Posts Tagged ‘Mediencampus Bayern’

Über den Tellerrand blicken: Ringvorlesung Games

5. Juni 2014

Ringvorlesung

Immer noch werde ich belächelt, wenn ich in meinem Seminaren erkläre, dass die Videospielindustrie eine der treibenden Kräfte im Bereich IT ist. Viele Leute sind auf den Pac Man-Stand stehen geblieben und erkennen nicht, welche Revolution von der Spieleindustrie ausgeht. Für sie steht fest: Videospiele sind Spielkram und in Deutschland spielt man nicht, man arbeitet. Daher freue ich mich sehr, dass der Mediencampus Bayern im Rahmen seiner Ringvorlesung sich auch dem Thema Games angenommen hat.

Nachdem ich einstmals an der Hochschule für Fernsehen und Film in München mehrmals eine Gastvorlesung zum Thema Geschichte der Videospiele mit dem Titel “Vom Film zum Spiel – vom Spiel zum Film” halten durfte, interessieren mich die Inhalte der Ringvorlesung brennend. Leider konnte ich an den verschiedenen Abendterminen im Werk1 München nicht teilnehmen, aber nachdem jetzt ein Buch zur Ringvorlesung erschienen ist, kann ich die Sache in Ruhe nachlesen. Das Buch gibt es für 9 Euro als gedrucktes Buch oder kostenlos zum Download.

Einige der Beiträge haben mich fasziniert. Die Sache über Retro-Gaming musste ich natürlich als erstes lesen. Autor Jochen Koubek nennt sieben Gründe, sich mit alten Spielen zu beschäftigen. Ich wüsste 100, nein eher 200 Gründe. Ich liebe Retro-Games und stehe jedes Mal vor der Entscheidung, eine weitere alte Konsole zu kaufen. Aber nach dem Kauf einer Arcade-Maschine von Lucasarts ist zu Hause kein Verständnis für mein Hobby zu bemerken. Daher lese ich gerne über Retro-Games und ich gebe Jochen Koubek mit seinen Ausführungen recht. 8 Bit rules und heute mehr denn je.

Zu Augmented Realtiy und Gamification hab ich schon verschiedene Podiumsdiskussionen geleitet, unter anderem auf den Medientagen München. Da war ich gespannt, was die Autoren da schreiben. Prof. Gudrun Klinker ist ja die Powerfrau, wenn es um AR geht. Ich höre ihre wissenschaftlichen Ausführungen gerne und jetzt kann ich ihre Wissenschaftersprache Absatz für Absatz nachlesen. Mit Recht schreibt sie: “Allerdings ist AR keine trocken Technologie mit Sonderstellung. Vielmehr muss sie sich, um erfolgreich zu sein, in den dem immer größer werdenden Reigen neuartiger, mobiler, ubiquitärer  und multi-modularer klarer Mensch-Computer-Interaktionskonzepte nahtlos einzureihen” Mit der Google Glass und weiteren Brillen sowie neuen Apps wird die AR-Sache sicherlich erfolgreich sein. Davon bin ich überzeugt und die Zukunft wird nicht nur Gamer von AR begeistern.

Wenn Elemente von Videospielen in andere Bereiche wie Marketing übertragen werden, dann spricht man von Gamification. In Konferenzen wende ich diese Technik mehr und mehr an und der Erfolg ist gewaltig.

Also ich empfehle diese Ringvorlesung Games damit allen, die sich über neue Konzepte interessieren und über ihren Tellerrand hinauschauen wollen. Für die Durchführung dieser Ringvorlesung bin ich Markus Kaiser vom Mediencampus sehr dankbar.

 

Was kommt eigentlich nach dem Bachelor?

20. Oktober 2011
Studienvorstellung durch Thomas Gronert und Markus Kaiser. Minister Marcel Huber checkt schon mal den Blackberry.

Studienvorstellung durch Thomas Gronert und Markus Kaiser. Minister Marcel Huber checkt schon mal den Blackberry.

Im Auftrag des MedienCampus Bayern haben mein Kollege Thomas Gronert und ich eine  aktuelle Studie zum Bachelor erstellt.  Markus Kaiser vom MedienCampus Bayern hat auf den Medientagen München dieses Papier vorgestellt: Rund ein Drittel der bayerischen Journalismus-, Design-, Medientechnik-, Medienmanagement- und Games-Studierenden will sich in jedem Fall um einen Masterplatz bewerben bzw. hält dies für „sehr wahrscheinlich“. Ein weiteres gutes Drittel aller Studierenden hat sich noch nicht festgelegt. Knapp jeder Vierte aller befragten Bachelor-Studierenden aus dem Medienbereich schließt es aus, direkt nach dem Bachelor einen Master anzuschließen. Stattdessen wollen sie zunächst arbeiten oder ein längeres Praktikum absolvieren. Cool war, dass Bayerns Medienminister Marcel Huber direkt von der Elefantenrunde der Medientage beim MedienCampus vorbeischaute und die Studie interpretierte.

An der online durchgeführten Umfrage haben sich 623 Studierende verschiedener Bachelor-Studiengänge im Medienbereich an bayerischen Hochschulen und Universitäten beteiligt. Die Befragung begann im August 2011. „Mit dieser Studie leistet der MedienCampus Bayern einen wertvollen Beitrag, um die Hochschulen und Universitäten bei ihren Planungen für neue Masterstudiengänge zu unterstützen“, sagt Bayerns Medienminister, Dr. Marcel Huber. Der Freistaat Bayern unterstützt den Dachverband für die Medienaus- und -fortbildung.

MedienCampus-Geschäftsstellenleiter Markus Kaiser fügt hinzu: „Außerdem wollen wir die Medienbranche informieren, mit wie vielen Bewerbungen von Bachelor-Absolventen sie in den nächsten Jahren rechnen kann.“ Seit das Diplom- und das Magisterstudium weitgehend ausgelaufen sind, ist das Hochschulstudium in zwei Abschlüsse gestuft: Nach dem in der Regel sechs- bzw. siebensemestrigen Bachelor können Studenten ein drei- bis viersemestriges Master-Studium belegen.

Überraschendes Ergebnis der MedienCampus-Studie: Ein knappes Drittel hält ein berufsbegleitendes Masterstudium für eine wählbare Option. Fast die Hälfte könnte es sich „vielleicht“ vorstellen. Nur jeder zehnte Bachelor-Student lehnt ein berufsbegleitendes Masterstudium ab. „Hier können die Hochschulen auf teils schon bewährte Strukturen aufbauen, denn einige – wie die Universität Erlangen-Nürnberg mit dem Weiterbildungsmaster Multimediadidaktik – haben bereits Erfahrungen gesammelt“, meint Kaiser. „An vielen Hochschulen laufen derzeit Planungen.“

Knapp jeder zehnte Student kann sich vorstellen, an eine Fernhochschule oder eine private Hochschule zu wechseln. Knapp die Hälfte aller Befragten gab als Möglichkeit an, an der eigenen Institution zu bleiben und dort den Master zu machen. Drei Viertel schließen nicht aus, die Hochschule zu wechseln. Mehrfachnennungen waren möglich. „Dies zeigt, dass die Hochschulen auch die Frage klären müssen, wer mit welchem Bachelor-Abschluss für welchen Master zugelassen werden kann“, sagt Markus Kaiser. Um dies bayernweit zu koordinieren, organisiert der MedienCampus Bayern im März 2012 ein Koordinierungstreffen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, die selbst den Master „Management und Innovation in Journalismus und Medien“ anbietet.

Drei Viertel aller Befragten, die einen Master absolvieren möchten, versprechen sich später bessere Berufs- und Aufstiegschancen. Zwei Drittel wollen einen Master machen, um sich weiter zu qualifizieren. Jeder Vierte plant einen Master nur für den Fall, dass er nach dem Bachelorstudium keine Beschäftigung findet. Immerhin ein knappes Viertel der Befragten gab an, später eventuell noch promovieren zu wollen.

Der Hauptgrund, der gegen einen Master spricht, wäre für zwei Drittel der Befragten, wenn sie nach dem Bachelor-Abschluss eine gute Beschäftigung bekämen. 16,3 Prozent sehen keine besonderen Vorteile im Master für ihre angestrebte Beschäftigung und Karriere. 41,4 Prozent halten ihn für zu teuer. Dass dies aber nicht an den Studienbeiträgen liegt, zeigen die Antworten auf die Frage, in welchem Bundesland die Bachelor-Absolventen ihren Master machen würden: Nur 11,8 Prozent würden sich für den Master nicht in Bayern immatrikulieren.

Nachruf: Walther von LaRoche verstorben

14. Mai 2010
Viele Menschen halfen mir auf unterschiedlichste Weise bei meinem Berufsstart als Journalist. Einer von ihnen ist vor kurzem verstorben: Walther von La Roche
Der Journalist und Autor starb vergangenen Sonntag in Herrsching am Ammerse im Alter von 74 Jahren. Einst war er Leiter der Nachrichtenredaktion beim BR. Viel wichtiger für mich: Er gab die „gelbe Bibel“ heraus, das Standardwerk für jeden Nachwuchsjournalisten. Das Buch hieß „Einführung in den praktischen Journalismus“. Hier wurde dem Leser auseinandergesetzt, was die unterschiedlichen journalistischen Darstellungsformen waren und warum wir in berichtende und meinungsbildende Form im Nachkriegsjournalismus unterscheiden. Für mich ist der La Roche, wie das Buch bei mir hieß, ein wichtiger Helfer in Berufsfragen geworden. Es war ein Lehrbuch, von dem ich noch heute zehre. Dieses Buch hat mir wirklich etwas gebracht und dafür bin ich Walther von La Roche zu großem Dank verpflichtet.
Jahre später hab ich ihn mal auf einer Veranstaltung  der Nachwuchsjournalisten in Bayern (NJB) e.V. getroffen, als er uns jungen Menschen neue Bücher seiner gelben Reihe aus de, List Verlag vorstellte und ich ließ mir mein altes, zerlesenes Exemplar signieren. Es war für mich ein großer Moment, als wir gemeinsam auf einer Bühne saßen und ich die Veranstaltung moderieren durfte. Später sprachen wir darüber, wohin sich die gelbe Reihe entwickeln könnte und er hörte sich die Entwicklungen im Bereich Online interessiert an. Internet-Journalismus war damals ganz jung und La Roche war im Zeitalter von BTX stehen geblieben. Leider kam es nicht mehr zur Zusammenarbeit. Ich traf ihn dann nochmals im Mai 2008 beim 10. Geburtstag des Mediencampus Bayern. Ein verdienter Recke wie La Roche durfte da nicht fehlen, wenn es um die Journalistenausbildung geht. Leider war er ziemlich angeschlagen. Außer ein paar freundlichen Worten hatten wir keinen intensiveren Kontakt mehr.
Rundum: Vielen Dank für die Starthilfe. Sie haben erkannt, wie wichtig das richtige Rüstzeug für den späteren Berufsalltag ist.