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Elisabeth – die wahre Geschichte der Sissi im Deutschen Theater München

3. April 2015
Elisabeth im Deutschen Theater München.

Elisabeth im Deutschen Theater München.

Für mich war es nach Jahren ein Wiedersehen als ich nun das Deutsche Theater in München wieder besuchte. In den neunziger Jahren war ich regelmäßig in diesem Musical-Theater zu Gast und dann wurde es lange Zeit umgebaut. Jetzt ergab sich mal wieder die Gelegenheit und ich schaute mir das Musical Elisabeth – die wahre Geschichte der Sissi an.
Ich hatte über Elisabeth schon viel gelesen und hatte meiner Mutter als Sissi-Fan auch eine Wiener Aufnahme auf CD Elisabeth – Das Musical gekauft. Jetzt konnte ich mir von dem Gesamtwerk einen Eindruck in dem neu renovierten städtischen Deutschen Theater machen. Und ich muss sagen: Gewaltige Show und wer Musicals mag, der kann sich hier optisch und akkustiv ergötzen (in dieser Reihenfolge). Die Interpreten sind prima, das Bühnenbild ist besser – einfach überwältigend.

Aufwendig war die Show allemal.

Aufwendig war die Show allemal.

Während die Show lief, da wunderte ich mich allerdings. Die Musik und Texte von Sylvester Levay und Michael Kuntze sind nicht gerade typische Musical-Kost. Die Melodien sind schwer eingängig und nicht die leichte Kost, die ich von US- oder britischen Produktionen kenne. So richtige Gassenhauer gibt es kaum und überhaupt dreht sich viel um die Faszination Tod. Todessehnsucht ist jetzt nicht gerade ein leichtes Thema und nur bedingt für ein Unterhaltungsmusical geeignet. Und dennoch: Das Münchner Publikum und ich waren begeistert.

Presseschau zu Elisabeth - leider nur Holzmedien.

Presseschau zu Elisabeth – leider nur Holzmedien.

Unter der musikalischen Leitung von Paul Christ sangen an meinem Abend ein ausgezeichneter Mark Seibert als Tod (vor allem weiblicher Applaus), eine wirklich tolle Roberta Valentini als Elisabeth (vor allem männlicher Applaus), Angelika Wedekind als Erzherzogin Sophie, Maximilian Mann als Kaiser Franz Joseph und Thomas Hohler als Erzherzog Rudolf, Caroline Sommer als Herzogin Ludovika und Dennis Kozeluh als hervorragender Herzog Max von Bayern. Rudolf als Kind wurde von dem vielbeklaschten Lucas gesungen. Besonders hat mir der Erzähler und Sissi-Mörder Luigi Lucheni gefallen, der von Michael Souschek gespielt wurde – sein Bühnenjacket muss ich haben.

Die musikalischen Leitung hatte Paul Christ inne.

Die musikalischen Leitung hatte Paul Christ inne.

Vielen Zuschauern war die Geschichte von Elisabeth aus den Sissi-Filmen bekannt. Ein paar wenige kannten wohl noch die Interpretationen von Visconti aus seinem Ludwig II, wenn ich mir die Pausengespräche angehört habe. Aber wie es mit Elisabeth und dem ganzen K & K-Zirkus zu Ende ging war wohl für manche neu. Also Musical als Geschichtsstunden-Ersatz, auch eine schöne Variante.
Das Stück gastierte schon einmal in München als das Deutsche Theater in einem Zelt untergebracht war, während das Gebäude an der Schwanthaler Straße aufwendig renoviert wurde. Das Zelt im Stadtteil Fröttmaning auf das Areal der Allianz Arena in ein mobiles Theaterzelt mit 1.700 Plätzen habe ich mir damals gespart. Ich wollte die Inszenierung mit fetter Bühnentechnik und Projektion sehen. Und das Ganze hat sich auch für das Auge gelohnt. Optisch kommt Elisabeth sehr gewaltig daher. Der Zuschauer kann sich kaum sattsehen. Und dennoch war ich bei all dem optischen und musikalischen Genuss etwas angefressen. Die Klimaanlage und das Gebläse waren extrem laut. Ich verstehe nicht, wie man ein Theater renovieren kann und dann so eine Scheppertechnik an Klimaanlage einbauen kann. An den leisen Stellen des Stückes war das Gebläse einfach zu laut und störte einfach. Die Sanierung kostete 96 Millionen Euro, da wäre eine leise Klimaanlage wohl möglich gewesen.

Bis auf die scheppernde Klima-Anlage ist das Deutsche Theater ein Genuss.

Bis auf die scheppernde Klima-Anlage ist das Deutsche Theater ein Genuss.

Persönliche Gedanken zum Tode von Karlheinz Böhm

30. Mai 2014

Karlheinz Böhm ist tot. Leider durfte ich diesen Mann nicht persönlich kennenlernen, dennoch habe ich viele Erinnerungen an diesen Schauspieler. Im Grunde war Karlheinz Böhm mindestens ein- bis zweimal bei uns zu Besuch.

Immer dann wenn meine Mutter Sissi anschaute. Die Trilogie mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm gehörte zum Standardrepertoire in meinem elterlichen Haushalt. Die öffentlich-rechtlichen Sender brachten einmal im Jahr Sissi in die Flimmerkiste, der ORF machte es ebenso. Als ich dann meiner Mutter die Sissi Trilogie auf VHS und später auf DVD schenkte, schaute Karlheinz Böhm bei uns zu Hause noch öfters vorbei.

Als Jugendlicher mochte ich die Filme nicht. Mir war das zuviel K und K-Herrlichkeit, heute freue ich mich, wenn ich die Dialoge nachsprechen kann. Als Hitchcock-Verehrter war mein Lieblingsfilm von ihm natürlich Peeping Tom (1960) von Michael Powell, in der Böhm einen geistesgestörten Killer spielte. Mein Gott und der Kerl konnte gut spielen. Kein Kaiser Franz Joseph-Gehabe, sondern knallharte Schauspielkunst eines eiskalten Mörders, der mit seinem Kamerastativ tötete und seine Opfer dabei filmte. Wahnsinn.

boehm

Und dann gab es noch den Karlheinz Böhm, der bei Wetten dass bei Frank Elstner seine Wette verlor. 1981 wandte er sich vor laufenden Kameras direkt an das Publikum und forderte die Menschen auf, eine Mark für die Hungernde in Afrika zu spenden. Auch meine Eltern spendeten damals, weil sie sehr berührt von dem Aufruf waren. In einer Unterhaltungssendung gab es auf einmal ernste Töne. Böhms Stiftung Menschen für Menschen war mit einem Schlag unglaublich populär

Karlheinz Böhm, du hast etwas bewegt und Menschen geholfen. Von dir wird man sagen: Er war ein guter Mensch. Und lieber Karlheinz Böhm, du kannst gerne wieder mit Sissi bei uns zu Besuch kommen.

 

Neuer Katzen-Content für Facebook

12. Februar 2014

Foto 3

Bei meinem Besuch der Trendset-Messe am Stand des Schmuckherstellers Hergo Creation entdeckte ich Glücksbringer, die wohl ein Renner in sozialen Netzwerken werden könnten. Seitdem ich sie im Januar gesehen habe, begegnen mir diese Glücksbringer immer wieder. Vor kurzem sogar im örtlichen Spielwarenladen bei mir auf dem Land. Hier wurden sie gerade von einem Kind gekauft.

Foto 4

Was verbirgt sich hinter den Glücksbringer? Die Glücksbringer sind kleine Tierchen. Es sind Hunde (Edition Wuff), Eulen (Edition Huhus) und Katzen (Edition Miau) und dazu noch allerhand Themenwelten und anderes Getier. Gerade die Glückskatzen sehe ich als Chance für die Facebook-Gemeinde. Wir wissen ja, Cat-Content ist King im Netz. Wäre ich Hergo Creation, würde ich damit eine Kampagne aufziehen. Die Viecher sind aber auch süß. Die Glückskatzen sind Handarbeit und die Augen leuchten im Dunkeln. Die Katzen haben Namen wie Konstantin, Kasmir, Fridolin, Mimi und Sissi.

Dazu gibt es Sammelkarten zu den Glücksbringern. Das ist wiederum eine super Idee. Wir Deutschen sind ein Volk von Sammlern und wer die Katze Sissi hat, der will auch die anderen Katzen haben. Der Sammler sieht jedes Mal, welcher Glücksbringer ihm noch fehlt und das Sammlerherz bekommt einen Stich und ruft KAUFEN. Für den Handel gibt es wunderbare Präsentationskartons, die Hund, Katze und Eule zeigen.

Hergo ist noch nicht so richtig aktiv mit dem Marketing für seine Katzen in Facebook, aber es wird sicherlich noch kommen. Bin mal gespannt, wie euch die Tierchen gefallen.

Filmtipps: Zulu (1964) und Zulu Dawn (1979)

5. Januar 2013
Zulu mit einem großartigem Michael Caine.

Zulu mit einem großartigem Michael Caine.

An den Wochenende, wenn ich faul auf dem Sofa liege, dann schau ich gerne Filme, die in der Zeit des britischem Empire spielen. Andere schauen Sissi und Kostümfilme an, ich lege eben eine DVD der Rotröcke ein. Bei Filmen wie Der Mann, der König sein wollte oder „Khartoum – Der Aufstand am Nil“ kann ich entspannen, wenn die Briten siegreich sind oder die Hucke voll bekommen. Ganz nebenbei: Gibt es eigentlich solche Filme über die deutsche Kolonialzeit?

Immer wieder schaue ich mir als passionierter Afrika-Reisender die Filme Zulu und Zulu Dawn an, die ich jedem ans Herz legen kann. Gleich vorweg: Nein, es sind keine kritischen Spielfilme, die sich mit der Kolonialpolitik der europäischen Staaten auseinandersetzen. Beide Filme spielen in der Gegend um Isandhlwana bzw. Rorke’s Drift im heutigen südafrikanischen Natal und ich habe mir die wunderbare Region schon zweimal angesehen. Obwohl Zulu Dawn aus dem Jahre 1979 stammt, sollte man ihn vor Zulu (1964) ansehen, denn inhaltlich bauen beide Filme aufeinander auf. Die Schlacht von Isandhlwana 1879 war einer der großen Kolonialkriege, bei dem die Briten vernichtend geschlagen wurden. Es war das erste Mal, dass eine Eingeborenenarme die besser ausgerüstete Militärmacht der Briten in die Knie zwang. 1300 britische Soldaten starben.

Peter O'Toole spielt in Zulu Dawn die Hauptrolle.

Peter O’Toole spielt in Zulu Dawn die Hauptrolle.

Und es zwar kein Wunder, wie es der Film Zulu Dawn – die letzte Offensive aus dem Jahre 1979 wunderbar darstellt. Die britische Führung war arrogant und schätzte die militärische Lage komplett falsch ein. Im Film werden die überheblichen britischen Offiziere exzellent dargestellt: Burt Lancaster, Simon Ward und ein absolut göttlicher Peter O‘Toole liefern eine perfekte Darstellung ihrer Schauspielkunst ab. Auch die Regie von Douglas Hickox ist solide. Wunderbar die Aufnahmen der britischen Garnison und Tea-Party mit snobistischen Gehabe und oberflächlichen Smaltalk. Leider lief der Film in den USA schlecht in den Kinos, so dass er in Deutschland nur auf Video bzw. DVD veröffentlicht wurde. Ich empfehle aber ausdrücklich die englische Originalversion anzusehen, um die blasierte Sprache des englischen Adels und Offiziersstabes genießen zu können. Als Berater fungierte Cyril Endfield, der 1964 seinen Film Zulu drehte.

Zulu spielt zeitlich nach Zulu Dawn und zeigt, wie sich eine Missionsstation erfolgreich gegen den Ansturm der Zulu-Übermacht verteidigt. 139 Briten gegen rund 4000 Zulus und die Briten schlugen die Angreifer in die Flucht. Die überlebenden Verteidiger bekamen das Victoria-Kreuz verliehen (wunderbar aus dem Off gesprochen von Richard Burton). Militärhistorisch wurden bis dahin und auch nie wieder danach so viele Orden dieser Art verliehen. Es zeigte sich in dem Film, was durch klare Befehlsstruktur und Kompetenz auf Seiten der Briten möglich war. Und auch hier sind Spitzendarsteller zu sehen, allen voran ein wunderbarer Michael Caine. Mir gefällt der Film wahrscheinlich auch so gut, weil John Barry den Soundtrack beisteuerte. Und da wir gerade bei der Musik sind: Bei dem Marsch „Men of Harlech“, den die walisischen Truppen den angreifenden Zulus entgegenschmettern, läuft es mir kalt den Rücken herunter.

Men of Harlech stop your dreaming
Can’t you see their spear points gleaming
See their warrior pennants streaming
To this battlefield
Men of Harlech stand ye steady
It cannot be ever said ye
For the battle were not ready
Stand and never yield
From the hills rebounding
Let this song be sounding
Summon all at Cambria’s call
The mighty force surrounding
Men of Harlech on to glory
This will ever be your story
Keep these burning words before ye
Welshmen will not yield

Der Kriegsgeschrei der Zulus imponierte übrigens den genialen Ridley Scott, der den Zulu-Gesang gleich in seinen Film Gladiator übernahm. Aus den Zulu Klängen wurden einfach Germanen, die zu Beginn des Films gegen die römische Legion kämpften. So einfach ist Film.