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Die Leichenfledderei bei Modeketten beginnt

23. Januar 2024

Beim Leichenfleddern waren die Leute dabei, es ging ja um Schnäppchen. So gesehen beim Augsburger Traditionshaus Rübsamen. Das Modehaus überlegte vier Häuser zu schließen, dann der Entschluss den kompletten Laden und alle Geschäfte sterben zu lassen.

Das Augsburger Modehaus Rübsamen ist nun insolvent und der Ausverkauft hat begonnen – alles muss raus. Wie die Kanzlei Pluta Rechtsanwalts GmbH mitteilte, hat der Geschäftsführer einen Antrag auf ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren beim Amtsgericht Augsburg gestellt. Wo liegen die Gründe? Was ist passiert?

Ich höre immer wieder, dass besonders Modehäuser von der Inflation, dem Ukrainekrieg und den Energiekrise betroffen sind. Vielleicht sind das Ausreden für schlechtes Management, vielleicht trifft es den Nagel auf den Kopf. Ich weiß es nicht. Vielleicht haben wir auch ein geändertes Konsumverhalten. Beim Blick in meinen Kleiderschrank, stelle ich fest: das Ding ist rappelvoll. Ich brauche eigentlich nichts Neues. Ich bin aber auch nicht der Typ, der jede Saison neue Kleidung kauft, sondern ich versuche, zeitlose Kleidung zu tragen. Und wenn ich oftmals in die Innenstädte blicke, sehe ich Leute in Jogginghosen und T-Shirts. Das kann auch nicht die Zukunft der Mode sein.

In München traf es den Hallhuber und die Modekette Onygo. Der Und auch Modehändler Wormland hat Insolvenz angemeldet und damit einen Sanierungsprozess eingeleitet. Die Innenstädte werden durch die Schließung natürlich ärmer. Auch bei uns in der großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck werden durch die Rübsamen-Pleite mehrere Läden schließen. Von der Rübsamen-Insolvenz betroffen ist der Kanzlei zufolge das Stammhaus in Augsburg sowie 13 Filialen in Aichach, Dachau, Friedberg, Fürstenbeldbruck, Landsberg, Murnau, Schrobenhausen und Weilheim.

Ich bin gespannt, wie das Sanierungskonzept aussieht, wenn es denn wirklich greift. Bis es soweit ist, ist Leichenfledderei angesagt. Bei einem Besuch in Augsburg schauten meine Frau und ich bei Rübsamen vorbei. Mich interessierten vor allem die Dekoartikel wie die Schaufensterpuppen. Da wir allerdings mit der Bahn unterwegs waren, konnte ich die schweren Figuren nicht heim bringen und entschloss mich die Figuren an Ort und Stelle für einen anderen Leichenfledder zu lassen.

Ich höre, dass andere Modehäuser andere Wege versuchen. Wie mir zu Ohren gekommen ist, will das große Modehaus Hirmer in München stärker auf KI setzen. Wie dieses Konzept aussieht, weiß ich nicht. Aber ich weiß, es muss etwas geschehen. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.

Ersatzteil für den Webergrill

14. Juni 2016

Ich geb es zu, ich mag meinen Webergrill. Meine Frau hat ihn mir zum Geburtstag geschenkt und seitdem grille ich Tag ein, Tag aus. Beim Grillkurs der Metzgerei Moser in Landsberg habe ich mich fortgebildet und auch darüber gebloggt. Bisher hatte ich keine Probleme mit meinem Webergrill. Ich habe einen Gasgrill der Spirit-Serie. Fleisch, Fisch und Gemüse wird zubereitet – meine Pizza mache ich nach wie vor im Ofen.

Meine Flavorizer Bars vom Webergrill waren schon fertig mit der Welt.

Meine Flavorizer Bars vom Webergrill waren schon fertig mit der Welt.

Aber durch die intensive Nutzung beginnt seit einiger Zeit einzelne Teile des Grills zu verschleißen. Bei uns wird eben sehr viel und sehr intensiv gegrillt. Die ersten Opfer waren die drei Flavorizer Bars oder Aromastäbe beim Webergrill. Sie wurden porös, Rost setzte sich an und die Dinger lösten sich auf. Die Folge ist, dass das Fett des zu grillenden Fleisches auf die Brennstäbe tropft und sich entzündet. Das kostbare Grillgut verbrennt.


Das darf nicht sein. Ich beriet mich mit meinem Kollegen Günter Bugar, einem absoluten Grillfan aus dem schwäbischen Gersthofen, und schnell war klar, es muss Ersatz für die Flavorizer Bars oder Aromastäbe her. Die Abwicklung über Weber direkt war mir zu viel Action. Nach ein wenig hin und her beschloss ich, mir diese Ersatzteile selbst zu kaufen und nachdem ich mit dem Onlinestore Weststyte gute Erfahrungen gemacht habe, schaute ich hier nach Ersatz. Es gibt sicher viele andere Stores und Baumärkte, aber das Team von Weststyle hat mich einmal hervorragend beraten und das habe ich nicht vergessen. Also auf der Website nach Ersatz für meine Flavorizer Bars gesucht und auch gefunden. Für mein Spirit-Modell gibt es nur die Variante aus Edelstahl.
Bestellt und über Amazon Payment abgerechnet – dies halte ich für einen USP eines jeden Onlineshops. Über Nacht kam die Bestätigung per Mail und zwei Tage später hatte ich die gut verpackten Flavorizer Bars als DHL-Paket in der Garage. So muss Service im 21. Jahrhundert sein. Es webert wieder.

Perfekter Messeauftritt bei Ausbildungsmesse Landsberg: Was bleibt in Erinnerung?

30. September 2012

Was bleibt Jugendlichen eigentlich von einem Messebesuch in Erinnerung? Dies fragte ich mich, als ich die Ausbildungsmesse Landsberg von Tausenden von Jugendlichen verschiedener Schulen besuchte. Die Sparkasse Landsberg-Diessen hatte mich für mehrere Vorträge zum Thema „Recruting über Facebook und soziale Netzwerke“ gebucht. Fast alle Jugendlichen sind in sozialen Netzwerken aktiv, doch nur ein geringer Teil ist sich bewusst, dass künftige Arbeitgeber die Stellenbewerber googlen und die digitalen Spuren recherchieren. Aber dazu ein anderes Mal.

Das Vortragszelt füllt sich.

Das Vortragszelt füllt sich.

In den Pausen zwischen den Vorträgen unterhielt ich mich mit den Jugendlichen, um herauszubekommen, was die Jugendlichen eigentlich von der Messe hielten. Die Kinder mussten sich Messepässe abstempeln lassen: Sie mussten eine gewisse Anzahl von Ständen und Vorträgen besuchen und ein Referat über eine Firma später in der Schule halten.

Weil es so nahe lag, fragte ich nach dem Beruf des Bankers. Banker im allgemeinen haben nach der Finanzkrise nicht gerade den besten Ruf, auf lokaler Ebene sieht das anders aus. Neben meinem Auftraggeber, die Sparkasse, war auch die VR-Bank Landsberg-Ammersee auf der Ausbildungsmesse Landsberg vertreten. Die VR-Bank war einer der Hauptsponsoren der Veranstaltung, die sich mit einem großen Stand präsentierten.

Doch was blieb den Jugendlichen bei den Besuch der Ständen in Erinnerung? Die Karriere bei einem der örtlichen Geldinstitute? Die Möglichkeiten seine Kohle anzulegen? Oder gar Wege aus der Schuldenkrise? Nein, es blieben nur Emotionen zurück, keine harten Fakten. Sowohl Sparkasse Landsberg-Diessen als auch VR-Bank Landsberg-Ammersee konnten bei den Jugendlichen nicht mit Fakten über Finanzen oder Karrieren punkten, sondern mit viel wichtigerem: Mit Emotionen. Die Messekonzepte beider Geldinstitute gingen voll auf.

Im roten Zelt ist die Sparkasse untergebracht.

Im roten Zelt ist die Sparkasse untergebracht.

Bleiben wir bei meinem Auftraggeber für den Tag, die Sparkasse. Die Jugendlichen erinnerten sich an mich, meinen Vortrag und an meine Show. Ich habe meine Informationen über „Recruiting über Facebook und soziale Netzwerke“ zielgruppengerecht präsentiert, keinen „Tod durch PowerPoint“, sondern durch visuelle Präsentation. Zudem gab es in einer Ausstellungshalle einen Messestand der Sparkasse, von weitem im dem bekannten Rot erkennbar. Hier standen vor allem Azubis in Anzug und Krawatte, die mit den jugendlichen Besuchern sprachen. Das war dann schon mal ein Kulturbruch, wenn der adrette Banker mit einem etwas jüngeren Besucher in Jeans, Sneakers und Bob Marley-Shirt und Dreadlocks sprach. Aber klarer Publikumsmagnet war am Sparkassenstand eine PlayStation 3 mit FIFA 13 . Hier konnten die Messebesucher zocken. FIFA 13 war erst wenige Tage auf dem Markt und die Sparkasse hatte die neueste Version. Das kam bei den Jugendlichen an. Mehrmals hörte ich auf dem Messegelände: „Hast du schon die 13-Version gesehen? Musst du dir bei der Sparkasse anschauen.“ Der neueste Teil der Fußballsimulationsreihe war erst seit einem Tag im Handel und als digitaler Download erhältlich. Bereits im Vorfeld wurden über 1 Million Spiele weltweit vorbestellt und die Demo von mehr als 4,6 Millionen Fans aus 123 Ländern auf PlayStation 3, Xbox 360 und PC gespielt – die größte Zahl in der Geschichte der EA Sports-Spiele. Da hatte die Sparkasse den absolut richtigen Riecher. Das kam bei den Besucher an. Emotionen pur beim Spiel – wobei mehrheitlich Jungs spielten. Nicht die sachliche Information darf bei einem Messestand im Vordergrund sehen, sondern Emotionen. Wenn der Besucher am Stand ist, können die Infos folgen. Aber er muss erst einmal an den Stand kommen.

FIFA 13 bei der Sparkasse.

FIFA 13 bei der Sparkasse.

Mehr Platz als einer der Hauptsponsoren, und damit mehr Platz für Show hatte die VR-Bank Landsberg-Ammersee. Es gab zahlreiche Ausstellungsstücke, wie einen mobilen Geldautomaten (wie funktioniert eigentlich so ein Ding?), allerlei Fahnen, Smart Autos und ein Glücksrad. Auch die VR-Mitarbeiter waren in Anzug und Kostüm erschienen. Aber zwei Aktionen kamen besonders gut an: Ein mobiles Messeteam und ein Parcurs zum Segway-Fahren.

Die Damen mit QR-Code verteilen Gewinnspiele.

Die Damen mit QR-Code verteilen Gewinnspiele.

Bei dem Messeteam handelte es sich um zwei junge Damen im orangen T-Shirt gekleidet, die Gewinnspiel an die Schüler verteilten. Besonders cool. Am Rücken der Damen war ein großer QR-Code aufgedruckt. Ein Teil der Schüler verfügt über ein Smartphone und musste gleich den QR-Code ausprobieren. Ich erinnere mich, als ich einmal einen Vortrag bei den Volks- und Raiffeisenbanken gehalten und genau das empfohlen hatte.

Messehighlight: Die Fahrt am Segway.

Messehighlight: Die Fahrt am Segway.

Auf dem Freigelände konnten die Messebesucher eine Runde mit dem Segway drehen. Der Segway ist ein saucooles elektrisch angetriebenes Einpersonen-Transportmittel. Es sieht komplizierter aus, als es dann ist. Nach kurzer Einweisung kann es auf den beiden Rädern losgehen. In der Regel blieben die Kinder auf dem Fahrzeug, nur einen Crash konnte ich beobachten. Wer haftet eigentlich hier für Schäden, fragen da wohl nur Spielverderber. Zwei Segways standen für die große Traube an Schülerinnen und Schülern bereit, die unbedingt eine Runde drehen wollten. So kam die VR-Bank Landsberg-Ammersee ins Herz der Besucher. Wirklich gut gemacht.