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Social Media Tipp: „Facebook, Twitter und Co.@Politik“ diesen Donnerstag

30. April 2012

Während die digitale Avantgarde in Berlin auf der 6. re:publica herumtanzt, haben die Daheimgebliebenen die Chance auch ein wenig Blogger- & Social Media-Feeling zu bekommen. Die Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltet am Donnerstag , 3. Mai, ihren Kongress „Facebook, Twitter und Co.@Politik“. Bisher haben rund 150 Leute zugesagt, aber es sind noch Restplätze in dem Konferenzzentrum der HSS frei.

Um was geht es? Klar, es geht um Politik in den sozialen Netzwerken. Nach dem Bundeskongress der Piraten ist das Thema heiß. Die CSU hatte ihren Netzkongress und nun ordnet die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung die Diskussionen ein. Aber keine Angst, es kommen nicht nur konservative Meinungen zu Wort, denn die HSS will „demokratische und staatsbürgerliche Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage“ fördern – damit kann ich sehr gut leben und so habe ich es auch immer erlebt.

Renate Dodell, MdL

Renate Dodell, MdL

Das Podium ist wunderbar besetzt und bietet eine hervorragende Gelegenheit zum Diskutieren. Es sind dabei: Renate Dodell, MdL. Renate Dodell ist stv. Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion und sie arbeitet exzellent u.a. mit Facebook. Dabei schafft sie es, private und politische Äußerungen zu kombinieren. So ist Renate Dodell auch eine ambitionierte Hobby-Fotografin. Ihre Fotos, gerade aus dem bayerischen Oberland, sind eine Augenweide und sie kommt auch so in Kontakt zu Leuten, die nicht unbedingt der CSU nahe stehen. Ich bin sehr gespannt auf ihre Ausführungen. Ihr Twitter-Account ist hier.

Prof. Dr. Daniel Michelis

Prof. Dr. Daniel Michelis

Der nächste im Bunde ist Prof. Dr. Daniel Michelis von der Hochschule Anhalt. Sein Schwerpunkt ist Digitale Kommunikation und er ist auch Herausgeber des „Social Media Handbuchs“. Ich bin sehr interessiert, wie sich Social Media aus wissenschaftlicher Sicht präsentiert. Sein Twitter-Account ist hier.

Andreas Jungherr

Andreas Jungherr

Ebenso ein Mann der Wissenschaft ist Andreas Jungherr, M.A.. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Soziologie mit dem Forschungsprojekt: „Politische Kommunikation in sozialen Netzen“ an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, ein Franke im Netz also. Sein Twitter-Account ist hier.

Andreas Bachmann

Andreas Bachmann

Ein alter Kollege ist Andreas Bachmann, der Redaktionsleiter „Kontrovers – Das Politikmagazin“ Bayerischer Rundfunk. Gerade Massenmedien müssen auf die Sozialen Netzwerke reagieren. Das klassische Sender-Empfänger-Modell klappt nicht mehr. Nicht zuletzt gab es bei Phoenix auf dem Parteitag der Piraten die Diskussion, ob Massenmedien wie Fernsehen komplett dabei sein sollen. Die Berichterstattung in den Sozialen Netzwerken ging auch ohne Fernsehen sehr gut weiter. Ich fühlte mich von der Netzberichterstattung gut informiert. Also, es ist spannend, wie Fernsehen auf das Massenmedium Facebook & Co reagiert. Der Twitter-Account von Bachmann ist hier.

Tomás Vio Michaelis

Tomás Vio Michaelis

Sehr gut finde ich die Idee des Organisators Karl Heinz Keil auch den Blick über den Tellerrand zu werfen. Mit auf dem Podium ist Tomás Vio Michaelis, ein Rechtsanwalt aus Chile, und  Student LL.M. im Deutschen Recht LMU München. Der Altstipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung kann einen Einblick geben, was in Lateinamerika passiert. Facebook ist dort nicht wichtig. Dort ist das Google Netzwerk Orkut die Nummer eins in der Social Media-Szene. Wir erinnern uns noch gut an die Facebook-Revolutionen in Arabien. Kann es zu so etwas auch in Lateinamerika kommen? Sein Twitter-Account ist hier.

Matthias J. Lange

Matthias J. Lange

Ach ja, und ich bin auch noch auf dem Podium. Als in meiner Rolle als Berater, Trainer und Buchautor will ich hoffentlich viel Input geben und die Fahne für Blogs und die digitale Welt hochhalten. Und mein Twitter-Account ist hier.

Wer also Interesse hat, sollte bei der Veranstaltung „Facebook, Twitter und Co.@Politik“ unbedingt vorbeischauen. Hier gibt es das Programm zum Download und hier kann man sich online anmelden. Auf Twitter (@HSS0305) gibt es ergänzende Informationen. Sie können auch Fragen stellen, die auf dem Podium diskutiert werden soll. Dazu gibt es den Hashtag #HSS0305

Social Media: Live dabei beim politischen Aschermittwoch

23. Februar 2012
Live Streaming vom politischen Aschermittwoch von CSU und SPD.

Live Streaming vom politischen Aschermittwoch von CSU und SPD.

Als Journalist bin ich interessiert, was am politischen Aschermittwoch in Bayern gesagt wird. Nächstes Jahr ist bei uns Landtagswahl und es wird spannend. Herausforderer Christian Ude tritt gegen Amtsinhaber Horst Seehofer als bayerischer Ministerpräsident an. Als Unterhaltung, nicht als Information, dienen dabei die Auftritte der Spitzenpolitiker bei den jeweiligen politischen Aschermittwochsveranstaltungen in Passau (CSU) und Vilshofen (SPD). Es sind Stammtischreden, nichts weiter.

Dieses Jahr musste ich mir nicht überlegen, welche Rede ich live vor Ort verfolgen sollte. Den angriffslustigen Ude oder den wortgewaltigen Stoiber? Nix da, ich blieb einfach zu Hause. Ich saß beim Frühstück und verfolgte die Reden via Livestream am iPad und am MacBook Air. Ich checke die Meinungen, Stimmungen via Facebook und Twitter. Die Twitter-Hashtags waren #spdam12 und #csuam12. Ich sah mir die geposteten Schnappschüsse und Clips an. Ich diskutierte beim Live-Chat in Facebook. Dank Technik war ich live an meinen Devices dabei. So stelle ich mir den Einsatz von Social Media vor.

In klassischen Massenmedien wie Fernsehen schaute ich auch kurz rein. Aber nur kurz, denn ich musste das Gequatsche der Kollegen anhören. Der Phoenix-Kommentator beim Aschermittwoch der CSU: „Es ist ja nicht ungewöhnlich in Bayern, morgens oder vormittags ein Bier zu trinken. Dementsprechend ist die Stimmung.“ Danke für diesen Beitrag in Sachen Qualitätsjournalismus.

Upps, Ministerpräsident Seehofer spricht aus einer rosa (Boxen-)Sau.

Upps, Ministerpräsident Seehofer spricht aus einer rosa (Boxen-)Sau.

Langsam, ganz langsam verstehen die politischen Parteien CSU und SPD die Macht von Social Media. Hier können Parteien selbst senden. Sie brauchen keine Journalisten als Filter, sondern sind selbst Sender. Sie nutzen durch Social Media ein neues Massenmedium. Aber noch haben es die Parteimitglieder und Mandatsträger in der Masse nicht verstanden. Funktionen wie Retweet bei Twitter oder Teilen bei Facebook werden nicht intensiv genutzt, um Botschaften zu verbreiten. Beim Fußvolk klappt es in Ansätzen. Aber ich hätte eigentlich erwartet, dass mehr Abgeordnete aus Land, Bund oder Europa die Chancen nutzen, um ein digitales Profil zu gewinnen. Es reicht nicht nur aus, in Passau oder in Vilshofen beim Stammtisch dem Nachbarn zu zuprosten. Bitte auch virtuell die digitalen Nachbarn daran teilhaben lassen. Aber wir haben ja noch den politischen Aschermittwoch 2013.

Journalist bringt Merkel in Bedrängnis

2. November 2009

Einen Grundlagenkurs in Kommunikation müssen unsere Bundeskanzlerin und einen Benimmkurs die Herren Seehofer und Westerwelle belegen. Das ist das Resultat, wenn man sich einen Ausschnitt aus der Bundespressekonferenz auf YouTube ansieht. Dort fragt der holländische Journalist Rob Savelberg die Kanzlerin, ob denn der neue Finanzminister Wolfgang Schäuble überhaupt geeignet sei. Schließlich habe Schäuble in der CDU-Spendenaffäre „vergessen, dass 100.000 Mark in seiner Schublade liegen.“ Angela Merkel antwortet: Schäuble habe ihr Vertrauen. Die Herren Seehofer und Westerwelle grinsen über die Frage und sind wohl glücklich, dass sie nicht gefragt wurden. Im Saal ist deutlich Gelächter zu vernehmen.

Auf diese Frage muss die Regierung vorbereitet sein und zeigt, wie schlecht es um Kommunikation in diesem Lande bestellt. Chapeau vor „De Telegraaf“-Mann Rob Savelberg, der die Frage stellte. Seine deutschen Kollegen hatten scheinbar die Spendenaffäre nicht mehr auf dem Schirm oder trauten sich nicht zu fragen. Auch das ist eine Krise des deutschen Journalismus. Mund aufmachen und nachfragen, so wie ihr es in euren Volo-Kursen gelernt habt. Schließlich geht es um das Geld von 82 Millionen Bundesbürgern.

Das Ganze wäre wohl nicht weiter bekannt geworden, wenn der mitgeschnittene Phoenix-Clip nicht auf YouTube aufgetaucht wäre. Innerhalb von ein paar Tagen hatte Minutenausschnitt über 800.000 Klicks. Die virale Kampagne war gestartet. Verantwortliche unterschätzen die digitalen Möglichkeiten. Neue Kommunikation ist gefragt. Schon mal etwas von Krisen-PR gehört. Gerne mache ich da ein Angebot.

JFK immer wieder

24. November 2008

Am Samstag jährte sich der Todestag von JFK zum 45. Mal. Nein, ich weiß auch nicht wer der wirkliche Mörder war oder wer dahinter steckte. Lee Harvey Oswald? Wenn es denn so einfach wäre. War es die Mafia, die Kubaner, die Russen, die CIA, die Militärs? Spekulationen gibt es viele und ich hab mir zur Erinnerung die Verfilmung von Oliver Stone angeschaut. Ja, ja, es ist Hollywood, aber könnte nicht da doch ein Funken Wahrheit drinnen stecken. Die Spekulationen um das Attentat hören nie auf und besonders an solchen Jahrestagen kochen sie immer wieder hoch. In Arte und Phoenix liefen einige gute Dokus über JFK.

Immer wieder habe ich mir bei YouTube den Zapruder-Film angeschaut und voller Entsetzen gesehen, wie der Hoffnung Amerikas das Hirn weggeschossen wurde. Es gibt den Spruch meiner Eltern: „Weißt du noch, wo du warst, als du vom Tode Kennedys erfahren hast?“ Das hat sich in diese Generation eingebrannt. Ich bin erst Jahre nach JFKs Tod geboren. Daher war mein Trauma eher der 11. September und die Spekulationen darüber.

Trotzdem hat Kennedy in den drei Jahren seiner Regierung viel bewegt. Eindrucksvoll seine Leistung in der Kuba-Krise, stark seine Reden zum Aufbruch zum Mond oder seine „Ich bin ein Berliner“-Rede. Im Januar kommt in den USA die neue Hoffnung Obama an die Macht. Hoffentlich spinnen die Amis nicht wieder und versuchen diese Hoffnung auch wieder zu killen.