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Prag (1): Eine etwas komplizierte Anreise nach Prag

22. Oktober 2024

Die tschechische Hauptstadt Prag stand auf dem Programm für ein paar Tage – so war der Plan. Um klimatechnisch das Sinnvollste daraus zu machen und es bequem zu haben, fiel unsere Wahl auf den Zug als ideales Verkehrsmittel. Nimm den Zug, haben sie gesagt, dann bist du in ein paar Stunden im Zentrum von Prag und kannst diese wunderbare goldene Stadt des Ostens erkunden. Wenn es denn so einfach gewesen wäre.

Als Besitzer des Deutschlandtickets wollten wir kostenlos an die Grenze im bayerischen Furth im Wald fahren und dann mit einem tschechischen Ticket die Fahrt fortsetzen. Mit dem DB Navigator wurde es nicht eindeutig (und vor allem zu teuer), also musste eine Beratung im DB-Reisezentrum im Münchner Hauptbahnhof her. Als Puffer hatten wir dazu eine Stunde – 60 Minuten eingeplant, die Rechnung aber nicht mit der Bahn und den Hunderten von Oktoberfestbesuchern gemacht. Zahlreiche potentielle Bahnfahrer wünschten eine Beratungsleistung, also erst einmal Nummer ziehen und warten. Mit Blick auf die Uhr wurde es bald knapp, denn so mancher Reisender plante wohl eine Weltreise an einem der Schalter, die nicht voll besetzt waren.

Als 349 aufgerufen wurde, hatten wir noch 20 Minuten Puffer. Die DB-Mitarbeiterin war super freundlich und extrem kompetent. Ich frage mich nur, warum ein Ticket von Regensburg nach Prag deutlich preiswerter ist als ein Ticket von Furth im Wald nach Prag, obwohl Furth im Wald die Grenzstadt ist und Regensburg deutlich weiter weg liegt – das sind die Geheimnisse des Tarifsystems der Deutschen Bahn.

Der Zug war gut voll, von wegen Platz und entspannte Anreise. Wir nahmen in einem Sechserabteil Platz, die Wagons hatten den Charme der frühen siebziger Jahre. Mit uns ein Ehepaar aus Kempten, die den 50. Geburtstag der Frau in Prag feiern wollten und ein Arbeitnehmer, der in Regensburg aussteigen wollte.

An Arbeiten war im Zug nicht zu denken, also ein bisschen Smalltalk mit den sympathischen Mitreisenden. Vor Regensburg wurde uns bewusst, dass wir im falschen Zugteil saßen, und so packten wird unser Marschgepäck und zogen in bequemere Waggons nach Prag um, noch bevor andere Reisende auf die gleiche Idee kamen und alle Plätze besetzten. In Regensburg wurde der Zug richtig voll. Wir hatten aber unsere Plätze und weihten die stehenden Mitreisenden vor dem nächsten Hindernis auf der Reise ein.

Nach der Grenze zwischen Domazlice und Pilsen gibt es Schienenersatzverkehr mit Bussen. Schienenarbeiten unterbrachen unsere Reise. SEV – jeder Bahnreisende weiß, was das bedeutet. In Deutschland in der Regel ein Chaos und in Tschechien wird es nicht besser sein. Hunderte Reisende rumpelten mit Kind und Kegel aus dem Zug und Richtung Busbahnhof unter ein vermoostes Plastikdach. Alles war da, bis auf die Busse. Ein gemütlicher Fahrer tauchte auf und erklärte, dass es in rund 1,5 Stunden weiter geht. Er habe erst mal Pause. Ein anderer Mitarbeiter der tschechischen Bahn in gelber Warnweste zählte hektisch uns Reisende durch. Die beiden angeforderten Busse werden wohl nicht reichen und wir wissen ja, dass der Mensch zum Tier wird, wenn die Busse kommen. Hauen und stechen wird vorprogrammiert sein, wenn der Platz nicht reicht.

Der Gatte des mitreisenden Ehepaars, inzwischen sind wir eine Schicksalsgemeinschaft, sprach auf der Straße einen Tschechen an, der wiederum einen Bekannten mit einem Taxi hatte. Hier kennt jeder jeden und das ist die Improvisationskunst, wie ich sie aus postsozialistischen Ländern kenne. Taxi geordert, Preis ausgemacht, eingestiegen und ab nach Pilsen mit leichtem Nieselregen. Als Übersetzungshilfe diente uns deepl. Die App möchte ich ausdrücklich empfehlen. Für die rund einstündige Fahrt berechnete der Fahrer rund 60 Euro – wir legten noch ein fettes Trinkfeld in Euro oben drauf.

Der Bahnhof Pilsen ist Prachtbau des Jugendstil, extrem sauber und modern. Da können sich deutsche Bahnhöfe eine Scheibe abschneiden. Insgesamt scheint in Tschechien die Zeit nicht stehengeblieben zu sein, sondern hier schreitet die Zukunft voran, während bei uns die Gesellschaft verharrt. Roman Herzog und sein „ein Ruck muss durch Deutschland gehen“ fällt mir immer wieder ein.

Am Bahnhof versorgten wir uns mit Getränken wie Pilsner Bier, Wasser, Cola. Gezahlt wurde mit der digitalen Debitkarte Wise, die meine Frau besorgt hat, um die hohen Wechselgebühren bei Kartenzahlungen im Ausland zu vermeiden. Auch ein wunderbarer Erfolg der Digitalisierung.

Der leere Zug nach Prag stand bereits am Gleis. Wir nahmen zu viert in einem Achterabteil Platz, stießen auf das Abendteuer Bahn mit Bier an und genossen die Fahrt in die Hauptstadt. Ich machte mir noch mit meiner mobilen Espressomaschine einen starken Kaffee, ein Laster, das ich pflege.

Auch der Hauptbahnhof Prag ist ein Ort der Sauberkeit und Übersichtlichkeit. Hier trennten sich unsere Wege. Das sympathische Ehepaar bezog sein Hotel im Zentrum. Unsere Unterkunft, die kirchliche Bildungsstätte Mariapoli, lag etwa 17 Kilometer außerhalb. Also U-Bahn und dann Bus standen uns noch bevor. Die Infrastruktur ist in Schuss. Bahn und Bus waren aufeinander abgestimmt. Die Tickets, wir haben für 72 Stunden gelöst, wurden digital gekauft. Ein Hoch auf die Digitalisierung.

Nach einer Stunde konnten wir unser Gepäck ablegen und uns mit den Gepflogenheiten des Hauses vertraut machen. Kurz frischgemacht und zurück in die Innenstadt. Prag wir kommen.

Bahn-Odyssee nach Hochwasser in Bayern

3. Juni 2024

Das Hochwasser im Süden von Deutschland trifft viele Leute hart. Viele verloren ihr Hab und Gut, mindestens ein Feuerwehrmann verlor sogar bei den Rettungsarbeiten sein Leben. Schicksale, die betroffen machen, und jeder erlebt das Hochwasser auf seine Weise. Jeder hat seine Geschichte zu erzählen. Mich erwischten die Auswirkungen der Fluten auf der Bahnreise von Franken nach Oberbayern. Es war nervig, stressig und auch ein wenig aggressiv, aber kein Vergleich zu den Geschehnissen, die Mitmenschen erleben mussten, die gegen das Wasser ankämpfen mussten und müssen, denn die angespannte Situation ist noch nicht vorbei. Wenn der Regen wieder kommt, kann es sich nochmal zuspitzen.

Ich starte meine Rückreise von einem dreitägigen Seminar in Oberfranken. Es regnet nicht, die Sonne scheint ein wenig. Der RegionalExpress, der mich nach Nürnberg bringen soll, kommt pünktlich und der Bahnnavigator auf dem Smartphone zeigt eine störungsfreie Fahrt mit Umstieg nach München an. Je näher wir nach Nürnberg kommen, desto mehr Wasserflächen breiten sich auf den Feldern aus, aber alles in allem keine größeren Probleme.

In Nürnberg spiele ich mit dem Gedanken auf den ICE umzusteigen, doch die Hochgeschwindigkeitszüge aus Hamburg und Berlin haben enorme Verspätungen, also mit dem RegionalExpress weiter Richtung München. Der Bahnnavigator zeigt freie Fahrt. Ein verspäteter Zug trifft gerade ein und nach dem alten Bahnmotto: „Der erste Platz ist der richtige Platz“ hab ich meinen Sitzplatz in dem Zug, der sich ziemlich füllt. Die Abfahrt verspätet sich, weil immer mehr Menschen in den Zug drängen, aber als Bahnfahrer bin ich diesen Anblick gewohnt. Der Doppelstöcker fährt los und es beginnt zu regnen je weiter wir nach Süden kommen.

Die Newsdienste und die Bahnapp im Auge und Infos von meiner Ehefrau geht es Kilometer um Kilometer nach Süden. Dann die Breaking-News-Meldungen, dass Teile von Reichertshofen überflutet sind und auch Schwaben massiv mit dem Wasser zu kämpfen hat. Die Politik stattet in Gummistiefeln den Gebieten einen Besuch ab, denn wir haben gelernt, dass ein Hochwasser eine Wahl entscheiden kann. Ich denke aber, es war wirkliches Interesse von Ministerpräsident Söder und Bundeswirtschaftsminister Habeck sowie CSU-Fraktionsführer Holetschek, die sich ein Bild vor Ort machen wollen.

Und dann vor Ingolstadt die Durchsage, dass aufgrund des Hochwassers der Zug nicht nach München weiterfahren könne. In Ingolstadt sei Schluss, wir müssten den Zug verlassen und es sei ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden.

Das war zu erwarten gewesen nach der Überflutung von Reichertshofen zwischen Ingolstadt und München. Also Rucksack und Taschen packen und Richtung Bahnhofsausgang eilen, immer den violetten Schildern SEV (Schienenersatzverkehr) nach. Vor dem Bahnhof keine Schilder, keine Busse, dafür viele Menschen. Bei mir beginnt das Nachdenken. Wenn die Gleise bei Reichertshofen fast überflutet sind, dann ist die Autobahn auch in Gefahr vom Wasser überspült zu werden. Das heißt, keine Busse und daher auch kein SEV.

Also zurück ins Bahnhofsgebäude zum umlagerten Schalter der Deutschen Bahn. Deren Mitarbeiter versuchen den Ansturm irgendwie in den Griff zu bekommen. Es stellt sich heraus, dass wohl eine Regionalverbindung nach Treuchtlingen eine Möglichkeit ist, um nach München zu kommen. Von Treuchtlingen nach Donauwörth und von da nach München – so mein genialer Plan, natürlich mit der Befürchtung, dass Donauwörth in Bayerisch-Schwaben auch unter Wasser liegt.

Der Zug nach Treuchtlingen kommt verspätet und ich besetze gleich den erstbesten Platz. Ich frag mich immer, warum die Leute den Zug durchstreifen nach einem besseren Platz. Es wird keiner kommen. Nun, das sind wohl Bahnamateure. Ich sitze neben einer älteren Dame aus Leipzig, die nach Simbach am Inn will. In Gedanken kommen mir die heftigen Überschwemmungen des Simbacher Hochwassers wieder in den Sinn. Ich habe noch ein Buch von den Hochwasseraufnahmen. Im Moment sei der Pegel in Simbach okay, aber das Wasser kommt noch in den nächsten Tagen.

Der Zug zockelt, bremst, fährt an, bremst wieder und nimmt Kurs nach Treuchtlingen. Durchsagen sind eine Fehlanzeige. Kommunikation mit den Fahrgästen wird wohl überschätzt. Das Internet im Altmühltal ist nicht vorhanden, so dass wir alle nicht nach möglichen Anschlüssen suchen können. Google Maps und Apple Karten sind tolle Dienste, aber ohne Internet völlig nutzlos. Von wegen Laptop und Lederhose in unserem schönen Bayernland. Es ist ein Armutszeugnis und das seit Jahren.

Als wieder Netzempfang da ist, geht es um Minuten, um den Anschlusszug in Treuchtlingen nach Donauwörth zu erreichen. Natürlich wartet der Anschluss nicht, wir sehen die Lichter des entschwindenden Zuges. Die Kommentare der Reisenden sind entsprechend. Warum kann so ein Zug nicht warten?

Also sind hunderte Fahrgäste gezwungen, auf den nächsten Zug zu warten, der rund in einer Stunde gehen soll. Ich unterhalte mich mit „meiner“ Leipzigerin und ein paar jungen Studentinnen, die mit ihren Rücksäcken warten. Eine bietet mir sogar ein Wasser an, ich sehe wohl durstig aus. Eine andere hat eine nette Retro-Casio-Uhr von ihrem Vater am Arm, auf die sie sichtlich stolz ist. Hinter ihr ein Student, der einen Gummibaum mutig durch die Gegend trägt. Natürlich verspätet sich der Zug nach Donauwörth, aber ich löse mich von meiner netten Truppe und gehe schon mal ans Gleis, um nach Möglichkeit schnell einzusteigen. Der Zug, ein blauer Gohaed, ist ein Kurzzug und meist schon voll. Ich kenne diese Verbindung aus leidgeprüfter Erfahrung.

So ist es dann auch. Meine Erfahrung hat sich bewahrheitet. Der Zug ist voll, richtig voll. Ich komme durch meine vordere Positionierung noch rein, quetsche mich in die überfüllte 1. Klasse, obwohl ich nur ein Deutschlandticket der zweiten Klasse habe. Bei dem Chaos kontrolliert doch eh keiner.

Und dann beginnt die Aggressivität. Die Menschen drängeln und drücken in den vollbesetzten Zug. Die Leute schreien durcheinander, schmeissen sich Schimpfwörter an den Kopf, ein Mann drängelt heftig immer wieder in den vollbesetzten Zug. Der Zugführer bittet die Türen freizugeben, vergeblich. Die Aggressionen nehmen zu. Erst ein älterer Herr beruhigt den Drängler, redet ruhig auf ihn ein, so dass er von seinem aggressiven Verhalten ablässt.

Die Türen schließen sich und der überfüllte Zug macht sich auf den Weg nach Donauwörth. Meine Studentinnen und die Leipzigerin haben es nicht geschafft und der Gummibaum des Studenten ist geknickt. In Donauwörth werde ein zweiter Zugteil angekoppelt. Die Lage entspannt sich. Ich widme mich meinem Hörbuch, der Autobiografie von Wolfgang Schäuble. Inzwischen beginnt es wieder zu regnen. Vor den Fenstern sind überflutete Flüsse, Felder und Straßen zu sehen. Bayerisch-Schwaben hat es schwer getroffen, das ist offensichtlich.

Ich hab Glück, der verlängerte Zug fährt weiter über Augsburg nach München, wo ich dann sofort eine S-Bahn bekomme und nach Hause fahre. Normalerweise dauert die Fahrt aus Franken bis zu vier Stunden. Dieses Mal hat sie rund acht Stunden gedauert, verbunden mit allerhand Stress.

Nochmals: Meine Odyssee mit der Bahn ist kein Vergleich mit dem Leid, was manche Mitmenschen erleiden müssen, denen Haus und Hof durch die Fluten genommen wurde. Auch der ertrunkene Feuerwehrmann hat ein großes Opfer durch sein Ehrenamt für uns erbracht. Es gilt Danke den Blaulichteinheiten und der Bundeswehr zu sagen und auch den vielen Mitmenschen, die mitangepackt haben. Bei uns im Dorf haben wir Glück gehabt, das Wasser ist über die Ufer getreten, der Schaden hielt sich in Grenzen. Jetzt darf es nur nicht wieder anfangen zu regnen.

Bahn vs SEV: Vollsperrung zwischen Bamberg und Lichtenfels

29. Februar 2016

Mit erhöhtem Puls lese ich einen Artikel, indem die Bahn ankündigt, Umsteigern mehr Zeit zu geben. Ich lese: Bahnfahrer sollen Anschlusszüge künftig nicht mehr so oft verpassen. Wie der Verkehrsvorstand der Deutschen Bahn sagte, will das Unternehmen im Fernverkehr künftig länger als bisher auf verspätete Züge warten, um Fahrgästen mehr Zeit zum Umsteigen zu geben. Bis Mitte des kommenden Jahres werde diese Praxis bei den ersten Anschlüssen verwirklicht.
Im Moment ist der Zustand eine Frechheit. Beruflich pendle ich sehr viel von München nach Lichtenfels (Franken). Aufgrund von umfangreichen Baumaßnahmen ist die Bahnstrecke ab Bamberg bis nach Lichtenfels gesperrt. Seit 11. Januar 2016 ist die Bahnstrecke zwischen Bamberg und Lichtenfels 34 Wochen lang komplett gesperrt. Betroffen ist auch die ICE-Verbindung nach Berlin. Grund für die Sperrung: das größte Schienenbauprojekt Deutschlands. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.


Das bringt Verzögerungen mit sich, aber als Bahnreisender bin ich ja Kummer gewohnt. Die Idee vom SEV ist: Es gibt drei unterschiedliche Buslinien, die zwischen Bamberg und Lichtenfels pendeln. Eine rote Linie, die Bamberg bzw. Lichtenfels direkt anfährt. Eine blaue Linie, die zwei, drei Zwischenstopps einhält und eine gelbe Linie, die an jeder Milchkanne hält. Leider wird gleichzeitig die Autobahn auf eine Spur reduziert, so steht der Bus im Stau.

Beim ersten Ausprobieren fuhr ich wie immer mit dem ICE von München nach Nürnberg und stieg in den Regionalexpress nach Bamberg um. Der Zug war komplett überfüllt und als wir in der Bischofsstadt Bamberg ankamen, war die rote Buslinie gerade abgefahren. Was soll das?

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Wozu ist denn ein SEV da, wenn er die Bahnreisenden des einzigen Zugs nicht mitnimmt. Ich maule via Twitter die Bahn an, doch ohne Ergebnis. Freundlich war das Twitter-Team der Bahn allerdings.


Es regnete, es regnete sehr und so stieg ich in die gelbe Linie. Der Bus brachte mich nach Bad Staffelstein an die Therme. Leider wollte ich nicht hierhin zum Entspannen, sondern ins etwas weiter entfernte Kloster Banz. Leider gab es an der Therme in Bad Staffelstein keinen Taxistand. Der ist am Bahnhof und die Gemeinde hat zu meinem damaligen Zeitpunkt einer Verlegung des Taxistandes an die Therme nicht zugestimmt. Bürokratie pur. Leider gab es auch kein Hinweisschild, wie denn die Taxi-Telefonnummer der Gegend heißt. Da ich die Gegend kenne, hatte ich die Nummer in meinen iPhone-Kontakten.

An der Therme Bad Staffelstein gibt es keine Taxi-Nummer.

An der Therme Bad Staffelstein gibt es keine Taxi-Nummer.

Nummer gewählt, im Regen aufs Taxi gewartet, das alte Lied von DÖF gesummt (Ich steh in der Költn und wort auf a Taxi, aber es kummt net, kummt net, kummt net. Ich wort auf des Brummen von ein Mercedes-Diesel, aber es brummt net, brummt net, brummt net. Die Dame vom Funk, die sagt zu mir „Der Wagen 734 ist in vier Minuten hier“) und dann zum Arbeitsort abgeholt worden. Meine Laune war gewaltig im Keller.
Die zweite Reise an einem anderen Wochenende führte mich von Lichtenfels nach Bamberg. Ich wählte die rote Buslinie, um schneller nach Bamberg zu kommen. Um 19 Uhr sollte der Bus losfahren, doch wir kamen erst um 19:05 Uhr los. Und damit kamen wir bei Verkehr verspätet in Bamberg an. Zwei Minuten nach dem Eintreffen vor dem Bahnhofsgebäude fuhr der Regionalexpress von Bamberg nach Nürnberg ab. Der Zug, der die SEV-Fahrgäste aufnehmen sollte, fuhr einfach ab. Da ich die Chaostruppe langsam kenne, bin ich gerannt wie ein junger Hund und habe den Anschluss mit hängender Zunge und komplett durchgeschwitzt erreicht. Das Herz schlug bis zum Halse.


Meine Mitreisenden des SEV kamen mit ihren Koffern und Taschen so schnell nicht hinterher und durften eine Stunde am Bahnhof Bamberg warten. Ich empfehle den örtlichen MacDoof, der hat wenigstens WLAN. Meine Beschwerde bei der Bahn via Twitter hat nichts gebracht. Freundlich haben die Bahnkollegen zugehört, geändert hat sich aber nichts.

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Bis September 2016 soll die Bahnstrecke gesperrt bleiben. Die Vollsperrung muss ich hinnehmen, doch die SEV-Lösung ist eine Beleidigung. Und dann lese ich, dass die Bahn ab nächstem Jahr besser auf die Anschlussreisenden Rücksicht nehmen will. Sagt mal, gehts noch?