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Trotz Digitalisierung: Deutsche Schüler haben schwache PC-Kenntnisse

29. Juli 2015
Textverarbeitung in alten Zeiten.

Textverarbeitung in alten Zeiten.

In Bayern stehen die Sommerferien vor der Tür. Als Referent für Medienkompetenz durfte ich im Schuljahr 2014/15 viel mit Schülern in Bayern und in Deutschland unternehmen. Ich sprach viel zum Thema Umgang mit Medien und halte das Thema weiterhin für wichtig. Ich durfte viel mit Schülern auf Seminaren arbeiten, unter anderem auch mit zahlreichen hoch motivierten Schülerzeitungsredakteuren – trotz G8.
Bei meinen Schulungen stellte ich fest: Der Umgang mit dem Smartphone und Tablet ist bei den Schülern kein Problem. Beim Umgang mit klassischen Office-Anwendungen oder Cloud-Diensten klaffen aber manches Mal gewaltige Lücken. Diese subjektiven Erfahrung wurde mir jetzt von der Initiative D21 bestätigt.

MS Office ist schon über 25 Jahre alt und dennoch haben manche Schwierigkeiten.

MS Office ist schon über 25 Jahre alt und dennoch haben manche Schwierigkeiten.

Schüler gehören zu den Digital Natives und sind im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt damit offener gegenüber neuen Technologien und digitalen Innovationen. Sie verbringen rund vier Stunden täglich online. Zudem nutzen sie aktiv verschiedene mobile Endgeräte. 93 Prozent der Schüler ab 14 Jahren besitzen ein Smartphone, so die Initiative D21.
So selbstverständlich die tägliche Nutzung digitaler Endgeräte ist – Schüler in Deutschland liegen im Umgang mit Office-Programmen aber nur knapp über dem Bundesdurchschnitt. 82 Prozent geben an, Texte in einem Textprogramm schreiben zu können (vgl. Bevölkerung gesamt 80 Prozent). 59 Prozent geben an, Berechnungen in Tabellenprogrammen durchführen zu können (vgl. Bevölkerung gesamt 57 Prozent).
Diese Zahlen sind beunruhigend, denn Anwendungskenntnisse in Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogrammen wie Word oder Excel sind für die meisten Berufe unerlässlich geworden. Dabei geht es mir persönlich nicht darum, ob jemand mit Microsoft Word oder Microsoft Excel umgehen kann oder vielleicht mit Apple Pages oder Apple Numbers oder Libre Office – es geht mir um den Umgang mit Office-Software allgemein. Diese Digitalkompetenzen sind nicht überall zu finden und auch das gehört zur Medienkompetenz.
Jetzt bin ich kein Referent für Excel, aber selbst bei Präsentationssoftware wie PowerPoint, Keynote oder Prezi bestehen große Lücken. Bei meinen Seminaren zur visueller Präsentation stellte sich heraus, dass die Teilnehmer sehr schnell kapierten, wie wichtig visuelles Präsentieren ist. Beispiele dafür gibt es viele – kein Tod durch PowerPoint. Beim Erstellen einer Masterfolie scheiterten allerdings einige – das darf nicht sein. Diese Digitalkompetenzen gehören zur Schule, Studium und Beruf einfach dazu. Also werde ich in meinem Schulungsschuljahr 2015/16 einen Schwerpunkt darauf legen.

Wer ihn kennt, hat ihn gehasst. Und dennoch gehörte Karl Klammer zum Office-Umgang.

Wer ihn kennt, hat ihn gehasst. Und dennoch gehörte Karl Klammer zum Office-Umgang.

App: Textverarbeitung mit Pages

9. Juli 2010

Das App Pages ist für mich eine einfache Lösung für klassische Textverarbeitung am iPad. Das bedeutet: Einfach Texte zu tippen. Im Moment vermisse ich kein Microsoft Word oder Open Office, weil ich am iPad nicht in die Verlegenheit komme, Serienbriefe zu schreiben oder Dokumente mit Anmerkungsfunktion zu überarbeiten. Wobei letzteres schon ein sinnvolles Feature darstellt, sobald ich wieder Dokumente von Kollegen überarbeiten darf. Richtig cool und sinnvoll wäre eine Google Docs-Anbindung, doch ich träum weiter.

Immer wieder muss ich mich aber über die Genialität der Apple Programmierer wundern. Das bemerke ich an Kleinigkeiten.  Ich wollte das geschriebene Pages-Dokument benennen und suchte die klassische „Speicher unter“-Funktion. Nix da. Einfach auf das Dokument im Bereich „Meine Dokumente“ klicken und umbenennen – so einfach ist das. Typisch Apple eben.

Zwar bietet Pages allerhand von Vorlagen, aber ich bin ein langweiliger Typ und nutze in der Regel nur die leere Seite. Ich brauche eigentlich nur einen klassischen Texteditor und gar nicht den Layoutumfang von Pages. Layoutet wird am Mac mit InDesign oder XPress. Aber, was ich hab, das hab ich. Die Weiterverarbeitung und genaue Formatierung mach ich dann am Mac und dazu sende ich das entsprechende Dokument in der Regel via E-Mail als Word-Datei an meinen Rechner. iWork.com nutze ich nur selten, verspreche aber dies künftig mehr zu tun.

Für mich derzeit das Ärgerlichste am Export von Pages-Dokumente als Word-Datei, ist ein banaler Fehler in der Sprache, Ich erstelle das Dokument in einem deutschen Pages und sende es via E-Mail an eine deutsche Version von Microsoft Word. Dort wird das File geöffnet und siehe da, die englische Sprache im Word ist ausgewählt. Der gesamte Text ist rot unterringelt. Ich weiß, es ist keine große Arbeit, den Text zu markieren und dann die richtige Sprache auszuwählen, aber stören tut es mich trotzdem. Also Apple oder Microsoft – egal wer, behebt den Fehler.

Jetzt interessiert mich nur eines: Welche Features braucht ihr denn so bei Pages? Wenn ihr ehrlich bin, brauche ich eigentlich eine App wie WriteRoom, das ich am Mac für Texte nutze.

Nachruf auf meinen Sony eBook Reader

10. Juni 2010
Mein Sony eBook Reader PRS-700 geht in Rente.

Mein Sony eBook Reader PRS-700 geht in Rente.

Es war absehbar, doch nun ist es eingetroffen: Mein Sony eBook Reader PRS-700 wird nicht mehr gebraucht. Das iPad von Apple ist da und der eBook von Sony kann gehen. Er hat gute Dienste geleistet, aber jetzt wird er nicht mehr gebraucht. Danke und ade.

Die Voraussetzungen waren prima: Fasziniert hat mich von Beginn an die e-Ink-Technologie. Das Gerät verbraucht durch die elektronische Tinte sehr wenig Strom und die Kontraste sind super. Die Schrift ist hervorragend lesbar bei Tag. Bei Nacht muss ich den Stromfresser Hintergrundbeleuchtung dazu schalten und kann dabei zusehen, wie die Batterieleistung schrittweise in die Knie geht. PDF und Word-Dateien werden gut dargestellt, aber leider haut die Skalierbarkeit vor allem bei PDFs nicht hin. Reine Texte sind ok zu lesen, layoutete Dateien so gut wie überhaupt nicht. Fotos werden somit in sw dargestellt.

Die Schnittstellen am PRS-700 sind durchdacht. Die meisten Daten habe ich auf einer externen SD-Festplatte, die ich einfach nur ins Gerät schieben kann und der klassische Klinkenstecker sorgt für den Audio-Ausgang.  So kann ich Audiofiles beim Lesen hören.

Die Verarbeitung des Gerätes ist gut. Der Reader ist in eine schöne, schwarze Ledermappe eingebunden und es gibt einen edlen Metallstift für den Touch-Bildschirm. Allerdings war ich durch die Bedienung des iPhones verwöhnt, dass ich immer wieder vergeblich versuchte, mit dem Finger zu blättern.

Und da wir beim Blättern sind: Hier kommt das größte Manko des Readers. Welcher Industriedesigner hat die Blätterfunktion der Seiten nach innen gelegt. Die Knöpfe gehören nach außen, damit ich locker flockig durch die Seiten blättern kann. Außen am Rand ist diese Funktion richtig angebracht. Sony baut sie am innen am unteren Rand ein – hier wurde in der Marktforschung bei Sony nie ein Buch am eBook-Reader gelesen. Das ist eine absolute Fehlkonstruktion und eigentlich ein KO-Kriterium. Aber egal: Ich quälte mich durch die Bücher, konzentrierte mich auf den Inhalt.

Ich versteh Sony nicht. Ich habe das Gefühl, das Unternehmen steht sich selbst im Weg. Unter dem Dach von Sony gibt es alles: Filme, Spiele, Kameras, Videokamera, TV-Geräte,  Rechner, eBooks, Content, Musik, Software, Kinos, Audio, Filmgesellschaften, Vertriebe – und trotzdem ist das Unternehmen kein eingespieltes Team. Da stimmt doch was nicht. Ich werde mir keinen Sony Reader mehr kaufen. Derzeit halte ich noch die Treue bei der Playstation 3. Bei der PSP habt ihr mich als Kunde auch schon verloren. Die Go brauche ich einfach nicht.

Erster Blick auf Office 2011 für Mac

15. Februar 2010

Die Macworld Expo in San Francisco hat viel von ihrem Glanz verloren, nachdem Apple nicht mehr dabei ist. Aber ein paar wackere Kämpfer sind noch dabei. Darunter das coole Puchheimer Unternehmen Boinx und der Software-Riese Microsoft. Das mittelständische Unternehmen aus Redmond kündigte für den Herbst Office 2011 für Mac an und veröffentlichte in San Francisco erste Informationen. Ich war leider dieses Jahr nicht vor Ort, berufe mich also in erster Linie auf Pressemeldungen.

Gemeinsames Arbeiten an Dokumenten im neuen Office für Mac.

Bei näherer Betrachtung rückt Office näher an Google Docs heran. Die Microsoft Macintosh Business Unit, wie der Unternehmenszweig in der Sprache Redmonds heißt, will die User näher zusammenbringen. Gemeinsames Bearbeiten von Dateien steht in der neuen Office-Version im Vordergrund. Die Suite bietet direkten Zugriff auf Microsoft Services, die einen Austausch von Daten und Dateien ermöglichen, sowie eine überarbeitete Benutzeroberfläche. Außerdem wurde die systemübergreifende Kompatibilität weiter verbessert, sodass Dokumente ihr ursprüngliches Format beibehalten, wenn sie mit anderen geteilt werden.
Die neue GUI ist weiterhin gewöhnungsbedürftig und muss in der Praxis ausprobiert werden. Da ich sehr viele Schulungen für Firmen und Organisationen durchführe, höre ich schon wieder das Gemecker: „Wo ist denn jetzt die Formatierungsleiste?“ Aber Gott sei Dank hat MS dieses Mal auf die User gehört und die GUI nicht neu erfunden, sondern nur weiterentwickelt.
Von einer kompletten Neuentwicklung wurde abgesehen und dafür ein Design entworfen, das aus der Office 2008 Elements Gallery hervorgeht und das Beste aus dem klassischen Mac-Menü und der Standard-Toolbar vereint. Nutzer erhalten so Zugriff auf neue sowie häufig benutzte Befehle. In der Standardansicht der neuen Benutzeroberfläche befinden sich außerdem bereits über 80 Prozent der am meisten genutzten Funktionen, um eine lange Suche nach dem benötigten Tool überflüssig zu machen. Da nach MS-Angaben 75 Prozent der Mac-User auch einen PC nutzen (dazu gehöre ich dann wohl nicht), wurde die Bedienung der Menüleiste plattformübergreifend angepasst.

Für mich der größte Fortschritt ist gemeinsames Arbeiten an Dokumenten, ähnlich wie mit Google Docs bekannt. Mit den in Office 2011 enthaltenen Tools sollen mehrere Personen an Word-, PowerPoint- oder Excel-Dateien arbeiten, völlig unabhängig von Zeit, Aufenthaltsort oder Benutzerplattform. Das „Presence Everywhere“-Feature gibt direkt in der Anwendung Auskunft darüber, wer aus dem Team gerade im Dokument arbeitet. Die Einbindung von Microsoft Office Web Apps in Office 2011 bietet eine einfache Möglichkeit, von jedem Rechner mit einer Internet-Verbindung auf Office-Dateien zuzugreifen und diese mit anderen zu teilen. Voraussetzungen ist eine Windows Live ID oder Microsoft SharePoint.

Begraben hat MS das Mailprogramm Entourage und es lag nicht daran, dass kein Amerikaner wusste, wie er das französische Wort aussprechen sollte. Entourage wird ersetzt durch einen alten Bekannten: Outlook für Mac. Das gab es zu OS 9-Zeiten mal und kommt jetzt aufgepeppt wieder. Outlook für Mac unterstützt das Exchange-Web-Services-Protokoll und wurde auf Grundlage von Cocoa entwickelt, was eine verbesserte Integration in Mac OS X zur Folge hat. Außerdem kann Outlook für Mac .PST-Dateien von Outlook für Windows importieren.
Und eine Neuigkeit und eine Genugtuung zum Schluss: Mit Office 2011 für Mac kommt endlich VBA zurück, dass in der derzeit gültigen Office-Version für den Mac gekillt wurde. Da hat MS endlich zugehört. Gut so.
Jetzt warten wir gemeinsam auf Herbst und probieren das neue Office dann aus. Ich freu mich darauf.

Der Autor als Layouter

18. November 2008

Ich bin eigentlich Journalist geworden, weil ich schreiben wollte. Genauso wie ich es ein bisschen in diesem Blog mache. Doch die Realität des Alltags sieht anders aus. Das hat mir eine liebe Kollegin vor kurzem bestätigt. Sie schreibt derzeit mal wieder ein Buch, vielmehr ein Büchlein: Genau 144 Seiten müssen es werden, so schreibt es der Verlag vor, aber ganz genau, inklusive Leerseiten, Index und Inhaltsverzeichnis und – ach ja Content

Früher, so erzählte sie, wurde sie wegen ihres Know-Hows beauftragt und gab eine Word-Datei mit ihren Gedanken ab. Heute sei es anders. Wie ich selbst von meinen eigenen Erfahrungen bestätigen kann, lagern Bucheverlage die Layouttätigkeit auf die Autoren aus. Wir Autoren müssen jetzt eine komplette druckfertige Datei abliefern, bei der alle Formatierungen stimmen müssen. Wenn ein Tipp im Layout vorgesehen ist, muss der eben blau formatiert sein mit der Schrift X und Formatvorlage A und wenn es ein Praxisbeispiel sein soll, dann muss er gelb formatiert sein mit der Formatvorlage B und Schrift Y. Der Autor als Layouter. Mehr Geld gibt es übrigens auch nicht für den Mehraufwand.

Mein letztes Buch wurde genauso produziert. Jetzt fällt es mir als IT-affinen Menschen nicht so schwer (vor allem weil ich Hilfe durch meinen Co-Autoren hatte), Formatierungen einzuhalten, doch für die Kollegin ist ein Grauen. Am schwersten plagt sie sich mit dem Index am Ende des Buches und der Zuweisung der Themen. Schreibt man jetzt Online-Journalismus oder Onlinejournalismus? Hier übernimmt sie auch die Aufgaben der Schlussredaktion. Und eigentlich wollte sie nur ein neues Buch schreiben.