„Was ist das für ein Trip?“ Diese Frage stellt einer der Protagonisten im neuen Blockbuster Godzilla X Kong – The New Empire. Und genau diese Frage muss sich der Zuschauer stellen, der die neue Episode aus dem Monsterverse über sich ergingen ließ. Ich genoss den neuen Monsterfilm in meinem Lieblingskino Scala in Fürstenfeldbruck.
Wer erzählerische Tiefe wie bei dem jüngsten japanischen oscarprämierten Ausgabe Godzilla minus One erwartet hat, der wurde gnadenlos enttäuscht. Godzilla X Kong – The New Empire ist genau das Gegenteil von Erzählkino. Die Handlung ist auf ein Minimum geschrumpft und der Kampf der Monster geht den ganzen 115 minütigen Spielfilm durch, obwohl Kong deutlich mehr Screentime hat als mein Liebling Godzilla. Sowohl Godzilla als auch Kong spüren eine Bedrohung, die aus dem Innern der Erde kommt. Auf Skull Island öffnen die Menschen einen Zugang zur Hohlerde. Dort treffen Godzilla und Kong auf einen mächtigen Gegner, der die Existenz aller bedroht, blablabla
Die Idee der Hohlerde wird weiter gesponnen und Sir Arthur Conan Doyles vergessene Welt wird ebenso zitiert wie Jules Vernes Mittelpunkt der Erde. Aber soviel Kultur wird nur angedeutet und verwirren nur das Geschehen. Tiefere Gedanken stören in dem Film nur, der sich brachial seinen Weg in das Stammhirn des Publikums haut. Ach ja, die Hohlerde hat gleich nochmal einen Hohlraum, aber das wird dann doch etwas verwirrend. Die Physik wie Lichteinfall kann getrost außer Acht gelassen werden, lenkt vom Film nur ab. Die erste Fan-Diskussion um Godzilla gab es dann auch, als er in violett auftauchte. Wahrscheinlich hatte Adidas mit seinen violetten Shirts für die Nationalmannschaft in den Fußballkreisen einen ähnlichen Aufruhr.
Kong wird allgemein emotionaler gezeigt. Er zeigt deutlich mehr Schauspieltalent als die hilflosen Schauspieler, die mit Sparwitzen nur so um sich werfen, damit sie wenigstens etwas Farbe bekommen. Einzig die Kong-Flüsterin Kaylee Hottle darf ein wenig geheimnisvoll schauspielern.
So hat der große Affe von Skull Island auch mal Zahnweh, nimmt sich einem Baby-Kong an, ist auf der Suche nach Verwandtschaft und scheint mit mehr Hirn ausgestattet zu sein, als der Rüpel Godzilla, der sich gleich das römische Kolosseum als Schlafplatz ausgesucht hat. Asiatische Drachen gegen römischen Imperialismus. Die Herrschaften nehmen bei ihren Zweikämpfen auch keine Rücksicht auf Kulturdenkmäler. Die Pyramiden bleiben ebenso auf der Strecke wie römische Tempel oder brasilianische Strände. Dann taucht noch ein Affendiktator mit Namen King Scar auf, der an den Trailer von Planet der Affen erinnert, der vor dem Hauptfilm im Scala-Kino gezeigt wurde. Der böse Affe unterjocht auch noch einen Titanten und die restliche Affenbande. Klar, dass hier eine Befreiungsaktion wie Indy Jones im Tempel des Todes gestartet werden muss. Befreiung der Affen ist ja schließlich auch eine Lebensaufgabe für Kong, der hier aber Godzilla an seiner Seite braucht. Godzilla ist ja auf der Erde so eine Art Weltpolizist und schaut, dass alles dort oben seine Ordnung hat. Kong hat sich derweil ein wenig mit Rousseeau vertraut gemacht und ist strebt nach dem idealen Naturzustand.
Godzilla X Kong als Kulturbotschafter und Ikonen der Popkultur. Und hier wird der Film auf einmal sehr interessant. Die menschlichen Akteure, voller Klischees, agieren hilflos und dienen nur der Erklärung der gezeigten Keilerei. Hirn abschalten und den Fights genießen, so ist die Forderung an den Zuschauer. Wer das nicht kann und ein wenig in der Tradition der Toho-Godzilla-Filme beheimatet ist, erkennt wohlwollend die Filme der Showa- und der Heisei-Ära, als sich Menschen noch in Gummi-Monsterkostümen kloppten. Regisseur Adam Wingard hat diese Filme mit Monster-Suit wohl als Kind ebenso genossen und setzt die Klopperei der siebziger Jahre nun in VFX um. Als endlich Mothra auftaucht, schlug mein Fan-Herz höher. Ich mag sie seit sie 1964 zum ersten Mal in Godzilla und die Urweltraupen ihr Antlitz zeigte. Die Motte war ja die Göttin der Modra-Insel, was aber im Monsterverse verloren gegangen ist. Regisseur Adam Wingard würde bei Erfolg des zweiten Teils seines Monsterverse noch einen dritten Teil draufsetzen, vielleicht geht sogar ein Film mit noch weniger Handlung. Aber bitte dann mit mehr Screentime von Godzilla.
Nur noch ein Wort zum Score. Den Score liefert Tom Holkenborg alias Junkie XL mit viel Bombast und ohne Akira Ifukube-Thema. Für mich ist de Score belanglos, da wünsche ich mir sogar Bear McCreary zurück und da hat mir der Score schon wenig gefallen.
Endlich, endlich wieder ein Dracula, den wir als Fan ernst nehmen können: atmosphärisch dicht, schonungslos brutal – ein Film, der den Fürst der Finsternis viel Ehre macht. Die letzte Fahrt der Demeter ist ein gelungenes Kammerspiel, ein Spiel mit Beklemmung und Angst. Vielleicht eine Art Alien auf einem Segelschiff, nur dass das Alien Dracula ist und das Schiff Demeter statt Nostromo heißt.
Und ab jetzt kommen Spoiler. Der Film von André Øvredal hält sich im großen und ganzen an die literarische Vorlage von Bram Stoker. Er beschreibt die Reise Draculas von Transsilvanien nach London. 24 Kisten mit Erde werden im Bauch der Demeter verladen, darunter auch eine Kiste mit dem Drachen-Symbol des Grafen. Das Schiff nimmt die Reise auf und die Besatzung wird Zug um Zug dezimiert. Das Logbuch des Captains zeugt vom verzweifelten Kampf gegen das blutrünstige Monster, gegen die Vorurteile der Seemänner und deren Ängste. Es ist auch ein Kampf der Wissenschaft in Person des Arztes mit dem religiösen Glauben und Aberglaube – wunderbar eingefangen, ohne dass eine Partei bloßgestellt oder gar lächerlich gemacht wird.
Es ist ein ernsthafter Film ohne den üblichen überflüssigen Comic-Relief-Jokes. Vielleicht ein wenig zuviel Jump Scares zu Beginn, aber erträglich um die Atmosphäre nicht zu zerstören. Bei Erfolg des Films wird eine Fortsetzung in der Carfax Abbey angedeutet- zu wünschen wäre es der Produktion. Der Graf mit Wolfstock und Fledermaus-Ohren.
Dracula selbst ist kein Gentleman wie Bela Lugosi, Christopher Lee oder gar Frank Lagalla. Dracula ist eine erschreckende Hommage an die Nosferatu-Darstellungen von Friedrich Wilhelm Murnau oder Werner Herzog – Max Schreck und Klaus Kinski sind gegenwärtig, aber ohne deren romantischen Leidenschaft.
Vielleicht zeigt sich hier mehr der erbarmungslose Vampir aus Brennen muss Salem gemischt mit einer Fledermaus. Der Spanier Javier Botet spielt Dracula. Auch die Opfer des Grafen werden zu Dienern gemacht. Ihre Vernichtung durch die Sonne tut dem Zuschauer richtig weh und ist eindrucksvoll gemacht.
Interessant ist, dass der Film die Regel bringt, dass sympathische Kinder und treue Tiere in einem Film immer davonkommen. Da hilft ihnen auch ein Kreuz als christliches Symbol gegen Vampire nichts. Sehr schön ist die Szene als ein Diener des Grafen die Tür zur Kabine des Kapitäns mit dem Kopf einschlägt und den Kopf hereinsteckt. Hier habe ich nur noch den Ausruf „Here’s Johnny“ erwartet, dann wäre die Hommage an Shining perfekt gewesen. Solche Anspielungen finden sich im ganzen Film, der meines Erachtens zu sehr mit der geringen Tiefenschärfe spielt, so dass der Hintergrund unscharf wird und Dracula dort herumwandern kann. Toll ist aber die expressionistische Atmosphäre, der Einsatz von Schatten und Wolken. Hier kommt ganz der alte Murnau durch und ich hab es genossen. 1922 noch in schwarzweiß, heute in blassen Farben, als ob Herzog daran beteiligt war.
Aus der literarischen Vorlage, Diener ein paar Seiten umfasst, wurde ein ganzer Spielfilm. Ich hab mir die Geschichte vor dem Filmbesuch noch einmal in der Coppenrath-Schmuckausgabe nachgelesen. Hier das Video zu dieser Dracula-Ausgabe.
Da haben Drehbuchautor Bragi F. Schut und Regisseur André Øvredal noch einiges an Stoff gebraucht, um die Geschichte aufzublasen. Neu hinzu kommen beispielsweise der Held des Films, der Schiffsarzt Clemens (Corey Hawkins) sowie die Frau Anna (Aisling Franciosi) an seiner Seite. Sie ist eine Art Reiseproviant für Dracula, der gleich mal in die Kisten von Dracula dazu gepackt wurde.
Der Score wurde von Bear McCreary beigesteuert. Er ersetzte Thomas Newman, aus welchem Grund auch immer. Ich bin kein so richtiger Fan von McCreary, der sich einen Namen durch TV-Produktionen gemacht hat. Aber vielleicht muss ich mich noch reinhören. Den Score habe ich bisher nur als Stream entdeckt ud hoffe auf eine Vinyl-Veröffentlichung.
Für mich ist der Film ein absoluter Muss für Fans des Grafens. Endlich mal ein Horrorfilm, der ernsthaft daherkommt.
Ich liebe Monsterfilme. Ich liebe King Kong, ich liebe die Kaijūs aus Pacific Rim und ich liebe Godzilla. Den jüngsten Godzilla hab ich mir gleich zweimal im Kino angesehen und freue mich auf die Veröffentlichung der 4K-Version für zuhause. Godzilla II: King of the Monsters hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es gibt Godzilla II: King of the Monsters auch auf Bluray.
Die Monster haben auf der Leinwand Tradition. Nach den Erfolgen „Godzilla“ und „Kong: Skull Island“ präsentierten Warner Bros. Pictures und Legendary Pictures vor kurzem das jüngste Kapitel in ihrem filmischen Monster-Universum: In „Godzilla II: King of the Monsters“ tritt Godzilla gegen einige der beliebtesten Monster der japanischen Filmgeschichte an und es war ein richtiges Bombast-Kino.
Als Monster-Fan musste ich grinsen, denn der Filmtitel ist eine Homage an einen frühen Godzilla-Film von 1956. Beim 1956 erschienenen Film Godzilla – König der Monster (Original: Godzilla, King of the Monsters!) handelt es sich um die US-amerikanische Version des ersten Godzilla-Films von 1954 Godzilla. Aber natürlich bringt Hollywood nicht den alten Streifen wieder auf die Leinwand, sondern hat tief in die Monsterkiste gegriffen. Beim neuen Film handelt sich um eine Fortsetzung von Gareth Edwards’ Godzilla aus dem Jahr 2014 und basiert auf dem gleichnamigen japanischen Filmmonster der Toho-Studios.
Zum Inhalt: Die Mitglieder der Regierungsorganisation Monarch (kennen wir bereits aus „Kong: Skull Island“) müssen sich einer Horde von Monstern, den Titanen, stellen, darunter der mächtige Godzilla, die legendäre Mothra, das fliegende Ungeheuer Rodan und deren ultimativer Erzfeind King Ghidorah. Sie alle wetteifern um ihre Vorherrschaft und bedrohen dabei die Menschheit in ihrer Existenz. Und das geht nicht ohne richtig Action.
Wer an Godzilla denkt, dem kommt als Erstes das Brüllen des Monsters in den Sinn. Der Schrei von Godzilla geht dem Zuschauer durch Mark und Bein. Und eben dieses Brüllen gibt es im neuen Film auch wieder zu hören. Bei Godzilla aus dem Jahre 1954 wurde vom Filmkomponisten Akira Ifukube zunächst mit Tierstimmen experimentiert. Die Ergebnisse waren aber nicht überzeugend. Es wurde schließlich ein Kontrabass gewählt, über dessen Saiten ein mit Kiefernharz bestrichener Lederhandschuh der Länge nach gestrichen wurde. Und schon war der typische Klang von Godzilla geboren. Was mich sehr freut, dass im neuen Score zu „Godzilla II: King of the Monsters“ der Score von Akira Ifukube wieder Eingang gefunden hat.
Die Musik von Godzilla
Das Thema von Godzilla hat in Japan einen ähnlichen Stellenwert wie das Star Wars-Thema von John Williams bei uns.
Den Soundtrack zu Godzilla :King of the Monsters hat jetzt Bear McCreary komponiert. Den ersten Teil komponierte noch der Franzose Alexandre Desplat zu Godzilla. Viele werden Bear McCreary noch von seinen Filmmusiken zu den TV-Serien Battlestar Galactica und The Walking Dead kennen.
Ich hab mir den Score gekauft und finde ihn prima. Im April kam Old Rivals von McCreary und was mich als Fan der Siebziger Jahre freute, das Blue Öyster Cult Cover Godzilla, interpretiert von Serj Tankian. Die Doppel-CD läuft bei mir rauf und runter und nervt die ganze Familie.
Die Soundtracks der alten Godzilla-Filme haben eine große Tradition und erfreuen sich großer Nachfrage. Die japanischen Pressungen erzielen bei den Börsen Höchstpreise. Nach zahlreichen japanischen Künstlern komponierte auch Keith Emerson die Musik zu Godzilla: Final Wars. Emerson war einstmals Mitglied der britischen Supergroup Emerson, Lake & Palmer. Ich habe mir einige zusammengekauft und mach immer wieder den Godzilla-Soundtrack-Tag.
Godzilla am Samstag nachmittag
Als Kind waren die Godzilla-Filme aus Japan meine Samstag-Nachmittagsunterhaltung. In den Fürstenfeldbrucker Kinos lief oft die Jugendvorstellung von japanischen Monsterfilmen. Die Filme waren bei uns Jugendlichen Kult. Ein Darsteller schlüpfte in ein G.-Suit, ein anderer in einen anderen Monsteranzug aus Gummi und in einer Pappwelt kam es zur großen Schlägerei. Die Titel der Monsterfilme hatten es in sich – die deutsche Synchro ließ richtig die Sau raus. Frankenstein – Der Schrecken mit dem Affengesicht (1965), Frankenstein – Zweikampf der Giganten (1966), Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer (1966), Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn (1967), Frankenstein und die Monster aus dem All (1968), Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster (1971) oder Frankensteins Höllenbrut (1972).
Interessant, dass in Deutschland Godzilla einfach mal mit Frankenstein übersetzt wurde. Das Schema der Filme war immer gleich. Die Menschheit wurde von einem übernatürlichen oder außerirdischen Wesen bedroht und ist verzweifelt. Und dann taucht Godzilla (manches Mal mit Godzillas Baby) aus den Fluten des Ozeans auf und macht die Bösen platt. Die Menschen ballern ihr Waffenarsenal auf die Monster und Godzilla ab, was natürlich vergeblich ist. Godzilla macht klar Schiff, zerlegt in der Regel Tokyo und versinkt dann wieder im Meer. Ein alter Japaner sagt noch einen weisen Spruch und Ende bis zur nächsten Fortsetzung. Wie gesagt, ich habe die Godzilla-Filme genossen und war auch vom Revival Mitte der Achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts sehr angetan. Nach dem Besuch von Godzilla II: King of the Monsters kaufte ich mir auf Blu-ray eine Sammlung von neueren Godzilla-Filmen. Im Archiv hatte ich noch eine Sammlung von DVD der alten Filme gefunden.
Und dann kam Roland Emmerich
Als ich 1998 hörte, dass sich der deutsche Bombast-Regisseur Roland Emmerich des Godzilla-Themas annahm, wurde ich neugierig. Ich war gespannt, wie der Schwabe mit Hollywood-Geldern sich des japanischen Mythos in Godzilla annehmen würde. Heraus kam nicht Godzilla, sondern eine Echse, die sich durch Manhattan bewegte und ihre Eier im Madison Square Garden ablegte. Das Ende war natürlich offen für eine Fortsetzung, die aber gottlob nie eintrat. Der Film lief international erfolgreich in den Kinos. Er spielte weltweit über 370 Millionen Dollar ein. Dem standen Produktionskosten von ca. 125 Millionen Dollar gegenüber. Und dennoch mochte ich den Film nicht. Es lag wahrscheinlich daran, dass es der erste Godzilla-Film war, der außerhalb Japans produziert wurde und nicht die japanische Seele traf. Godzilla heißt im Film Godzilla übrigens nicht Godzilla, sondern wird nur GINO genannt.
Wer Lust hat, sollte sich den Film Godzilla: Final Wars anschauen. Dort taucht die Echse von Emmerich unter dem Namen Zilla auf, zerstört Sydney und bekommt von dem richtigen japanischen Godzilla richtig eins auf die Mütze. Balsam für meine Seele. Das wirklich einzig Gute an Emmerichs Version ist der Score von David Arnold, den es in einer limitierten Auflage als Doppel-CD gibt.
Wer die alten Monster-Filme mit den Gummi-Anzügen nicht so mag, dem sei der Streifen Shin Godzilla aus dem Jahr 2016 empfohlen. Es war der erste japanische Godzilla-Film seit 2004 und ein wahrer Hochgenuss für Fans.
Der US-Neuanfang
Regisseurs Gareth Edwards schaffte mit Godzilla aus dem Jahr 2014 eine hervorragende US-Version des Themas. Edwards hatte mit seinem preisgünstigen Spielfilmdebüt „Monsters“ bewiesen, dass er mit wenig Geld viel Atmosphäre schaffen kann. Das Reboot ging vorsichtig mit dem japanischen Original um und Godzilla-Fans auf der ganzen Welt dankten es dem Regisseur. Das Monster blieb aber meist im Dunkel. Die Tricks kamen von den Spezialisten von Weta, die ihr Handwerk verstehen. Teile des Special Effect-Teams von Herr der Ringe schufen unter der Leitung von Jim Rygiel eine hervorragende Arbeit. Und auch das Münchner Unternehmen Scanline durfte seine Arbeit zeigen. Drehbuch, Stimmung, Sound, Effekte – bei diesem Film passte alles zusammen. Godzilla war wieder im Herzen der Fans.
In Abspann von „Kong: Skull Island“ wurde bereits der Nachfolger von Godzilla angedeutet. Endlich ist es mit „Godzilla II: King of the Monsters“ wieder soweit. Die japanischen Monster geben sich ein Stelldichein und es verspricht ganz großes Monsterkino jetzt auf Bluray zu werden.
Übrigens: Der Nachfolger von „Godzilla II: King of the Monsters“ steht auch schon fest. Er heißt Godzilla vs. Kong und ist für den 13. März 2020 geplant.
Merch
Godzilla und Merchandising gehören einfach zusammen. Es gibt in diesem Bereich nichts, was es nicht gibt. Als Godzilla-Fan habe ich selbstverständlich die einschlägige Literatur und die Scores zu den Filmen. Ich habe das Art of-Buch The Art of Godzilla: King of the Monsterszum neuen Godzilla gekauft. Wirklich eindrucksvoll. Wer sich für Sketches und Zeichnungen interessiert, findet hier eine wahre Fundgrube an Information.
Aber es gibt mehr: Godzilla Suits, Lutscher, Action-Figuren. Ich habe sogar eine limitierte Steiff-Ausgabe, die nur in Japan erschienen ist. Der schwäbische Kuscheltierhersteller hatte 2014 eine Sonderedition des Filmmonsters auf den Markt gebracht in einer Auflage von 1954 Exemplaren. Warum 1954 Exemplare? Ganz einfach: Der berühmte Monsterfilm startete am 3. November 1954 in den Kinos und zog seinen Siegeszug über die Welt an.
Ans Herz gewachsen ist mir allerdings eine Spardose im Godzilla-Design. Die rechteckige Büchse zeigt eine Wasserszene. Ein aufgewühltes Meer, ein Schiff und eine Art Gebirge oder Insel. Wird nun eine Geldmünze auf das Wasser gelegt und ein wenig angedrückt, kommt Godzilla zum Vorschein. Das Meer teilt sich und der Deckel hebt sich an. Godzilla schaut mit bösen Augen hervor und eine Pranke des Monsters zieht die Münze zu sich in die Tiefe. Dazu gibt es unterschiedliche Sounds, wie das Brüllen von Godzilla oder sogar Auszüge aus dem Score von Akira Ifukube von 1954.
Als Kind liebte ich die TV-Serie Kampfstern Galactica. Es war die Zeit als Krieg der Sterne im Kino lief und ich voll auf dem SF-Trip war. Kampfstern Galactica enthielt alles, was ich als junger SF-Fan wollte: Raumschiffe, ein weiser Kapitän, wilde Gefechte, Roboter, gut gegen böse. Die TV-Serie wurde zu (unlogischen) Kinofilmen zusammengeschnitten und immer wieder im deutschen Fernsehen gezeigt.
Schon vor längerer Zeit kam es dann zu einer Neuverfilmung: Battlestar Galactica. Die Produzenten griffen den alten Stoff auf und interpretierten ihn neu. In einem TV-Marathon von drei Tagen schaute ich mir alle vier Staffeln von Battlestar Galactica samt Miniserie auf DVD an und ich muss sagen: Mir blieb die Spucke weg. Das hatte ich nicht erwartet.
Die Neuinterpretation hatte so gar nichts mit dem alten Kampfstern Galactica zu tun. Freilich, es gab noch die Figuren, die Kampfsterne und die Zylonen. Aber die ganze Serie hatte für das Fernsehen eine ungewohnte Tiefe. Es ging um die Suche nach der Wahrheit, um die Suche nach Glauben und Werten, um die Suche nach Gott. Keine leichte Kost, wenn man hirnlose SF-Unterhaltung im Fernsehen gewohnt ist. Aber ich geb es zu: Im Fernsehen hätte ich mir die neue Serie nicht anschauen wollen, denn für eine wöchentliche Ausstrahlung war manche Serienentwicklung von Folge zu Folge zu komplex. Auf DVD oder Blu ray ist es ein wahres Vergnügen sich die Geschichten auf dem alten rostigen Schlachtschiff anzuschauen. Zwar gibt es noch Raumkämpfe – faszinierend spielen sich oftmals lautlos oder mit reduziertem Ton ab, aber was vor allem zählt sind die Charaktere. Die Personen sind hervorragend gearbeitet und ideal besetzt, auch in die Nebenrollen. Der ganze Plot lebt von der komplexen Interaktion. Daher wundert es mich, dass die Serie ein großer Erfolg im Fernsehen geworden ist.
Einen großen Einfluss auf die Stimmung in der Serie hat die Musik. Der Soundtrack wurde zunächst im Piloten Battlestar Galactica von Richard Gibbs und in der Serie von Bear McCreary Battlestar Galactica – Season 1 geschrieben. Im Moment sorgt McCreary für die musikalische Stimmung der Erfolgsserie Walking Dead. Bei Galactica überwiegen die düsteren Töne, oftmals unterbrochen von Schlagwerk. Ganz im Gegensatz zum berühmten Score von Stu Phillips vom alten Kampfstern Galactica. Phillips setzte auf Orchester und es gelang ihn ein pompöser Soundtrack, den ich heute immernoch gerne höre. Zum 25. Geburtstag des Films gab es übrigens eine aufpolierte Version des Soundtracks, der um einen unnötigen Discotitel ergänzt wurde. Aber Bear McCreary lehnt sich in seinen Soundtracks erst gar nicht an das Original an. Während die Serie eine Neuinterpretation des alten Stoffs sind, ist der Soundtrack etwas komplett neues. Sehr stimmungsvoll, aber sicherlich nicht zum Nebenbeihören. So wie die ganze Serie nichts für Nebenbei ist. Schon im Vorspann passiert ungewöhnliches, wird doch der ganze Plot der Folge verraten. Clliffhanger-Fans haben hier kaum eine Chance, denn der Inhalt steht für den Zuseher schon zu Folgenbeginn fest.