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The Texas Chain Saw Massacre Matinee – Rückblick auf meine Matinee

28. August 2023

Der Kopf erzeugt Bilder, die das Auge gar nicht sieht. Vor dem geistigen Auge entsteht der Terror der übersteigenden Familiendramas, das in die Filmgeschichte eingegangen ist und jahrelang die Gerichte beschäftigte. Gemeint ist natürlich The Texas Chain Saw Massacre von 1974, den ich vor kurzem in einer Matinee im Scala Kino Fürstenfeld zeigen und besprechen durfte.

Zum ersten Mal hatte ich den Film auf einer umgeschnittenen US-Laserdisc gesehen und die Wucht des Films haute mich mich. Die NTSC-Disc hatte ich unter der Theke auf einem Filmsammlermarkt für teuer Geld erstanden. Nach dem ersten Ansehen war ich regelrecht erschlagen und interessierte mich für die Umstände des Films, der sich heute in der Sammlung des Museum of Modern Art in New York befindet und in Deutschland einige Jahre verboten war. Wow, ich hatte als Jugendlicher einen verbotenen Film der Filmgeschichte schrieb zu Hause, was auch irgendwie reizvoll war. Ich erinnere mich, dass die Laserdisc nicht im Schrank mit den anderen Laserdisc stand, sondern im Schrank mit den Langspielplatten – ein gutes Versteck, wie ich damals glaubte.

Zur Matinee arbeitete ich die Zeitumstände des Films heraus. Der Sommer der Liebe war vorbei. Gewalt war in den USA an der Tagesordnung. Das tödliche Attentat auf Martin Luther King ereignete sich am 4. April 1968, am 6. Juni 1968 wurde in Los Angeles Bobby Kennedy erschossen. 1968 gab es Bürgerkriegsähnliche Zustände beim Nominierungskongress der Demokraten in Chicago und Rassenunruhen. Es kam zu dem Mord an 9. August 1969 an Sharon Marie Tate durch Charles Manson. Aus Woodstock wurde Altamont am 6. Dezember 1969. Vor den Augen der Rolling Stones wurde ein Mensch erstochen. Im Fernsehen lief der reale Horror von Vietnam.

Das Kino als Spiegel der Gesellschaft änderte sich. 1969 lief Easy Rider mit Dennis Hopper und Peter Fonda. Es war die Abkehr vom alten Hollywood. Neue Kreative kamen für ein neues Hollywood von Hochschulen, George Lucas, Steven Spielberg, Michael Camino oder Francis Ford Coppiola. Und auch ein Tope Hooper stand bereit für die Zeitwende im Film. Der Gothic Horror von Dracula und Frankenstein wurde zu Grabe getragen. Er galt als alt und verstaubt. Der Schrecken und die Gewalt war auf der Straße und nicht mehr in in der fernen Welten. Der Horrofilm veränderte sich Die Nacht der lebenden Toten von Romero leitete 1968 die Wende ein. Der schwarze Held überlebt und wird am Schluss von der Polizei erschossen. Wegbereiter war Hitchcock mit Psycho von 1960.

1972 war der Terrorfilm pur in den Kinos. Last house of the Left von Wes Craven (Nightmare) und Sean S. Cunningham (Freitag der 13). Und Tope Hooper erkannte die Zeichen der Zeit. Wie Hitchcock und der Buchator Robert Bloch war er vom Serienmörder Ed Gein fasziniert. Tatsächlich geschehen sind die Morde, die Ed Gein in den 50er-Jahren in Plainfield, Wisconsin, an durchreisenden Frauen verübte. Deren Häute zog er sich ab und trug sie als Kleidungs- und Schmuckstücke. Der wahnsinnige Mörder, Leichendieb, Grab- und Leichenschänder Ed Gein war Vorbild für Psycho und dann auch für The Texas Chain Saw Massacre.

Was diesen Film so bemerkenswert macht, ist die Art und Weise, wie er eine düstere, beklemmende Atmosphäre erzeugt und den Zuschauer in die Tiefen des menschlichen Schreckens mitnimmt. Dabei nutzt er geschickt die Aspekte von Gewalt, Sadismus und Isolation, um eine verstörende Wirkung zu erzielen. Viel Spaß mit meinem Vortrag.

Die nächste Matinee findet am Sonntag, 10. September um 10:45 Uhr zum Film Alien – das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt von 1979 statt. Im Weltraum hört dich niemand schreien. Alien verband die Genre Horror- und Science-Fiction-Film kongenial. Übrigens, es ist Kinotag an diesem Tag und der Eintritt kostet nur 5 Euro. Also Zeit für eine Matinee im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.

Filme aus New Orleans

2. August 2009

Mein letzter Blogeintrag liegt schon etwas länger zurück und ich möchte die Tradition des Bloggens aber nicht sterben lassen. Der letzte Eintrag handelte von Las Vegas. Heute bin ich in New Orleans auf der Siggraph. Es ist die wichtigste Messe für 3D-Animation und CGI. Ich bin zum ersten Mal in der Stadt und am Flughafen begegnete ich gleich einer Serie von Filmplakaten. Diese inspirierten mich zu diesem Blogeintrag. Folgende Filme wurden in New Orleans gedreht, sicher habt ihr Ergänzungen.

Als erstes dachte ich an Easy Rider, als die bekifften Biker Peter Fonda, Dennis Hopper und Jack Nicholson über den Mardi Grass wankten und sich Joints auf einem Friedhof reinzogen. Als nächstes fällt mir Alan Parkers Angel Heart ein, mit einem fertigen Mickey Rourke und einem teuflischen Robert de Niro als Cyphre/Luzifer – genial. Als wir am Flughafen warteten fiel mir natürlich Catch Me If You Can von Steven Spielberg  ein. Es war kein großer Spielberg, aber nette Unterhaltung. Als Bond-Fan der frühen Stunde denke ich gerne an Leben und sterben lassen mit Roger Moore zurück. Es war der erste Bond mit Moore und brachte einen anderen Schwung in die Serie. New Orleans schuf eine geheimnisvolle, magische Atmosphäre. Eine tolle Atmosphäre hatte auch JFK, der zeitweise in der Stadt spielte. Nach diesem Film kauft ich mir eine Ray Ban als Brille. Es gibt noch weitere Filme wie die John Grisham Verfilmungen die Akte (grausam) und das Urteil. Deutlich besser war Schwarzer Engel (Originaltitel: Obsession) von Brian de Palma, als er noch gut war. Wieder mal kopierte er Hitchcock – dieses Mal war es Vertigo. Den spannenden Film sah ich mit meiner Frau im Münchner Filmmuseum.

Also es muss nicht immer New York sein, es gibt auch andere Städte mit netten Locations.