Posts Tagged ‘Blockbuster’

Transformers die Dritte

1. Juni 2011

Ich weiß nicht, ob ich mich wirklich freuen soll. Der dritte Teil der Transformers-Reihe kommt ins Kino und schon läuift die Werbemaschinerie auf vollen Touren. Die Filme sind vfx-technisch der große Wurf, doch bitte, bitte ein wenig mehr Wert auf Inhalte und Schauspieler. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Robos mehr Ausdruck haben als Shia LaBeouf oder Megan Fox. Aber ILM hat ganze Arbeit geleistet und einen Making-Of-Trailer ins Netz gestellt, der ein wenig von der Arbeit verrät.

Am 23. Juni ist es soweit: In der russischen Hauptstadt beginnt am Abend mit dem Startsignal ‚Autobots transformiert Euch!’ der Auftakt zur Weltpremiere von Transformers 3 als Eröffnungsfilm des Moskauer Internationalen Film Festivals. Regisseur Michael Bay, die Produzenten Lorenzo di Bonaventura und Ian Bryce sowie die Stars Shia LaBeouf, Rosie Huntington-Whiteley, Patrick Dempsey und John Malkovich werden bei diesem Event den Blockbuster in 3D präsentieren! Darauf ist Leonid Vereschagin, Produzent des Moskauer Internationalen Film Festivals besonders stolz: „Das ist das erste Mal, dass die Eröffnung unseres Film Festivals mit der Weltpremiere eines amerikanischen Blockbusters mit Starbesetzung aus Hollywood zusammenfällt. Mit über 150 berichterstattenden Journalisten aus aller Welt wird dieses außergewöhnliche Event für größte Aufmerksamkeit rund um den Globus sorgen.“

Eine weitere Sensation an diesem Abend verspricht der Live-Auftritt der Kapelle Linkin Park auf dem Roten Platz. Die amerikanischen Chartstürmer werden bei ihrem Konzert den Transformers-Fans unter anderem mit ihrem Titelsong ‚Iridescent’ aus dem Soundtrack zum Film einheizen. Tickets für den kostenlosen Auftritt der Erfolgsband in Moskau werden ab heute dem 1. Juni auf deren Homepage unter http://www.linkinpark.com erhältlich sein.  Bei uns startet der Film übrigens am Mittwoch, 29. Juni 2011 bundesweit in 3D in die Kinos!

Alien 5 in Stereo 3D

2. August 2010

Es wird ernst: Sir Ridley Scott will sich wirklich wieder an Alien wagen. De Info geht schon seit Anfang des Jahres durch Netz, doch nun wird es konkreter, Nachdem im Oktober 2010 die Alien Anthology (Facehugger Edition) [Blu-ray] auf den deutschen Markt kommen wird, steht uns jetzt wieder ein neuer Teil ins Haus, sogar ein Zweitteiler, wie manche Seiten behaupten. Wie es heißt, soll Alien 5 im Oktober 2011 in die Kinos kommen. Gedreht ist aber freilich noch nichts, weil noch nicht einmal eine Handlung da ist. Wie aus Hollywood bekannt wurde, soll Damon Lindelof ein Drehbuch verfassen. Lindelot ist ein Profi, zeigte er doch mit den Drehbücher zur Lost-Serie, dass es möglich ist, sechs Staffeln lang die Spannung aufrecht zu erhalten. Durch die jüngste Star Trek-Produktion kennt Lindelof das Filmproduktionsgeschäft rund um Blockbuster.

Doch braucht die Welt wirklich einen neuen Alien-Film? Als 1979 Alien in die Kinos kam, stand ich vor dem örtlichen Lichtspieltheater und las fasziniert die Unterzeile: „Im Weltraum hört dich niemand schreien.“ Ich mogelte mich als kleiner Knirps ins Kino und stellte fest: Im Kino hört dich jeder schreien. Der Film war entsetzlich – und das meine ich ausdrücklich positiv. Der Film von Meister Scott war der Hammer, er fegte mich vom Stuhl und er tut es noch immer. Er ändere mein Weltbild in Bezug auf Science Fiction und Horror. Und auch auf Setdesigns. Das Raumschiff Nostromo war kein glänzender Sternenkreuzer, die bösen Außerirdischen waren wirklich erschreckend und das Setdesign der Space Jockeys war faszinierend. Damals lernte ich das Werk von H.G. Giger schätzen und das gilt bis heute. Giger war immer wieder für Schöpfungen der abartigen Art bekannt – leider wurde nie auf seine Werke bei der Verfilmung von Dune zurückgegriffen. Species war von der Ausstattung und der Hauptdarstellerin schön anzusehen, aber das war es auch dann schon.

Die Fortsetzungen von Alien waren gemischt: Alien II war ein schönes Geballer und gar nicht so schlecht. James Cameron lieferte solide Kost ab. Teil III von David Fincher war verstörend und auf seine Art großartig. Hauptdarstellerin und Monster gaben den Löffel ab – gut so. Teil IV von Jean-Pierre Jeunet war der letzte Mist – alles war konstruiert und die Vfx waren erbärmlich. Dann gab es noch grausame Line Extensions Alien vs. Predator 1+2 [Blu-ray] in Form von zwei Teilen – kompletter Dreck. Alien-Fans wandten sich mit Grausen ab.

Doch nun die Nachricht: Sir Ridley Scott will wieder für Alien die Regie führen. Fox macht natürlich ein Staatsgeheimnis daraus. Nur soviel: Es soll Licht hinter die Vorgeschichte von Alien bringen. Wie kapern die Aliens das unheimliche Raumschiff, das auf das LV-426 abstürzt und auf das später die Besatzung der Nostromo stößt? Und es soll endlich die Geschichte des Space Jockeys erzählt werden. Und Roger Christian, Art-Director von 1979, verriet in einem Interview, dass Alien 5 in Stereo 3D gedreht werden soll.

Mit Zombie gegen Tagesschau-App

7. Januar 2010

Bild zeigt Zombie als Film im Web

Mann, war das Gemaule groß als die Tagesschau-Redaktion ankündigte, eine kostenlose App fürs iPhone zu machen. Der Untergang des gebührenfinanzierten Abendlandes drohte. Die Kollegen von der BILD machten ihren Job gut und regten sich richtig auf. So mancher Politiker, ohne technischen Hintergrund aber mit großer Klappe,  stimmten in den Untergangschor mit ein. Verbände und Lobbyisten wurden ins Feld geführt – genau so muss Lobbyarbeit gemacht werden.  Die App sei eine „existenzielle Bedrohung für die privatwirtschaftliche Presse“, weinte Wolfgang Fürstner, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger.
Da ich ja schon die GEZ-Gebühr in diesem Land zahlen muss, will ich auch etwas davon haben und die Tagesschau hat sich in der Vergangenheit als seriöse Nachrichtenquelle erwiesen. Warum sollte sie es nicht auf dem iPhone sein? Schließlich verfolge ich die Podcasts genauso wie live Fernsehen über mein Elgato-System. Der Vorwurf, dass Gebühren verschwendet würden, entkräftigte Kai Gniffke, Chefredakteur der Tagesschau, in seinem Blog. „Es ist ein einmaliger Programmieraufwand erforderlich.“ Ansonsten gelte: „kein zusätzlicher Aufwand, keine zusätzlichen Gebühren.“ Der Content sei vorhanden, nur der Distributionsweg sei ein neuer. Da hat einer seinen Nicholas Negroponte genau gelesen – gut so.
Wenn die TV-Sender nicht aufwachen, haben sie die digitale Zukunft verschlafen. Teile der Verlagswelt haben dies bereits und wollten das Rad der Zeit zurückdrehen. Habt ihr von der Musikindustrie nichts gelernt?
Großer Schreihals gegen die App war die BILD. Und was machen die Schlitzohren aus dem Hause Springer? Seit 4. Januar gibt es kostenlose Spielfilme auf der BILD-Website zum Schauen. Nein, nein, keine Konkurrenz zum Fernsehen, nein, nein. Springer startet ein eigenes Video-on-Demand-Angebot. Hier können Nutzer kostenlos und ohne Anmeldung Spielfilme online anschauen. Das Angebot soll sich durch Unterbrecher-Werbung in den Filmen finanzieren, nervt zwar, aber ein Versuch ist es wert. Jeden Tag ab 18 Uhr stellt die Redaktionen einen neuen Film ein. Aktuelle Kinostreifen gibt es natürlich nicht, aber man hat auch nichts gegen den Zombie-Klassiker „Die Nacht der lebenden Toten.“ Ach so, Jugendschutz?

animago AWARD & CONFERENCE: Es kann beginnen

28. Oktober 2009

Trickster von Alexander Pohl ist für den animago nominiert

Im Moment bin ich schon etwas nervös. Morgen, Donnerstag 29. Oktober 2009, startet unsere erste animago CONFERENCE in der Filmstadt Babelsberg. Wer Lust hat an der Zukunft teilzunehmen, ist herzlich eingeladen. Karten gibt es an der Tageskasse. Mein Team von der DIGITAL PRODUCTION hat zusammen mit Freunden aus Berlin, vom örtlichen Autodesk-Händler Lichtblick 4D, eine fabelhafte Veranstaltung konzipiert. Gefördert wird der ganze Spaß durch das Medienboard Berlin Brandenburg.

Das Programm und die Referenten können sich sehen lassen: Paul Kanyuk verrät uns Hintergründe über die Crowd Simulation bei Pixar. Einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des neuen Emmerich-Blockbusters „2012“ versprechen auch die Vorträge von Thomas Zauner (Scanline) „2012. Der ultimative Weltuntergang“ und Mohsen Mousavi (Pixomondo) „Technical FX pipeline on 2012 & Advanced Crowd simulation pipeline“. Und das ist wirklich eine Wucht: Noch bevor der Film 2012 in die Kinos kommt, sprechen bei uns gleich zwei Kreative über ihre Arbeit und stellen die Trick vor. Das ist eine absolute Seltenheit und ich freu mich wirklich darauf.

Mit dabei ist auch Hanno Hagedorn (Naughty Dog) zum Spiel des Jahres „Making of Uncharted 2: Among Thieves“. Das Spiel wurde auf der Games Com zum Spiel der Messe gekürt und ich bin mal gespannt über die Grafik und wie die Macher Bits und Bytes geordnet haben.

Persönlich freut es mich sehr, Armin Pohl von Mackevision als Referenten (und als Sponsor) zu treffen und zu hören. Macke ist ein starkes Unternehmen, gute Ideen, gutes Konzept und wirklich engagierte Leute. Pohl spricht  über „Create with no limits! Will CGI take it all?“

Dies ist auch nur möglich geworden, weil wir starke Partner an der Seite haben: Avid, Maxon, eyeon, Mackevision, PNY, 3Dconnexion, ChaosGroup. DANKE für eure Hilfe.

Am Abend des ersten Konferenztages muss ich dann ran. Wir verliehen zum 13. Mal den animago AWARD, den wichtigsten Preis der Animationsbranche. 13 ist aber keine Unglückszahl. Wir haben 1000 Einsendungen aus 44 Ländern für die elf AWARDs bekommen. Wow, diese Tatsache kann sich sehen lassen und beweist, dass das Konzept des animago richtig ist. Ich darf rund zweieinhalb Stunden moderieren und die Gäste durch den Abend führen. Eine ungewohnte Rolle für mich, denn eigentlich bin ich eher hinter dem Schreibtisch als auf einer Bühne zu finden. Aber was solls. Ein Mitarbeiter meinte neulich: „Die Rampensau wird es schon machen.“ Ich sehe das Mal als Lob und Motivation.

Wir haben dieses Jahr mit dem neuen Standort Babelsberg am Konzept gefeilt. Wir wollten mehr Öffentlichkeit und ich denke, es ist uns gut gelungen. „Der Artist in der Postproduktion soll die Anerkennung bekommen, die er verdient.“ Die ersten Schritte sind gemacht, die Weichen sind gestellt. Wir haben Publikumsvotings eingeführt, bei denen Interessierte den Sieger mitbestimmen konnten. Eine Fachjury hat eine Vorauswahl getroffen und dann wurde abgestimmt. Diese Votings wurden hervorragend angenommen. Außerdem haben wir starke Medienpartner an der Seite, die in ihre Branche den animago AWARD getragen haben.

Alles in allem bin ich zufrieden. Natürlich sind viele Ideen auf der Strecke geblieben. Aber der Grundstein für eine erfolgreiche Veranstaltung in Babelsberg, der Wiege des deutschen Films, sind gelegt. Der animago ist dort angekommen, wohin er gehört.

Wo ist der Vorspann?

9. September 2008

Schlagartig wurde es mir vor kurzem bei meinem Besuch des Batmans bewusst: Es gibt keinen Vorspann mehr bei aktuellen Kinofilmen. Sie wissen schon: Das Teil vor dem Film in dem Titel, Schauspieler, Kamera usw aufgeführt sind. Es fehlte einfach. Und es dämmere mir: Nicht nur bei Batman fehlte diese Art von Hinführung, sondern bei ziemlich vielen Filmen, die ich derzeit im Kino sehe. Der Zuschauer soll sofort unterhalten werden. Nach der Eiswerbung  gehen die Lichter aus und sofort ist der Zuschauer Teil des Films. Die meisten Blockbuster beginnen heute mit einem Action-Effekt zu Beginn und dann wird das Tempo gehalten bzw. gesteigert. Die Charakterisierung der Personen erfolgt dann irgendwann, aber in der Regel nehmen die Personen nur Rollenklischees an. Der eigentliche Vorspann eines Kinofilms kommt dann in seinem Abspann, verkehrte Welt. Das ist der Teil, den die Masse von Zuschauern gar nicht sieht, weil man zum Ausgang drängt und vielleicht noch überlegt, ob man seine Pop Corn-Tüte am Platz liegen lässt oder in den Mülleimer wirft. Als Cineast bleibe ich gerne mit zum Schluss, wenn die Credits abgelaufen sind. Bei James Bond ist das immer wichtig, denn da steht immer, wie der nächste Bond heißt. „This ist the end of XXX. But James Bond will be back in YYYY!“ Auch bei den Pixar-Filmen lohnt es sich, kommt doch noch eine nette Animation zum Schluss. Aber zurück zum Anfang: Die schönsten Vorspänne, an die ich mich erinnere, sind die James Bond Titel. Nackte Frauen räkeln sich an Pistolenläufen in psychedelischen Farben. So wird man auf einem Macho-Film eingestimmt. Stark beeindruckt hat mich auch der Vorspann zum Film „Sieben“. David Finsher hat hier dem Genre neuem Glanz gegeben. Also unbedingt den Vorspann ansehen, den Film natürlich auch. Starker Tobak von der ersten Minute an.