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13. Januar 2010Urlaub in Südtirol (9/10): Flohmarkt für Schnäppchenjäger
3. September 2009
Ich mag Flohmärkte. In meiner Jugend war ich an Wochenende oft auf Flohmärkten am örtlichen Volksfestplatz, Schallplattenbörsen oder Filmsammlermärkten zutreffen. Nachdem meine Frau nun auch die Sammelleidenschaft gepackt hat, gehen wir dann und wann auf die Flohmärkte der Region. Sie sammelt übrigens Hähne aus Bronze, Keramik oder Glas. Angebote bitte an mich, vielleicht kann ich so noch überraschen. Heute muss ich zugeben, bin ich recht faul geworden und nutze eBay dann doch mehr.
Derzeit machen wir Urlaub in Südtirol in einer kleinen Ortschaft namens Burgeis. Der Ort Reschen nebenan veranstaltete einen Flohmarkt und wir beschlossen, über den kleinen Markt zu flanieren. Um es kurz zu machen: Gekauft haben wir nix, aber zu sehen gab es viel.
Ein Tipp: Wer auf bäuerliche Antiquitäten steht, hat hier eine Fundgrube. Es gibt allerlei Werkzeuge, Möbel, Heiligenstatuen, Zupf- und Klopfinstrumente, ausgestopfte Tiere oder Geschirr und Deckchen. Weniger zu finden sind Firanten aus Osteuropa, die gebrauchte Handys, Fernseher oder andere Elektroartikel aus den achtziger Jahren des vergangenen Jahrtausends anbieten.
Eine Familie öffnete ihre Garage und bot ihren antiken Hausrat zum Verkauf an. Es gab mindestens fünf Standuhren, zahlreiche Wanduhren, ein Klavier, ein Grammophon, eine Schreibmaschine aus der Zwischenkriegszeit und Unmengen von Schlitten aller Jahrzehnte. Die Preise sind human, nicht überteuert und liegen deutlich unter dem Niveau von München. Es war schön, diesen Markt zu besuchen. Nur einen Makel hatte der Flohmarkt: Ein Händler bot Orden aus dem Zweiten Weltkrieg an. Außerdem gab es Gedenkbilder des faschistischen Führers Benito Mussolini. Gerahmte Bilder des aufgeblasenen Fatzkes, des Duces, wurden an Bananenkartons angeboten. Gerade Südtirol, das so auf seine Unabhängigkeit pochte, braucht so eine Art von falscher Heldenverehrung eines Größenwahnsinnigen nicht.
Urheberrecht und Unrechtsbewusstsein
9. Februar 2009Seit vergangener Woche wurde das deutsche Urheberecht wieder gestärkt. Das Oberlandesgericht Brandenburg verbietet Originalproduktfotos bei Ebay. Urteil (Az: 6 U 58/08). Ein Fotograf hatte geklagt, dass seine Fotos von einem Navi-Gerät von einem Ebay-Verkäufer widerrechtlich in dessen Auktion genutzt wurde. Strafe: Der Ebay-Verkäufer musste eine Unterlassungserklärung abgeben, 40 Euro Schadensersatz zahlen und 100 Euro Abmahngebühr berappen. Das sind keine großen Summen, aber dennoch eindeutig. Schaue ich in die Ebay-Auktionen, dann sehe ich sehr viel urhebergeschütztes Bildmaterial. Es ist so schön einfach, auf die Seite eines Herstellers zu geben und das Produktfoto zu verwenden. Copy & Paste. Dabei ist es doch so einfach mit dem Handy ein Produktfoto zu machen, aber aus Faulheit habe ich es auch nicht so oft gemacht (diplomatisch umschrieben). Aber Indianerehrenwort: Bei den nächsten Aktionen fotografiere ich meine Waren mit dem iPhone und lege die Aktion in iSale fürs iPhone an. Die equinux-Software wollte ich sowieso ausprobieren und ich denke, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür.
Selbstreinigung durch Wegwerfen
30. Dezember 2008
Die Urlaubszeit nutze ich auch um mich selbst zu reinigen. Nein, nein, ich meine damit nicht, dass ich mich mal wasche. Zum einen gehe ich verstärkt in die Sauna, um ein wenig innere Ausgeglichenheit zu erhalten. In der Sauna bei uns im Dach kann ich prima nachdenken. Es kommt ein bisschen Musik von außen herein und das war es auch schon. Zu Weihnachten habe ich von meiner Frau eine wunderbare Saunaausrüstung bekommen. Flauschige Handtücher, Riechzeugs, Salz, Bürsten – alles was der Saunagänger so braucht.
Zum andere reinige ich mich, in dem ich viel Zeug einfach wegschmeiße. Ein Kollege bei mir im Büro hat es vorgemacht und schmeißt alles weg, was er nicht sofort braucht. Das kann ich als Jäger und Sammler nicht, aber zumindest lernen kann ich etwas. Mein Kollege Thomas Gerlach steht auf Werner Tiki Küstenmacher. Er hat den Besteller „Simplify your life“ geschrieben. Als ich Textchef der PC Professionell war, durfte ich Tiki betreuen. Er hatte damals eine Kolumne für die letzte Seite für uns gemacht. Sehr witzig und sehr deftig – die Zusammenarbeit mit dem Herrn Pfarrer war sehr professionell.
Ich habe meine Papierstapel entsorgt. Sie kennen das: Da gibt es Artikel, die müssen sie unbedingt mal lesen. Oder sie wollen mal eine Story daraus machen, die Infos in einem Seminar verwenden oder einfach nur aufheben. Und was machen Sie? Der Artikel wird herausgerissen und auf einen großen Stapel gelegt. Papier ist geduldig und das Haus bietet viel Platz dafür.
Na gut, ich gestehe. Ganz so einfach konnte ich mich von den Papierstapeln dann doch nicht trennen. Die für mich wichtigen Unterlagen scannte ich mir mit einem Dokumentenscanner ein. So hab ich wenigstens ein hochauflösendes PDF von den wichtigsten Artikeln. Aber es tut gut, die ganzen Stapel ins Auto zu packen und zum Wertstoffhof ins Altpapier zu bringen.
Im Keller ging es weiter: Wir haben Hunderte von Kistchen und Kästchen und Kartons. Alles raus. Ich habe noch ein paar Verpackungen für unsere eBay-Aktivitäten aufgehoben, sonst ist alles raus geflogen. Meine Frau hat sich sogar von ihrem Studentengeschirr getrennt, dass jetzt 100 Jahre in einer Plastikkiste stand und eingestaubt ist.
Ich muss sagen, so ein Großputz reinigt innerlich gewaltig und ich mach weiter. Ein paar Tage Urlaub habe ich noch und wegzuwerfen gibt es noch viel. Vielleicht ist heute ein Stapel mit alten Handwerksbüchern dran, oder mehrere Jahresarchive der Page und MACup? Ich habe beide auf PDF und was soll ich dann mit dem Papier?
Also, alles muss raus.

