Archive for August 2024

Oasis – der gescheiterte Versuch an Karten zu kommen

31. August 2024

Ich war nie ein großer Fan von Oasis. Die Brit-Rocker hatten ein gute Songs, aber die launischen Brüder waren eigentlich nie so richtig mein Fall. Und dennoch: Als die Tochter hörte, dass sich die streitbaren Gesellen wieder zusammengerauft haben und eine Tour auf der Insel geben wollen, da stand fest: Wir wollen dabei sein – aber Ende ist nichts daraus geworden. Kein Wunder: Ich war nie ein großer Fan von Oasis.

Aber es begann ganz hoffnungsvoll. Es gab eine interfamiliäre konzertierte Aktion am Samstag vormittag: Es galt den Account von Ticketmaster UK zu reaktivieren, neues Passwort, neue Kreditkarte. Um 10 Uhr deutscher Zeit sollte der Online-Verkauf der Konzerte starten. Geplant sind Auftritte in Cardiff, Manchester, London, Edinburgh und Dublin. Es sollen die vorerst einzigen Konzerte in Europa sein.

Dann fiel mir ein, dass ich einen speziellem Platinum Status bei Mastercard habe und auf den sogenannten Concierge-Service zurückgreifen kann, die u.a. Konzertkarten besorgen. Nummer gewählt und die freundliche Dame erklärte mir, dass man nur auf Eventim-Karten zugriff habe. Also nix, denn Ticketmaster habe einen speziellen Datenschutz Blabla

Wir, Tochter, Gattin und ich, waren mit drei Endgeräten unterwegs, einmal im WLAN und zweimal im LTE, damit hofften wir unsere Chancen zu vergrößern. 32 Minuten bis zum Verkaufsstart,

Tochter und ich kamen in den Warteraum bei Ticketmaster, die Gattin hatte zu spät die Seite aufgerufen und musste vor der Tür sich in die Schlange stellen. Der Warteraum öffnete sich und ich hatte Platz 17.508 – klingt eigentlich unmöglich, aber ich blieb dran. Die Tochter war irgendwo bei 32.000. Die Gattin kam erst gar nicht herein.

Um 11:22 Uhr war es dann soweit. Ich durfte vom Warteraum in den Verkaufsraum und meine Tickets wählen. Die Vorfreude war enorm. Wir wollten als Schottland-Fans ein Konzert in Edinburgh anschauen. Es ging Schlag auf Schlag: Drei Sitzplätze gewählt und dann die Bestätigungssanduhr. Sie drehte und drehte sich. Stunde um Stunde. Im Netz gab es massive Beschwerden von anderen Käufern, bei einigen klappte es, bei einigen nicht.

Um 12:36 Uhr entschied das System von Ticketmaster, dass ich ein Bot sei und das System sperrte mich aus: Nach 2,5 Stunden Wartezeit meinte Ticketmaster ich sei ein Bot – nein, bin ich nicht.

Nichts ging mehr. Die Tochter dagegen kam in ihrer Warteschlange schnell voran und durchlief das gleiche Prozedere mit dem Ticketkauf. Sie bekam allerdings auch keine Bestätigung, sondern gleich eine Fehlermeldung. Und auch für sie war der Kartenkauf zu Ende. Die Server von Ticketmaster gingen in die Knie und das im 21. Jahrhundert. Meine Frau hatte es schon längst aufgegeben.
Ich wollte mich nicht geschlagen geben und stellte mich wieder in die virtuelle Reihe, die zum Warteraum führte: 289.322 Leute vor mir und wir hatten noch nicht einmal den Warteraum betreten. Und ich warte noch immer.

Hatte ich schon gesagt, dass ich nie ein großer Fan von Oasis gewesen war? Ja hatte ich. Und ich bin seit diesem Tag kein großer Fan von Ticketmaster, die nicht in der lange sind, ausreichend Serverstrukturen bereitzustellen. Freunde, bei Amazon Web Services kann man schnell und bequem Server dazu mieten.

Edeka-Werbung provoziert: Blau steht nicht zur Wahl

30. August 2024

In der Regel halte ich mich in meinem Blog aus der Tagespolitik raus und es gilt für mich der Spruch von Friedrich II: Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Heute im Vorfeld der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen werde ich von meiner Enthaltsamkeit zurücktreten und über die aktuelle EDEKA-Kampagne berichten.

Unter dem Motto „Warum bei EDEKA blau nicht zur Wahl steht“ geht derzeit ein Plakat viral in dem sich das Handelsunternehmen gegen die AfD ausspricht, ohne diese rechte Partei zu nennen. „In der EDEKA Obst- und Gemüseabteilung herrscht die bunte Vielfalt,“ heißt es dort zu lesen. Und weiter: „Wer genau hinsieht, sieht eine Farbe nicht: Blau. Und das ist kein Zufall. Denn blaue Lebensmittel sind ein Warnhinweis der Natur, der uns sagt: „Achtung! Ich könnte unverträglich sein!““

Und weiter führt der Lebensmittelhändler aus: „Blau ist keine gute Wahl. Und wo wir bei Wahlen sind: Nicht nur bei Obst und Gemüse ist Blau der natürliche Feind gesunder Vielfalt. In Deutschland sind „die Blauen“ schon heute die größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft. Lasst uns also zu den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September die Warnhinweise richtig lesen und für ein verträgliches Miteinander sorgen.“

Ich halte es für mutig und richtig, dass ein Unternehmen mit vielen Mitarbeitern mit Migrationshintergrund hier Flagge zeigt. Wenn Menschen und Produkte aus dem Ausland nicht in einem Supermarkt arbeiten würden, wären der Markt und die Regale leer.

Natürlich hat EDEKA mit der Argumentation der Farbe Blau in der Natur nicht ganz so recht, wie mir User in meinen sozialen Netzwerken erklären: Kornblume, Iris und das Vergissmeinnicht sind blau in der Natur, nun sind es vielleicht nicht gleich Lebensmittel, aber Natur ist Natur. Andere User weisen darauf hin, dass die AfD eine demokratische Partei sei, was ich doch sehr bezweifeln mag. Für mich ist die AfD alles andere als demokratisch und ein Sargnagel für unsere Demokratie, die ich sehr schätze.

Das Plakat provoziert und regt zur Diskussion an. Als kleiner Blogger und Influencer will warnen vor der AfD und auch wenn ich dadurch ein paar rechte Wirrköpfe als Follower verliere, dann ist es um sie nicht schade. Vielleicht regt die EDEKA-Werbung zum Nachdenken und sogar zu einem Gesinnungswandel an. Es geht schließlich um die Demokratie. Als Journalist wird mir übel, wenn die AfD nach einem Wahlsieg die Medien- und Bildungsgesetzgebung in einem Bundesland steuern kann.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) meldete sich ebenfalls öffentlich zu Wort. Präsident Alexander von Preen rief zur Wahl demokratischer Parteien auf. „Ich kann nur alle Akteure davor warnen, die gesellschaftlichen Spielregeln in Richtung Ausgrenzung und Hass zu verschieben. Das führt Gesellschaft und Wirtschaft nicht in eine positive Zukunft, sondern in eine Sackgasse“, sagte er.

Die AfD reagierte prompt auf eine Initiative von 40 bedeutenden Familienunternehmen, darunter Boehringer Ingelheim, gegen die AfD. Björn (Bernd) Höcke reagierte heftig: Unternehmen sollten „einfach mal die Klappe halten, wenn es um Politik geht“, und er hoffe, „dass diese Unternehmen in schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen“.

Tristan und Isolde – Bayreuther Festspiele 2024 – meine Eindrücke

28. August 2024

Durch einen absoluten Glücksfall bekam ich dieses Jahr wieder die Möglichkeit Karten für die Richard Wagner Festspiele in Bayreuth zu erwerben. Als Fan des Sachsen und des Grünen Hügels musste ich natürlich zugreifen und genoss die Reise zu Tristan und Isolde zu den Bayreuther Festspielen nach Oberfranken.

Natürlich freute ich es zu Flanieren und den Gesprächen der Wagnerianer zu lauschen, was hier und dort nicht gepasst hat und wo es gelungen war. Fachsimpeln mit Bullshit-Bingo – genau meine Welt. Ich freute mich auf die zahlreichen ausländischen Gäste, neben mir saß ein Paar aus Frankreich, das zig Jahre auf die Karten gewartet hatte. In der Pause sah ich Japaner, er im klassischen Anzug, sie in japanischer Tracht – wunderbar. Und ich hatte den Eindruck dass Dr. Edgar Schönferber eine Reihe vor mir saß und wieder auf Bildungsbürger machte. Ich trug dieses Mal meinen schwarzen Gehrock, zog ihn aber im hölzernen Zuhörerraum aus. Meine Lederschuhe stammten aus Berlin. Die Hitze der vergangenen Wochen ist nicht aus der Holzhütte rauszubekommen. Ich beneide meine wunderbare Gattin im luftigen Kleid.

Tristan – Schwere Kost
Ich muss zugeben, dass ich nicht der absolute Tristan-Fan bin. Zwar hab ich schon Inszenierungen der romantischen Oper in Bayreuth gesehen, aber ich werde nicht richtig warm mit der Oper.

Aber ich war neugierig, denn Festspielchefin Katharina Wagner hat die überzeugende Inszenierung von Roland Schwab schon nach zwei Jahren aus dem Programm geworfen und sie durch eine Inszenierung des Isländers Thorleifur Örn Arnarsson ersetzt, was meiner Meinung nach eine falsche Entscheidung war. Der Tristan wurde für mich noch zäher oder sagen wir es mal so: Ich bin wohl mit meinen Mitte 50 Jahren noch nicht bereit für diese Erwachsenen-Oper von Richard Wagner. Mir fällt kein anderer Begriff als Erwachsenen-Oper ein. Publikum einschließlich mir waren von der sängereschen Leistung beeindruckt, das merkte man am Schlussapplaus.

Während der sechs Stunden machte ich mir Gedanken, warum ich mich mit Tristan so schwer tue. Für mich gilt Tristan und Isolde“ von Richard Wagner als eine Erwachsenen-Oper, weil sie sich mit komplexen, tiefen Themen und Emotionen beschäftigt, die ein erwachsenes Publikum ansprechen. Ein paar Gedanken dazu.

Die Oper behandelt existenzielle Fragen von Liebe, Tod, Schicksal und Transzendenz. Es geht um die Intensität der romantischen Liebe, die über das physische Leben hinausgeht, und die Suche nach Erfüllung in einer höheren spirituellen Ebene. Solche Themen erfordern ein gewisses Maß an Lebenserfahrung und philosophischem Verständnis.

Die Liebesgeschichte zwischen Tristan und Isolde ist extrem leidenschaftlich, aber auch tragisch und schmerzvoll. Sie ist geprägt von Schuld, Verboten und inneren Konflikten. Die emotionale Komplexität dieser Beziehung und die tiefen Gefühle der Charaktere sind oft schwer verständlich oder nachvollziehbar für jüngere Menschen, die diese Art von emotionaler Reife noch nicht erreicht haben.

Wagners Musik ist für ihre Dichte und ihre innovative Harmonik bekannt. Die berühmte „Tristan-Akkord“-Struktur führt zu musikalischer Spannung und einer Auflösung, die sich erst über das gesamte Werk hinweg entfaltet. Dies erfordert von den Zuhörern nicht nur musikalisches Verständnis, sondern auch Geduld und die Fähigkeit, komplexe musikalische Entwicklungen zu schätzen.

Vielleicht bin ich nicht immer richtig bei der Sache und voll konzentriert. Da bi ich eher ein Fan von Parsifal. Wagner ließ sich bei der Konzeption von „Tristan und Isolde“ stark von der Philosophie Arthur Schopenhauers inspirieren, insbesondere von dessen Pessimismus und der Idee, dass der Wille (und damit auch das menschliche Begehren) zu leiden führt. Die Oper reflektiert somit philosophische Ideen, die oft schwer zu verstehen sind und ein höheres intellektuelles Niveau erfordern. Ich habe zwar ein wenig Schopi genossen, aber ich bin auch dann bei der Lektüre seiner Bücher ausgestiegen. Das liegt wohl an meinem Unvermögen.

Das Werk endet nicht glücklich, sondern in Tod und Erlösung. Diese Idee des „Liebestodes“, bei dem der Tod als einzige Möglichkeit gesehen wird, um vollkommene Liebe zu erreichen, ist ein sehr düsteres und reifes Konzept, das mehr auf Erwachsene und ihre tieferen Überlegungen zum Leben und der Endlichkeit abzielt.

Genuss in Bayreuth
Sechs Stunden auf Bayreuther Holzstühlen, da muss man Fan sein und ich hab es trotz aller Widrigkeiten genossen. Meine Frau und ich sind mit der Bahn nach Oberfranken angereist, haben im Ibis am Bahnhof genächtigt und zwei Tage Bayreuth genossen mit Bier und Bratwurst. Und wir haben eine liebe Freundin getroffen und als Bäckerei-Fan haben wir die Erfolgsbäckerei vom ehemaligen Handwerkskammerpräsidenten Thomas Zimmer, die Bäckerei Konrad Lang besichtigt.

Die Richard-Wagner-Festspiele in der oberfränkischen Stadt sind nun zu Ende gegangen. Letzte Opernaufführung war der „Tannhäuser“ unter der Regie von Tobias Kratzer. Mehr als 58.000 Besucher sind in dieser Spielzeit auf den Grünen Hügel gekommen. Damit waren wieder alle Vorstellungen ausverkauft. Im vergangenen Jahr waren einige Tickets übriggeblieben. Mal sehen, ob ich 2025 wieder an Karten komme.

Moderner Flair am Grünen Hügel
Der Grüne Hügel ist flotter geworden, nicht so altbacken und verstaubt wie vor Corona-Zeiten. Nach Corona war ich nur bei einer Generalprobe dabei, so dass ich das Festivaltreiben nur aktuell beurteilen kann. Das Catering wurde komplett auf den Kopf gestellt und wird nun durch wahnfood durchgeführt. Das ist ein deutlicher Fortschritt zum bisherigen Steigenberger-Konzept. Die wahnfood GmbH ist ein ein junges Unternehmen aus Bayreuth in Oberfranken, dass sich auf kreatives Event-Catering und Erlebnis-Gastro-Konzeption spezialisiert hat. „Wir liefern nicht nur die Kulinarik um ihr Event, sondern wir schaffen fühlbare Erlebniswelten, die nachhaltig in Erinnerung bleiben“, heißt es auf er Website. Zumindest für die Bayreuther Festspiele ist es gelungen.

Die dichte Bestuhlung wurde entzerrt und es gab mehrere Foodstationen. Zum Essen konnte man neben Lachs auch Austern für die beiden einstündigen Pausen vorbestellen. Die eisgekühlte Cola zum Durchhalten kostete 5,50 Euro – Pfand wurde nicht rausgegeben.

Die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth waren während der ganzen Festspielzeit mit einem Stand vertreten und warben um Mitglieder. Ich wurde kein Mitglied, kaufte aber einen Kühlschrankmagneten.

Es gab sogar einen Fotopoint für die Instagrammer – musste ich auch gleich ausprobieren. Und es gab neuen Wagner-Merch. Nicht nur Büsten, Bücher, Noten und CDs von Wagner, es gab dieses Mal auch schwarze T-Shirts mit Sprüchen „Wahn! Wahn! Überall Wahn!“ gefiel mir am Besten.

Und natürlich durften die Wagner-Figuren von Ottmar Höhrl nicht fehlen. Dieses Mal waren am Grünen Hügel goldene Wagners aufgestellt, die ideale Fotomotive waren. Die Wagner-Figur verbeugt sich dieses Mal. Der Pop-up-Store in der Innenstadt von Bayreuth war allerdings schon im Abbau, so dass ich keine Figur erstehen konnte. Mal sehen, ob die Website von Hörl ab September noch was hergibt. Bei mir an Schreibtisch steht ein goldener Dirigenten-Wagner von Hörl, der dringend Gesellschaft braucht.

Und natürlich gab es wieder eine Festival-Bratwurst, Preis dieses Jahr 7,50 Euro. War jetzt nicht so der Hit, aber Rituale müssen eben sein, also rein damit. Die Gattin hat abgelehnt.

Zu den Ritualen gehört auch die Pausenmusik, die das Publikum zum Ende der Pause in das Festspielhaus rufen. Die muss natürlich auch jedes Mal von mir gefilmt werden. Hier bitte.

Und wer es genau wissen wollte, wie meine Besetzung und Aufführung ausgesehen hatte, hier die Beteiligten von TRISTAN UND ISOLDE VII am Montag, 26. August 2024
Musikalische Leitung: Semyon Bychkov
Inszenierung: Thorleifur Örn Arnarsson
Bühne: Vytautas Narbutas
Kostüm: Sibylle Wallum
Licht: Sascha Zauner
Dramaturgie: Andri Hardmeier
Chor: Eberhard Friedrich

Besetzung:

  • Tristan: Andreas Schager
  • König Marke: Günther Groissböck
  • Isolde: Camilla Nylund
  • Kurwenal: Olafur Sigurdarson
  • Melot: Birger Radde
  • Brangäne: Christa Mayer
  • Ein Hirt: Daniel Jenz
  • Ein Steuermann: Lawson Anderson
  • Junger Seemann: Matthew Newlin

Roboter in der Gastro – Liebesbier in Bayreuth

27. August 2024

Roboter haben in den vergangenen Jahren in der Gastronomiebranche zunehmend an Bedeutung gewonnen und bieten eine Lösung für die verschiedenen Herausforderungen, mit denen dieser Sektor traditionell konfrontiert ist. Vom Servieren von Speisen und Getränken über die Zubereitung von Mahlzeiten bis hin zur Interaktion mit Gästen revolutionieren Roboter die Art und Weise, wie Gastronomiebetriebe geführt werden. Dabei erstrecken sich die Einsatzmöglichkeiten von Servicerobotern, die autonom Speisen und Getränke an die Tische der Gäste bringen und Bestellungen aufnehmen, bis hin zu Küchenrobotern, die einfache bis komplexe Kochvorgänge automatisieren. Diese Maschinen können Aufgaben wie das Schneiden von Gemüse, das Braten von Fleisch oder sogar die Zubereitung von Sushi und Pizza übernehmen. Durch präzise programmierte Abläufe garantieren sie eine konstante Qualität und steigern die Produktivität in der Küche erheblich. Ich bin gespannt, was meine Gastro- und Hotelfreunde dazu meinen.

In Bayreuth habe ich bei Liebesbier einen Serviceroboter der Firma Roboterly aus Olpe angetroffenen. Auf ihn stellt das junge Servicepersonal das schmutzige Geschirr ab und auf Kommando fährt der Roboter dann in die Spülküche. Interessant für mich, dass der kleine technische Helfer von der Masse der Gäste gar nicht wahrgenommen wurde, entweder weil er übersehen wurde oder weil Roboter im Alltag angekommen sind. Das Unternehmen Roboterly hat sich unter anderem auf die Bereiche Hotel, Gastro, Einzelhandel, Pflege und Schule spezialisiert.

Beim Essen im Liebesbier habe ich mir Gedanken über den Einsatz von Robotern in der Gastronomie gemacht. Die Branche ist arg gebeutelt nach Corona und leidet und Personalmangel und Bürokratie. Durch Sericeroboter werden lange Wege vermiedene, denn Wege kostet Zeit und Kraft und der Service kann sich besser um die Gäste kümmern.

Einsatzmöglichkeiten
Wenn ich weiter denke, kommen wir noch höherwertige Einsatzmöglichkeiten in den Sinn. Ein weiteres Einsatzfeld von Robotertechnologie in der Gastronomie sind automatisierte Bestellsysteme. Diese Systeme, die oft in Form von digitalen Kiosken in Fast-Food-Restaurants zu finden sind, ermöglichen es den Gästen, ihre Bestellungen selbstständig aufzugeben. Dabei können diese Systeme dank künstlicher Intelligenz Vorschläge basierend auf früheren Bestellungen machen und so ein personalisiertes Erlebnis bieten. In der Ära der Essenslieferdienste gewinnen zudem Lieferroboter zunehmend an Popularität, klingt vielleicht noch ein wenig nach Science Fiction. Diese autonomen Fahrzeuge können Bestellungen direkt an die Haustür der Kunden liefern und stellen eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Alternative zu traditionellen Liefermethoden dar.

Ohne Pause rund um die Uhr
Der Einsatz von Robotern in der Gastronomie bietet zahlreiche Vorteile. So können Roboter rund um die Uhr arbeiten und benötigen keine Pausen, was die Betriebseffizienz erheblich steigert. In der Küche führen sie repetitive Aufgaben schneller und präziser aus als Menschen, was zu einer schnelleren Zubereitung und kürzeren Wartezeiten für die Gäste führt. Zudem arbeiten Roboter nach präzisen Vorgaben, was bedeutet, dass die Qualität der Speisen und Dienstleistungen konstant hoch bleibt – ein Aspekt, der besonders in Kettenrestaurants von großer Bedeutung ist. Darüber hinaus bieten Roboter eine Möglichkeit, Personalkosten zu senken, da sie viele Aufgaben übernehmen können, die sonst von mehreren Mitarbeitern ausgeführt werden müssten. Dies reduziert die Notwendigkeit für große Belegschaften und kann insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels von Vorteil sein.

Im Moment ein Alleinstellungsmerkmal
Der Einsatz von Robotern kann zudem ein Restaurant von der Konkurrenz abheben und ein Alleinstellungsmerkmal bieten. Gäste sind oft neugierig und begeistert von der Interaktion mit Robotern, was die Attraktivität des Restaurants steigern kann. Besonders jüngere Zielgruppen, die technologieaffin sind und innovative Konzepte schätzen, könnten durch den Einsatz von Robotern angesprochen werden. Allerdings bringt der Einsatz von Robotern in der Gastronomie auch Herausforderungen mit sich. So sind die Anschaffung und Wartung von Robotern oft mit hohen Kosten verbunden, was insbesondere für kleinere Betriebe eine Hürde darstellen kann. Technische Probleme und die notwendige Wartung erfordern zudem spezialisierte Kenntnisse und können zusätzliche Kosten verursachen.

Akzeptanz
Nicht zu vernachlässigen ist auch die Akzeptanz der Gäste. Nicht alle Gäste sind von der Idee begeistert, von Robotern bedient zu werden. Manche bevorzugen den menschlichen Kontakt und könnten sich unwohl fühlen, wenn dieser durch Maschinen ersetzt wird. Dies stellt Restaurants vor die Herausforderung, die richtige Balance zwischen Technologieeinsatz und persönlichem Service zu finden. Schließlich wirft der Einsatz von Robotern, insbesondere solchen mit Kameras und Sensoren, Fragen des Datenschutzes und der Sicherheit auf. Gastronomiebetriebe müssen sicherstellen, dass die gesammelten Daten sicher verwaltet werden und die Privatsphäre der Gäste gewahrt bleibt.

Noch in den Kinderschuhen
Trotz dieser Herausforderungen steckt die Integration von Robotern in der Gastronomie noch in den Kinderschuhen, bietet aber enormes Potenzial für die Zukunft. Mit fortschreitender Technologie und sinkenden Kosten könnten Roboter bald ein alltäglicher Anblick in Restaurants und Cafés weltweit sein. Sie könnten nicht nur die Effizienz steigern und Kosten senken, sondern auch neue, innovative Erlebnisse für die Gäste schaffen. Die Gastronomiebranche steht somit vor einem spannenden Wandel, in dem Roboter eine zentrale Rolle spielen könnten.

Berliner Tränenpalast: Deprimierendes Gefühl und Wut in den historischen Grenzkontrollkabinen

26. August 2024

Es ist ewig her, aber die bedrückende Stimmung ist geblieben. Als ich den original deutsch-deutschen Grenzübergang Friedrichstraße im Berliner Tränenpalast besuchte, kamen alte Erinnerungen der deutschen Teilung auf. Das schreckliche Gefühl einem brutalen Überwachungsstaat ausgeliefert zu sein.

Der Tränenpalast in Berlin ist ein historisch bedeutsames Gebäude, das im Herzen der deutschen Hauptstadt, direkt an der Friedrichstraße, liegt. Hier ist auch ein original Kontrollpunkt des unmenschlichen DDR-Regimes ausgestellt, den ich als junger Mensch oftmals passieren musste. Man betrat die Kabine in der ein strenger DDR-Grenzer saß, reichte ihm den Reisepass und wurde gemustert. Manches Mal wurden Fragen über die Einreise nach Ostberlin gestellt. Die Stimmung war deprimierend. Der Grenzer war völlig humorlos und strahlte absolute Macht aus. Er entschied, ob man die Hauptstadt des Arbeiter- und Bauernstaates betreten durfte oder ob einem das Paradies verwehrt wurde. Obwohl ich reinen Herzens bin, kam bei mir bei den Kontrollen immer Wut auf diese rote Diktatur auf, die mein Vaterland teilte. Hier ein VR 360 Video.

Der Tränenpalast diente während der deutschen Teilung als Abfertigungsgebäude für den Grenzübergang zwischen Ost- und West-Berlin und wurde 1962 erbaut. Der Name „Tränenpalast“ entstand aufgrund der emotionalen Abschiede, die sich hier abspielten, da Besucher aus dem Westen oft nur kurzzeitig in den Osten reisen durften und dann am Grenzübergang schmerzvolle Abschiede von ihren Verwandten und Freunden erlebten.

Der Tränenpalast war einer der wenigen offiziellen Grenzübergänge, die Zivilisten nutzen konnten, um zwischen Ost- und West-Berlin zu reisen. Nur bestimmte Personengruppen wie Rentner, Diplomaten und westliche Besucher durften diesen Übergang nutzen. Für die Menschen war der Tränenpalast ein Ort der intensiven Emotionen, geprägt von der Trennung durch die Berliner Mauer, die das Land und viele Familien für fast drei Jahrzehnte teilte. Diese Erinnerungen kamen beim Besuch wieder hoch und zeigt mir, wie wichtig die Erinnerung an die deutsche Teilung ist.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1989 und der Öffnung der Berliner Mauer verlor der Tränenpalast seine ursprüngliche Funktion. Heute beherbergt das Gebäude eine Dauerausstellung unter dem Titel „GrenzErfahrungen. Alltag der deutschen Teilung“, die vom Deutschen Historischen Museum betrieben wird. Die Ausstellung bietet einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte der deutschen Teilung, das Leben im geteilten Berlin und die Herausforderungen und Tragödien, die die Menschen an der Grenze erlebten. Ich kann nur jeden empfehlen, sich diesen Erinnerungsort einmal anzusehen.

Besucher können hier nicht nur die historischen Dokumente und Fotografien betrachten, sondern auch Originalobjekte wie Grenzkontrollkabinen und Passstempel sehen, die das Alltagsleben an diesem Ort der Trennung und des Wiedersehens veranschaulichen. Der Tränenpalast ist damit ein lebendiges Zeugnis der jüngeren deutschen Geschichte und ein Mahnmal für die Überwindung von Trennung und den Wert der Freiheit. Ich habe dort viele Anregungen für Seminare gefunden und auch einen Ort der Erinnerung.

Faszinierend: Das FUTURO Haus UFO vor der neuen Sammlung München

25. August 2024

In München ist seit Jahren ein UFO gelandet und jedes Mal, wenn ich daran vorbeigehe, schlägt mein Herz als Science-Fiction Fan höher. Dabei ist das Objekt einfach nur eine Architektur der besonderen Art: Das FUTURO Haus UFO vor der neuen Sammlung München.

Mit einem Durchmesser von acht Metern und einer Gesamthöhe von knapp sechs Metern bietet das Gebäude eine ca. 25m² große Wohnfläche, die in weniger als 30 Minuten mit Strom beheizt werden kann. Das Gebäude ruht auf einem stabilen Stahlrohrgestell. Seine Ausführung ist so gestaltet, dass das Haus auch in unwegsamem Gelände aufgebaut werden kann und extremen Temperaturen genauso standhält wie Erdbeben oder Stürmen.

Die Tür fungiert gleichzeitig als ausklappbare Treppe, ähnlich jener von kleinen Privat-Jets, über die man das auf seinem Stahlfundament schwebende FUTURO betritt.

Das FUTURO wurde von der finnischen Firma Polykem Ltd. als eines der ersten serienproduzierten Kunststoffhäuser der Geschichte hergestellt und international vertrieben. Wie cool wäre es, wenn man sich so ein Gartenhäuschen leisten kann. Danke an die Verantwortlichen der neuen Sammlung München und die Einladung zum Träumen.

Der weiße Hai – Jaws (1975) – Matinee am Sonntag, 25. August im Scala

24. August 2024

Der weiße Hai (Jaws), der 1975 unter der Regie von Steven Spielberg veröffentlicht wurde, ist nicht nur ein Meilenstein des Thrillers und des Horrorfilms, sondern auch ein filmisches Meisterwerk, das das Kino revolutioniert hat. Ich bespreche und zeige diesen Urlaubsfilm an der phantastischen Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck am Sonntag, 25. August um 10:45 Uhr. Karten gibt es hier.

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Peter Benchley, erzählt der Film die Geschichte eines gigantischen weißen Hais, der die fiktive Küstenstadt Amity Island terrorisiert. Die schockierenden Angriffe des Hais und die darauf folgende Jagd durch den Polizisten Martin Brody (Roy Scheider), den Meeresbiologen Matt Hooper (Richard Dreyfuss) und den erfahrenen Haijäger Quint (Robert Shaw) bilden das Herzstück dieses nervenaufreibenden Films.

Spielbergs Regieleistung in Der weiße Hai ist bemerkenswert und hat den Film zu einem Klassiker gemacht, der auch heute noch als Referenz für Spannung und Inszenierung dient. Spielberg, der zu dieser Zeit noch ein relativ unbekannter Regisseur war, zeigte bereits hier sein außergewöhnliches Talent, eine Geschichte visuell zu erzählen und das Publikum in den Bann zu ziehen. Seine Entscheidung, den Hai oft nur indirekt zu zeigen und die Bedrohung durch Andeutungen und die Reaktionen der Charaktere aufzubauen, war nicht nur eine kreative Notlösung aufgrund der technischen Schwierigkeiten mit dem mechanischen Hai (der den Spitznamen „Bruce“ trug), sondern erwies sich als geniale Erzähltechnik. Durch diese Zurückhaltung und den Einsatz der „unsichtbaren“ Bedrohung entstand eine unheimliche Atmosphäre, die die Spannung bis zum Schluss aufrecht hielt. Spielberg verstand es meisterhaft, die Vorstellungskraft des Publikums zu nutzen, was den Horror noch intensiver machte.

Ikonische Filmmusik von John Williams
Ein weiterer Aspekt, der wesentlich zur Wirkung des Films beiträgt, ist die ikonische Filmmusik von John Williams. Die minimalistische, aber unvergessliche Melodie, die den Hai symbolisiert, ist zu einem der bekanntesten musikalischen Motive in der Filmgeschichte geworden. Mit nur wenigen Noten gelingt es Williams, eine beispiellose Spannung und Angst zu erzeugen. Die Musik fungiert fast als eigenständiger Charakter im Film, der die Präsenz des Hais ankündigt und die bedrohliche Stimmung intensiviert. Williams‘ Komposition ist ein Paradebeispiel dafür, wie Musik in einem Film nicht nur begleitend, sondern erzählend wirken kann. Sie verstärkt die emotionale Wirkung der Szenen und trägt maßgeblich dazu bei, dass das Publikum sich in einem Zustand ständiger Anspannung befindet.

Schauspielleistung – neben Bruce
Die Leistung des Ensembles darf ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Roy Scheider überzeugt als der stoische, aber entschlossene Polizeichef Brody, der sich trotz seiner Ängste der Bedrohung stellt. Richard Dreyfuss bringt als Hooper eine sympathische Mischung aus Humor und Intelligenz ein, während Robert Shaw als Quint eine rauhe, fast mythische Präsenz auf die Leinwand bringt. Die Chemie zwischen diesen drei Figuren, insbesondere während der letzten Jagd auf dem Meer, verleiht dem Film eine zusätzliche Tiefe und Intensität. Und dann wäre noch das Hai-Modell, der den Spitznamen Bruce trägt.

Emotionale Wirkung
Spielbergs Regiearbeit und Williams‘ Musik ergänzen sich perfekt, um einen Film zu schaffen, der nicht nur spannend und unterhaltsam ist, sondern auch eine tiefere emotionale Wirkung erzielt. Die thematische Auseinandersetzung mit Angst, Überlebensinstinkt und menschlicher Hybris wird subtil, aber wirkungsvoll in die Geschichte integriert. Der weiße Hai ist mehr als nur ein Film über einen tödlichen Raubfisch; er ist eine Allegorie auf die unberechenbare Macht der Natur und die Grenzen menschlicher Kontrolle.

Blockbuster
In kommerzieller Hinsicht war Der weiße Hai ein gigantischer Erfolg und gilt als der erste „Blockbuster“ in der Filmgeschichte, da er eine neue Ära des Kinos einleitete, in der der Sommer als Hauptsaison für große Filmveröffentlichungen etabliert wurde. Der Film prägte nicht nur das Genre des Thrillers, sondern beeinflusste nachhaltig das Filmmarketing und die Verbreitungspraxis, mit breitem Kinostart und intensiven Werbekampagnen. Es folgten noch Teil 2 bis 4, wobei nur noch Teil 2 an die Qualität des Originals herankommt.

Spielberg hat mit diesem Film eine dauerhafte Spur in der Geschichte des Kinos hinterlassen, die auch nach fast fünf Jahrzehnten nichts von ihrer Wirkung verloren hat. Und daher freue ich mich auf die phantastische Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck am Sonntag, 25. August um 10:45 Uhr. Karten gibt es hier.

Wichtig: Weltbild eBooks und Hörbücher sichern

23. August 2024

Das Augsburger Medienunternehmen Weltbild ist insolvent. Wer digitale Inhalte über Weltbild gekauft hat, sollte nun schnell reagieren. Gemeint sind die Nutzer von digitalen Büchern oder Hörspielen. Nach dem 31. August wird es unmöglich sein, über die gewohnte Weltbild-Plattform auf gekaufte E-Books und Hörbücher zuzugreifen. Weltbild hat ja wie andere deutsche Unternehmen auf den tolino eBook-Reader gesetzt und ihn vertrieben. tolino ist ein Markenname für E-Book-Reader und Tablets, die von Buchhändlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit 2013 vermarktet werden.

Jetzt handeln
Jetzt ist Zeit zum Handeln: Die bisher gekauften Inhalte müssen heruntergeladen und lokal gespeichert werden, sonst sind sie ab dem 1. September 2024 verloren. Die Weltbild-Plattform wird abgeschaltet.

Um die gekauften Medieninhalte zu sichern, nutzen User den tolino Webreader. Unter den Reitern „Meine Bücher“ und „Meine Hörbücher“ können dann die Inhalte lokal auf den eigenen tolino-Reader geladen werden. Dann sollte mit der tolino eReader oder der tolino App ein anderer Webshop für seine digitale Inhalte gewählt werden.

Weltbild hat eine gute Website über das Vorgehen ins Netz gestellt, die bisherige Kunden von Weltbild auf jeden Fall anschauen sollten. Sie beantwortet die wichtigsten Fragen.

Filmrkitik: Horizon von Kevin Costner

22. August 2024

Da hat sich Kevin verrannt. Es ist lobenswert, wenn ein Regisseur und Schauspieler für eine Sache brennt und es ist noch lobenswerter, wenn ein fesselnder Film oder gar ein Meisterwerk daraus entsteht. Mit Horizon wollte Kevin Costner ein Western-Epos schaffen und ist meiner Meinung an seinem eigenen Anspruch gescheitert.

Vier Teile soll Horizon umfassen. Zwölf Kinostunden und zwölf Jahre als Eroberung des Wilden Westens. Jetzt kam die erste Episode dieses Herzenswerks von Costner in die deutschen Kinos und ich bin nicht davon überzeugt, dass sich der Film wacker schlägt. Da wird auch der enorme Werbeaufwand des Verleihs nichts nutzen.

Ich bin nicht der Meinung, dass der Westernfilm tot ist, aber eines darf ein Film nicht: Langweilen und wenn ich mich im Kino genötigt sehe, bei 181 Minuten auf die Uhr zu blicken und mich zusammenzureißen, dann wird es vielleicht anderen Zuschauern auch so gehen.

Horizon ist kein schlechter Film geworden, dazu versteht Costner sein Handwerk viel zu gut. Aber er hat sich mit einem Epos zu viel aufgeladen und ein Versprechen abgegeben, das er nicht erfüllen kann, leider.

Die Saga beginnt in New Mexico, 1861. Der Bürgerkrieg ist am Horizont zu erkennen und Siedler nehmen der Weg nach Westen auf und besetzen Gebiete der Apachen. Die sind darüber nicht angetan und massakrieren die Siedler gleich mal und schon beginnt der klassische Rachefeldzug.

Costner baut seine Geschichte langsam auf, für meinen Geschmack zu langsam. Seine Figuren berühren nicht. Es wird erst gemeuchelt, dann kommen die Charaktere. Costner taucht als schweigsamer Hayes Ellison erst nach einer Stunde auf der Leinwand auf.

Die dargebotenen Handlungsstränge verwirren, finden erst gegen Ende des Film zusammen und ergeben einen Sinn. Und als ich als Zuschauer langsam Geschmack an der Sache finde, ist der Film aus und lässt mich etwas ratlos zurück. Es kann sein, dass ab Teil 2, der im November in die Kino kommen soll, einfacher wird.

Deutsche wollen Videotelefonate bei Behörden

21. August 2024

Audio oder Video beim Telefonieren? Ich merke, wie mein Nutzerverhalten sich ändert und ich mehr und mehr zu Videotelefonie tendiere. Begonnen hat es mit Corona und meine Vorliebe für Bewegtbild beim Telefonieren hat sich bis heute beibehalten.

War es einstmals Skype ist es bei mir heute oftmals Facetime und für bei der Arbeit hat sich mit einem Kunden MS Teams durchgesetzt, obwohl ich noch immer nicht mit dem Umschalten der Kameras im Studio klarkomme. Meetings halte ich in der Regel via Zoom ab, muss aber auch hin und wieder das ungeliebte Webex nutzen.

Ich war schon immer fasziniert von der Bildtelefonie. Der Film inspirierte mich schon immer. Bei Fritz Langs Metropolis von 1927 kam sie ebenso zum Einsatz wie bei Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum von 1968.

Wie es mir geht, geht es auch einen Teil der deutschen Bevölkerung. Die Mehrheit der Deutschen bevorzugt Videotelefonate mit Behörden, Die Zeitersparnis steht im Fokus. Und was mich überrascht hat: Die Bundesagentur für Arbeit steht als als Vorreiter mit 1 Million Beratungsgespräche per Videotelefonat dar.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat einen Meilenstein erreicht: Über die Plattform „Mein Videotermin“ fand das ein millionste Beratungsgespräch statt. Das ergibt mehr 20 Millionen Gesprächsminuten, die den Kunden einen effektiven und zeitgemäßen Service ermöglichen. Den Bedarf an Videoberatungen erkannte die Arbeitsagentur bereits 2020. Seither wird in Zusammenarbeit mit der Voigtmann GmbH, die ebenfalls in Nürnberg ansässig ist, eine Lösung auf der Grundlage europäischer Technologien eingesetzt. Die Bundesagentur für Arbeit ist damit Vorreiter in der deutschen öffentlichen Verwaltung und entspricht so dem Wunsch vieler Kunden, eine Alternative zum persönlichen Beratungsgespräch vor Ort anzubieten. Stefan Latuski, CIO der Bundesagentur für Arbeit, betont: „Mit ‚Mein Videotermin‘ können wir geografische Barrieren überwinden und flexibel und schnell auf die Bedürfnisse der Menschen reagieren. Damit bieten wir unseren Kundinnen und Kunden den bestmöglichen Service.“

Großteil der Bevölkerung würde Behördengänge per Videotelefonie erledigen
Über 63 Prozent der Deutschen würden ihre Behördengänge lieber über Videoanruf abwickeln, statt Zeit und Aufwand für die Anreise zu den Ämtern in Kauf zu nehmen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Voigtmann GmbH, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Civey.
Das bleibt in der Regel allerdings ein Wunschtraum Nur vier Prozent der Befragten gaben dabei an, bereits eine Behördenangelegenheit per Videoanruf erledigt zu haben. Die Umfrage zeigte zudem, dass mehr als 90 Prozent aller Behörden keine Alternativen zur persönlichen Beratung anbieten oder die Bürger nicht ausreichend darüber informiert werden. Bei uns im Dorf gibt es so etwas nicht.

Diese Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot zeigt das enorme Potenzial für den Ausbau digitaler Dienstleistungen in der öffentlichen Verwaltung. Es besteht ein deutlicher Handlungsbedarf, die Verfügbarkeit von Videokommunikationslösungen zu verbessern und die Bürger besser über bestehende digitale Angebote zu informieren.

Vorteile von Videolösungen bei Behördengängen
Als Hauptvorteile werden vor allem die Verkürzung der An- und Abreisezeiten (ca. 45 Prozent) und die schnellere Erledigung dringender Anliegen (ca. 26 Prozent) genannt. Die Befragten sehen weitere Vorteile in der zeitlichen Flexibilität und der Umweltschonung (ca. 24 und 14 Prozent). Videokommunikation ist eine praktische Lösung, insbesondere für Menschen in strukturschwachen Regionen oder mit körperlichen Einschränkungen.

Schutz persönlicher Daten
23 Prozent der Befragten äußerten Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit der Kommunikation, 22 Prozent bezüglich des Datenschutzes. Diese Sorgen müssen durch transparente und sichere Lösungen adressiert werden, um das Vertrauen der Bürger in die digitalen Anwendungen zu stärken. Hierbei ist der Schutz persönlicher Daten von höchster Bedeutung.

Vorteile für die öffentliche Verwaltung
Die Nutzung moderner Videokommunikation ist auch für die öffentliche Verwaltung von großem Nutzen. Die Berater arbeiten effizienter im Vergleich zu konventionellen Terminen. Während Beratungstermine vor Ort laut einer Bitkom-Studie durchschnittlich 36 Minuten in Anspruch nehmen, werden in der Regel die Angelegenheiten per Videotermin in 21 Minuten erledigt. Das ergibt eine Einsparung von rund 41 Prozent. Zudem kann die Attraktivität als Arbeitgeber gesteigert werden, da der Einsatz von Videoberatung flexiblere Arbeitszeiten und Tätigkeiten im Homeoffice ermöglicht.