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Buchtipp: Der Archipel Gulag von Alexander Solschenizyn wird 50 Jahre alt

17. April 2023

Das Buch „Der Archipel Gulag“ wurde von dem russischen Schriftsteller und Dissidenten Alexander Solschenizyn geschrieben und 1973 veröffentlicht. Das Werk ist eine ausführliche Darstellung des Gulag-Systems, basierend auf persönlichen Erfahrungen des Autors als Gefangener im Gulag.

Ich archiviere gerade die Büchersammlung meines verstorbenen Vaters und da fielen mir die Bücher von Solschenizyn in die Hände. Diese Bücher waren meinem Vater besonders wichtig.
Ich hab sie gelesen und durfte auch ein Online-Seminar dazu durchführen – dabei sprach ich auch über den Tod des Diktators Josef Stalin. Stalin starb 1953 aufgrund einer Gehirnblutung. Sein Tod löste eine Periode der politischen Instabilität in der Sowjetunion aus und führte schließlich zur Entstehung einer reformorientierten Bewegung unter dem neuen Führer Nikita Chruschtschow.

Zurück zu Alexander Solschenizyn. Solschenizyn wurde 1945 wegen Kritik an Stalin verhaftet und in ein Arbeitslager im Nordosten Sibiriens verbannt. Nach acht Jahren kehrte er nach Moskau zurück und begann, seine Erfahrungen im Gulag aufzuschreiben. Das Manuskript wurde vom KGB beschlagnahmt, aber Solschenizyn konnte eine Kopie verstecken und später aus dem Land schmuggeln.

Die Arbeitslager waren berüchtigt für ihre harten Arbeitsbedingungen, mangelhafte Versorgung mit Nahrung und medizinischer Versorgung sowie für die Brutalität der Wachen. Viele Gefangene starben an Hunger, Krankheiten oder an den Folgen der Zwangsarbeit. Die Überlebenden waren oft dauerhaft traumatisiert und gezeichnet von den Erfahrungen im Gulag.
Das Buch „Der Archipel Gulag“ war ein großer Erfolg und trug dazu bei, das Bewusstsein für die Verbrechen des sowjetischen Regimes zu schärfen. Es zeigte die Grausamkeit und die Ungerechtigkeit des Gulag-Systems und brachte den Schrecken der stalinistischen Herrschaft ans Licht. Das Buch wurde zu einem wichtigen Werk in der Geschichtsschreibung.

„Der Archipel Gulag“ ist auch wichtig, weil es einen Teil der sowjetischen Geschichte dokumentiert, der lange Zeit tabu war. Nach Stalins Tod wurde das Gulag-System schrittweise abgeschafft, aber es dauerte Jahrzehnte, bis die sowjetische Führung bereit war, sich öffentlich mit den Verbrechen des Regimes auseinanderzusetzen. Infolgedessen war das Buch ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der sowjetischen Geschichte und half dabei, die Wahrheit über die Verbrechen des Regimes zu enthüllen.

Insgesamt ist „Der Archipel Gulag“ ein wichtiger Beitrag zur Geschichtsschreibung und ein wichtiges Werk der Literatur. Es ist ein eindringliches Zeugnis der Brutalität und der Unterdrückung, die in der sowjetischen Gesellschaft herrschte.

Virtuelle Autorenlesung von Tim Pröse zu Sophie Scholl

3. Februar 2021

Die Digitalisierung erfordert es neue Wege zu gehen und das konsequent. Dieses Jahr begehen wir den 100. Geburtstag von Sophie Scholl. Und zu diesem Ereignis darf ich zusammen mit meinem Kollegen Thomas Gerlach meine erste Autorenlesung im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung moderieren.

Tim Pröse
Tim Pröse

Der Erfolgsautor Tim Pröse liest eine „Hommage an Sophie Scholl“. Bisher haben sich 200 Leute zu der kostenlosen Lesung angemeldet, darunter auch ein absoluter A-Promi – Name verrate ich (noch) nicht, erst wenn er wirklich virtuell auf meinem Bildschirm auftaucht.

Ich bin mit Tim Pröse bekannt und bat ihn freundschaftlich im Auftrag von Erich Kornberger von der HSS um eine virtuelle Lesung. Sie basiert auf einem Kapitel seines Buchs »Jahrhundertzeugen. Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler. 18 Begegnungen«. Ein Longseller in der 5. Auflage. Tim Pröse hat von Sophie Scholls Schwester besondere Dokumente vermacht bekommen, von denen er an diesem Abend erzählen und lesen.
Pröse war von der Idee begeistert und stimmte sofort zu. Ich mag als ehemaliger Textchef verschiedener Zeitschriften seinen Stil, den Aufbau seiner Geschichte. Pröse ist für mich einer der großen Geschichtenerzähler und eine konsequente Weiterentwicklung eines Reporters, der jetzt berühmter Autor ist.

Ich schätze Tim Pröse sehr. Tim Pröse, geboren 1970 in Essen, ist Autor und freier Journalist in München. Sein 2020 erschienenes Buch Jan Fedder – Unsterblich schaffte es aus dem Stand heraus auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Tim Pröse studierte Kommunikationswissenschaften, Politik und Psychologie, war Chefreporter der Münchner Abendzeitung und Redakteur des Focus in den Ressorts »Menschen« und »Reportage«. In dieser Funktion bin ich Pröse das erste Mal begegnet. Dann viel später habe ich ihn wieder getroffen bei einer Lesung (vor Corona) in der Bücherei meines Wohnorts. Hier der Link und ein paar Videos, um den Stil von Tm Pröse kennenzulernen.
Eines seiner einfühlsamen zeitgeschichtlichen Porträts wurde mit dem »Katholischen Medienpreis« ausgezeichnet. 2016 erschien sein Longseller »Jahrhundertzeugen. Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler. 18 Begegnungen« (FAZ: »Eines der berührendsten Bücher des Jahres«), 2017 dann »Hallervorden. Ein Komiker macht Ernst«. 2018 folgte »Samstagabendhelden. Persönliche Begegnungen mit den legendärsten Stars aus Film, Funk und Fernsehen« und 2019 Mario Adorf. Zugabe!.

Die Lesung findet am 4. Februar 2021 von 18 bis 20 Uhr statt. Um daran teilzunehmen, wird eine Anmeldung unter diesem Link benötigt. Sie erhalten dann den Zoom-Zugang.

Autorengespräch mit Lea Griesbach – mit 17. Jahren den ersten Roman

8. Juli 2016

Geh_weh_weiter

Ich glaube, dem ehemaligen Apple-CEO Steve Jobs wird der Ausspruch zugeschrieben: Real Artists ship – wirkliche Künstler liefern. Immer wieder treffe ich auf meinen Schulungen Leute, die gerne den großen Roman schreiben, ihre erste Oper komponieren, ihre erste App programmieren würden, wenn sie denn nur Zeit dafür hätten. Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Sie werden es nie tun. Aber ich treffe auch Leute in meinen Seminaren, die es tun, denn wirkliche Künstler liefern.
So auch vor kurzem bei einem Online-Schülerzeitungsseminare mit dem Gymnasium Münchberg. Dort traf ich die 17jährige Lea Griesbach.

Autorengespräch mit Lea Griesbach

Autorengespräch mit Lea Griesbach

Die sympathische Schülerin hat ihren Traum verwirklicht und im Januar 2016 ihre ersten Roman in Buchform veröffentlicht. Sie redete nicht nur darüber, sie hat es getan. WOW. Der Roman heißt Geh weiter, egal wohin dein Weg dich führt! und hat über 300 Seiten.
Über zweieinhalb Jahre hat Lea Grisebach an ihrem ersten Buch geschrieben. Es ist ein Jugendroman und ich lasse mir gleich von der Autorin ein signiertes Exemplar schicken und werde es meinen Kindern zum Lesen und zur Mahnung geben, denn Real Artists ship.

Lea in der Mitte ihrer Mitschüler

Lea in der Mitte ihrer Mitschüler

Die Handlung von Geh weiter, egal wohin dein Weg dich führt!: Auf den ersten Blick ist Elly Bancroft ein ganz normales siebzehnjähriges Mädchen: Sie steht kurz vor dem Schulabschluss, streitet oft mit ihrer kleinen Schwester und kommt so überhaupt nicht mit dem neuen Freund ihrer Adoptivmutter klar. Doch plötzlich verläuft ihr Leben in eine ganz andere Richtung als sie sich es je hätte träumen lassen. Nachdem sie von ihrer Adoptivmutter dazu bewegt wurde auszuziehen, beginnt sie nach der Identität ihrer leiblichen Eltern zu suchen. In ihrem Banktresor findet sie Unterlagen ihrer Mutter und erfährt die erschreckende Wahrheit über ihre Eltern. Ein packendes Rennen gegen den verbrecherischen Spionagedienst Eagles Eyes, der ihre Eltern bedroht hat, beginnt und Elly merkt schnell, dass sie in diesem Spiel um Leben und Tod niemandem trauen kann.
Ich bin sehr gespannt auf das Buch und habe mir Lea Grisebach in einer ruhigen Minute des Seminars gepackt und ein Interview mit einer 360 Grad Kamera gedreht.-

Lea Griesbach plant SF-Triologie

Natürlich steht für die Schülerin jetzt wieder klar die Schule im Fokus ihres Lebens. Das Abitur will nächstes Jahr geschrieben werden. Ihrem Traum vom Schriftstellerleben ist Lea Griesbach durch die Veröffentlichung ihres ersten Buches Geh weiter, egal wohin dein Weg dich führt! näher gekommen. Jetzt müssen Marketingaktionen folgen, um das Buch unter die Leute zu kommen. Erste Lesungen an der Schule und im lokalen Buchhandel sind geplant.
Aber Lea Griesbach kribbelt es in den Fingern. Auf den ersten Roman sollen noch weitere Werke folgen. Sie plant eine negative Science Fiction Utopie und hat das Grundgerüst einer Trilogie schon zusammen. Drei Bücher sollen es werden. Über den Inhalt wollte sie mir nichts verraten.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob ich Lea Griesbach wiedersehen werde und wie ihre Entwicklung als Schriftstellerin voran geht. Auf jeden Fall träumt sie nicht nur davon, etwas zu liefern, sie lieferte es bereit. Chapeau.

Der Mann des Fantastischen ist tot: Richard Matheson – persönlicher Nachruf

26. Juni 2013

Vor kurzem verstarb Richard Matheson im Alter von 87. Jahren. Die meisten Leser dieses Blogs werden ihn nicht kennen, dennoch hat er großartiges geleistet. Richard Matheson war Drehbuchautor und Schriftsteller und hat meine Leidenschaft für Filme beflügelt. In meiner Jugend sah ich in den Nächten des phantastischen Films, wie die Reihe im ZDF hieß, die Poe-Verfilmungen von Rogar Corman und ich liebte sie. Viele der Drehbücher schrieb Matheson wie beispielsweise Der Rabe, oder das Pendel des Todes. Und wer Cormans Arbeitsweise kennt, der weiß, wie schnell Matheson arbeiten musste. Filme entstanden oftmals n einer Woche, da musste Matheson als Autor schnell, solide und zuverlässig liefern.

Angst machten mir die Ideen von Matheson eigentlich nie. Bis ich zu einem der ersten Spielberg-Filme kam. Duell – der Kampf Mensch gegen Maschine. Der Film zeigte den Kampf eines Menschen gegen einen Truck auf leeren Straßen. Diese Idee und die Umsetzung machte mir Angst und das Drehbuch stammte wieder mal von Richard Matheson. Dieser Mann konnte wirklich Angst erzeugen.

Als ich als Jugendlicher gerne über Flohmärkte schlich, erstand ich auch mal ein Buch „Ich bin Legende“ – Autor war ein gewisser Richard Matheson. Und schon beim ersten Durchblättern war ich von der Geschichte und dem Stil begeistert. Präzise, klar und voller Atmosphäre – der spätere Drehbuchautor schuf einen Roman, der es in sich hatte. Dreimal wurde die spannende Geschichte unterschiedlich interpretiert verfilmt, jeweils mit Stars ihrer Zeit: Vinvent Price (The last Man on Earth), Charlton Heston (The Omega Man) und Will Smith (I am Legend). Später las ich noch die „Unglaubliche Geschichte des Mister C.“, in der ein Mann auf Insektengröße schrumpfte und sich gegen Katzen, Wassertropfen und Getier zu Wehr setzen musste. 1957 erfolgte die Verfilmung durch Jack Arnold in schwarzweiß. Eine Art Reise ins Land Liliput eines Durchschnittsamerikaners. Wie ich Corman liebte, so liebe ich auch Arnold mit seinen B-Movie des kalten Krieges. Das war für mich Science Fiction pur – erst mit 2001 sollte sich alles ändern.

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Meine Bücher von Richard Matheson

Matthias fragt nach bei … Rhetoriktrainer und Buchautor Oliver Groß

25. März 2012

Rhetoriktrainer und Buchautor Oliver Groß ist gut im Geschäft. Er ist ein gut gebuchter Rhetorikcoach, schreibt erfolgreiche Fachbücher wie „Einfach gesagt. Wie Sie mit Rhetorik Menschen für sich gewinnen und überzeugen“. Oliver Groß war Bereichsleiter bei einem großen deutschen Dienstleistungsunternehmen und als Mitglied der Geschäftsleitung für 300 Mitarbeiter verantwortlich. Seit 1991 ist er freier Schriftsteller, Dozent und Trainer für werteorientierte Kommunikation, Lebens- und Unternehmensführung. Mir als Trainer für visuelle Kommunikation haben Seminare mit ihm immer Spaß gemacht. Am Rande eines Seminars erzählte er mir seine Pläne über neue Projekte.  Daher entstand folgendes Video.

 

Zum Tode von Eric Woolfson

3. Dezember 2009

Eric Woolfson ist tot. Für viele Fans von Alan Parsons Project geht damit ein Traum zu Ende, das legendäre Studio-Duo wieder vereint zu sehen. Wie jetzt bekannt wurde, starb Woolfson am vergangenen Mittwoch an Krebs. Er wurde nur 64 Jahre alt. Es ist müßig, die Biografie des Musikers zu erläutern. Die Zusammenarbeit mit Alan Parsons war legendär.

1976 kam für mich eine der besten LPs auf dem Markt: Tales of Mystery and Imagination, inspiriert von den Geschichten Edgar Allan Poes. Auch zuletzt fühlte sich Woolfson noch dem amerikanischen Schriftsteller verbunden und komponierte das Musical Edgar Allan Poe. Allerdings ist es schauerhaft, wie ich finde. Es läuft noch bis Juni 2010 in Halle an der dortigen Oper.

Ich hatte alle Platten von Alan Parsons und hörte sie am laufenden Band. Ich kannte jeden Kratzer, beispielsweise bei Pyramid, erste Seite, erstes Lied. Als ich später die CD kaufte und der Kratzer natürlich nicht drauf war, war ich irgendwie verstört. Immer wieder frage ich mich: Was ist eigentlich die beste Alan Parsons Project Platte? Von Tales natürlich einmal abgesehen: Ich mag The Turn of a Friendly Card von 1980, die Glückspielplatte. Eye in the Sky von 1982 ist auch fein mit dem Überwachungsgedanken von George Orwell oder ist es I Robot von 1977 nach den Robotergeschichten von Asimov?

Wenn ich ehrlich bin, hab ich alle Alben seit Monaten nicht mehr gehört.Ok für morgen ziehe ich mir Tales of Mystery and Imagination wieder auf den iPod und denke an Eric Woolfson und die schönen Zeiten. Danke Eric für dein Schaffen.

Ich hab über Alan Parsons auch schon hier und über Edgar Allan Poe hier gebloggt: