Posts Tagged ‘BBC’

Filmkritik: Die Triffids – Pflanzen des Schreckens

12. Juni 2012
Die Triffids - neue DVD und altes Buch.

Die Triffids – neue DVD und altes Buch.

Als Kind verschlang ich Science Fiction Romane. Ich liebte die Sachen von Richard Matheson, Robert Silverberg und später dann von Stanislaw Lem. Und ich liebte die Klassiker, allen voran die Triffids von John Wyndham von 1951. Das Buch handelt vom Kampf von giftigen Pflanzen gegen eine erblindete Menschheit – als Jugendlicher verschlang ich das Buch. Als ich dann in den achtziger Jahren die Rocky Horror Picture Show im Kino sah, wurden die Triffids wieder im Titelsong erwähnt. „And I really got hot when I saw Janette Scott fight a Triffid that spits poison and kills“. Ich besorgte mir die VHS-Fassung des Films  „The Day of the Triffids“ von 1962. Der Film war ein schrulliger B-Movie. Einmal angesehen und damit hatte es sich.

Bis ich vor kurzem einen Besuch aus London hatte. Er brachte eine BBC-Neuverfilmung auf DVD mit. Im März wurde die Serie auch bei Pro7 ausgestrahlt. Und was soll ich sagen? Sie brachte das alte Science Fiction-Feeling wieder zurück. In mir erwachte das Feuer der alten Zeiten.

Ich schob den Zweiteiler in den DVD-Player. Die Story wurde modernisiert, aber es bleibt wunderbares Trash-Kino. Die Serie heißt: Die Triffids – Pflanzen des Schreckens. Leider sind zahlreiche Ungereimtheiten zu finden. Warum nutzt man gegen die bösen Pflanzen keine Flammenwerfer, sondern Kugel? Warum erblinden alle Leute auf der Erde, wenn auf einen Teil unseres Planeten Nacht ist? Warum ist der Böse eigentlich böse und noch dazu doof wie Bohnenstroh?

Das Buch war 1951 vor der Entdeckung der DNA geschrieben, aber die Geschichte hatten die Drehbuchautoren nicht den Realitäten angepasst. Trivial, trivial, aber schönes Trash-Kino mit Wissenschafts- und Religionskritik. Natürlich sind die CGI-Effekte in  Die Triffids – Pflanzen des Schreckens besser als 1962. Aber das war es dann auch schon. Die Darsteller wirken hölzern – das ist seit 1962 nicht besser geworden. Bitte nicht zuviel erwarten, obwohl es sich für eine BBC-Produktion handelt. Ich habe gehört, 2013 soll es eine weitere Neuverfilmung geben. Ich stehe gerne als Berater zur Seite, denn wenn ihr nochmal meinen Jugendklassiker von John Wyndham versaut, dann werde ich echt sauer.

Filmtipp: Der Doktor und das liebe Vieh (1974)

7. Mai 2012

Zerrissen, ich bin einfach zerrissen, wenn es um diesen Film Der Doktor und das liebe Viehaus dem Jahre 1974 geht: Der Doktor und das liebe Vieh ist ein Klassiker der Unterhaltungsliteratur Der Doktor und das liebe Vieh: Als Tierarzt in den grünen Hügeln von Yorkshire und die Erstverfilmung von Claude Whatham liefert die Grundlage für die erfolgreiche BBC-Fernsehserie Der Doktor und das liebe Vieh . Viele wissen nicht: Dieser Film entstand vor der Serie. Erst durch diesen Film wurde die BBC auf den Stoff aufmerksam und drehte seine erfolgreiche Serie. Filmregisseur Whatham schaffte es, die Charaktere Siegfried und Tristan Farnon und James Herriot glaubwürdig anzulegen und diese Charaktere haben Potenzial nach oben. Landarzt und Choleriker Siegfried wird wunderbar gespielt von Anthony Hopkins.

Alles in diesem Film passt, aber wenn wir die Filmgeschichte ansehen, dann wissen wir, was die BBC aus den Büchern von Alf Wight (Pseudonym: James Herriot) herausgeholt hat. Für mich war die Serie hervorragende Unterhaltung mit schrulligen, liebgewonnenen Menschen, die alle ihre Fehler haben. Der Film Der Doktor und das liebe Vieh ist gut, die Serie Der Doktor und das liebe Vieh ist für mich aber besser.

Dabei sind die Zutaten zum Film wunderbar: Die Location in Yorkshire ist traumhaft, die gespielten Charaktere launig, die Kamera und Regie unaufdringlich – nur bei der Musik von Wilfred Josephs wurde mir zu viel Jerusalem als Thema interpretiert und variiert. Und dennoch: Die TV Serie ist besser: Der Vorteil der Serie gegenüber dem Film von 87 Minuten ist natürlich seine Länge. Die Serie zeichnet die Charaktere schärfer, lässt eine Entwicklung zu und der Zuschauer lernt im Laufe der Zeit seine Darsteller lieben. Der Film dagegen hetzt durch die Handlung, springt, presst zusammen, banalisiert. Und der Film zeigt mehr Landschaft, die Kamera ist routiniert, aber das musikalische Thema der TV-Serie gefällt mir besser.

Die Fans der Serie können einen Blick riskieren, doch sie werden sich anschließen, dass die Serie besser ist. Dennoch müssen wir den Hut vor dieser Produktion ziehen, denn hätte es den Film Der Doktor und das liebe Vieh nicht gegeben, dann wäre die Serie Der Doktor und das liebe Vieh nie gedreht worden.

Stativ im Bärentest

30. Juli 2010
Wer den Eisbär vor der Kamera hat, sollte gutes Material haben.

Wer den Eisbär vor der Kamera hat, sollte gutes Material haben.

Bei den sommerlichen Temperaturen über Eisbären zu schreiben ist wohl etwas daneben, aber dennoch mache ich es. Als digitaler Journalist bin ich natürlich oft mit der Videokamera unterwegs und ich nutze als Ausrüstung (Stativ und Kopf) die Sachen von Manfrotto. Für den Semi-Pro-Bereich reicht die Ausrüstung aus, doch wenn die Produktion größer wird, dann ist wohl die Ausrüstumng von Sachler angebracht. Vor kurzem bin ich auf eine schöne Userstory gestoßen. Der Kameramann, Tierfilmer und Abenteurer Andreas Kieling drehte wochenlang auf Spitzbergen Eisbären in ihrer natürlichen Umgebung. Dabei gelangen ihm einmalige und außergewöhnliche Aufnahmen. Der Dreh der Dokumentation nördlich des Polarkreises stellte hohe Ansprüche an Mensch und Technik.

Andreas Kieling aus Deutschland ist Förster, Fotograf und Kameramann. Vor allem aber ist er eines: Abenteurer. Fasziniert von Tieren, reist er an die entlegensten Orte der Welt, um bedrohte Arten aufzuspüren. Seine Auftraggeber, wie der National Geographic Channel, BBC, ARD oder ZDF, danken es ihm, denn Andreas Kieling ist mit seiner Kamera immer ganz nah dran. Er ist schon zusammen mit einem Grizzlybären getaucht und hat als Erster Eisbären bei der Paarung gefilmt. „Die Eisbären haben mir ganz wesentlich dabei geholfen, mich als Tierfilmer zu etablieren. Ich bekam Szenen vor die Kamera, wie sie bis dato noch nie gedreht geworden waren, zum Beispiel Interaktionen zwischen Schlittenhunden und Eisbären. Eisbären, die im Eiswasser schwimmen, die Eisdecke durchbrechen und auftauchen. Die Redakteure waren schwer beeindruckt, als sie das Material sahen, so Andreas Kieling.

Der Dokumentarfilmer liefert lebendige Bilder, die eine besondere Geschichte erzählen. Ein Gefühl für draußen und der unbedingte Wille, sich den Tieren anzunähern – was mitunter Monate in Anspruch nimmt – sind entscheidende Eigenschaften von Andreas Kieling. Immer auf der Suche nach neuen Perspektiven für die Zuschauer fängt er außergewöhnliche Szenen ein, die überraschen und mitreißen. Beim Dreh an abgelegenen Orten muss er sich auf seine Ausrüstung zu 100 Prozent verlassen können: „In der Wildnis kann ich mir keinen Ausfall leisten. Es gibt mir Sicherheit, wenn ich weiß, auf das Equipment ist Verlass. Ob die Tiere mitspielen, ist ein anderes Thema, meint der Naturfilmer. Sein Handwerkszeug darf auch nicht zu viel wiegen: „Ich muss Gewicht sparen, also ein kompaktes Stativ und eine kleine Kamera einpacken – sonst komme ich gar nicht auf den Berg, wo der Gorilla zu Hause ist. Das Speedlock Stativ von Sachtler ist super: schnell drehfertig und sehr präzise. Alles in allem trage ich ungefähr 35 Kilo.“

Andreas Kieling ist ein harter Brocken und Kameramann.

Andreas Kieling ist ein harter Brocken und Kameramann.

Andreas Kieling ist bei den meisten seiner Expeditionen mit einem nur dreiköpfigen Team unterwegs – einem zweiten Kameramann, der ihn selbst beim Filmen der Tiere aufnimmt und einem Crewmitglied für den Ton. „Ich möchte das Interesse für die Natur wecken, den Zuschauer an die Hand nehmen und dafür interessieren, dass sie schützenswert ist“, erklärt der Kameramann seine Motivation. Für seine Dokumentationen arbeitet er unter Extrembedingungen, Sandstürme, Raureif, starke Hitze oder klirrende Kälte sind keine Seltenheit. „Sachtler Köpfe sind sehr robust, auch in extremen Temperaturbereichen. Bei Minus 52 Grad Celsius ist der Mensch am Limit.“ Respekt an Andreas Kieling, aber bei Minus 52 Grad Celsius kann mir der Eisbär gestohlen bleiben.

Ärzte-Serien im Fernsehen

11. November 2009

 

ER im TV
Irgendwie stehe ich auf Ärzte-Serien. Ich schaute als Kind gerne die Schwarzwaldklinik und seitdem hat sich wohl bei mir ein Knacks gebildet. Wenn ich meine DVD-Serien so durchschaue, finde ich immer wieder Silberscheiben mit Ärzten als handelnden Personen.
Beginnen wir bei „Raumschiff Enterprise“, bei der Pille mein Held war. Wichtigster Satz von Pille: „Er ist tot Jim!“ Später wurde aus dem Hausarzt Pille die Psychotante Troi aus „Star Trek Next Generation“. Auch da wieder ein Doktor.
Meine Faszination für Serien ging weiter. Ich habe die Akte X Folgen regelrecht verschlungen und wie der Zufall so will, war FBI-Agent Dana Katherine Scully eine Ärztin. Sie führte Mulder wieder auf den wissenschaftlichen Pfad, zumindest manchmal. Nach „Akte X“ kam die erfolgreichste TV-Serie überhaupt: „MASH“. Sie drehte sich um ein Ärzte-Team, das im Korea-Krieg hinter der Front operierte. Mash bedeutet Mobile Army Surgical Hospital und solche Einheiten gibt es wirklich. Die Serie wurde von der CBS in Erstausstrahlung vom 17. September 1972 bis zum 28. Februar 1983 gesendet. Damit dauerte die Serie mit ihren 251 Folgen länger als der Krieg, in dem sie spielte. Und ich hab sie geliebt: Hawkeye, Trapper, sehr gerne Henry Braymore Blake, Frank D. Marion Burns, Walter Eugene Radar O’Reilly oder Father John Francis Patrick Mulcahy. Übrigens: Blake war der erste Hauptdarsteller, der jemals in einer US-Fernsehserie gestorben ist.
Anschließend war irgendwie Pause bei uns, bis ich mich den Autoren Michael Crichton erinnerte, der ein Buch mit Titel „Fünf Patienten“ geschrieben hatte. Das war Grundplot zu „Emergency Room – Die Notaufnahme“, kurz ER. Die Serie ging von 1994 bis 2009 und spielte in Chicago. Eine Bekannte von mir, selbst Ärztin, bescheinigte mir, dass es ähnlich hektisch in einer Notaufnahme zuging. Mir haben die Abendteuer von Peter Benton, John Carter, Weaver, Green geliebt. Mir fehlt noch die Staffel 15 auf Deutsch, also nicht verraten, wie es ausgeht. Neben den kleinen und großen Problemen der Ärzten finde ich es erstaunlich, wie sehr die Realität in dieser Serie Einzug hält: Sterbehilfe, AIDS, Irak-Krieg, Folter, Abtreibung, Sorgerecht und Patientenverfügung.
Jetzt gerade will ich es weniger hektisch: Wir schauen gerade die alte BBC-Serie „Der Doktor und das liebe Vieh“. Ich hab sie schon früher als Kind in den siebziger und achtziger Jahren in der ARD gesehen. Schöne kleine Welt. James Herriot ist cool, aber noch besser sind Siegfried Farnon und sein Bruder Tristan. Die Gegend der nordenglischen Grafschaft North Yorkshire prägten meine Vorstellungen von England.
Wenn alle sieben Staffeln von „All Creatures Great and Small“ angeschaut sind, steh ich ein bisschen auf dem Trockenen. Mir geht der Nachschub aus. Ein Kollege von mir meinte, „Dr. House“ sei okay. Die Serie läuft seit 2004 und hat ein paar Preise bekommen. Ich bitte um Meinung. Ich weiß aber, die CSI-Serien mag ich nicht und langweiligen mich. Das Muster ist öde und Trash.