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Start bei Mama Lulu und der Tag ist mein Freund

13. August 2024

Bei uns im Dorf Maisach kommt Leben, weil mutige Unternehmer ihr Gastro-Buisness gestartet haben. So kommt Schwung in eine kleine Gemeinde im Landkreis Fürstenfeldbruck und es ist schön, dass das Engagement von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird. Die Bahnhofstraße wird mehr und mehr zum kulinarischen Höhepunkt. Wir haben die Cucina für feines italienisches Essen, die meines Erachtens beste Döner-Bude im Landkreis ist Deniz Kebap Haus und beim Cafe Dafner hole ich gerne frische Brezn.

Abends kehre ich gerne ins Bistro SixtyFour mit wunderbaren Cocktails ein, tagsüber ein Eis oder Espresso im Eiscafe Alberto, aber mein Tag der startet richtig mit einem Besuch bei Mama Lulu.

Ich liebe es dort zu frühstücken und Zeitung am Tablet zu lesen. Freundlicher Service und kulinarische Auswahl sind top, ein frischer Kaffee und der Tag ist mein Freund. In der Regel nehme ich als Frühstück den Sprinter. Das sind zwei Rühreier auf knusprig gegrilltem Brot, Avocadocreme und knackiger Salat, Räucherlachsemincé, Oliven, Obstsalat und ein frischgepresster Orangensaft. Aber die Karte bietet weit mehr.

Mama Lulu erweitert und hat seit ein paar Wochen einen hölzernen Sichtschutz, der den Verkehr dämmt. Es sind gerade zu Sommerzeiten Tische aufgestellt, damit man draußen ein wenig Flair genießen kann. Aber der Fußgängerverkehr wird nicht behindert. Leben und leben lassen.

Es ist schön zu sehen, dass die Gastro-Angebote von der Bevölkerung angenommen werden. Hier ist kein Jammern zu vernehmen, wie es DEHOGA gerne macht. Hier sind Unternehmer, die anpacken und das ist schön zu sehen. Jetzt liegt es an uns als Bevölkerung, dass sich diese Mühe auch lohnt. Meine Familie für ihren Teil ist dankbar für das Angebot und unterstützt das Engagement.

Bayerns Gastwirte fordern weiterhin 7 % Mehrwertsteuer auf Speisen

14. September 2023

In Bayern ist am 8. Oktober Landtagswahl. Verbände und Lobbyisten klappern jetzt die Parteien ab und stellen ihre Forderungen auf. Ich hab mir den Wahl-Talk des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga im Münchner Gloria Palast angesehen und ein bisschen zu netzwerken.

Hauptthema der Gastronomen war die Beibehaltung der 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen. Die Regelung gilt bis Jahresende und dann soll die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent steigen. Das war von der Vorgängerregieung in Berlin als Corona-Stütze so beschlossen und nun läuft es aus. Mit Unterschriftenaktionen, T-Shirts, Argumenten zieht Dehoga in den Kampf und mobilisiert die Anhänger. Wenn die 19 Prozent wieder kommen, dann werden Gasthäuser sterben, dann geht die bayerische Kultur zu Grunde, dann gehen Arbeitsplätze verloren. Irgendwie droht der Untergang des Abendlandes, so mein Eindruck. Die Veranstaltung in München war gut besucht und Interessierte auch via Zoom daran teilnehmen. Für mich übrigens eine wunderbare Aktion, wie Kino als Community auch genutzt werden kann.

Zumindest im Gloria-Palast hatten die Gastronomen die Politiker hinter sich. Unter der Moderation von Jetzt red I-Moderator Tilmann Schöberl stellten sich alle anwesenden politischen Diskutanten hinter die 7 Prozent-Forderung.

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, MdL (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, MdL (Freie Wähler), FDP-Landesvorsitzender Martin Hagen, MdL, Gisela Sengl, MdL (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), SPD-Stadtratsmitglied Lars Mentrup und Franz Bergmüller, MdL (AfD). Für die Ampel-Vertreter war die Argumentation: Wenn Lindner zustimmt, dann bleibt es bei den 7 Prozent. Die mögliche Zustimmung des Finanzministers hat Lindner nach der Veröffentlichung der Steuerschätzung festgemacht, die allerdings nach dem bayerischen Wahltermin liegt und somit einen gewissen Druck auf die Ampel-Vertrteter aufbaut.

Mit allerlei Infomaterial untermauert der Gaststättenverband seine Forderungen. Es wurde eine schön gemachte Broschüre mit dem Titel Sieben Wahrheiten aufgelegt und zusammen mit einem Positionspapier zu Wahl im Kino ausgelegt. „Unsere neue Publikation „Sieben Wahrheiten zu 7% Mehrwertsteuer auf Speisen“ stellt dar, warum die Beibehaltung der 7% Mehrwertsteuer auf Speisen für alle die beste Lösung ist. Eine Steuererhöhung zum 1. Januar 2024 wäre eine Katastrophe für die Betriebe und würde zu einem Preisschock für die Gäste führen – mit fatalen Folgen für die Gesellschaft, den Staat und die Gastgeber. Die 7% und damit die steuerliche Gleichbehandlung von Essen müssen bleiben“, so die Präsidentin der Dehoga . Es gibt eine spezielle Landing-Page, bei der die Mitstreiter Argumente und Kommunikationsmittel für ihre Sache finden – alles sehr gut aufgemacht und durchdacht.

Tilmann Schöberl hatte als Profi die Diskussion gut im Griff. Für mich war interessant, dass das Thema Klimawandel und entsprechende Maßnahmen für einen kleinen Teil der Gastronomen keine Rolle zu spielen schien. Schneekanonen müssen bleiben, Windkraft verschandelt die Landschaft und Touristen würden dann das Bayernland meiden, während die sechsspurige Autobahn wohl weniger ein Problem darstellt, weil damit kommt der Tourist ja nach Bayern.

Interessant waren für mich auch die deutlichen Beifallskundgebungen für FW-Aiwanger und AfD-Mann Franz Bergmüller, den die dehoga-Präsidentin Angela Inselkammer als Freund bezeichnete. Schließlich war Bergmüller als Sprössling einer Gastwirt- und Metzgerdynastie in der neunten Generation mal bei der CSU, dann Freie Wähler und nun AfD und er war Gründer des Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur und Gegner des Rauchverbots in Wirtshäusern. Die Flugblatt-Affäre in Sachen Aiwanger kam nicht zur Sprache.

Für mich war der Abend auch nützlich zum Netzwerken. Ich wechselte mit Tilmann Schöberl ein paar Worte, den ich von Seminaren noch kenne. Auch Michaela Kaniber und dehoga-Geschäftsführer Thomas Geppert richtete ich Grüße von einem Kunden aus.

Eine Unsitte: Anmelden und reservieren und dann nicht erscheinen

6. August 2023

Natürlich kann es mal vorkommen, dass wegen Krankheit oder Schicksalsschlag jemand nicht zu einer Veranstaltung erscheint zu der er angemeldet ist. Aber ich habe das Gefühl, dass das Fernbleiben von einem Termin trotz verbindlicher Anmeldung und Zusage mehr und mehr einreißt.

Ich bemerke diese Unart immer mehr in meinem Umfeld und auch bei meinen eigenen Veranstaltungen. Die Plätze bei Präsenz-Veranstaltungen sind begrenzt und begehrt. Oft habe ich eine hohe Nachfrage und mehr Anmeldungen als Plätze. Und am Tage der Veranstaltung muss ich feststellen, dass einige der angemeldeten Personen nicht zu dem Termin erscheinen. Sie nehmen anderen Interessierten die Plätze weg und auch als Veranstalter sehe ich gegenüber Kooperationspartner nicht gerade vorbildlich aus. Das ärgert mich, denn es ist unkollegial und unsozial. Das sind so genannte No-shows.

No-show bezeichnet vor allem im Tourismus das Nichterscheinen Reisender trotz getätigter Buchung und ohne Ankündigung gegenüber dem Reiseveranstalter, der Fluggesellschaft, dem Beherbergungsbetrieb oder ähnlichen Unternehmungen.

Ich habe mal bei meinen Unternehmerfreunden herumgefragt. Sie bestätigen mir diesen Trend. Vor allem habe ich dieses Feedback aus der Gastronomie und dem Friseurhandwerk erhalten, bei letzteren zum Beispiel wenn es um hochwertige Brautfrisuren geht. Bei Gastronomen höhenwertiger Gastronomie ist es mir schon vorgekommen, dass bei der Reservierung meine Kreditkarten angeben musste und bei Nichterscheinen eine Summe eingezogen wird. Das ist vielleicht nicht kundenfreundlich, aber nur konsequent. Und: Es ist rechtlich nicht ganz einfach, wenn man es dann vor Gericht durchsetzen will. Besser vorher kassieren also später klagen. Durch eine Tischreservierung kommt kein Vertrag zustande. Bei dehoga-Bayern habe ich eine sehr gute Anleitung gefunden, die ich hier mal hinterlegt habe.

Und was mich überrascht: Auch bei Arztpraxen reißt die Unsitte ein. 70 Prozent der Arztpraxen in Deutschland haben Probleme mit Terminen, die nicht abgesagt werden. Das geht aus einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hervor. Es sei mehr als ärgerlich, wenn Patienten Termine in Praxen buchen und diese einfach verstreichen lassen, beklagte KBV-Chef Gassen. Die Termine seien dann geblockt und stünden für andere Patienten nicht zur Verfügung. Um den Schaden für die Praxen zu begrenzen, forderte Gassen eine von den Kassen zu entrichtende Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann nicht wahrnehmen.

Zukunft der Gastronomie – es geht nur mit Konzept und Zahlen

12. Mai 2022

Wie geht es mit den bayerischen Wirtshäusern weiter? Diese Frage geht der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern immer wieder nach. Zuletzt bei einer Diskussionsveranstaltung im Bayerischen Hof bei der die Doku „Wirtshaussterben? Wirtshausleben!“ von Dr. Michael Bauer gezeigt wurde. Der Film wurde vom Haus der Bayerischen Geschichte in Auftrag gegeben, das in Regensburg bis 11. Dezember die entsprechende Ausstellung zeigt. Den Film gibt es nur in der Ausstellung.

Atmosphärisch schön gemacht war die Dokumentation auf jeden Fall, bei der auch der 80jährige Gerhard Polt zu Wort kommen durfte. Die Sprecherin war Michaela May. Für mich ist der Film eine nostalgische Erinnerung an vergangene Zeiten, aber leider keine zeitgemäße Auseinandersetzung mit dem Thema Wirtshaussterben. Wirtshäuser haben über die Geschichte hin ein Auf und Ab erlebt. Natürlich hatte das Wirtshaus einst eine enorme lokale Bedeutung für ein Dorf oder Gemeindeteil. Und heute haben sich viele Konzepte der alten Zeit überlebt. Vereine ziehen in Vereinsheime oder lösen sich ganz auf. Der Stammtisch stirbt. Mobilität sorgt für Bewegung. Corona hat den Lieferdienst etabliert. Das Feierabendbier wird vor der Glotze genutzt, WLAN ist in der Gaststube oft nicht vorhanden und ist es zeitgemäß, wenn der Mann abends zum Stammtisch geht, während die Frau mit der Brut zuhause sitzt?

In einer halbstündigen Diskussion warb der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte Dr Richard Loibl natürlich für seine Ausstellung in Regensburg, die ich mir noch gerne ansehen werde. Realismus zeigte eindeutig die Präsidentin des DEHOA Bayern Angela Inselkammer. Bei all der Nostalgie von alten Wirtshäusern müsse man sich der Herausforderung der Gegenwart stellen. Brandschutz, Lärmschutz samt Abstandsflächen und Bürokratie sind die Herausforderungen für die heutigen Gastronomen. Zudem werde oftmals auch die fehlende Eignung beklagt. Anders als im Handwerk mit dem Meisterbrief gibt es keine Voraussetzung ein Wirtshaus zu eröffnen. Heute sei der Blick auf die Zahlen und die Kalkulation sowie ein klares Konzept ausschlaggebend.

Diskutierten über die Zukunft von Wirtshäusern: V.l. Michael Bauer, Angela Inselkammer, Stefan Dettl und Richard Loibl

Die Argumente von Angela Inselkammer sind richtig, doch beißt sich DEHOGA Bayern meiner Meinung als starker Lobbyverband die Zähne an der Politik aus. Trotz Dauerfeuer von Pressemeldungen und Erklärungen von DEHOGA in der Corona-Zeit hat die bayerische Gastronomie Schaden genommen. Zwar folgen Politiker aller Parteien gerne den Einladungen zu Veranstaltungen der DEHOGA wie zuletzt dem Frühlingsfest in München auf der Theresienwiese und schauen freundlich in die Linsen der Pressekameras, aber vom Bürokratieabbau sehe ich wenig. Ich verstehe jeden, der keine Lust hat sich mit Akten als mit Schweinsbraten herumzuschlagen. Zudem bleiben die Mitarbeiter weg. In der Corona-Zeit haben sie gelernt, dass es auch anderswo Möglichkeiten zum Geldverdienen gibt und die Arbeitszeiten familienfreundlicher sind. Und dennoch: Wer ein überzeugendes Konzept und seine Zahlen im Griff hat, der hat in der Gastro tolle Chancen, auch wenn es nicht Atmosphäre von Opas Zeiten sein muss.

Bei der Diskussion mit dabei war auch Stefan Dettl, Frontmann der Gruppe LaBrassBanda, der sich seit jeher mit besonderem Engagement für die Rettung der bayerischen Wirtshauskultur einsetzt. Seine Band spielt gerne in bayerischen Wirtschaften. Irgendwie habe ich immer auf „Scheena Dog“ gewartet. Die Musik von LaBrassBanda passt wunderbar ins Wirtshaus oder ins Festzelt und weniger in die Philharmonie.

Die Diskussion war ein weiterer Mosaikstein in der Strategie von DEHOGA das Thema zu einem Gesprächsthema zu machen und die Politik Farbe bekennen zu lassen.

DEHOGA-Petition beim Pinkeln

21. Oktober 2019

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband ist immer für publikumswirksame Aktionen zu haben. Er setzt sich öffentlichtkeitswirksam für seine Mitgliedsbetriebe ein und haut gerne auf die Pauke. Im Moment läuft die bundesweite Aktion „Gleiche Steuern für Essen“, bei denen nicht nur Mitgliedsbetriebe mitmachen, sondern sich auch Politiker vor den Karren spannen lassen. Chapeau an die DEHOGA.
Bei meinem Aufenthalt bei der Herbstreise des Münchner Presseclubs nach Ostbayern machten wir auch in Passau Station und nahmen unser Abendessen in der Heilig Geist Stiftschenke ein. 1969 wurde auf Initiative des Pächter-Ehepaars Leni und Fritz Mayer in zwei Kellergewölben des ehemaligen Franziskanerklosters ein Weinkeller ausgebaut. Dort nahmen wir Platz, genossen das Essen. Ich hatte Schnecken und Wiener Schnitzel – interessante Kombi, ich weiß.

Irgendwann nach ein paar Bier musste ich mal austreten. Wir wissen ja, das Bier ist nur gemietet nicht gekauft. Also besuchte ich die Herrentoilette auf. Dort begegnete ist der DEHOGA-Aktion in einer ungewöhnlichen Weise. Über den Urinalen fand sich eine ausgedruckte E-Mail, die zum Mitmachen der DEHOA-Aktion aufrief. Hier handelte es sich um den Aufruf zu einer Online-Petition an den Deutschen Bundestag. Es wurde die Aktion erklärt, Abreißzettel mit der URL angehängt. Zudem gab es einen QR-Code, den man mit dem Smartphone scannen kann. Das führte in meinen Fall allerdings zu Missverständnissen. Als ich mein Smartphone zücken und den QR-Code testen wollte, reagierten meine Nachbarn an ihren Urinalen etwas nervös. Sie dachten wohl, ich wollte ihr bestes Stück fotografieren. Nein liebe Kollegen, kein Interesse.

Als nach dem Abendessen die Heilig Geist Stiftschenke verließ, sah ich in der Lobby zahlreiche DEHOGA-Flyer, die für die Mehrwertsteueraktion warben. Zudem lang eine Unterschriftenliste für die Offline-Gäste der Gastwirtschaft aus. Datenschutz hin oder her – die Adressen waren offen einsehbar – aber das Engagement ist bemerkenswert.


Ich würde mich freuen, wenn andere Verbandsorganisationen auf ihre Interesse auch so intensiv aufmerksam machen und die Mitglieder so engagiert mitziehen. Nur schimpfen über Missstände reicht nicht, Aktion und (ehrenamtliches) Engagement ist gefragt.

Kochkurse für den Nachwuchs

13. August 2014

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Ich habe das Gefühl, dass in unserem Land ein Umdenken in Sachen Ernährung festzustellen ist. Aber natürlich nicht bei allen. Es sind kleine Schritte, aber es bewegt sich etwas.
Während früher das Auto und der Urlaub die wichtigsten Statusmerkmale waren, ändert sich die Einstellung in Bezug aufs Essen. Für die Generation meiner Eltern galt als gutes Essen, wenn der Teller voll war. Das ist aus der Sicht der Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu verstehen und ich werde die Elterngeneration nicht mehr ändern.
Bei meinen Kindern K1/2 achte ich darauf, dass sie sich richtig ernähren. Das bedeutet nicht, dass sie sich ausschließlich gesund ernähren und natürlich gibt es schon ein paar Ausrutscher. Aber sich einer Sache bewusst zu machen, ist der erste Schritt diese Sache zu ändern.
Dennoch stelle ich fest: zwischen dem Erzählten und dem wirklich praktizierten gibt es gewaltige Unterschiede. Das merke ich beispielsweise bei meinen Schülerzeitungsseminaren. Wenn ich auf das journalistische Thema Gesundheit komme, dann wissen meine Schülerzeitungsredakteure im Großen und Ganzen Bescheid über gesunde Ernährung. Groß wird über die richtige und gesunde Ernährung philosophiert und diskutiert. Und dann kommt die Pause: einige, die vorher gesunde Ernährung sprachen, hauen sich fettige Pommes und Currywurst rein. Und billig muss es sein, hauptsache billig. Für Essen wird nicht gerne Geld ausgegeben, anders als bei unseren italienischen oder französischen Nachbarn.
Aber, wie gesagt, die Zeiten ändern sich. Journalistisch wird das Thema Essen und Ernährung in Angriff genommen. Zu Hilfe kommen mir hier die Kochsendungen im Fernsehen. Seien es das Kochduell oder der Restauranttester. Die Schülerzeitungsredakteure kopieren diese Formate für ihre Publikationen. Sie laden sich bei bei ihren Lehrern ein, lassen sich bekochen, fotografieren und schreiben darüber. Es werden Werte und ein Bewusstsein geschaffen.

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Leider hab ich erst jetzt erfahren, dass es sogar hier ein Wertebündnis in Bayern gibt, an dem ich mich gerne beteiligt hätte.
Im Rahmen des Wertebündnis Bayern wurde das Projekt Bayern schmeckt. vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern als Projektleitung, unterstützt von der Bayerischen Staatskanzlei, dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium sowie fünf weiteren Projektpartnern, entwickelt.
Das Projekt Bayern schmeckt. rückt wertvolles Essen in den Alltag junger Menschen und deren Eltern. Sie sollen heimische Lebensmittel kennen und verarbeiten lernen sowie Esskultur in der Gastronomie und der Landwirtschaft (er)leben. Generell haben gesundes Essen und regionale Küche in Bayern Tradition und sind heute gefragter denn je, so zumindest der Gaststättenverband in einer Mitteilung. „Essen und Trinken bedeutet aber nicht nur Tradition und Kultur. Eine ausgewogene Ernährung beeinflusst vielmehr die eigene Gesundheit, das Wohlbefinden und den persönlichen Erfolg“, so DEHOGA Bayern-Präsident Ulrich N. Brandl.
Und auch die Politik appelliert: „Wenn wir in unserer Gesellschaft mehr Wertschätzung und Sensibilität für den Umgang mit hochwertigen Lebensmitteln erreichen wollen, müssen wir vor allem bei den Jugendlichen ansetzen“, sagte Ernährungsminister Helmut Brunner bei der Vorstellung in München. Das Projekt Bayern schmeckt. sei ein wichtiger Baustein dafür. Mensch, dann bin ich ja mit meinen Schülerzeitungseminaren an richtigen Stelle – nur haben es die zuständigen Stellen bisher noch nicht gemerkt. Das will ich ändern.
Bayern schmeckt. will jungen Menschen die Wertschätzung für Essen, heimische Lebensmittel und Traditionen vermitteln. Aber wir wollen auch aufzeigen, wie ereignisreich und sinngebend Berufe in Landwirtschaft und Tourismus sind und dass diese Berufe Menschen ein ganzes Leben begeistern und ernähren können.

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Im Rahmen des Projektes Bayern schmeckt. richten junge Menschen gemeinsam ein Event aus und laden ihre Eltern und Freunde ein. In fünf Modulen, meist an fünf Nachmittagen, planen und organisieren die Jugendlichen das Event, wählen heimische Nahrungsmittel aus, bereiten Speisen und Getränke zu, dekorieren die Tische und verwöhnen als Gastgeber ihre Gäste.
Dazu bietet Bayern schmeckt. Kochworkshops für Jugendliche an, in denen Praxisnähe groß geschrieben wird: Vom Einkauf über das Dekorieren bis hin zur abschließenden Feier heißt es Hand anlegen. Unterstützt von erfahrenen Gastronomen und angehenden Meisterköchen erhalten junge Menschen direkte Einblicke in die Herkunft unserer bayerischen Lebensmittel und die Welt der Gastronomie. Dabei darf der Spaß nicht zu kurz kommen.
Über diese Kochkurse würde ich gerne berichten ausführlich darüber bloggen. Gegebenenfalls kann ich die Thematik auch in meine Seminare aufnehmen.