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Corona-Virus: Tag 31 der Ausgangsbeschränkung – Schlange stehen will gelernt sein – Denkt an Maske und Abstand

21. April 2020

Die Corona Krise hat viel verändert – auch bei uns im Dorf. Die Hektik des Alltags ist aus unserem Leben gewichen. Es ist durch die Ausgangsbeschränkung zwangsläufig ruhiger in Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck geworden. Manche nennen es Demut. Und ich habe gelernt, mich in eine Schlange einzureihen. Schlange stehen kannte ich aus der DDR, jetzt lernte ich es auch in Maisach.
Ich höre viele Stimmen, die zur Vorsicht und Umsicht mahnen. Und natürlich habe ich die zweite Regierungserklärung des Ministerpräsidenten gestern im Web verfolgt. Ab nächste Woche gibt es eine Maskenpflicht oder formal ausgedrückt, eine Verpflichtung zu Mund-Nasenschutz in ÖPNV und Geschäften.

Vielleicht liegt es an meinem Tropenhut, aber die Leute schauen mich doof an.

Vielleicht liegt es an meinem Tropenhut, aber die Leute schauen mich doof an.

Ich hoffe, dass sich die Maisacher daran halten. Im Moment habe ich das Gefühl, dass man noch wie ein Alien angeschaut wird, wenn man mit Maske ein Geschäft betritt, dumme Sprüche inklusive. Aber dies wird sich ändern – hoffentlich. Ich habe keine Lust auf eine Verlängerung des Lockdowns, der mich meine Aufträge gekostet hat.

Masken auch beim Edeka Leich.

Masken auch beim Edeka Leich.

Jetzt geht es für uns alle ans Masken kaufen – oder selbst produzieren. Die Stoffgeschäfte in Maisach und Fürstenfeldbruck haben wieder geöffnet und versorgen den Hobbynäher mit Nachschub. In Fürstenfeldbruck habe ich auf dem Weg zum Arzt eine lange Schlange vor Stoffe Egert gesehen.

Schlange vor Stoffe Ebert in FFB.

Schlange vor Stoffe Ebert in FFB.

In Maisach ist die Lage scheinbar entspannter. Der Schürzenmichl von Michaela Furthmann in der Bahnhofstraße 17 hat Stoffe. Seit 15. April hat das Geschäft eine Sondergenehmigung. „Wir haben Kurzwaren und Stoffe da, für alle die sich selbst eine Behelfsmaske nähen möchten“, heißt es auf der Website. Zudem näht man dort benötigte Behelfsmasken.


Beim Edeka Leich gibt es so genannte Community-Masken an der Kasse zu erwerben. Und Carmen Convent, die ich unlängst in meinem Blog vorgestellt habe, hat Masken und Stoffe in Racker‘s Patchwork „Nähwerkstatt“ in der Wiesenstraße 5a in Maisach. Die Masken können über Racker‘s Patchwork „Nähwerkstatt“ auf Facebook, per Email info@rackers-patchwork.de  und telefonisch geordert werden.

Und neben der Maskenpflicht gilt nach wie vor die Abstandsregelung. Das scheint bei vielen in Vergessenheit geraten zu sein. Nur weil man eine Maske trägt, gilt weiterhin Abstand halten. Am Wochenende hat es bei Albertos Eisdiele super geklappt. Das Wetter passte und die Menschen stellten sich brav an und hielten Abstand. „Ich bin begeistert, wie gut und vorbildlich sich unsere Kunden benommen haben und ich bin sicher, es bleibt so“, sagte mir Alberto.

Auch bei der Post in Fürstenfeld bildete sich eine lange Schlange vor der Hauptpost. Wer etwas brauchte, musste eine längere Wartezeit in Kauf nehmen.

Nachdem gestern die Bau- und Gartenmärkte geöffnet hatten, ging es dort diszipliniert zu. Das macht mir Mut, dass es nicht zu einem Rückschritt in Sachen Corona kommt. Beim Gartencenter Würstle kamen die Käufer schubweise – als ich vorbeischaute, war das Gelände besucht, aber die Käufer hielten den Abstand ein. Auch an der Kasse war entsprechend beschildert. Die Mitarbeiter des Gartencenters trugen Masken und hielten bei ihren Beratungsgesprächen den Abstand ein.

Auch beim Hagebau – familienintern Hasenbau genannt – ging es gesittet zu. Ordner achteten am Eingang darauf, dass sich keine Staus bildeten. Und Besucher durften nur mit Einkaufswagen den Markt betreten. Das vorbereitete Schild „Wegen hoher Kundenfrequenz vorübergehend geschlossen“ war bei meinem Vorbeischauen noch verdeckt.

Warten aufs iPhone 6 – Fotos von der Schlange

19. September 2014
Warten auf das iPhone 6 in München. Der Abend vor dem Verkaufstag.

Warten auf das iPhone 6 in München. Der Abend vor dem Verkaufstag.

Wir Apple-Fanboys sind schon eine eigenartige Spezies von Mensch. Jetzt gehöre ich schon fast zu den älteren Hasen in dem Apple-Business, aber das Fieber um den Apfel packt mich immer noch.
Dabei ist das Spiel doch eigentlich immer das gleiche. Heftig wird das ganze Jahr darüber spekuliert, was Cupertino wohl ausheckt, welche Geräte kommen und welche Features denn herbeigesehnt werden. Durch geschickte PR und sicherlich absichtliche Leaks und Hinweise aus gut unterrichteten Kreisen werden die Spekulationen angeheizt und in verschiedene Richtungen gelenkt. Leider werden aus Fernost immer mehr Bauteile schon vorher veröffentlicht, so dass kaum noch eine richtige Überraschung gelingt. Nur bei der Apple Watch hat Apples strikte Informationssperre funktioniert und die Uhr war als one more thing eine wirkliche Überraschung.
Dann werden zwei Wochen vor einer Veranstaltung die Einladungen verschickt und die Community orakelt über die Bedeutung der Claims und Farben. Schließlich kommt der Tag der Keynote und die Streamingserver brechen zusammen. Dieses Mal brachte das Twitter Plugin auf der Streamingseite den Stream aus Kalifornien zum Erliegen. Begleitet werden die Keynote und die Tage danach von heftigen Auseinandersetzungen zwischen Apple Fanboys und Apple Verweigerern. Die Massenmedien berichten allesamt über die Veranstaltung – inklusive kostenloser PR für die Produkte. Apple hat den Medienzirkus fest im Griff. Freilich müssen etablierte deutsche Massenmedien immer ein Haar in der Suppe finden und den Untergang von Apple herbeischreiben. Es ist ja so schick, dagegen zu sein. Es sind die gleichen Massenmedien übrigens, die immer mehr an Auflage und Reichweite verlieren. Die Leser laufen ihnen weg. Die Zeit und der Markt werden es richten.

Die Ersten vor dem Münchner Apple Retail Store.

Die Ersten vor dem Münchner Apple Retail Store.

Dann kommt der Bestelltag. Die einen haben über die Apple Website oder einen Distri geordert. Wer unter den ersten ist, hat die Chance am Erstverkaufstag das Produkt in den Händen zu halten. Am Beispiel des iPhone waren die Vorbestellungen richtig gigantisch – aber ich lese ja in den Massenmedien, Apple sei am Ende. Vier Millionen iPhones innerhalb von 24 Stunden wurden übrigens vorbestellt.

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Und dann kommt der lang ersehnte Tag der Tage. Das vorgestellte Devise kommt auf die wichtigsten Märkte – weltweit am gleichen Tag. Die Logistik dahinter ist gewaltig. Zuvor tauchen Bilder von Logistikunternehmen auf, die den Versand der Ware zeigen. Im Falle des iPhones war es der Laderaum eines Jumbos Boing 747 voller iPhones mit Ziel Anchorage in Alaska.

Mit Bändern werden die Wartenden vom normalen Volk getrennt.

Mit Bändern werden die Wartenden vom normalen Volk getrennt.

Ich geb es zu, ich bin faul und habe mir das neue iPhone 6+ bei den Telekomikern telefonisch geordert, natürlich lang zuvor eine Vorreservierung abgeschickt. Mir wird das iPhone per UPS oder DHL nach Hause geliefert. Ich hoffe, dass ich mein iPhone 6+ in Gold mit 128 GByte am Erstverkaufstag in den Händen halten werde und ein Unboxing-Video drehen kann – auch so ein ewiges Ritual.

Das Ende der Rosenstraße in München und die Schlange macht einen Knick.

Das Ende der Rosenstraße in München und die Schlange macht einen Knick.

Und dann gibt es die Kultur der Schlangesteher. Die Spezies von Fans, die mit Klappstuhl und Sonnenschirm vor den Apple Retail Stores öffentlichkeitswirksam campieren. Mit Thermoskanne, Broten, in Anorak gehüllt wird sich in die Reihe gestellt bzw. gesetzt und gewartet. Stunde um Stunde. Minute um Minute. Manches Mal war ich dabei und habe mit den Fans gesprochen, um den Spirit zu spüren. Es ist wie Adrenalin, ein Konsumkick der besonderen Art. Ich habe mit den Fans gelacht, spekuliert, gescherzt, gefachsimpelt. Ich habe allerdings nie eine ganze Nacht vor einem Apple Retail Store verbracht.

Die Schlange in der Fürstenfelderstraße.

Die Schlange in der Fürstenfelderstraße.

Gut, einmal hab ich vor einer Keynote in San Francisco in vorderer Reihe gestanden. Das Wichtigste für die Camper ist freilich die Versorgung mit Strom, denn das bisherige iPhone ist natürlich immer dabei und wartet nur darauf, am nächsten Morgen durch ein neues Gerät ersetzt zu werden. Der Akku muss halten, Ersatzakkus hat im Grunde jeder der Schlangesteher im Gepäck. Fotos von der Schlange werden gepostet, Selfies mit Gleichgesinnten, alten und neuen Freunden. Alles unter dem Symbol des angebissenen Apfels.

Nicht Sozialismus, sondern Kapitalismus.

Nicht Sozialismus, sondern Kapitalismus.

Die Schlange gestern Abend um 17 Uhr vor dem Münchner Store an der Rosenstraße war übrigens über 300 Meter lang. Und wir sind nicht in der DDR.

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