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Eindrücke von der Reise- und Freizeitmesse f.re.e.

24. Februar 2025

Eigentlich bin ich nur auf die Reise- und Freizeitmesse f.re.e. Das Kürzel steht für Freizeit, Reisen und Erholung. auf dem Münchner Messegelände gegangen, um meinen guten Freund und ehemaligen Arbeitskollegen Franz Neumeier zu treffen.

Der langjährige Journalist und erfolgreiche Leiter der Kreufahrtseite cruisetricks moderierte professionell in Halle A4 das Kreuzfahrtforum. In der Pause kamen wir zu einem Schwätzchen zusammen. Ich wollte erfahren, was warum ein ehemaliger Lokaljournalist und erfolgreicher Chefredakteur verschiedener IT-Zeitschriften nun über Kreuzfahrten schreibt. Hier mein Interview, danke Franz.

Sonst schlenderte ich über das Messegelände und besuchte einen Teil der rund 1000 Aussteller aus 50 Ländern. So richtig gezündet es bei mir allerdings nicht. Die Freizeitindustrie ist zu einer fetten Branche geworden, Reisen ist wieder in, als ob es die Klimakrise nicht gibt. In den fünf Ausstellungsbereichen – Reisen, Caravaning & Camping, Fahrrad, Wassersport sowie Outdoor & Fitness – konnten die Besucher sich beraten lassen, Vorträge anhören aber auch viel Mitmachen und Ausprobieren.

Die Fressstände waren wie immer gut besucht. Natürlich musste ich die italienische Salami probieren (und kaufen) und den Allgäuer Bergkäse naschen.

Es hat mich Irland am meisten beeindruckt. An dem Stand wurde Guiness und Kilkenny ausgeschenkt und der Stand in einen Art Pub umgebaut. Das schuf Atmosphäre und bei einem, zwei Glas Bier konnte man befreit über einen Tripp auf die grüne Insel plaudern. Schade, dass ich keinen Schottland-Stand angetroffen habe, denn da soll es dieses Jahr wieder einmal hingehen.

Trotz Mühen und großen Reizen bleibt für uns die USA die nächsten vier Jahre kein Reiseziel, ich freute mich aber sehr über die kanadische Fahne an den Ständen mancher Nordamerika-Reiseveranstalter.

Wer Show macht, dem gehört die Aufmerksamkeit. Die Gondoliere am Stand von Venedig sangen aus Leibeskräften mit einigem Vino im Blut und lockten die Interessenten an.

Das Allgäu machte Lärm mit den Perchten. Sehr laut zogen die Herrschaften durch die Halle. Das Auftreten von Perchten, grausig anzusehenden Gestalten, zählt zu den Raunachtsbräuchen. Diese waren ursprünglich heidnischer Herkunft und wurden erst allmählich christianisiert. Die Idee war ja nett, aber Gespräche in der Nähe der Perchten waren unmöglich. Da werden manche Aussteller zu recht sauer gewesen sein, schließlich kosten die Messestände in München eine schöne Stange Geld.

Kurze Gespräche führte ich bei den Ständen von Korea und Taiwan, längere Gespräche bei den Pilgerreisen der beiden christlichen Kirchen oder Bayerisch-Schwaben. Im Grunde gab es aber keine weiteren Infos als im Netz außer vielleicht die persönliche Kommunikation.

Die Hallen Caravaning & Camping, Fahrrad, Wassersport sowie Outdoor & Fitness interessierten mich nur am Rande, schaute mir dennoch ein wenig um.

Interessant für mich war die Teilnahme der Bundeswehr an der Messe. Ja, Bundeswehr ist kein Hobby und keine Freizeitaktivität, aber ich halte die Teilnahme dennoch für richtig, nicht zuletzt wegen der politischen Situation. Neben gepanzertem Gerät gab es für Drehgerät für den Gleichgewichtsinn. Und damit wäre ich für die Bundeswehr untauglich.

Büro Büro – Raus aus dem Homeoffice

14. November 2023

Im Moment sehe ich zwei Trends, die sich gegebenenfalls widersprechen. Zum einen heißt es, raus vom HomeOffice zurück Büro des Arbeitgebers. Zum anderen heißt es, dass Arbeitgeber teure Büroflächen verkleinern, um Kosten zu sparen.
Nun als Selbstständiger blicke ich von außen auf die Situation, bin aber ein sehr überzeugter Dienstleister im Homeoffice. Lockere Kleidung, besseres Essen, konzentriertere Atmosphäre. Corona hat dazu viel beigetragen, bei mir eine neue Kultur des Arbeitens geschaffen. Das soll in der Wirtschaft wieder zurückgeschraubt zu werden – ggf die Zeit zurückdrehen. Mensch, heirate doch dein Büro, war bei meinen Eltern ein populäres Lied.

Es gibt wie immer Argumente dafür und dagegen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfahrungen je nach individuellen Präferenzen, Berufsfeldern und Umständen variieren können.
Rund 60 % der deutschen Firmen glauben, dass die Produk­tivität ihrer Angestellten bei einer dauer­haften Rückkehr vom Home-Office ins Büro gleich­bleibt, sagt eine Ifo-Studie. Nur 8,3 % rechnen damit, dass die Beschäftigten unpro­duktiver werden, 31,6 % ver­sprechen sich bessere Leistungen. Dagegen spricht eine Neuigkeit von VW. Volkswagen verringert die Homeoffice-Möglichkeiten für Führungskräfte, um die Effizienz zu steigern. Ab sofort müssen Manager wieder vier Tage die Woche im Büro erscheinen. Die neuen Regeln seien Teil eines breiteren Effizienzprogramms, mit dem VW Kosten sparen wolle, heißt es in dem Bericht.

Auf der anderen Seite: In der SZ lese ich, dass Unternehmen sich bemühen, den Arbeitsplatz in der Firma attraktiver zu machen: Mehr Teeküchen, sogar über einen Zapfhahn wird nachgedacht. Vielleicht wäre es sinnvoller die Großraumbüros aufzulösen, denn meiner Erfahrung nach, leidet die Konzentration bei einigen Mitarbeitern dort erheblich. Manche Mitarbeiter sitzen im Tunnel mit ihren Kopfhörern. Durch die Arbeit in hektiktischen Zeitungsredaktionen hatte ich in der Vergangenheit keine Probleme damit. Aber ich bin froh, dass ich nun in meinem Arbeitszimmer bin.

Vorteile des Homeoffice:
Flexibilität: Homeoffice bietet die Möglichkeit, Arbeitszeiten flexibler zu gestalten. Mitarbeiter können ihre Arbeit oft besser an ihre persönlichen Bedürfnisse und Lebensumstände anpassen.
Zeitersparnis: Wegfall des Arbeitswegs spart Zeit und Kosten für Pendler. Diese Zeit kann produktiver genutzt oder für persönliche Aktivitäten eingesetzt werden.
Arbeitsumgebung: Mitarbeiter können ihre Arbeitsumgebung nach ihren eigenen Bedürfnissen gestalten, was das Wohlbefinden und die Produktivität fördern kann.
Kosteneinsparungen: Unternehmen können Kosten für Büroflächen, Versorgung und andere betriebliche Ausgaben reduzieren.
Zugang zu einem breiteren Talentpool: Unternehmen können Mitarbeiter aus verschiedenen geografischen Regionen rekrutieren, was den Zugang zu Fachkräften verbessert.

Nachteile des Homeoffice:
Soziale Isolation: Mitarbeiter im Homeoffice können sich isoliert fühlen, da der persönliche Kontakt zu Kollegen fehlt. Dies kann die Teamdynamik und die Zusammenarbeit beeinträchtigen.
Ablenkungen und mangelnde Disziplin: Die häusliche Umgebung kann Ablenkungen wie Haushaltsaufgaben oder Familienangelegenheiten mit sich bringen, was die Arbeitsdisziplin beeinträchtigen kann.
Kommunikationsherausforderungen: Die Informationsübertragung kann schwieriger sein, wenn persönliche Treffen fehlen. Virtuelle Kommunikationstools können nicht immer die Effektivität von Face-to-Face-Gesprächen ersetzen.
Technologische Herausforderungen: Homeoffice erfordert eine zuverlässige Internetverbindung und technische Ausstattung. Nicht jeder verfügt über die notwendige Infrastruktur.
Schwierigkeiten bei der Arbeitstrennung: Es kann schwierig sein, Arbeit und Freizeit voneinander zu trennen, da der Arbeitsplatz im gleichen Raum wie der persönliche Lebensraum ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass viele dieser Punkte durch eine effektive Unternehmensführung und klare Richtlinien für die Telearbeit gemildert werden können. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Homeoffice und Büroarbeit kann ebenfalls dazu beitragen, die Vorteile zu maximieren und die Nachteile zu minimieren. Mir fällt auf, dass es bei vielen Unternehmen darum geht zu überwachen. Nur wer im Büro ist, der arbeitet auch. Es fehlt an Zielen, weil wir keine Zielkultur ab.

Arbeitszeit und Freizeit dürfen kein Widerspruch sein

18. Juni 2010

Neulich habe ich eine interessante These gehört. Prof. Peter Wippermann vom Trendbüro sagte sinngemäß: Es gibt nur eine Zeit, nicht die Teilung in Arbeitszeit und Freizeit. Diese Aussage geht mir seitdem durch den Kopf, denn dieser Professor trifft den Nerv. Ich kenne unzählige Leute, die fein säuberlich zwischen einem beruflichen und einem privaten Leben unterscheiden. Dabei meine ich ausdrücklich nicht die Arbeiter am Fließband oder in der Produktion. In der industriellen Welt gilt diese Unterscheidung noch.

Viele meiner Bekannten zählen sich aber zu den so genannten Kreativen. Doch auf hier gibt es eine Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit. Ich höre immer wieder: „Ich will für die Agentur nicht Tag und Nacht arbeiten, ich bin sowieso zu lange im Büro.“ Das ist richtig und ich denke, dass verlangt auch niemand. Seitdem ich mir meine Zeit als Selbstständiger freier einteilen kann (ganz frei bin ich natürlich nie), habe ich mehr Kraft und Power, bin für meine Umwelt ausgeglichener. Aussagen über die Arbeitszeit zeugen für mich vor der Angst vor Vorgesetzten. Nur wenn Druck, spricht Arbeitszeit, vorhanden ist, dann bringe ich Leistung für die Arbeit. Das darf doch nicht sein. Ich bin kreativ und schöpferisch, auch wenn ich unter dem Apfelbaum liege und die Fische füttere. Mir kommen gute Gedanken für meine Kunden, wenn ich mich mal mit ganz etwas anderen beschäftige. Ist das also Arbeitszeit, wenn ich im Garten etwas pflanze oder ist das Freizeit? Nichts von beiden – es ist meine Zeit.

Leider musste ich in Firmen arbeiten, bei denen es ganz wichtig war, dass alle Mitarbeiter einstempeln. Vertrauensarbeitszeit war nicht angesagt. Das Unternehmen hatte wohl Angst, man geht früher oder erledigt seine Arbeit nicht. Das wäre unverantwortlich, denn schließlich wird man für seine Arbeit vom Unternehmen bezahlt. Die Konsequenz war, dass Mitarbeiter genau auf die Minute ausstempeln oder während der Arbeitszeit Mantel, Mütze anziehen und darauf warten, bis die tägliche Arbeitszeit zu ende ist. Hier kann kein kreatives Klima aufkommen. Als ich bei Unternehmen arbeitete, die Vertrauensarbeitszeit hatten, war ich produktiver und vermischte meine Arbeit mit meiner Freizeit. Die Projekte verliefen besser, ich fühlte mich besser, ich war ausgeglichen.

Keiner verlangt, immer erreichbar zu sein. Natürlich schalte ich das Telefon mal aus und rufe keine Mails ab. Natürlich gehe ich bei strahlendem Sonnenschein mal ins Freibad oder döse im Liegestuhl vor mich hin. Da ich ein verantwortungsvoller Mensch bin, weiß ich, wann ich Projekte fertigbekommen muss und ich weiß, wann ich einfach nur abhängen darf. Ich arbeite eben mal bis in die Nacht, wenn es wichtig ist und ich arbeite auch am Wochenende. Wenn am Sonntag ein Kunde anruft, dann bin ich eben für ihn da, wenn ich es will. Es zwingt mich keiner, das Handy am Sonntag anzuhaben. Anrufen muss ich den Kunden sowieso. Aber ich habe auch die Freiheit, meine Zeit einzuteilen, so dass sich Arbeitszeit und Freizeit vermischen. Es macht für mich keinen Unterschied, ob ich gerade arbeite oder nicht, denn der Professor vom Trendbüro hat recht: Es gibt nur eine Zeit und die möchte ich im Moment nutzen: Für mich

Gedanken zum media coffee: Kommunikation 2020

9. Juni 2010

Social Media wird eine Ernüchterung erfahren, wie es auch Second Life erging – Dieser Meinung war Prof Peter Wippermann vom Trendbüro. Auf einer Veranstaltung des media coffee bat Veranstalter newsaktuell über 300 Zuhörer zum Thema „Kommunikation 2020 – Aufbruch in ein neues Informationszeitalter“ zur IBW nach München.

Eine rundum gute Figur machte Jochen Wegner, Chefredakteur von Focus online. „SL fand ich schräg, doch das iPad elektrisiert mich.“ Das Gerät zeige komplette neue Möglichkeiten, „wie man mit neuen digitalen Inhalten umgeht“. Verlage lernten jetzt erst, die neuen digitalen Inhalte aufzubereiten. Bei Focus werden die kostenlosen Apps von Werbung finanziert, bei den Verlagskollegen kosten die Apps gleich Geld. Wegner sah künftig neue hochwertige Inhalte durch das iPad. Als Vorzeigebeispiel nannte er „Wired“.

Falsch halte ich die Aussage von Wippermann, der die Wirkung des iPads bei älteren Usern überschätzt sah. Ein Achtzigjähriger ist mit dem ABC groß geworden und nicht mit Fingergesten.“ Ich glaube dagegen, ein Achtzigjähriger beherrscht seine Finger noch ganz gut. Der Praxistest mit meinen Dad verlief hervorragend.

Interessant für mich waren am Rande der Veranstaltung manche Aussagen über Arbeitszeit. So manchen Teilnehmer aus der PR-Szene stieß es übel auf, als Wippermann eine weitere Vermischung zwischen Arbeit und Freizeit ankündigte. Diese Vermischung werde eine echte Herausforderung. Hier stimme ich Helmut Freiherr von Fricks, Geschäftsführer von F&H Public Relations, zu: „Wir haben nur eine Zeit und nicht Arbeitszeit und Freizeit. Wir so denkt, sollte sein Zeitmodell überprüfen.“ Es gelte, die Zeit richtig zu nutzen. In Publikum gab es nicken und Kopfschütteln gleichermaßen. „Ich bin doch nicht bereit, für meinen Laden noch mehr zu schuften“, war eine Aussage neben mir. Ich glaube, die Dame hat es nicht verstanden.

Vielleicht war mit meiner Provokation auch etwas daran, als ich via iPhone über die Twitterwall live twitterte: „ Im Jahr 2020 gibt es mindestens 45 Prozent von denen nicht mehr und müssen mal richtig arbeiten #mediacoffee“ und allen sei noch auf den Weg gegeben: „Web 2.0 wurde nicht erfunden, damit Verlage und PR automatisch Geld verdienen 🙂 #mediacoffee“.

Es hätte ein schöner Abend werden können, doch leider war das Podium falsch besetzt: Moderator Klaus Eck mühte sich redlich ab und versuchte die Diskussion in Gang zu bekommen bzw. in Gang zu halten, doch mindestens zwei Podiumsteilnehmer waren noch nicht mal richtig im modernen Zeitalter angekommen. Wie sollen sie dann überhaupt Aussagen über die Zukunft 2020 treffen?

Der Veranstalter newsaktuell gab sich modern und richtete hinter dem Podium eine Twitterwall ein. Besucher und Interessierte im Saal der IBW und außerhalb sollten Fragen stellen und sich unter dem Hashtag #mediacoffee beteiligen. Das wurde auch gemacht und ein paar Übermutige nutzten die Wall auch für die Selbstdarstellung oder Provokation, der Autor dieser Zeilen mit eingeschlossen. Leider konnten die Diskutanten die Tweets der Wall nicht lesen, ohne sich den Kopf zu verrenken. Nachdenken und dann die neue Präsentationstechnik einsetzen, das erwarte ich bei einem Veranstalter wie einer dpa-Tochter.