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Die Nacht der reitenden Leichen (1972) – Rückblick auf meine Matinee

27. Oktober 2024

Mit diesem Film habe ich mich immer schwer getan, weil er zwar in kleinen Bereichen innovativ war, aber im Großen und Ganzen ein Schund ist. Die Nacht der reitenden Leichen stand im Mittelpunkt meiner phantastische Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck und wurde von mir bewusst als Trash-Kino angekündigt.

Regisseur Amando de Ossorio schuf mit diesem Film das erste Werk einer vierteiligen Serie, die die untoten Templer-Ritter als unheimliche, reitende Leichen in den Mittelpunkt stellt. Die mystische und unheimliche Atmosphäre, die charakteristischen Zombies und der nihilistische Ton des Films prägten das Genre nachhaltig und haben bis heute eine bemerkenswerte Wirkung auf die Popkultur. Obwohl der Film einfach schlecht ist, hat er eine große Fanbase. Hier mein Vortrag:

Die visuelle Darstellung der untoten Templer-Ritter, die auf ihren Geisterpferden reiten, wurde zu einem ikonischen Bild des Horrorkinos. Die Kombination aus verrottenden Leichnamen in alten Ritterrüstungen und den durchdachten, düsteren Kamerafahrten erzeugte eine Atmosphäre der Bedrohung, die in den 1970er Jahren einzigartig war. Das Filmmaterial war für die damalige Zeit bemerkenswert düster und brutal und setzte Maßstäbe für spätere Exploitation- und Gore-Filme.

Die Kombination aus mittelalterlicher Mythologie und Untoten bot eine Grundlage für Horror, der sich von der bis dahin vorherrschenden Zombie-Darstellung abhob. Anders als die damals üblichen Menschenfresser-Zombies in Filmen wie George A. Romeros „Night of the Living Dead“ (1968) waren die reitenden Leichen von Ossorio untote Ritter mit einem übernatürlichen und okkulten Hintergrund, was dem Film eine besondere mystische und historische Tiefe verlieh.

Innovative Monster
Anstelle der üblichen Zombies präsentiert der Film intelligente, organisierte und mythologisch fundierte Kreaturen. Die Tempelritter haben eine eigene Hintergrundgeschichte, was ihnen Tiefe und Komplexität verleiht.

Langsamkeit als Horror-Element
Die langsame, aber unaufhaltsame Bewegung der Tempelritter erzeugt eine beklemmende Spannung. Dieses Stilmittel beeinflusste später viele Horrorfilme, in denen die Bedrohung nicht durch Schnelligkeit, sondern durch Unvermeidbarkeit dargestellt wird.

Geräuschbasierte Verfolgung
Die Blindheit der Tempelritter und ihre Abhängigkeit von Geräuschen fügen dem Genre eine neue Dimension hinzu. Dieses Konzept zwingt die Protagonisten zu stiller Bewegung und verstärkt die Spannung in den Verfolgungsszenen.

Populärkultur
In der Filmindustrie und der Popkultur sind die Templer-Zombies zu einem wiederkehrenden Motiv geworden. Besonders in der Darstellung von mittelalterlichem Horror und okkulten Themen findet man häufig Anleihen aus Ossorios Filmen. So hat der Film eine visuelle und thematische Grundlage für viele spätere Horrorfilme und sogar für Fantasy-Genres geschaffen. Die Vorstellung von untoten Rittern oder Kriegern wurde in vielen Filmen und Serien weiterentwickelt, etwa in der Serie „Game of Thrones“, in der die Weißen Wanderer (White Walkers) als untote Krieger eine ähnliche unheilvolle Bedrohung darstellen.

Die nächste Phantastische Matinee findet am Sonntag, 10. November um 10:45 Uhr im Scala Kino Fürstenfeldbruck statt. Wir besprechen und zeigen die Satire Frankenstein Junior von Mel Brooks. Karten gibt es hier.

Die Nacht der reitenden Leichen – Phantastische Matinee am Sonntag, 13. Oktober im Scala

12. Oktober 2024

Der spanische Horrorfilm La noche del terror ciego (deutsch: „Die Nacht der reitenden Leichen“) aus dem Jahr 1972 ist ein Trashklassiker des Horror- und Exploitation-Kinos, der weltweit einen bedeutenden Einfluss auf das Genre ausübte. Ich bespreche und zeige den Film im Scala Kino im Rahmen der phanatstischen Matinee am Sonntag, 13. Oktober um 10:45 Uhr in urgeschnittener Fassung. Karten gibt es hier.

Regisseur Amando de Ossorio schuf mit diesem Film das erste Werk einer vierteiligen Serie, die die untoten Templer-Ritter als unheimliche, reitende Leichen in den Mittelpunkt stellt. Die mystische und unheimliche Atmosphäre, die charakteristischen Zombies und der nihilistische Ton des Films prägten das Genre nachhaltig und haben bis heute eine bemerkenswerte Wirkung auf die Popkultur.

Die Kombination aus mittelalterlicher Mythologie und Untoten bot eine Grundlage für Horror, der sich von der bis dahin vorherrschenden Zombie-Darstellung abhob. Anders als die damals üblichen Menschenfresser-Zombies in Filmen wie George A. Romeros „Night of the Living Dead“ (1968) waren die reitenden Leichen von Ossorio untote Ritter mit einem übernatürlichen und okkulten Hintergrund, was dem Film eine besondere mystische und historische Tiefe verlieh.

Bedeutung für das Horrorgenre
Die Templer-Zombies in „Die Nacht der reitenden Leichen“ haben einen bedeutenden Einfluss auf die Darstellung von Zombies und Untoten im Horrorkino. Während die meisten Filme bis dahin auf körperliche Verwesung und kannibalische Tendenzen der Untoten fokussiert waren, schuf Ossorio eine völlig neue Art von Zombie, die sich durch ihre Langsamkeit, Blindheit und Unaufhaltsamkeit auszeichnet. Diese Eigenschaften erhöhten den psychologischen Horror und den Suspense-Faktor des Films, da die Opfer der Templer oft in einer hilflosen Lage gefangen waren, während sie von den lautlosen, aber unaufhaltsamen Rittern verfolgt wurden.

Die visuelle Darstellung der untoten Templer-Ritter, die auf ihren Geisterpferden reiten, wurde zu einem ikonischen Bild des Horrorkinos. Die Kombination aus verrottenden Leichnamen in alten Ritterrüstungen und den durchdachten, düsteren Kamerafahrten erzeugte eine Atmosphäre der Bedrohung, die in den 1970er Jahren einzigartig war. Das Filmmaterial war für die damalige Zeit bemerkenswert düster und brutal und setzte Maßstäbe für spätere Exploitation- und Gore-Filme.

Zudem prägte „Die Nacht der reitenden Leichen“ durch seine langsamen und erbarmungslosen Monster das Konzept der unaufhaltsamen, nicht-menschlichen Bedrohung, ein Motiv, das später in zahlreichen Horrorfilmen wiederholt aufgegriffen wurde. Dieses Konzept findet sich unter anderem in Filmen wie „Halloween“ (1978) und „The Terminator“ (1984), wo ebenfalls eine scheinbar unaufhaltsame Macht, die oft eine übernatürliche oder maschinelle Qualität besitzt, die Protagonisten verfolgt.
Karten für die phantastische Matinee gibt es hier.

Matineen im Scala werden fortgesetzt und erweitert

3. Juli 2024

Unsere phantastische Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck geht weiter und wird um eine Western-Reihe erweitert. Ich habe grünes Licht von Scala Kino in Fürstenfeldbruck bekommen und die Flyer für die beiden Matinee-Reihen liegen aus.

Die phantastische Matinee ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Fürstenfeldbrucker Kulturszene und Teil einer besonderen Community geworden. Einmal im Monat an einem Sonntagmorgen bespreche ich einen wegweisenden phantastischen Film und zeige ihn. Die Filme für das zweite Halbjahr 2024 stehen jetzt fest. Beginn der Veranstaltung ist jeweils um 10:45 Uhr.

The Wicker Man
Wir starten am 15. Juli mit The Wicker Man (1973), einem britischen Klassiker mit Christopher Lee und Britt Ekland. Wem Midsommar gefallen hat, der wird The Wicker Man lieben. The Wicker Man kombiniert sehr ungewöhnlich Elemente des Kriminalfilms, des Folk-Horrorfilms und des Musicals. Karten gibt es hier.

Der weiße Hai
Es folgt zur Sommerzeit ein Sommerklassiker mit dem weißen Hai von Steven Spielberg von 1975. Der Film ist eine der wichtigsten Tierhorror-Filme und sollte vor oder nach dem Meerurlaub auf der großen Leinwand am 25. August genossen werden. Karten gibt es hier.

Frankensteins Braut
Einen wahren wegweisenden Klassiker gibt es am 15. September mit Frankensteins Braut von 1935. Frankenstein ist das berühmteste Monster der Filmgeschichte und wenn es klappt, wollen wir auch eine kleine Überraschung präsentieren. Karten gibt es hier.

Die Nacht der reitenden Leichen
Trash pur gibt es am 13. Oktober mit einer umgeschnittenen Perle: Die Nacht der reitenden Leichen. Es war der Versuch des spanischen Kinos mit den blutrüstigen Templern neue Figuren im phantastischen Film zu etablieren. Karten gibt es hier.

Frankensteins Junior
Es darf am 10. November gelacht werden bei Mel Brooks Version des künstlichen Menschen: Frankensteins Junior von 1974. Frankenstein Junior“ ist weniger eine Parodie auf die 1930er Frankenstein-Filme mit Boris Karloff, als eine Hommage in Form einer Komödie. Karten gibt es hier.

Gremlins – kleine Monster
Wir schließen die phantastische Matinee am 15. Dezember mit einem Weihnachtsfilm ab und zeigen Gremlins – kleine Monster von 1984. Die Regeln sind bekannt: den Mogwai nie dem Sonnenlicht aussetzen, den Mogwai nicht nass werden lassen und den Mogwai nicht nach Mitternacht fressen lassen. Kenner wissen, was passiert. Karten gibt es hier.

Start einer Western-Matinee
Immer wieder wurden wir aufgefordert, ein stiefmütterlich behandeltes Genre in einer Matinee wiederzugeben. Und das machen wir jetzt. Pro Quartal führen wir im zweiten Halbjahr eine Western-Matinee durch. Mal sehen, wie es ankommt.

Der schwarze Falke
Der Start ist am 22. September mit einem der besten Western überhaupt: John Fords epochaler Film Der schwarze Falke mit John Wayne in einer außergewöhnlichen Rolle. Der Film gilt als einer der wichtigsten Werke John Fords. Karten gibt es hier.

Leichen pflastern seinen Weg
Und weil es am 17. November langsam auf Winter zugeht, zeigen wir den ersten Schneewestern Leichen pflastern seinen Weg, ein harter Italo-Western mit Klaus Kinski. Der Film ist eine Provokation und sprengt das Klischee des Western. Karten gibt es hier.

Unsere Bewerbung der Reihen läuft an. Website und Social Media sind selbstverständlich, aber auch in der realen Welt gibt es die Informationen: Flyer liegen natürlich im Scala Fürstenfeldbruck aus sowie in der Bäckerei Reicherzer in FFB, in der Eisdiele Alberto in Maisach und in meiner Stammkneipe SixtyFour in Maisach.

Wer auch Flyer haben möchte, möge sich gerne bei mir melden. Helft bitte alle mit, dass die beiden Matinee-Reihen ein Erfolg werden und Kino auch mehr und mehr Community wird. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten.

Meine Probleme mit „Die Nacht der reitenden Leichen“

5. Juli 2022

Zum spanischen Horrorfilm „Die Nacht der reitenden Leichen“ habe ich eine gespaltene Meinung. Zum einen finde ich die Idee und das Thema faszinierend innovativ und absolut grandios, zum anderen finde ich die Umsetzung absolut stümperhaft, das ich mich jedes Mal ärgere, wenn ich mir den Film aus dem Jahre 1971 anschaue.

Unter Freunden des Genres genießt der Film einen seltsamen Kultstatus. Diese Einschätzung kann und mag ich nicht teilen. Ein wenig talentierter Regisseur Amando de Ossorio, ein konfuses Drehbuch und Laienschauspieler sorgen dafür, dass ich regelmäßig Puls über die Umsetzung des überaus interessanten Stoffs habe. Der Film zog mehrere Teile nach sich, die aber eine ähnlich schlechte filmische Qualität haben, wie der erste Teil der Reihe. Amando de Ossorio blieb dem Horrorgenre treu, konnte aber keine wertvollen Beiträge zum Genre beisteuern. Ich bin ja wirklich kein Freund von Neuverfilmungen und bevorzuge im Grunde immer das Original, besonderes wenn es um Horror geht. Das war bei Omen, Carrie, Texas Chainsaw Massacre oder King Kong so, aber nicht bei der Nacht der reitenden Leichen. Dieses Vampirthema verdient eine gute Neuverfilmung.

Ich sah den Film vor Jahren auf einem Retro-Festvial und sah in den blutgierigen Templer eine interessante Vampir-Interpretation. Die Idee gefiel mir so gut, dass ich mir sogar ein Aushangfoto kaufte und aufging. Aber es war schon dahin mit der Logik, denn die geblendeten Templer sind nur noch als Skelette vorhanden, können aber seltsamerweise das Blut ihrer Opfer riechen. Der Film heißt im Original auch die Nacht des blinden Schreckens, also nix mit reitenden Leichen. Obwohl diese Szene mit den reitenden Templer sicherlich zu den eindrucksvollsten Szenen des Films gehört.

Mir wurde eine DVD-Box mit den vier Teilen geschenkt, die unglaublich geschnitten war, also Finger weg. Erst später kaufte ich mir in Österreich die ungeschnittene blutige Version auf DVD. Inzwischen ist der Film ja auch auf Bluray herausgekommen und ich warte auf ein entsprechendes Angebot, denn obwohl ich den Film nicht mag, werde ich mir die Bluray irgendwann kaufen.

Bis es soweit ist, habe ich mir die Comic-Ausgabe des Film gekauft. Die Auflage aus dem Hause Weissblech zeigt mir, dass das Thema und der Film weiterhin populär ist und seine Freunde hat. Ich mag den Comic, was vor allem daran liegt, dass ich hier nicht die Laienschauspieler unter einer durchschnittlichen Regie ertragen muss. Und es handelt sich um eine Adaption der spanischen Schnittfassung, die sich in einigen Szenen von der deutschen Filmversion unterscheidet.