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Studie: Kleinunternehmen haben digitalen Nachholbedarf

3. Mai 2023

Ich habe viel mit Unternehmen aus dem Handwerk zu tun. Und meine Erfahrungen decken sich mit der jüngsten Adobe-Studie „The Future of Digital Work“. Ergebnis: Kleine Unternehmen haben digitalen Nachholbedarf.

Jetzt darf Digitalisierung nicht als Allheilmittel oder Zauberwort genannt werden. Dennoch muss von Unternehmerseite geprüft werden, um Digitalisierung das Unternehmen voranbringt oder ob es eine Spielerei ist. Dazu muss sich kritisch mit den eigenen Prozessen und auch dem eigenen Marketing auseinandergesetzt werden.
Unter diesem Aspekt fand ich die Ergebnisse der Adobe-Studie interessant. Vor allem der Bereich Mitarbeitergewinnung ist für mich hier entscheidend.

Das Ergebnis der Studie
88 Prozent der KMU geben an, dass unzureichende Technologien die Produktivität ihres Unternehmens beeinträchtigen.
55 Prozent der befragten KMU sagen, dass mindestens die Hälfte der Arbeit in ihrem Unternehmen immer noch auf Papier erfolge.
Durch veraltete Arbeitsprozesse büßen die Hälfte der KMU (58 %) zwischen zwei und vier Stunden pro Tag an Produktivität ein.
Eine fast einstimmige Anzahl von KMU (85 %) sagt, dass Automatisierung die Produktivität ihres Unternehmens steigere.
Ein noch höherer Prozentsatz (92 %) der Mitarbeiter in KI-affinen KMU gibt an, dass KI-gesteuerte Technologie positive Auswirkungen auf ihre Arbeitsabläufe habe.
Fast alle Beschäftigten (92 %) der befragten KMU sagen, dass die Arbeitstechnologie ein Faktor dafür sei, ob sie eine Stelle in einem neuen Unternehmen annehmen, wobei fast ein Viertel
(24 %) sagt, dass sie „absolut entscheidend“ sei, weil ihr Erfolg von guter Technologie abhänge.
Die Befragten erklären, dass sie großen Wert auf Technologien legen, welche die Zusammenarbeit in dezentralen Teams fördern, dazu zählen Videokonferenz-Tools, aber auch digitales Dokumentenmanagement – PDFs und E-Scans belegen hierbei Platz eins der für sie unentbehrlichen Technologien, Kollaborationstools und Videokonferenzen Platz zwei und drei.

Gute Technologie hilft kleinen Unternehmen nicht nur, produktiver zu sein, sondern auch, qualifizierte Mitarbeiter anzuziehen. Automatisierung und KI sind nach wie vor die Schlagworte der Stunde, wenn es darum geht, Arbeit intelligenter und schneller zu erledigen.

Wer ermüdet auch bei Videokonferenzen?

11. November 2022

Keine Frage, Videokonferenzen gehören zu meinem Alltag und ich möchte sie nicht missen. Von Meeting zu Meeting zu eilen, war schon in der realen Welt nicht sinnvoll – und ist es in der virtuellen Welt ebenso nicht. Das ist nicht wirklich überraschend, aber jetzt gibt es eine wissenschaftliche Studie dazu. Wissenschaftler der Uni Ulm haben sich mit dem Phänomen „Videokonferenz-Müdigkeit“ befasst.

Die Wissenschaftler gingen dabei der Frage nach, wie Videokonferenz-Müdigkeit – abhängig von den Persönlichkeitsmerkmalen – mit Symptomen von Burnout und Depression zusammenhängt. Die Erkenntnis: Vor allem bei Personen mit Tendenzen zu emotionaler Instabilität und negativen Emotionen könnte eine Vielzahl an Videokonferenzen das Risiko für Burnout- und Depressionssymptome erhöhen.
Im Zuge der Corona-Pandemie, den damit einhergehenden „Lockdowns“ und dem Muss zur sozialen Distanz hat die elektronische Kommunikation via Bildschirm stark zugenommen. Videokonferenzen mit Programmen wie Zoom oder Microsoft Teams sind seitdem ein wichtiges und unverzichtbares Werkzeug, um Arbeits-Meetings durchzuführen und sich mit Kolleginnen und Kollegen zu besprechen. Doch das stundenlange Sitzen vor dem Bildschirm, technische Probleme oder die ständige Konfrontation mit dem eigenen Bild können die Teilnehmenden ermüden. Zudem fehlt vielen dabei echte soziale Interaktion. Betroffene berichteten vom Phänomen „Videokonferenz-Müdigkeit“.

„Die neuartige Erscheinung der Videokonferenz-Müdigkeit ist noch unzureichend charakterisiert. Sie kann sich in unterschiedlichen Ausprägungen äußern, die emotionale, soziale, motivationale und visuelle Aspekte haben können“, so Professor Christian Montag, Leiter der Abteilung Molekulare Psychologie an der Universität Ulm und Erstautor der Studie. Zusammen mit Professor Rene Riedl von der Fachhochschule Oberösterreich in Steyr und der Universität Linz haben Professor Montag und seine Kollegin Dr. Cornelia Sindermann Online-Fragebögen von über 300 Befragten ausgewertet. Speziell das Persönlichkeitsmerkmal „Neurotizismus“ wurde dabei als potenziell begünstigender Faktor für Videokonferenz-Müdigkeit berücksichtigt. „Weiterhin konnten wir Hinweise darauf finden, dass der Zusammenhang zwischen neurotischeren Personen und Burnout- als auch zu Depressions-Tendenzen zum Teil über die Videokonferenz-Müdigkeit erklärt werden könnte“, erläutert Psychologie-Professor Christian Montag.

In der Auswertung kommen die Psychologen zu dem Schluss, dass kürzere Videokonferenzen sowie längere Pausen dazwischen ein Schlüssel sein könnten, um das Phänomen einer Videokonferenz-Müdigkeit zu vermeiden. Dies ergaben statistische Analysen von Informationen über die persönlich erlebte Videokonferenz-Müdigkeit sowie zur Länge der Meetings und der Pausen.
Ich persönlich mache in der Regel Spaziergänge von 15 Minuten. Die Forscher konnten außerdem zeigen, dass jüngere Menschen und Frauen eher durch Videokonferenzen ermüdet werden. Damit bestätigen die Ergebnisse frühere Arbeiten. In Zukunft sind jedoch weitere Studien erforderlich, um das Phänomen der Videokonferenz-Müdigkeit weiterzuerforschen.

Wer mehr über sein eigenes Verhalten und seine Tendenz zur Videokonferenz-Müdigkeit erfahren will, kann weiterhin auf einer Selbsttestplattform https://videokonferenz-muede.jimdosite.com/ anonym an der Studie der Abteilung Molekulare Psychologie der Uni Ulm teilnehmen. Die Angaben im Fragebogen unterstützen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer Forschung.

Persönlicher Digitalisierungsschub durch Corona – und bei euch?

31. Mai 2022

Hat uns die Pandemie etwas Positives gebracht? Ich stimme der Bitkom zu, die behaupten, dass die Digitalisierung durch Corona vorangetrieben wurde. Daseist richtig, aber es gibt noch Luft nach oben. Das Voranschreiten von 1 und 0 gilt für Privatleute genauso wie für Unternehmen. Und ich sehe einen erhöhten Schulungsbedarf, damit analoge Mitmenschen durch die digitale Spaltung nicht abgehängt werden. Voraussetzung bei ihnen ist allerdings der Wille zur Veränderung.

Parsifal setzt auf Digitalisierung.

Die Bitkom wirft einen besonderen Blick auf die Unternehmen. Und nachdem ich ja auch ein kleiner Unternehmer bin, schaue ich da auch genau hin. Die Corona-Pandemie hat einen nachhaltigen Digitalisierungsschub in den deutschen Unternehmen ausgelöst. Rund jedes Zweite (49 Prozent) gibt an, dass Corona die Digitalisierung des eigenen Geschäftsmodells beschleunigt hat. Vor zwei Jahren, kurz nach Beginn der Pandemie, waren es erst 15 Prozent. In 44 Prozent der Unternehmen hat Corona die Digitalisierung der Geschäftsprozesse beschleunigt (2020: 18 Prozent). 6 von 10 Unternehmen (60 Prozent) sind überzeugt, dass digitale Technologien dabei geholfen haben, die Pandemie zu bewältigen. Eine knappe Mehrheit (53 Prozent) betont, dass Corona einen Innovationsschub im eigenen Unternehmen ausgelöst hat.
Ich mach das Mal bei mir fest: Mein Arbeitszimmer wurde um ein Videostudio ergänzt. Stand ich zu Beginn der Pandemie vor einer einfachen Webcam, ist es heute ein Studio mit mehreren Kameras, Mischer, Greenscreen und Licht. Von hier kann ich meine Online-Schulungen halten, wobei die Technik immer wieder neuen Bedürfnissen angepasst werden muss.

Hybride Veranstaltungen mit 360 Grad Kameras

Und 4 von 5 Unternehmen (83 Prozent) verfügen inzwischen über eine Digitalstrategie, vor zwei Jahren lag der Anteil erst bei 74 Prozent. Auch hier kann ich von meiner Seite berichten, dass ich mit meinem wöchentlichen Newsletter ein neues Kommunikationstool eingerichtet habe, um meine Seminare zu bewerben und um eine Community aufzubauen.

Das alles sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.102 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Wirtschaftsbereichen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom (ja ich bin Einzelkämpfer, wurde nicht gefragt, gebe aber dennoch meinen Senf dazu). Im laufenden Jahr werden die Investitionen in die Digitalisierung von Büro- und Verwaltungsprozessen voraussichtlich weiter zunehmen. 29 Prozent der Unternehmen wollen in diesem Jahr mehr investieren als 2021, nur 14 Prozent planen, ihre Investitionen zurückzufahren. Die Mehrheit (53 Prozent) lässt die Ausgaben unverändert.

Zum Standard der Unternehmenskommunikation gehören wie in der Vergangenheit E-Mail (100 Prozent) und Festnetz-Telefone (96 Prozent) – bei mir ist das Festnetz formal vorhanden, wird aber nicht genutzt. Smartphones nutzen 83 Prozent der Unternehmen sehr häufig oder häufig, vor zwei Jahren waren es 81 Prozent und 2018 erst 51 Prozent. Videokonferenzen gehören in 72 Prozent der Unternehmen zum Alltag, Zoom und Facetime möchte ich nicht missen, nicht im privaten, nicht im beruflichen. 2020 waren es noch 61 Prozent und 2018 nur 48 Prozent. Messenger nutzt die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent), vor zwei Jahren waren es 50 Prozent. Kollaborationstools setzen 40 Prozent ein (2020: 36 Prozent). Und in jedem dritten Unternehmen (36 Prozent) wird inzwischen häufig über Social Media kommuniziert (2020: 29 Prozent, 2018: 25 Prozent). Zugleich werden klassische Kommunikationsmittel seltener verwendet. Erstmals nutzt weniger als die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) häufig oder sehr häufig die Briefpost (2020: 56 Prozent, 2018: 71 Prozent). Und nur noch 40 Prozent greifen häufig auf das Fax zurück. Vor zwei Jahren waren es noch 49 Prozent, 2018 sogar noch 62 Prozent.
Und die Zusammenarbeit über die Cloud hat deutlich zugenommen. Werkzeuge wie Google Drive, Doodle, MindMeister oder Trello gehören heute zu meinem digitalen Alltag.
Und wie ist es bei euch? Was hat Corona bei euch verändert?

Diese Zeiten sind vorbei.