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Filmtipp: Der heilige Berg von Alejandro Jodorowsky

10. August 2020

Es gibt Filme, die gehen einen nicht mehr aus dem Kopf. Sie beschäftigen mich noch Jahre nachdem ich sie einstmals gesehen habe. So auch hier.
Nachdem Dune vielleicht dieses Jahr noch ins Kino kommen soll, dachte ich an den gescheiterten Versuch Frank Herberts Mythos auf die Leinwand zu bringen. Alejandro Jodorowsky verrannte sich und die Legende blieb zurück. Arte hat eine gute Dokumentation über das Scheitern von Dune.
Und da kam mir Alejandro Jodorowskys Film Der heilige Berg aus dem Jahre 1973 wieder in Erinnerung und ich musste ihn mir wieder ansehen. Ich wollte den Rausch der Bilder wieder genießen. Ich habe ihn irgendwann in den achtziger Jahren auf einem Kunstfestival gesehen und bin an ihm verzweifelt. Das war kein logischer Film, wie ich ihn als Jugendlicher kannte. Ich war zwar an Luis Buñuel gewohnt und war ein Fan von Tarkowski, aber so etwas wie den Heiligen Berg hatte ich bis dahin nicht gesehen.

Ich muss zugeben, ich habe den heiligen Berg Montana Sacra nicht verstanden, intellektuell meine ich. Der Film hat mich dennoch berührt, verunsichert, nachdenklich gemacht. Einzelne Bilder blieben mir über die Jahre im Kopf. Nach der Doku über Dune und Alejandro Jodorowsky musste ich den Film einfach wieder sehen. Zunächst auf japanischer Laserdisc im Original (hier wurden die primären Geschlechtsorgane) mit einem Sternchen abgesenkt und dann einer ungeschnittenen, überarbeiteten Blu ray Der Heilige Berg mit deutscher Tonspur.

Nun, richtig verstanden habe ich den Film noch immer nicht. Er bleibt mir ein Rätsel, aber ein Rätsel mit faszinierenden Bildern. Wahrscheinlich ist die Aussage: Nur in dir selbst findest du Erleuchtung – vielleicht ist es aber nur ein großer Spaß von Jodorowsky (glaub ich nicht – der Mann hatte immer etwas zu sagen).
Die Handlung: Der Dieb irrt ziellos durch eine verkommene, verdorbene Stadt. Auf der Spitze eines Turms trifft er den Alchimisten. Der Erleuchtete versammelt gerade eine Gruppe mystischer Wesen um sich. Gemeinsam mit ihnen will er sich auf die Suche nach dem sagenumwobenen Heiligen Berg machen, denn auf dessen Gipfel sollen neun Unsterbliche das Geheimnis des ewigen Lebens hüten. Also keine leichte Kost, klingt ein wenig nach Bergman.

Sicherlich ist der heilige Berg kein Unterhaltungskino, das man sich mit Freunden antut. Es ist ein persönlicher Film, den ich mir die meiste Zeit alleine angesehen habe, nachdem meine Frau sich kopfschüttelnd abgewendet hat. Ob es die Bilder waren, ob es die Handlung war, ich weiß es nicht. Sie meinte nur den klassischen Satz der Fettecke von Beuys: „Ist das Kunst oder kann das weg?“
Besorgt euch den Film, schaut ihn an und entscheidet selbst.

Musiktipp: Electronica 1: the Time Machine von Jean Michel Jarre

19. Oktober 2015
Von mir lange erwartet: Das neue Album von Jean Michel Jarre: Electronica 1: the Time Machine

Von mir lange erwartet: Das neue Album von Jean Michel Jarre: Electronica 1: the Time Machine

Zum ersten Mal hörte ich Jean Michel Jarre als Schüler bei meinem Schulfreund Ingo. Eigentlich wollten wir für den Leistungskurs Chemie lernen, doch Ingo legte die Schallplatte Equinoxe auf und vorbei war es mit chemischen Formeln. Ich lernte an diesem Nachmittag elektronische Musik kennen und war seitdem ein Fan von Jean Michel Jarre, wobei ich seinen Vater Maurice Jarre als Filmfan ebenso schätzte.

Als ich nun hörte, dass Jean Michel Jarre mit knapp 75 67 Jahren ein neues Album herausbringen wollte, interessierte mich es sehr. Er hat die elektronische Musik massiv beeinflusst und vielleicht sollte es wieder so etwas Grandioses wie Zoolook werden. Ethnicolor auf Zoolook hatte mich damals wie heute begeistert. Die Doku auf Arte über Jarre machte mich noch neugieriger.

Im Booklet beschreibt Jarre sein Vorhaben.

Im Booklet beschreibt Jarre sein Vorhaben.

Nach drei Tagen intensiven Hören von Electronica 1: the Time Machine stelle ich fest: Jean Michel Jarre hat eine große Chance vertan, ich bin enttäuscht. Zwar ist das Album absolut sauber produziert und technisch brillant, aber musikalisch gefällt es mir nur bedingt. Jean Michel Jarre wollte mit Electronica 1: the Time Machine eine Kooperationen mit aktuellen Elektronik-Musikern herstellen – er wollte Brücken zwischen seinem Werk und den Werken dieser Musiker schlagen. Das ist ihm gelungen, aber einige dieser Musiker interessieren mich überhaupt nicht. Wenn ich eine Compilation über elektronische Musik will, dann klick ich mir eine Playlist bei Spotify oder Apple Music zusammen. Aber wenn ich Jean Michel Jarre hören will, dann will ich eben Jean Michel Jarre hören. Zugegeben, in jedem der Stücke seines Albums höre ich Jean Michel Jarre heraus – das wäre noch schöner. Aber ich finde, die anderen Musiker dominieren und Jean Michel Jarre tritt zu oft in den Hintergrund.
Es gibt einige Kooperationen, die mir durchaus gefallen. Dabei handelt es sich beispielsweise um das Stück Zero Gravity mit Tangerine Dream. Die Krautrocker habe ich ebenso gerne gehört wie Jarre. Leider gibt es auf Electronica 1: the Time Machine keine Kooperation zwischen Klaus Schulze oder gar Kraftwerk. Aber Electronica 1 deutet ja an, dass eine Electronica 2, 3, … folgen und vielleicht kommt es hier zu einer Kooperation. Gerne, ja sehr gerne hätte ich auch ein Zusammenspiel mit den Art-Rockern Keith Emerson und Rick Wakeman. Oder wie wäre es mal richtig experimentell mit Autechre?

Irgendwie bekam ich eine Fehlpressung des Covers.

Irgendwie bekam ich eine Fehlpressung des Covers.

Sehr ergriffen lauschte ich auf Electronica 1 dem Beitrag von Laurie Anderson. Ich habe die Grand Dame der Kunst lange nicht gehört und war nach den ersten Tönen wieder fasziniert von ihrer Kunst. Ich zog mir gleich Home of the Brave wieder auf das iPhone.
Neugierig war ich auch auf die Kooperation mit Regisseur und Musiker John Carpenter. Hier schließt sich der Kreis für meine Vorliebe von Soundtracks. Carpenter ist ein Minimalist und seine Soundtracks für seine Filme sind frühe Synths-Erfahrungen.
Die Sache mit Air geht noch ganz gut, Lang Lang ist interessant, aber dann gibt es auch nur schlimmes Pop-Gedudel. Moby finde ich grenzwertig, Vince Clarke ist schrecklich, Fuck Buttons bitte nicht, Little Boots ist einfach nur schrecklich. Und was hat bitte der von mir hoch verehrte Pete Townshend in einem Elektronik-Album verloren? Der Who-Chef ist für mich Aushängeschild des harten britischen Arbeiterrocks und passt für mich absolut nicht auf das Albums eines Synthesizer-Pioneers.
Ich geb es zu, im Großen und Ganzen bin ich enttäuscht. Der große Wurf ist Electronica 1: the Time Machine für mich nicht geworden. Ich werde dem Album noch ein paar Wochen Zeit geben und dann wieder zu Zoolook und dem Frühwerk des Meisters greifen.

Jetzt etwas komplett anderes #MontyPythonLive

21. Juli 2014
Vielen vielen Dank für diesen Humor: Monty Pythons.

Vielen vielen Dank für diesen Humor: Monty Pythons.

Ja, ich geb es zu: Ich konnte über die alten Herren lachen. Ich habe es mir voller Wehmut vor meinem Rechner bequem gemacht und mir die Show von Monty Pythons aus London via Arte angeschaut. Dafür zahle ich gerne meine Gebühren.
Ich bin mit der Truppe aufgewachsen und ich bin mit ihnen alt geworden. Ihre Sketche und Filme haben einen Platz in meinem Herzen, nein, in unserer aller Herzen. Kaum jemand in meinen Alter kennt die Monty Pythons-Truppe nicht. OK, nicht alle mögen sie, aber kennen tun wir sie. Und der letzte gemeinsame Auftritt von Eric Idle, Terry Jones, John Cleese, Terry Gilliam und Michael Palin unter dem Motto „One down, Five to go“ war eine Wohltat des Klamauks nahe am Wahnsinn.

Klamauk am Rande des Wahnsinns

Klamauk am Rande des Wahnsinns

In Show war in 43 Sekunden ausverkauft. Nur eine WWDC von Apple ist da schneller gewesen und gerne wäre ich bei den Shows in der Londoner O2-Arena mit 15.000 anderen Gleichgesinnten dabei gewesen. Aber am Bildschirm war auch nicht schlecht.
Es war eine große Show der alten Männer mit viel Musik und Klamauk, Und wahrscheinlich haben sich junge Zuschauer kopfschüttelnd abgewendet, dies konnte ich zumindest aus meiner Twitter-Timeline feststellen. Einige haben Spagat zwischen Humor und Wahnsinn nicht verstanden. Ich muss für mich sagen: Es war Nonsens, wie ich ihn liebe mit viel Verkleidungen und Anspielungen und mir hat es gefallen, sehr sogar. Und es waren die kleinen Gags, die voll eingeschlagen haben. Sehr nett beispielsweise bei der Berufswahl, statt Löwenbändiger lieber Systemanalytiker zu werden, bevor wir dann doch zum Holzfäller in Kanada kommen. Wir sollten übrigens öfters nach Kanada fahren – oder nach Finnland.

Und alle singen den Lumberjack-Song.

Und alle singen den Lumberjack-Song.

Im Mittelpunkt standen die Songs und – oh my dear – ich konnte jeden mitsingen. Es begann gleich mal mit etwas deftiger Kirchenkritik: Der Penis Song und natürlich every sperm is sacared sind heute Gassenhauer meiner Generation. Die spanische Inquisition ist heute Standard in Blödeleien unter Freunden.

every sperm is sacared

every sperm is sacared

Kritik gegen die Kirche

Kritik gegen die Kirche

Sogar Gott sprach zu den Pythons.

Sogar Gott sprach zu den Pythons.

No one expects the Spanish Inquisition!

No one expects the Spanish Inquisition!

Damals führte so etwas zu massiven Protesten. Die Songs waren stark, vor allem natürlich Lumberjack, I Like Chinese, Philospher’s Song und das inspirierende Sit on my face. Sehr schön am Tag der Mondladung war der wunderschöne Milkyway-Song. Und bei der Anwesenheit von Stephen Hawking zeigt sich, welche Wirkung die Pythons heute noch in Großbritannien haben. Es gab eine Einspielung mit dem großen Physiker und Denker, der auch in der O2 Arena anwesend war.

Stephen Hawking singt den Milkyway-Song

Stephen Hawking singt den Milkyway-Song

Es gab einige Zuspielungen alter Filme, aber auch sehr viel live. Damit gab es auch Versprecher und Hänger – mit massiven Applaus vom Publikum bei Aussetzer von John Cleese. Oder wenn der Bart verrutscht beim Warmlaufen beim Kneipensketch. So ist Britannien, so ist Humor, der mir gefällt. Und der Sketch Blackmail wäre eine Idee für RTL samt schmierigen Moderator.

Wie ist das mit dem Sex?

Wie ist das mit dem Sex?

Blackmail - Anregung für RTL?

Blackmail – Anregung für RTL?

Es war kein reiner Terror-Comedy, wie er heute in der Glotze läuft. Natürlich war es Wahnsinn, wie weit und böse die Pythons waren und wie weit sie ihrer Zeit voraus waren. Sehr gut, auch wieder die deutsche Aufstellung zur Fußball-WM.

Was macht dieser Beckenbauer da?

Was macht dieser Beckenbauer da?

Ungewöhnlich für heutige Fernsehzuschauer waren die zahlreichen Tanzeinlagen. Nicht herumgezappelt, sondern Choreografie der alten Schule. Das Pythons-Fernsehballet brachte die alten Zeiten wieder – vor allem beim Ministry of Silly Walks. Dies überließen die alten Herren dann doch den jungen Tänzern. Hier hätten sich die alten Herren dann doch die Knochen gebrochen.

Welcher Minister könnte so ein Ministerium leiten?

Welcher Minister könnte so ein Ministerium leiten?

Und allen jungen Leuten im WWW sei die Pythons-Lektion empfohlen, woher der Spam im Internet stammte. Spam, Spam, Spam. Der Humor im Netz wurde von alten Leute gemacht, nicht von crazy Hipsern. Die Monty Pythons waren die Grundlage von allem. Vorher gab es nichts und nach ihnen kam nur Spam. Spam, Spam, Spam – das war gut.

Die Geburtsstunde des Internets: Spam, Spam, Spam

Die Geburtsstunde des Internets: Spam, Spam, Spam

Und dann war da noch der Papagei als mein persönlicher Höhepunkt. Jedes Wort, jede Zeile ist in das allgemeine Bewusstsein einer ganzen ganzen Generation eingegangen. Aber es war kein rezitieren alter Sprüche. Dieser Papagei ist tot. So geschehen als der Papagei abgeflogen ist zu seinen Ahnen, respektive zum (verstorbenen) Dr. Chapman. So was können nur die Pythons: Ganz nebenbei zollen sie ihrem verstorbenen Mitglied Graham Chapman in ihrem berühmten Sketch die Ehre. Hut ab – und ich hab richtig gelacht.

Bester Gag mit Tribut an Graham Chapman

Bester Gag mit Tribut an Graham Chapman

Und dann war noch ein kollektives Erlebnis auf dem Planeten. Die ganze Welt sang mit beim Bright side of Life. Ein ganzes O2-Station sang, ich sang vor dem Computer, die angeschlossenen Kinobesucher sangen und die Timeline in Twitter auch. Always look on the bright side of life – wahre Worte. Verabschiedet wurde sich dann stilgerecht mit Piss off – so soll es sein.

Wir haben verstanden.

Wir haben verstanden.

ORF-TVthek: Die ersten 100 Tage

26. Februar 2010

ORF-Onlinedirektor Thomas Prantner ist mit der ORF-TVthek zufrieden.

Durch Web 2.0 lassen sich die User nicht mehr vorschreiben, wann sie sich vor die Glotze zu setzen haben. Der User will Content on Demand. Er will fernsehen, wann er Lust dazu hat und nicht, wann die Rundfunkanstalten ihr Programm ausstrahlen.

Unter anderem aus diesem führten die Sender bei uns die Mediatheken auf deren Websites ein. Ich nutze selbst sehr oft die ZDF-Mediatehek und das Online-Angebot von Arte. Ein neues Angebot unserer Nachbarn- feierte dieser Tage das 100tägige Bestehen. Die ORF-TVthek.

Seit 16. November 2009 stehen für das Publikum unter TVthek.ORF.at ca. 70 ORF-TV-Sendungen regelmäßig als Video-on-Demand sowie zahlreiche Livestreams bereit. Die erste Bilanz nach 100 Tagen „Fernsehen wo und wann Sie wollen“ fällt mit 17,3 Mio. abgerufenen Video-Files positiv aus. Die ORF-TVthek gilt als das zentrale multimediale Projekt der ORF-Direktion für Online und neue Medien. ORF-Onlinedirektor Thomas Prantner: „Ich bin außerordentlich zufrieden mit den ersten 100 Tagen ORF-TVthek. Wie richtig wir damit liegen, dem Publikum zeit- und ortsunabhängig nutzbare TV-Contents anzubieten, zeigen die anhaltend hohen Zugriffszahlen.“

Die Zahlen etwas genauer:  In den ersten 100 Tagen wurden insgesamt 17,3 Mio. Video-Files über TVthek.ORF.at abgerufen (Video-on-Demand und Livestreams), im Schnitt wurden damit seit dem Start täglich 173.000 Mal Videos genutzt. Bisheriger Rekord-Monat war der Januar 2010 mit insgesamt 5,3 Mio. Video-Zugriffen.

Die am meisten abgerufene Video-on-Demand-Sendung der ORF-TVthek ist „Thema“ vom 16. November 2009 (Kampusch-Interview), gefolgt vom „Club 2“ am 3. Februar 2010 (Reformschub oder Rechtsruck – was brachte uns Schwarz-Blau) und „Eco“ am 19. November 2009. Weiter in den Top-30 finden sich acht „Report“-Sendungen, acht Mal die „Zeit im Bild um 19.30 Uhr“, drei Mal „Universum“, zwei Mal die „Zeit im Bild 2“, der „Silvesterstadl“, eine weitere „Eco“-Sendung sowie je ein Mal Ausgaben von „Newton“, „Schauplatz Gericht“, „Im Zentrum“ und „Heute in Österreich“. Die zum allergrößten Teil weltweit verfügbaren Angebote der ORF-TVthek werden auch außerhalb Österreichs intensiv genutzt, die meisten Zugriffe aus dem Ausland gibt es aus Deutschland, den USA und Großbritannien. Filmregisseur Robert Dornhelm meint dazu: „Als Weltenbürger mit österreichischen Wurzeln ist die ORF-TVthek ein wichtiges Instrumentarium, das mir die Verbindung zur Heimat aber auch zur Welt erleichtert.“ Aus dem fernen Russland sagt Boris Nemsic, Chef von VimpelCom:  „Die ORF-TVthek ist für mich die perfekte Plattform, um auch im Ausland über alles, was sich in Österreich tut, am Laufenden zu bleiben. Ich bin ein interessierter Beobachter des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Geschehens in Österreich, jeder Abend in Moskau – oder wo auch immer ich gerade bin – endet meist damit, dass ich durch Österreichs Medienportale surfe.“

Die Verantwortlichen in der Alpenrepublik werden das Programm ausbauen.  In den nächsten Wochen wird dieses mit der EU-Kommission vereinbarte „Startpaket“ durch ORF-TV-Shows und -Comedys komplettiert.

Nach Vorliegen entsprechender rechtlicher Rahmenbedingungen ist geplant, bis Ende 2010 weitere Eigen- und Auftragsproduktionen des ORF, für die der ORF Onlinerechte hält, in die Videoplattform aufzunehmen.

JFK immer wieder

24. November 2008

Am Samstag jährte sich der Todestag von JFK zum 45. Mal. Nein, ich weiß auch nicht wer der wirkliche Mörder war oder wer dahinter steckte. Lee Harvey Oswald? Wenn es denn so einfach wäre. War es die Mafia, die Kubaner, die Russen, die CIA, die Militärs? Spekulationen gibt es viele und ich hab mir zur Erinnerung die Verfilmung von Oliver Stone angeschaut. Ja, ja, es ist Hollywood, aber könnte nicht da doch ein Funken Wahrheit drinnen stecken. Die Spekulationen um das Attentat hören nie auf und besonders an solchen Jahrestagen kochen sie immer wieder hoch. In Arte und Phoenix liefen einige gute Dokus über JFK.

Immer wieder habe ich mir bei YouTube den Zapruder-Film angeschaut und voller Entsetzen gesehen, wie der Hoffnung Amerikas das Hirn weggeschossen wurde. Es gibt den Spruch meiner Eltern: „Weißt du noch, wo du warst, als du vom Tode Kennedys erfahren hast?“ Das hat sich in diese Generation eingebrannt. Ich bin erst Jahre nach JFKs Tod geboren. Daher war mein Trauma eher der 11. September und die Spekulationen darüber.

Trotzdem hat Kennedy in den drei Jahren seiner Regierung viel bewegt. Eindrucksvoll seine Leistung in der Kuba-Krise, stark seine Reden zum Aufbruch zum Mond oder seine „Ich bin ein Berliner“-Rede. Im Januar kommt in den USA die neue Hoffnung Obama an die Macht. Hoffentlich spinnen die Amis nicht wieder und versuchen diese Hoffnung auch wieder zu killen.