Eigentlich ist der Film purer Trash, aber irgendwie sind mir viele Szenen in Erinnerung geblieben und diese steigen dann und wann aus dem kollektiven Film Gedächtnis auf. Gemeint ist der alte Hexenfilm: The City of the Dead – Stadt der Toten.

Der Film The City of the Dead – Stadt der Toten aus Großbritannien entstand im Jahre 1960 und lief dort auch unter Horror Hotel in den Kinos. Ich hatte den Film als Jugendlicher auf Super 8 gesehen und er faszinierte mich wegen des Themas. Hexenfilme waren damals eher ungewöhnlich in meinem Repertoire, dass vor allem von den klassischen Monstern wie Dracula, Frankenstein oder dem Werwolf geprägt war. Ich erinnere mich, wie mich die Atmosphäre des Schwarzweißfilms gepackt hatte, vor allem die späte Opferungsszene auf den Friedhof.







Jahre vergingen, doch der Film blieb mir irgendwie in Erinnerung. Vor kurzem gab es die Gelegenheit, diesen Trash wieder auf Super 8 zu erstehen. Ich hab natürlich zugeschlagen und mir den 70 Meter langen Streifen angeschaut und mich in meine Zeit als Teenager zurückversetzt. „Nur für starke Nerven“ warnte mich das Cover von Piccolo Film. Der Titel lautete „Hexen – Quälen, Schänden, Töten“. Und die Dachzeile „Eines der grausamsten Kapitel des Mittelalters“.
70 Meter bedeuten 8 Minuten Laufzeit. Interessant, wie mich diese 8 Minuten damals geprägt haben. Natürlich war der Film inhaltlich enttäuschend, aber auf die Emotionen kommt es an. Von wegen Mittelalter, von wegen Quälen, Schänden, Töten.
Und so sah ich, dass es von The City of the Dead – Stadt der Toten ein Mediabook mit Bluray und DVD sowie Booklet gab. Klar, das Ding musste her. Den Kauf der Super 8-Kopie hätte ich mir sparen können, denn die Version war auf den Extras der Discs restauriert auch abgelegt. Aber natürlich entfiel damit der Aufbau des Projektor und das Ritual des Knatterns.
Der Film ist sehenswert durch die Schauspielkunst von Christopher Lee als Prof. Allan Driscoll. Und es gibt Parallelen zu Hitchcocks Psycho, der im gleichen Jahr entstanden ist. Die Hauptdarstellerin segnet im ersten Drittel des Films das Zeitliche. Und das war es auch dann schon: Bei Hitchcock war der Star Janet Leigh, in Stadt der Toten war es die eher unbekannte Venetia Stevenson, die acht Jahre mit dem Sänger Don Everly von den Everly Brothers verheiratet war.