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BistroTalk: Wind der Veränderung: Wie Maisach mit eigener Kraft die Energiewende schafft

6. August 2025

Nach einer erfolgreichen Premiere ging mein BistroTalk im Bistro SixtyFour in Maisach in die zweite Runde. Dieses Mal hatte ich den Vorsitzenden der Bürgerenergie Maisacher Land Thomas Köck. In meinem Format BistroTalk lade ich in regelmäßigen Abständen interessante Persönlichkeiten aus der Gemeinde ein und talke mit ihnen eine Stunde lang. Die Themen waren heiß: Energiewende und lokale Windkrafträder.

Mal zu mal lerne ich mehr. Dieses Mal hatte ich drei Kameras über ein ATEM mini als Mischer im Einsatz und wie das erste Mal wurde die Veranstaltung live über YouTube gestreamt nach dem Motto: Live. Lokal. Echt. Die ganze Aktion ist ein Familienprojekt. Die Technik steuerte die Gattin, der Sohn wird gerade geschult. Hier die Aufzeichnung:

Die Ergebnisse des BistroTalks können sich sehen lassen: Die Bürgerenergie Maisacher Land eG geht mit einem zentralen Projekt in die nächste Phase der lokalen Energiewende: dem geplanten Windpark Rottbach. Zwei Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 11 Megawatt sollen künftig rund 2.500 Haushalte mit sauberem Strom versorgen – direkt aus der Region, für die Region.

Nach Abschluss des immissionsrechtlichen Genehmigungsverfahrens und vorbehaltlich etwaiger Einwände läuft derzeit die Vorbereitung auf die Teilnahme an der Ausschreibung der Bundesnetzagentur. Der Bau der Anlagen ist für das kommende Jahr vorgesehen. Getragen wird das Projekt von einer gemeinsamen Gesellschaft der Bürgerenergie Maisacher Land, den Stadtwerken Fürstenfeldbruck und der Gemeinde Maisach. „Der Windpark Rottbach ist für uns ein Meilenstein“, so Thomas Köck. „Er steht für regionale Wertschöpfung, Energieunabhängigkeit und ein starkes bürgerschaftliches Engagement in Zeiten globaler Umbrüche”, so Köck.

Beteiligung durch Nachrangdarlehen – Energiewende in Bürgerhand
Um die Finanzierung des Windparks auf eine breite, bürgernahe Basis zu stellen, ruft die Bürgerenergie Maisacher Land zur Beteiligung über Nachrangdarlehen auf. Diese Form der Finanzierung erlaubt es Mitgliedern der Genossenschaft, sich mit Beträgen ab 2.000 Euro zu engagieren. Zur Auswahl stehen zwei Modelle:
10 Jahre Laufzeit mit einer garantierten jährlichen Verzinsung von 4,25 %,
20 Jahre Laufzeit mit einer Verzinsung von 5,25 % jährlich.

Die Tilgung erfolgt je nach Modell gestaffelt über die Laufzeit, sodass eine stabile, planbare Rückzahlung gegeben ist. Die Nachrangdarlehen dienen als Eigenkapitalersatz und sind damit ein wesentlicher Baustein für die Realisierung des Windparks. Die erste Beteiligungsrunde unter Genossenschaftsmitgliedern war bereits ein Erfolg – nun wird der Kreis weiter geöffnet.

„Wer sich beteiligen möchte, hilft nicht nur dem Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern erhält auch eine attraktive, nachhaltige Geldanlage mit klarem regionalem Bezug“, betont Thomas Köck, Vorsitzender der Bürgerenergie Maisacher Land. „Das Modell verbindet ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Nutzen – und es stärkt die Gemeinschaft.“

Mitgliedschaft als Voraussetzung
Voraussetzung für die Vergabe eines Nachrangdarlehens ist die Mitgliedschaft in der Energiegenossenschaft. Bereits mit einem Anteil von 200 Euro ist eine Beteiligung möglich. Neben dem finanziellen Engagement erhalten Mitglieder Stimmrecht in der Generalversammlung und gestalten so aktiv die Energiezukunft der Gemeinde mit. Wer sich beteiligen möchte, kann sein Interesse auf der Website der Bürgerenergie bekunden.

Der nächste Bistrotalk findet am Mittwoch, 10. September um 18 Uhr statt und wird auch wieder gestreamt. Zu Gast habe ich den Maisacher Feuerwehrkommandanten Andreas Müller.

Und hier noch die Aufzeichnung des ersten BistroTalks mit Bürgermeister Hans Seidl.

„Ganz nah dran“ – Ein Abend voller Einsichten, Ideen und Herz für Maisach

14. Juni 2025

Vor kurzem fand im Bistro Sixtyfour in der Maisacher Zentrumspassage der erste Maisacher Bistrotalk statt – ein neues kommunalpolitisches Gesprächsformat von Matthias J. Lange, das live auf YouTube übertragen wurde. Zu Gast war der Maisacher Bürgermeister Hans Seidl, der sich in entspannter Atmosphäre den Fragen des Moderators stellte. Im Fokus standen zentrale Themen der Kommunalpolitik, die aktuelle Lage in der Gemeinde sowie persönliche Einblicke in das Leben und Wirken des Bürgermeisters.

Hier ist der komplette Live-Stream in YouTube zum Nachsehen:

Das Gespräch eröffnete Bürgermeister Seidl mit einem Rückblick auf die Motivation, warum er sich vor 17 Jahren für das Amt des Bürgermeisters beworben hat – getragen von seiner Verbundenheit zu „Land und Leuten“, wie er es formulierte, und einer tiefen Begeisterung für das Gemeinwesen. Die Resonanz aus der Bevölkerung habe ihn in seiner Entscheidung über die Jahre immer wieder bestärkt.

Ein zentrales Thema des Abends war das erste Maisacher Brauereifest, das am Pfingstwochenende stattfand und nach Einschätzung Seidls ein voller Erfolg war. Es habe eine neue Form des Miteinanders geschaffen und sei mehr als nur Repräsentationspflicht gewesen – vielmehr die Verwirklichung einer Vision, die im Vorjahr entstanden sei. Seidl sieht in dem Fest eine moderne Alternative zum früheren Volksfest, das in der bisherigen Form wohl keine Zukunft mehr in Maisach hat. Auch aus dem Kreis der Bürgermeisterkollegen habe es durchweg positives Feedback gegeben. Der Bürgermeister betonte, dass das neue Format nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional eine neue Marke für Maisach etabliere.

In weiteren Gesprächsthemen ging es um den strukturellen Wandel und die Herausforderungen der kommunalen Arbeit. Seidl sprach über die zunehmende Komplexität seiner Aufgaben: Energie, Klimaschutz, Digitalisierung und nicht zuletzt die Vielzahl von Krisen – von Corona über die Ukraine- bis hin zur Energie- und Wirtschaftskrise – hätten die Amtsführung in den vergangenen Jahren geprägt. Dabei hob er den Zusammenhalt im Gemeinderat hervor, in dem trotz parteipolitischer Unterschiede in Krisenzeiten gemeinsam an Lösungen gearbeitet werde.

Ein weiteres Anliegen des Bürgermeisters ist es, Wohnen und Arbeiten näher zusammenzubringen, um Lebensqualität zu erhöhen und ehrenamtliches Engagement vor Ort zu stärken. Der tägliche Pendlerstrom schade nicht nur der Umwelt, sondern auch dem sozialen Gefüge der Gemeinde. Seidl plädierte dafür, gezielt hochwertige Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen.

Das Thema Integration von Neuzugezogenen – ein drängendes Thema angesichts des Wachstumsdrucks im Ballungsraum München – wurde ebenfalls ausführlich behandelt. Seidl warb für gegenseitigen Respekt, Offenheit und die Bereitschaft, sich in bestehende Strukturen einzubringen. Integration sei keine Einbahnstraße, sondern ein beidseitiger Prozess.

Auch zur finanziellen Lage der Gemeinde nahm Seidl Stellung: Trotz sinkender Gewerbesteuereinnahmen befinde sich Maisach im Vergleich zu anderen Kommunen noch auf solidem Niveau. Dennoch seien freiwillige Leistungen wie Vereinsförderung inzwischen auf das Nötigste reduziert. Der anstehende Umbau und die Sanierung des Bürgerzentrums Gernlinden sei dennoch gesetzt – ab 2027 soll es losgehen. Die Maßnahme sei notwendig, um langfristig kulturelle Infrastruktur zu sichern.

Kritische Themen wie die angespannte Diskussion rund um den Standort der Feuerwehr wurden nicht ausgespart. Seidl zeigte Verständnis für emotionale Reaktionen, betonte aber, dass letztlich der Gemeinderat Entscheidungen treffen müsse – auch gegen Widerstände. Die Diskussionen seien Ausdruck demokratischer Prozesse, die jedoch irgendwann in eine gemeinsame Linie münden müssten.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging es auch um Herausforderungen im Ehrenamt, zunehmende Respektlosigkeit gegenüber kommunalen Amtsträgern, den Umgang mit populistischen Parteien sowie Seidls persönliche Strategien zum Energieauftanken: Spaziergänge in der Natur, ein wenig Landwirtschaft, Zeit mit der Familie und seinen Enkelkindern.

Großen Raum nahm auch das Thema Digitalisierung ein. Zwar sei Maisach im Vergleich zu anderen Gemeinden gut aufgestellt, doch insbesondere der Glasfaser- und 5G-Ausbau lasse noch zu wünschen übrig. Seidl kritisierte dabei auch die Rahmenbedingungen durch die Bundespolitik und eine verfehlte Privatisierungsstrategie im Bereich der digitalen Infrastruktur.

Ein besonderes Zukunftsprojekt ist für den Bürgermeister das Regionalwerk, das derzeit mit acht Kommunen aufgebaut wird. Ziel sei es, regionale Energieerzeugung (etwa durch Windkraft und Photovoltaik) in kommunaler Verantwortung umzusetzen. Damit soll Unabhängigkeit von Großkonzernen entstehen – eine Investition in Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit.

Zum Schluss kam das Gespräch noch auf das Tierheimprojekt und die Kastrationsverordnung für Katzen. Seidl sprach sich klar für ein neues Tierheim aus, betonte aber zugleich die finanziellen Grenzen und die Notwendigkeit, politisch klug vorzugehen. Auch bei der Integration von Geflüchteten plädierte er für realistische und humane Ansätze, die auf Integrationsfähigkeit und soziale Verträglichkeit vor Ort achten.

Den Abschluss bildete ein Blick auf die kommunale Informationspolitik. Seidl nutze soziale Medien wie Facebook und Instagram bewusst, um Bürger direkt zu erreichen. Klassische Medien und das Mitteilungsblatt verlören zunehmend an Reichweite, neue Formate wie digitale Plattformen seien die Zukunft der Bürgerkommunikation.

Mit diesem ersten Bistrogespräch wurde nicht nur ein neues Diskussionsformat in Maisach gestartet, sondern auch ein offener und persönlicher Einblick in die kommunalen Herausforderungen, Visionen und Werte vermittelt. Fortsetzung folgt: Am 30. Juli ist mit Thomas Köck der Vorsitzende der Bürgerenergie Maisacher Land zu Gast. Die Veranstaltung wird wieder in YouTube übertragen. Danke an Uwe Flügel vom Sixytfour, dass ich die Bar als Übertragungsort nutzen durfte.

Wählen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen

21. Februar 2025

Im Handelsblatt habe ich gelesen, dass diese Bundestagswahl ein Stresstest für die Zukunft Deutschlands ist. Ich will und werde Sie nicht belehren, welche Partei Sie am Sonntag wählen sollen. Ich bitte Sie nur um zwei Dinge: Gehen Sie wählen und geben Sie Ihre Stimme einer der demokratischen Parteien und nicht einer extremen Partei, die zwar demokratisch zugelassen sind, aber mit Demokratie nichts am Hut haben.

Spiel mit dem Feuer
Der Hass, der Populismus und die Spaltung des Landes ist festzustellen. Sogar bin uns in meinem Dorf westlich von München. Beim Gang zum Bahnhof stehe ich, wie Plakate von Bundestagskandidaten mit AfD beschmiert wurden oder abgerissen und zerstört werden. Im Netz werden unter ganz normalen Posts üble Parolen veröffentlicht. Hetze überall.

Bei einer nächtlichen Fahrt mit der S-Bahn nach Hause krakelt ein betrunkener junger Mann AfD-Parolen und greif verbal Migranten an, die ihm die Arbeitsplätze wegnehmen. Die Fahrgäste haben sich verbal gewehrt und ihn aufgefordert diese Angriffe zu unterlassen, worüber der Störenfried sichtlich überrascht war. Die Zivilgesellschaft wehrt sich und sagt NEIN – und das ist gut so.

Die hybride Kriegsführung von Leonid Breschnew funktioniert im digitalen Raum besser denn je und wenn selbst ein US-Präsident behauptet, die Ukraine sei in Russland einmarschiert, oder Journalisten aus Pressekonferenzen wirft, wenn sie den neuen Golf of America weiterhin als Golf of Mexico bezeichnen, dann haben wir eine Zeitenwende.

Initiative Demokratie bewahren
Peter Bauch, ein geschätzter Referentenkollege hat mir die seriöse
Initiative Demokratie bewahren empfohlen. Die Gründer der Initiative kennt Peter Bauch aus langjähriger politischer Arbeit für unsere parlamentarische Demokratie. Das Ziel ist, in den sozialen Medien, insbesondere TikTok und Instagram, aktiv gegen die Art der politischen Agitation argumentativ vorzugehen und zwar mit sehr kurzen Videoclips (eher kürzer als 90 Sekunden), aufgenommen von einer vielfältigen jungen Personengruppe mit Texten, die aber detailliert vorgegeben sind. Gerne teile ich diesen Aufruf.

Unsere Demokratie lebt von uns
Also liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs: Unsere Demokratie lebt von uns – von unserer Stimme, unserer Haltung, unserem Engagement. Jede abgegebene Stimme bei der Bundestagswahl ist ein klares Zeichen: für Freiheit, für Mitbestimmung, für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch zählt. Demokratie ist kein Selbstläufer, sie ist ein Privileg, das verteidigt und gestärkt werden muss. Wer nicht wählt, überlässt anderen die Entscheidung über unsere Zukunft – über soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Stabilität, Klimaschutz und unsere Werte als Gemeinschaft. Gerade in Zeiten, in denen Populismus, Extremismus und Fake News unsere Demokratie herausfordern, ist es wichtiger denn je, Haltung zu zeigen. Wählen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für uns selbst, für kommende Generationen und für ein Deutschland, das auf Vielfalt, Respekt und Zusammenhalt baut. Jede Stimme zählt. Deine auch.

Nachhaltigkeitspreis für Aktion PiT-Togohilfe

29. September 2021

Die so genannte Dritte Welt steht nicht unbedingt im Fokus der medialen Berichterstattung und dennoch mit sich hier sehr viel. So wurde die Aktion PiT-Togohilfe e.V. unlängst beim Projekt Nachhaltigkeit 2021 in Augsburg ausgezeichnet. Als Vereinsmitglied bin ich sehr stolz auf diese Auszeichnung.

Meine Vereinsvorsitzende Margret Kopp bei der Preisverleihung in Augsburg.

Nur 10 Projekte aus Bayern und Baden-Württemberg wurden für herausragendes und wirksames Engagement für eine nachhaltige Entwicklung geehrt, darunter die Togohilfe in Fürstenfeldbruck (Oberbayern).
Von den insgesamt 346 eingereichten Projekten stammen 82 Projekte aus Bayern und Baden-Württemberg. Nur 10 waren nach Augsburg eingeladen, um den Preis entgegen zu nehmen, darunter der Verein Aktion PiT-Togohilfe e.V.
Neben einem Preisgeld erhält die Togohilfe den Zugang zum bundesweiten RENN-Netzwerk und somit die Chance, neue Impulse zu erhalten und ihre Projekte sichtbarer zu machen. Bei der Verleihung stellte sich heraus: Aktion PiT-Togohilfe war der einzige Preisträger mit einem Projekt im Ausland, natürlich in Togo, das die Jury überzeugt hatte.

In der Laudatio hob Poetry Slammer Michael Jakob die Beispielhaftigkeit in 10 Modelldörfern in Togo, die intensive Einbeziehung der lokalen Bevölkerung durch ein ganzes Bündel an Schulungsangeboten und die konkrete Projektumsetzung durch Aufforstung mit 30.000 Bäumen und der Einführung verbesserter, brennholzsparender Kochstellen als Begründung für das hohe Maß an Nachhaltigkeit hervor.
Die Vorsitzenden Margret und Andy Kopp, am Vortag der Preisverleihung gerade erst von Projektbesuchen in Togo zurückgekehrt, freuten sich ganz besonders über diese Auszeichnung, da nachhaltiger Klima- und Umweltschutz erst wirklich wirksam wird und einen Beitrag zu der 2015 von der Staatengemeinschaft verabschiedeten Agenda 2030 mit ihren 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) leisten kann, wenn auch arme Länder wie Togo daran beteiligt werden. Ich gratuliere „meinem“ Verein für die Auszeichnung.