Posts Tagged ‘PowerPC’

Gordon Moore – immer wieder genannt

25. März 2023

Es gibt kaum ein IT-Seminar für Verbraucher in dem ich ihn nicht zitierte. Gemeint ist Gordon Moore, der ehemalige Chef von Intel, der jetzt im Alter von 94 Jahren verstorben ist. Moore hatte die Gesetzmäßigkeit – auch Moore‘s law – beschrieben, dass sich die Komplexität integrierter Schaltkreise mit minimalen Komponentenkosten regelmäßig verdoppelt. Oder auch ausgedrückt: Je kleiner der Chip wird, desto schneller.

Ich will heute keinen Nachruf schreiben, ich habe Moore nicht gekannt und habe auch nur Intel-Chips verwendet, als sie bei Apple Rechner verbaut waren. Der Umstieg von Power-PC auf Intel, ließ das Apple Universum erbeben. Heute macht Apple seine eigenen Chips und ist Intel wohl weit voraus.

Ob Gordon Moore mit seiner Gesetzmäßigkeit weiterhin recht hat, kann ich nicht beurteilen. Das wäre ein Blick in die Glaskugel. es heißt: Experten gehen davon aus, dass das Moore’sche Gesetz wegen des physikalischen Endes der immer weiteren Verkleinerung ungefähr im Jahr 2025 seine Gültigkeit verlieren wird – schlicht weil noch kleinere Strukturbreiten auf den Siliziumchips dann von quantenmechanischen Effekten unmöglich gemacht würden. Aber warten wir ab. Voraussagen sind immer schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Ich werde Gordon Moore aber erst mal weiterhin in meinen Seminaren zitieren und danke ihn unbekannterweise für sein Lebenswerk.

25 Jahre Mac, vielen Dank

26. Januar 2009

sparta

Am 25. Januar ist der Mac 25. Jahre alt geworden. Herzlichen Glückwunsch zu solch einer Maschine. Die Foren im Web haben diesen Geburtstag mit Bildergalerien, Interviews und Geschichtsfakten gefeiert. Nützlich für alle Historiker ist der Blog von Christoph Dernbach von der dpa, der die Geschichte sehr schön zusammengestellt hat.

Ich möchte eine persönliche Rückschau halten. Der Mac hat sicherlich mein Leben verändert. In meiner Jugend war das Zeitalter des Home Computers. Bei mir stand die Entscheidung an, ob ich mir einen VC 20 oder gleich einen C 64 kaufen sollte. Ich entschied mich für den braunen Brotkasten, doch das Geld reichte nur noch für eine Datasette. Das Floppy-Laufwerk war aus finanziellen Gründen in weite Ferne gerückt. Einen Mac gab es in meinen Horizont nicht, ich war nur einmal auf eine Lisa von Apple gestoßen, doch der Preis war unendlich hoch. (Erst Jahre später kaufte ich mir eine Lisa aus nostalgischen Gründen). Meine Kumpels hatten auch den C 64 und dank Turbo Tape 64 hatte sich auch die Warterei auf die Datasette verkürzt. Später wurde der C 64 abgelöst durch den Atari 520 ST. Für mich revolutionierend war die grafische Benutzeroberfläche.

Meine Schulfreunde wechselten in der Regel auf eine DOS-Maschine. Für mich ein Grauen, denn ich wollte keine Soundkarte oder so Zeug einbauen. Der grüne Monochrombildschirm erzeugte mir Würdereize und Überragen, Laden, Speichern im Word war nicht benutzerfreundlich. Gegen Ende der 80iger Jahre kam ich über einen Freund, dessen Vater ein Architekturbüro hatte, zum Mac. Ich kaufte mir einen LC II mit dem StyleWriter II als Drucker und die Sucht hatte begonnen. Das Mac-Fieber ließ mich nicht mehr los. Die Modelle wechselten und ich versuchte Apple die Treue zu halten. Ich war dabei als es mit den PowerBooks losging, ich investierte in einen Newton. Ich machte den Sprung auf PowerPC und später auf Intel mit. Der Mac war Religion und zuverlässiges Arbeitsgerät zugleich. Es war etwas besonderes, einen Mac zu haben. Die Think different Kampagne traf voll ins Schwarze. Steve Jobs kam zurück und ich musste mir (Gott sei Dank) keinen Next kaufen. Im nachhinein hätte ich natürlich einen, wenn schon aus historischen Gründen.

iMac, Wallstreet, der Wegfall des Diskettenlaufwerks, FireWire und UBS – ich war mit dabei. Meine Macs ließen mich nicht im Stich. Bei meiner ersten Arbeitsstelle durfte ich am Mac arbeiten, denn der Münchner Merkur setzte auf Ganzseitenumbruch und damit auf Quark XPress. Der Mac hatte System 7.1 und ich war mit Akustikkoppler bewaffnet und versuchte mich an der Mailboxszene. Als der Merkur auf ein seltsames OS von IBM, nämlich OS2 Warp umstieß, war es Zeit zu kündigen. Die nächsten Arbeitsgeber hatten Windows-Maschinen, aber ich konnte immer mit meinem Mac arbeiten. Dafür bin ich allen meinen Arbeitgebern dankbar. Auch derzeit bei Reed habe ich eine doofe anfällige Windows-Kiste, aber daneben werkelt zuverlässig mein MacBook Air.

Was war der wichtigste Rechner für mich? Wahrscheinlich immer der, auf denen ich aktuell arbeite, ganz einfach. Dennoch: Der Rechner mit den größten Innovationen war Spartacus, der Mac zum 20. Geburtstag. Dieses Schmuckstück mit Leder war ein Leckerbissen. TV-Tuner, Soundanlage, Lederablage für Handballen. Diesen Mac liebe ich noch immer und steht bei uns als Blickfang im Wohnzimmer. Der zweite Rechner in meiner Gunst ist klar der Cube. Jonathan Ive, das war dein Meisterwerk. Der iMac sicherte dir den Eintritt in den Design-Olymp, doch der Cube ist wahrhaft ein Geniestreich.

Einen Mac zum 25. Geburtstag wird es wohl nicht geben. Steve Jobs ist krank und die Firma befasst sich mehr mit iPods, iPhones und Computer in the Clouds. Recht haben sie, denn das ist der neue Weg. Zurückblickend sage ich Dankeschön. Apple, du hast mein Leben bereichert und meinen Geldbeutel geleert.