das iPhone 15 Pro Max in weiß mit 512 GByte Speicher. Die Version mit 1 Terabyte ist mir schlichtweg zu teuer, dafür läuft das Geschäft seit Corona nicht mehr so toll und die allgemeinen Kosten sind auch gestiegen, also 512 GByte. Doch dann scheiterte der Eintauschservice. Ich wollte ein altes iPhone der Tochter in Zahlung geben, doch der Service war am Smartphone nicht verfügbar. Panik stieg wieder hoch. Ich sah meine Chancen schwinden, das iPhone, nein mein iPhone am Erstveröffentlichungstag in den Händen zu halten. Also Wechsel ans MacBook Pro und alles lief wie am Schnürchen. Warum die Bestellung im Store am iPhone scheiterte, weiß ich nicht. Merke: Immer mehrgleisig fahren und eine Alternative an der Hand haben, so auch bei Apple.

In ein paar Tagen werden ich mein neues Smartphone in Betrieb nehmen. Mein iPhone 12 Pro Max wandert zur Tochter und ihr Gerät geht in das Recycling-Programm von Apple. Es kommt nicht ins hauseigene Apple-Museum, wie viele andere alte Geräte. Ich hoffe, der ganze Datenumzug klappt reibungslos. Ich habe ein paar VPN-Einstellungen für Kunden darin, die sehr wichtig sind und nicht unterbrochen werden sollten. Auch bei solchen Apps wie Threema, Signal oder Deutsche Bahn sollte ich ein besonderes Auge darauflegen.

Europäischer Datenschutztag: Nachdenken über Daten als Wirtschaftsgut

28. Januar 2019

Der Datenskandal vor wenigen Wochen hat gezeigt: Wir haben ein Problem. Teile der Gesellschaft sind noch nicht in der Digitalisierung angekommen, einige sträuben sich sogar mit Händen und Füßen gegen den Wandel der Zeit. 

Aber die neue Zeit kommt und wir sollten uns darauf vorbereiten. Für mich gilt der Ausspruch: Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts und die Wirtschaft wandelt sich von einer Dienstleistungsgesellschaft zu einer Informationsgesellschaft. Bürgerinnen und Bürger müssen erkennen, was ihre Daten wert sind. Aber noch zu viele füttern die Datenkrake mit dem wertvollsten was sie haben: Informationen. 

Für mich persönlich ist die größte Seuche WhatsApp. Bei meinen Vorträgen begegne ich oft unglaubliche Naivität und Unwissenheit über diesen Messenger. Ja, das Ding kostet kein Geld, aber es kostet eure Daten. Wie naiv kann man eigentlich sein und die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts nicht verstehen (wollen). Mark Zuckerberg ist für mich ein Genie. Ich denke, der Mann weiß genau was er tun und schafft seine Reichtümer durch das Verarbeiten von Daten. Die Kombination von Big Data, biometrische Scans und KI schafft perfekte Musteranalysen und künftig Mustervorhersagen. Dazu kommt das blöde Geschwätz wie: „Ich hab doch nichts zu verbergen!“ oder „Was interessiert denn den Zuckerberg, wohin ich in den Urlaub fahre!“ Blöder geht es wirklich nicht. 

Zum Tag des Europäische Datenschutzes, der heute stattfindet, wird es die WhatsApp-Alternative Threema zum reduzierten Preis geben. Das war zumindest in der Vergangenheit so. Der Europäische Datenschutztag wurde 2006 auf Initiative des Europarats ins Leben gerufen und wird seit 2007 jährlich begangen. 

Threema ist für mich DER Messenger schlechthin. Threema ist für mich DER Messenger schlechthin.

Threema ist für mich der Instant-Messaging-Dienst zur Nutzung auf Smartphones und Tablets. Im Jahr 2018 nutzen über 5 Millionen Privatnutzer Threema und 2 Millionen Nutzer „Threema Work“ in 3000 Firmen bzw. Institutionen. Die zugehörige Software ist für die Betriebssysteme Android (ab Version 4.1), iOS (ab Version 9.0) und Windows Phone (ab Version 8) kostenpflichtig verfügbar. Heute wird wohl Threema reduziert und damit für alle Schotten, Schwaben und Geizhälse ein Grund, Threema aus den jeweiligen Stores zu laden.

Totgeglaubte leben länger: E-Mails sind noch da

5. September 2015

mail

Wie steht es um die E-Mail? Ich stelle bei meinen Seminaren fest, dass sich Kommunikation verlagert. Die analoge Generation ist nun im E-Mail-Zeitalter angekommen, während eine digitale Generation über soziale Netze kommuniziert: Instant Messaging via Whats App oder Nachrichten über Facebook und Twitter. Auch eine Steigerung von Threema stelle ich fest sowie in der Apple Welt der iMessage. Die E-Mail-Nutzung geht zurück, aber abschreiben darf man sie noch lange nicht. Für mich ist Mail das Zentrum meiner digitalen Kommunikation und vor allem im Geschäftsalltag hat E-Mail seinen festen Platz.
Das stellt auch Adobe in einer Studie fest: Totgesagte leben scheinbar wirklich länger: Selbst in Zeiten boomender Collaboration und umgreifender „Simplify your life“-Strategien verbringen die Deutschen nahezu 5 Stunden pro Tag damit, ihre E-Mails zu checken. Auf die Arbeitswoche gesehen sind das immerhin beachtliche 25 Stunden! Kein Wunder: Für knapp jeden fünften deutschen Büroarbeiter gilt die E-Mail auch heute noch als bevorzugter Kanal, um mit den Kollegen zu kommunizieren. Jetzt muss man klären, was Kommunikation ist. Ist es die eher formale Anfrage oder geschäftliche Kommunikation, da bevorzuge ich E-Mail. Ist es Klatsch und Tratsch oder der informelle Austausch, da nutze ich andere Dienste. Fest steht: E-Mail lebt: Und das wird in naher Zukunft wohl auch so bleiben, zumindest, wenn es ums Büro geht: Jeder Zweite ist zumindest fest davon überzeugt, dass seine E-Mail-Nutzung in den kommenden zwei Jahren weiter zunehmen wird. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Adobe-Studie, für die mehr als 400 deutsche Büroangestellte befragt wurden.
Die E-Mail begleitet die Deutschen durch ihren Tag – und das nicht nur am Arbeitsplatz. Es ist schon erstaunlich, wo die Befragten der Adobe-Studie überall ihre E-Mails checken: Rund jeder Zweite  durchforstet seinen Posteingang regelmäßig beim Fernsehen (46%) oder während des Urlaubs (43%), ein Drittel erledigt den Mail-Check am liebsten im Bett (33%). Aber auch im Badezimmer (19%) oder – die gefährliche Variante! – während des Autofahrens (13%) beschäftigen sich die Deutschen mit ihrer digitalen Post.
Für das Marketing ist die E-Mail somit nach wie vor ein relevanter Touchpoint, um potenzielle Interessenten zu erreichen. Und mehr noch: Für 68% der Befragten ist sie sogar der bevorzugte Weg, um von einer Brand kontaktiert zu werden!
Weitere Ergebnisse der Adobe-Studie im Überblick:

  • Mehr als ein Drittel der Deutschen verfügen über mehrere E-Mail-Accounts
  • 14% der Befragten glauben, dass sie ihre E-Mails zu häufig checken
  • 66% nutzen ihr Smartphone für den regelmäßigen E-Mail-Check
  • Endloses Scrollen (30%), ein mobil-unfreundliches Layout (21%) und lange Ladezeiten (19%) sind die größten Nerv-Faktoren beim E-Mail-Check auf dem Smartphone

Social Media: Facebook-Messenger greift WhatsApp an

25. November 2013

In meinem Seminaren über Sozialen Netzwerken stelle ich fest, dass Schüler neben Facebook auch WhatsApp parallel nutzen. Es ist kein entweder oder, sondern ein gleichzeitiges Nutzen. Die Schüler haben sich in geheimen, geschlossenen Gruppen auf Facebook organisiert und schicken Meldungen, Fotos, Audio über WhatsApp-Gruppen. Wer den Netzwerken nicht angehört, der bleibt draußen und ist vom Informationsfluss abgeschnitten.

Datenschützer schütteln über den Leichtsinn den Kopf. Über NSA jammern und die persönlichsten Daten des Adressbuches auf einem US-Server speichern, der jede Nacht synchronisiert. Wie doof ist das denn? Aber Hauptsache ein paar Cent gespart, denn Geiz ist ja so geil. Dabei gilt der Spruch mehr denn je: Unsere Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Wer über Kundendaten verfügt, der verfügt über bares Geld – Big Data lässt grüßen.

Immer wieder bekomme ich Spam-Mails, die von WhatsApp-Nutzer herausgeballert werden, ohne dass die User es wohl mitbekommen. Meine Reaktion ist in der Regel sehr hart. Ich fordere die Absender auf, mich aus ihrem Adressbuch zu löschen und dies nicht mit freundlichen Worten.

Spam-Mails von WhatsApp

Spam-Mails von WhatsApp

Inzwischen hat WhatsApp die Nutzung der klassischen SMS überholt. Andere, sichere Messenger-Dienste wie das hervorragende Threema, haben gegen die Übermacht von WhatsApp im Moment keine Chance. In der Schule muss nur ein Option Leader den Ruf nach WhatsApp ausgeben und schon folgt die Peer Group dem Ruf. Medienkompetenz ist in der Schafherde nicht gefragt. WhatsApp plündert das Adressbuch und überspielt es in die USA. Ein Virus verbreitete sich Juli 2013 über Android-Telefonen bei alter Software – ich habe darüber gebloggt. Im Oktober wurde der Dienst bereits gehackt und einige User bekamen eine Mail über Freiheit für Palästina.

WhatsApp wurde gehackt.

WhatsApp wurde gehackt.

Interessant ist, wie Facebook auf die Herausforderung von WhatsApp reagiert. Ich bin mir sicher, dass Facebook an einer feindlichen Übernahme des Messenger-Dienstes sehr interessiert ist. Bis es soweit ist, peppt die Zuckerberg-Firma den hauseigenen Messenger-Dienst auf, zuletzt Mitte November. So findet sich im Facebook Messenger jetzt etwas versteckt auch eine Telefonie-Funktion. Es ist nun möglich, der App die eigene Telefonnummer zuzuweisen. Diese wird nicht in der persönliche Chronik angezeigt. Nach dem Motto: Wenn Facebook meine Daten hat, dann braucht sie WhatsApp nicht extra.

Was bedeutet dieses neue Feature? Facebook-Nutzer können nun auch mit jenen Kontakten über den Facebook Messenger chatten, mit denen sie nicht auf Facebook befreundet sind. Es wird nur deren Mobilfunknummer benötigt.

Wer die aktuelle Version des Messangers installiert, wird beim ersten Start gefragt, ob er auch über seine Handy-Kontakte mit der App synchronisieren möchte. Nach Drücken von OK, wird das komplette Adressbuch automatisch mit dem Facebook-Kontaktverzeichnis abgeglichen.

Anschließend wird der User gefragt, ob er über seine Telefonnummer gefunden werden will. Beim wiederum Drücken von OK wird im Facebook-Profil die Einstellung „Wer kann mich über meine Telefonnummer finden?“ auf „öffentlich“ gesetzt.