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Apple kauft (wohl) Metaio – meine Einschätzung

29. Mai 2015

Die Gerüchteküche brodelte in München ganz schön, wenn ich in der Community das Thema Metaio ansprach. Metaio ist einer der wichtigsten Firmen weltweit im Bereich augmented reality zu deutsch etwa erweiterter Realität. Die Software-Schmiede aus München entwickelte für zahlreiche Kunden höchst innovative Projekte, veranstaltete eine Top-Konferenz mit inside AR in München und war leuchtendes Beispiel für den High-Tech-Standort Bayern.

Ich mache mir Gedanken zu Metaio.

Ich mache mir Gedanken zu Metaio.

Jetzt hat wohl Apple zugeschlagen und das Münchner Unternehmen gekauft – so zumindest deuten alle Indikatoren hin. Von den Beteiligten Apple und Metaio gibt es dazu noch keine Aussagen. Aber es sieht ganz so aus.

Die Website von Metaio wurde nahezu stillgelegt.

Die Website von Metaio wurde nahezu stillgelegt.

Kauf oder Crash? fragten sich im Vorfeld einige meiner Bekannten und auch ich machte mir Sorgen um Metaio. Die Vorzeichen könnten beides bedeuten. Die Website des Unternehmens wurde großteils vom Netz genommen, der Support der Produkte mittelfristig eingestellt, die deutschen Twitter-Kanäle von Metaio gelöscht. Auf Anfragen kam keine Antwort. Hatte sich Metaio mit der großartigen inside AR-Konferenz übernommen? Dann wurde auch die inside AR in den USA abgesagt. Das klang alles nicht gut.
Die Gerüchte intensivierten sich dann im Vorfeld zur Google Konferenz iO. Sollte Google vielleicht Metaio gekauft haben? augmented reality gilt als interessante Zukunftstechnologie und hier spielt Google ganz vorne mit. Eine Kombination mit Google Glas oder anderen Google-Diensten schien nahe zu liegen. Nachdem Facebook sich die Oculus Rift einverleibt hatte, Microsoft an VR-Brillen arbeitet, sollte Google in diesem Bereich stärker tätig werden. Aber auf der iO-Konferenz von Google wurde kein Wort zu Metaio verloren. Damit war gestern Abend klar, Google hat nicht gekauft. Also doch Crash?
Später am Abend meldeten dann US-Dienste, dass wohl Apple die Kriegskasse geöffnet habe und sich Metaio einverleibt hatte. Das Vorgehen wäre typisch für Apple. Bei der Übernahme gab es eine strikte Nachrichtensperre und jetzt sickern Zug um Zug Details durch. Apple ist ja nicht für seine lockere Informationspolitik bekannt und so bekommen wohl die Metaio-Mitarbeiter weiterhin Sprechverbot. Wer spricht, der kann gehen und muss auch mit entsprechenden Klagen rechnen. So ist es bei den neuen Herren von Apple. Eine Anfrage von bei Apple wurde wie immer kommentiert. Man gebe keine Kommentar ab.

Gestern nacht tauchte dann ein Auszug aus dem Handelsregister auf, den ich nicht überprüfen kann. Am 21./22. Mai habe Apple wohl über einen Frankfurter Notar Dr. Alexander Haines zugeschlagen. Apple wird in diesem Auszug als Gesellschafter von Metaio aufgeführt.

Auszug aus dem Handelsregister, der zeigen soll, dass Apple Metaio gekauft hat.

Auszug aus dem Handelsregister, der zeigen soll, dass Apple Metaio gekauft hat.

Was bedeutet dies nun? Zunächst die positive Seite für mich: Wenn ein Player wie Apple in den augmented reality-Markt einsteigt, dann wird die Technologie vorangetrieben. Apple hat die Marktmacht, das Thema in die Köpfe und auf die Geräte der Kunden zu bringen. augmented reality leidet derzeit daran, dass es zu viele verschiedene Systeme gibt und es für den Normalkunden nicht einheitlich ist. Mal braucht der Kunde diese App, mal braucht er eine andere. Dann gibt es aus meiner Sicht noch kein klares Erkennungszeichen für augmented reality-Dienste. Woher soll der Kunde wissen, dass in einer Zeitung, auf einem Plakat, in einem Buch augmented reality-Technologie integriert ist? Metaio arbeitet mit dem „I love AR“-Logo, die deutschen Zeitschriftenverlage haben jeder ein eigenes Logo für die augmented reality-Anwendungen. Beim Thema QR-Code hat es lange gedauert, bis Kunden verstanden haben, was sich hinter einem QR-Code verbirgt. Und noch heute gibt es viele, viele User da draußen, die noch nicht wissen, das die schwarzweißen Pixel ein QR-Code mit Botschaften sind. Bei augmented reality wird dies noch schwieriger und dieses Problem kann Apple mit seiner Marktmacht lösen. augmented reality wird endlich zu einer Massentechnologie und kommt aus dem digitalen Elfenbeinturm heraus.
Und nun die negative Seite für mich: Apple polarisiert, aber ganz schön heftig. Wenn Apple etwas macht, dann kommen starke positive und negative Reaktionen. Das wird beim Thema augmented reality nicht anders sein. Apple liebt sein eigenes Ecco-System und ist nicht immer ein Freund von Windows- und Linux-Entwicklern. Offene Systeme sind nicht gerade das Ding von Cupertino wie wir gerade am Beispiel der Apple Watch gesehen haben. Die Uhr ist ohne iPhone eigentlich nutzlos.
Und ich mache mir Sorgen um den Standort in München. Derzeit sitzt Metaio Tür an Tür bei meinem alten Arbeitgeber der DIGITAL PRODUCTION. Ich habe einige Freunde bei Metaio gefunden, die sich jetzt um ihren Arbeitsplatz Sorgen machen müssen. Das US-Unternehmen Apple tickt einfach anders als eine mittelständische deutsche GmbH. Zieht Metaio komplett in die USA? Eine Zweigstelle im Valley hat Metaio bereits. Sucht Apple die Nähe zu seinem neuen Besitz? Cupertino liegt nicht weit entfernt und Apple baut ja seinen Campus in UFO-Form neu. Platz für ein paar Metaio-Mitarbeiter gibt es da sicher.
Wenn Metaio in die USA geht und den Standort München an der Hackerbrücke aufgibt, dann verliert der Freistaat Bayern massiv. Eines der wichtigsten Innovationsunternehmen würde Bayern verlassen. Hier sollte die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sich um Standortpolitik kümmern und bei Apple anklopfen. Stromtrassen sind wichtig, aber für das High-Tech-Land Bayern sollte Metaio auch wichtig sein. Aber wie ich höre, haben es schon ein paar gute Denker im Umfeld des Wirtschaftsministeriums das Thema auf der Agenda.
Und was machen jetzt die Metaio-Kunden und Entwickler? Ich habe selbst an Schulungen für die AR-Software teilgenommen, aus journalistischem Interesse – nicht um meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. Wie sieht die Zusammenarbeit mit diesen Third Party-Entwicklern künftig aus? Und mit welcher Software arbeiten sie? Wenn Apple wirklich Metaio gekauft hat, sollte sich Apple schnell eine Lösung überlegen, sonst wandern diese kreativen Entwickler zu anderen Software-Lösungen ab.
Aber vielleicht interessiert Apple dies nur am Rande. Apple kauft immer wieder kleine Firmen und integriert sie. Irgendwann tauchen dann die Lösungen in den Apple-Produkten auf. Es war bei iTunes und den Karten-Diensten unter anderem der Fall.
Ich bin für meinen Fall beruhigt, dass es für augmented reality weitergehen wird und dass Metaio nicht vom Markt verschwindet, wie es in der Gerüchteküche kolportiert wurde. Wie und in welcher Form Apple sich dem Thema augmented reality und Metaio annimmt, wird sich zeigen. Mal sehen, ob Tim Cook es auf er anstehenden WWDC im Juni erwähnt, aber wahrscheinlich ist es zu früh.

Meine macromedia-Studenten bei Metaio.

Meine macromedia-Studenten bei Metaio.

Ich bin Metaio und seinen Mitarbeitern dankbar für die vergangenen Jahre. Das Unternehmen gab mir den Mut, dass in Deutschland innovative Software entstehen kann. Ich konnte mit meinen Studenten immer bei Metaio vorbeischauen und die Zukunft von augmented reality erleben. Und die inside AR-Konferenz hat mir die Augen für Zukunftstechnologien geöffnet. Ich habe hier über augmented reality bei Lego, bei Ikea, beim Optiker und bei Verlagen geschrieben. Die Welt ändert sich und sie ändert sich schnell.

Gruppenbild mit virtuellem Eisbar bei Metaio.

Gruppenbild mit virtuellem Eisbar bei Metaio.

Eine neue Dimension des Bergsteigens – Street view im Gebirge #project360

21. Februar 2015
Foto: Mammut

Foto: Mammut

Warum steigt jemand auf einen Berg – ganz einfach, weil er da ist. Berge sind faszierend und wer im Gebirge unterwegs ist, wird diese Faszination verstehen. Gerne blättere ich auch in Fotobüchern über Bergbesteigungen und lese in Bergsteigerblogs. Jetzt habe ich eine neue Dimension des Bergsteigens entdeckt.

Foto: Mammut

Foto: Mammut

Mammut erschließt eine neue Perspektive am Matterhorn und in der Eiger Nordwand. #project360 eröffnet die dritte Dimension der digitalen Alpin-Kartographie und lässt User den Mythos der wichtigsten Alpengipfel am Bildschirm erleben – neu auch in Virtual Reality auf dem Smartphone.
Mit dem #project360 erschließt der Schweizer Bergsportspezialist Mammut das Matterhorn und die Eiger Nordwand virtuell und visuell – aus Bergsteiger-Sicht und direkt aus der Wand. Die Bilder dafür liefert ein speziell entwickelter Rucksack mit sechs Kameras für eine vollständige Rundum-Sicht. Profi-Alpinisten trugen die Kamera-Rucksäcke über den Hörnligrat am Matterhorn und durch die legendäre Heckmair-Route in der Eiger Nordwand. Das Ergebnis: Nicht weniger als eine beeindruckende 360° Rundum-Sicht aus der Wand, hier zu sehen unter und im App-Store (Android und iOS) unter dem Namen Mammut #project360.


Richtig heftig wird die virtuelle Tour allerdings mit einem entsprechenden Head-Mounted Device wie Google Cardboard, Zeiss VR One oder Homido. Damit lassen sich die Bilder als virtuelle Realität darstellen, wodurch der User noch näher am Geschehen ist. Zusammen mit den Profibergsteigern wagt er sich in die luftigen Höhen des Matterhorns oder alternativ in die berüchtigte Kälte der Eiger Nordwand. Der Blickwinkel schwenkt dabei mühelos mit den Kopfbewegungen mit. Das Ergebnis hat mich umgehauen und ist eine Droge für jeden Bergsteiger, ob Amateur oder Profi. Als ich das System ausprobiert habe, kam meine Höhenangst aber wieder durch – so überzeugend war die virtuelle Reise.
Die Aufnahmen machen die legendären Routen der Erstbesteiger Schritt für Schritt für jeden online erlebbar und vermitteln spürbar die Faszination der berühmten Berge: Mit wenigen Klicks bewegt sich der User durch die Wände, blickt in die Höhe oder Tiefe und kann den Verlauf der Route aus unmittelbarer Nähe studieren. Die Blickrichtung bestimmt der User dabei selbst. Im Grunde ist das Ganze eine Art „Street View“ in der dritten Dimension.

Foto: Mammut

Foto: Mammut

Spektakuläre Bilder aus den berühmten Bergen waren nur ein Aspekt des #project360: Die außergewöhnlichen Ansichten der Route tragen zu einem einmaligen und neuartigen Nutzer- Erlebnis bei und machen die Website sowie die App zu einer Art vertikalem Street-View. „Mit #project360 erweitern wir das, was Google mit Street View in Länge und Breite umsetzte: Wir eröffnen mit einer Tiefenansicht eine dritte Dimension – und das in einer weitaus höheren Qualität als bislang möglich“, sagt Rolf Schmid, CEO von Mammut. Unter anderem lassen sich die 360°-Ansichten nämlich auf Smartphones und Tablets allein durch deren Bewegung steuern.

Foto: Mammut

Foto: Mammut

Technik für Performance am Berg
Dem gigantischen Projekt ging eine intensive Vorbereitung voraus. Zusammen mit dem Fotografen Matthias Taugwalder von Concept360 und der Münchner Werbeagentur Heye wurde Anfang 2014 der Entschluss zur Durchführung des Projektes gefasst. Mit dem „Project 360“ leisteten alle Beteiligten Pionierarbeit in Sachen digitaler Kartographie. Entscheidend war vor allem die technische Ausrüstung der Mammut Pro-Team Athleten Stephan Siegrist und Dani Arnold. Denn unabhängig von den Bildern aus der Wand stand die Sicherheit der Alpinisten zu jeder Zeit an erster Stelle. Konkret bedeutete das: Die Technik, musste leicht sein und durfte weder die Bewegungen einschränken, noch beim Klettern stören. Am Anfang stand daher die Auswahl der richtigen Kameratechnik und deren Anbringung an einem klettertauglichen Rucksack.

Foto: Mammut

Foto: Mammut

In aufwändigen Probeläufen in Kletterhallen, in den Schweizer Alpen und an der Eiger Nordwand selbst wurden Modelle verschiedenster Hersteller getestet. Als beste Lösung erwies sich ein 360°-Video-System von GoPro, das mit insgesamt sechs Kameras auf ein Systemgewicht von knapp zwei Kilogramm kommt. Das System bot während der Tour zahlreiche weitere Vorteile: ein automatisierter Auslöser ermöglichte auch Bilder an schwierigen Stellen der Route und das gesamte System überzeugte mit einfacher Handhabung in unterschiedlichsten Klettersituationen. Auch die Unempfindlichkeit gegen die niedrige Temperaturen am Berg sprach für diese Lösung. Doch erst die Integration in einen von Mammut speziell entwickelten Alpin-Rucksack machte die Kameratechnik klettertauglich: Auf Basis des Modells „Trion Nordwand“ entwarf die Entwicklungsabteilung des Schweizer Bergsportspezialisten einen Rucksack, der sowohl den alpinistischen wie auch den technischen Anforderungen genügte.

 

Ein Selbstversuch mit Oculus Rift

1. Dezember 2014
Mein Selbstversuch mit Oculus Rift

Mein Selbstversuch mit Oculus Rift

Es hat mich vom Hocker gehauen, mich regelrecht weggebeamt. Auf der SAE Alumni Konferenz probierte ich zum ersten Mal die Oculus Rift aus. In der Berliner Schule der SAE waren zwei Geräte zum Ausprobieren aufgebaut. Ich zockte eigentlich nur ein banales Spiel, aber die Technik schlug mich sofort in ihren Bann.

Ok, es ist alles noch etwas kompliziert, aber für mich eindeutig eine Zukunft von Gaming und – eine Zukunft von Film. Die Brille ist noch etwas unbequem, aber wow, hier passiert etwas. Es dauerte ein, zwei Minuten dann schaltete mein Gehirm um und ich war in der virtuellen Welt angekommen. Ich drehte den Kopf und wanderte durch Welten. Egal, wohin ich blickte, durch die lichtsichte Brille samt Display vor den Augen tauchte ich in eine andere Welt ein. Vor Jahren erlebte ich in Schottland an der Universtät eine frühe Phase dieser Brille, aber was da jetzt vorliegt, ist der Hammer.

Eine Demo bei der SAE schlug mich in seinen Bann.

Eine Demo bei der SAE schlug mich in seinen Bann.

Genial – das dachte sich Mark Zuckerberg auch und kaufte gleich mal den Hersteller der Oculus Rift. Wer nicht das Geld für eine Original-Rift aufbringen will, der sollte sich die Zeiss VR One für 99 Euro ansehen. Zeiss hat ja mit dem Cinemizer bereits gute Produkte vorgelegt. Bei der VR One wird einfach ein Smartphone von 4,7 bis 5,2 eingeschoben und der Content wird über das Smartphone eingepielt. VR for the rest of us.

VR for the rest of us: Zeiss VR One

VR for the rest of us: Zeiss VR One

Zu Hause überlegte ich mir Anwendungsmöglichkeiten. Naheliegend ist die Gaming-Branche. Aber noch faszinierender ist für mich auch die Filmbranche. Nachdem ich mir gerade auf Blu Ray Black Hawk Down angesehen habe, überlegte ich mir, wie so ein Film mit einer VR-Brille wirken würde. Dabei dürfte ich den Film natürlich nicht nur als klassischer Betrachter im Kinosessel ansehen, sondern ich müsste in die Story integriert werden. Hier in dem Fall von Black Hawk Down natürlich in das beklemmende Szenario von Somalia.

Ein Horrorfilm in der Brille - Wahnsinn.

Ein Horrorfilm in der Brille – Wahnsinn.

Auf die gleiche Idee kamen ein paar Holländer, die den ersten Horror-Film für die Oculus Rift gedreht haben. Der Zuschauer ist dabei selbst das Opfer. Der Film heißt 11:57 und das Besondere: Bei dem Film kannst du als Zuschauer nicht wegschauen. Den Film gibt es als kostenlosen Download für Mac, iOS und Android. Ein sehr interessantes Experiment und ich werde diese Sache mal in meinen Seminaren vorstellen.

Virtueller OP-Saal

1. Februar 2013

3D durchdringt alle Lebensbereiche. Im Bereich Architektur ist 3D-Software extrem erfolgreich. Immer mehr Architekten werden – nicht zuletzt auf Druck der Software-Industrie – in Richtung 3D gedrängt. Visualisierung ist bei Bauten wie Hotels oder größeren Gebäuden inzwischen Standard. Bauherren müssen schließlich den Kunden die Idee verkaufen. Jetzt geht es weiter in Richtung Stereo 3D. Diese Technik zieht auch in die KrankenhausPlanung ein.

Bisher verwendete ich die hervorragenden 3D-Sets, die ich von Dosch Design aus dem Medizinbereich einsetze. Das Produkt Dosch 3D Medical Rooms enthält zehn 3D-Szenen von medizinischen Räumen. Ideal zur Visualisierung von medizinischen Geräten. Das Produkt DOSCH 3D: Medical Equipment enthält 90 sehr detaillierte und voll texturierte 3D-Modelle von typischen Gegenständen, welche in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeanstalten zur Grundausstattung gehören.

Medica Rooms von Dosch Design

Medica Rooms von Dosch Design

Jetzt gehen wir in den virtuellen Raum. Vor kurzem entdeckte ein Tool von Visenso. Auf Basis seiner Software COVISE hat das Stuttgarter Visualisierungs- und Virtual Reality-Unternehmen Visenso ein Werkzeug für den Vertrieb und die Projektierung des Tuttlinger Medizintechnikunternehmens KLS Martin erstellt. Mit dem 3D-Simulationstool können ganze OP-Säle einfach, realitätsnah und damit bedarfsgerecht in einer interaktiven, virtuellen Umgebung geplant werden.

Das Produktportfolio des führenden Medizintechnikunternehmens reicht von der Herstellung chirurgischer Instrumente und Implantate über die Lieferung von Komponenten für OP-Säle bis hin zur Realisierung vollständiger OP-Lösungen. Um das komplexe Angebot in seiner ganzen Bandbreite unterhaltsam präsentieren zu können, wurden für eine Medizinmesse die sechs Produktlinien von KLS Martin unter dem Oberbegriff „marWorld“ in einem Stereo-3D-Film visualisiert. Mit 3D-Stereo Brillen und Stereo-TV Bildschirm konnten die Besucher in einer Art Tunnelflug durch die Entwicklungsschritte „Design“, „Planung“ und „Implementierung“ reisen. Den Endpunkt der Reise bildete ein fotorealistischer OP-Raum – ausgestattet mit Geräten von KLS Martin.

Der virtuelle OP-Raum von Visenso.

Der virtuelle OP-Raum von Visenso.

Motiviert durch den großen Messeerfolg des 3D-Stereo-Films wurde jetzt durch Visenso eine Anwendung zur Unterstützung des KLS Martin-Vertriebsteams beim Kunden vor Ort, d.h. bei der Planung und Ausstattung von OP-Sälen, entwickelt. Ziel ist es, dem Kunden eine realitätsnahe Vorstellung zu geben, wie der spätere OP-Raum – ausgestattet mit KLS Martin Produkten – aussehen könnte.

Mit Hilfe der 3D-Basisanwendung kann ein Raum interaktiv befüllt werden. Dazu stehen z.B. OP-Leuchten und Deckenversorgungseinheiten (DVE) aus der Produktpalette von KLS Martin sowie allgemeine Objekte, wie OP-Tisch, Fenster, Türen, Personal usw., zur Verfügung. Die Leuchten und DVEs lassen sich mit Hilfe von Interaktionsmechanismen an allen Gelenken bewegen. So kann dem Kunden u.a. demonstriert werden, wie er Leuchten und Monitore ausrichten kann, und wie weit die DVEs reichen. Darüber hinaus lassen sich die Arbeitsradien der Leuchten und DVEs einblenden und beliebige Abstände messen. Die gesamte 3D-Szene kann auch aus dem Blickwinkel des Personals betrachtet werden. Am Ende der Präsentation erhält der Kunde Bilder oder Videos des geplanten OP-Raums als Entscheidungsgrundlage. Immersive Visualisierungen auf 3D-fähigen Plattformen wie CAVE, Powerwall, Stereo-TV sind ebenfalls möglich.

„Beim Verkauf und der Planung komplexer Lösungen, wie beispielsweise einem OP-Saal, bietet der Einsatz der VR-Technologie einen großen Mehrwert. Entscheidungen können schneller und vor allem auch sicherer getroffen werden“, ist Florian Stritzel, Leiter Produktmanagement Modulare OP-Systeme von KLS Martin, überzeugt.

Mit Hilfe der 3D-Basisanwendung kann ein Raum interaktiv befüllt werden.

Mit Hilfe der 3D-Basisanwendung kann ein Raum interaktiv befüllt werden.