Posts Tagged ‘Grundschule’

Grundschüler lernen Marktwirtschaft

2. Oktober 2016

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In einer Grundschule im unterfränkischen Poppenlauer habe ich im interessantes Konzept entdeckt, um Kinder mit Marktwirtschaft vertraut zu machen. Seit drei Jahren wird der Pausenverkauf von den Grundschülern selbst organisiert und durchgeführt. In Teams zu drei Schülern werden die Waren eingekauft, präsentiert und an Schüler verkauft. Es gibt die Jobs Verkäufer, Lagerist und Kassierer. So lernt der Schüler bereits in der Grundschule den Umgang mit Geld. Außerdem können die Grundschüler den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn – eine Eigenschaft, die manche Erwachsene nicht beherrschen.

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Eingekauft wird vor allem Süßkram beim Lebensmitteldiscounter. Obst gibt’s schon auch, wird aber von der jungen Zielgruppe weniger geordert. Außerdem gibt es Getränke. Über den Einkauf wird streng Buch geführt. Die Kassenbons werden in ein Schulheft geklebt und die Einkaufssumme vermerkt.

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Dann beginnt in der Pause der Warenverkauf. Zuvor werden die Waren von den Grundschülern in Szene gesetzt. Die Schüler haben gelernt, die Waren müssen den Käufern richtig präsentiert werden. So werden Süßigkeiten in einem Korb gelegt, die Getränke schön aufgereiht.

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In dem Verkaufsraum gibt es – für den Käufer nicht sichtbar – drei Plakate mit der Aufgabenverteilung. Der Verkäufer muss die Waren präsentieren, die Kunden beraten, Kunden bedienen und er muss freundlich sein. Der Lagerist dagegen muss den Warenbestand überwachen, Waren vernünftig lagern, Nachbestellungen machen und neue Waren entgegen nehmen. Der Kassier muss die Zahlung entgegennehmen, Geld herausgeben, Kassenbestand überwachen und überprüfen. Zur Unterstützung des Teams gibt es eine klare Preisliste.

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Am Ende des Verkaufstages wird die Kasse gemacht und die Aufträge für die Bestellungen zusammengestellt. Ich muss zugeben, dass ich diese Aktion bemerkenswert finde. Hier zeigt sich: In der Schule lernt man fürs Leben, nicht für die Schule.

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Raute – der Preis für Schülerzeitungen

1. September 2016
Ein ganzer Tag Jury-Sitzung kann anstrengend sein.

Ein ganzer Tag Jury-Sitzung kann anstrengend sein.

Ganz so einfach, wie man es sich vorstellt, ist eine Jury-Sitzung dann doch nicht. Vor kurzem wurde ich von der Hanns Seidel Stiftung zur Teilnahme an einer Jurysitzung eingeladen, um die beste Schülerzeitung Deutschlands zu küren. Der Preis heißt Raute. Das Ergebnis verrate ich natürlich nicht, aber verraten kann ich, dass wir es uns nicht leicht gemacht haben. Wir haben ganz schön miteinander gerungen, abgewägt und auch mal gestritten.


Wer gewonnen hat, das wird am 7. November verkündet. Dann findet ein Festakt in der Zentrale der HSS in München statt. Eingeladen hat die Vorsitzende der Stiftung, Ursula Männle. Die Festansprache hält dieses Mal der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle. Spaenle ist selbst Journalist und wird den jungen Kollegen sicher Mut zusprechen. Ich hoffe, dass wenig Politik in seiner Rede vorkommt und vielmehr viel, viel Motivation für die Nachwuchsjournalisten.

Die eintägige Jury-Sitzung zur Raute hat Spaß gemacht. Ich wurde als Jurymitglied aus zwei Gründen nominiert. Zum einen, sicher der wichtigere Grund, ich mache seit über 20 Jahren Trainings für Schülerzeitungen. Ich betreue mehrere Zeitungen und ganze Redaktionen sind schon durch meine Schulungen gegangen. So mancher Schülerzeitungsredakteur ist später selbst Journalist geworden, was mich besonders freut. Ab und zu besteht der Kontakt noch immer. Zudem habe ich mehrere Bücher zum Thema veröffentlicht. Hier gibt es eines zum kostenlosen Download. Wer gedruckte Exemplare braucht, bitte eine Mail an mich.
Zum anderen bin ich vor kurzem zum Vorsitzenden des Bloggerclubs gewählt worden. Zusammen mit vielen Gleichgesinnten haben wir den Verein gegründet, um Bloggern eine Unterstützung zu geben und auch um eine Interessenvertretung für Blogger zu sein. Und ich sehe, so manche Schülerzeitung hat als Marketinginstrument neben der Print-Schülerzeitung einen Blog am Start. Das passt ideal zusammen.
Die eingesandten Schülerzeitungen aus ganz Deutschland wurde in Schularten eingeteilt. Grund-/Mittelschulen, Förderschulen, Realschulen sowie FOB/BOS und Gymnasien. Es wurde von Mitarbeitern der HSS eine Auswahl getroffen und dann trat die Jury zusammen. Ich bewertete die Grund-/Mittelschulen und Förderschulen.


Bei unserer Arbeit waren wir sehr überrascht von der Qualität der Beiträge. Wir – das waren meine Blogger-Kollegin Miriam Zöllisch und der HSS-Praktikant Jan-Philipp Grande und ich. Bewertet wurde in den Kategorien Gesamtbild, journalistischer Einzelbeitrag und journalistische Vielfalt. Wir machten uns die Sache nicht leicht und rangen um die beste Entscheidung und die beste Begründung. Beim Durchlesen und Blättern ist mir wieder aufgefallen, wie kreativ die jungen Blattmacher sind. So hat eine Förderschule beispielsweise alle Beiträge als Audiodatei auf eine CD abgelegt, damit die sehbehinderten Mitschüler auch in den Genuss der Artikel kommen. Eine andere Zeitung hat beispielsweise auf einem Jahreskalender die Geburtstage der Lehrer veröffentlicht – freilich nicht ohne Hintergedanken. Bei Geburtstag muss der Lehrer einen Kuchen für die Klasse springen lassen. Schönes Thema war auch die Haustiere der Lehrer in der Grundschule.
Für mich als Blogger auch interessant, war der Einsatz von QR-Codes in den Heften. Hier wird auf eine Langfassung des Artikels gelinkt. Und was natürlich auch passiert und wo viele Profizeitungen lernen können, ist eine Verlinkungen auf Fotogalerien.
Ich habe gleich mal ein 360 Grad Video mit Stefanie von Winning vom Institut für politische Bildung der HSS gedreht. Sie ist die zuständige Referentin, wenn es um Schülerzeitungen geht. Viel Spaß mit dem Video.

Metzgerei Moser: Malwettbewerb – mal mal Kuh und Schwein

12. Februar 2016

Ein Malwettbewerb ist immer eine nette Idee um auf sich als mittelständischer Handwerksbetrieb aufmerksam zu machen. Da helfe ich gerne mit. Es freut es mich, dass ich Jury-Mitglied bei einem sehr netten Malwettbewerb im Mittelstand sein darf: Die Metzgerei Moser in Landsberg am Lech hat einen Malwettbewerb ausgerufen. Vor der Filliale am Penzinger Feld stehen je eine Kuh- und Schweinskulptur. Für Kuh und Schwein wird eine neue Bemalung gesucht, deshlab schreibt Metzgermeister Michael Moser einen Malwettbewerb aus.

Diese Kuh braucht neue Farbe. Sei dabei beim Malwettbewerb der Metzgerei Moser.

Diese Kuh braucht neue Farbe. Sei dabei beim Malwettbewerb der Metzgerei Moser.

Dazu verteilen die Mitarbeiter der Handwerksmetzgerei in Landsberg viele Malbögen mit Kuh und Schwein darauf – Kleckerkuh und buntes Ferkel genannt. Mitmachen düren alle Kinder bis 15. Jahren. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2016.
Und täglich treffen in der Metzgerei ausgemalte Vorlagen ein, ganze Grundschulklassen haben teilgenommen. Ich habe mal ein paar Einsendungen in einem Video zusammengefasst, um zu zeigen, was die jungen Künstlerinnen und Künstler so alles abliefern. Tolle Kunstwerke sind dabei.

Die Vorlagen Kleckerkuh und buntes Ferkel gibt es auch zum Download im Blog der Metzgerei. Hier können die Vorlagen als PDF geladen werden. In YouTube gibt ich sogar ein Video, in dem die Kuh am iPad Pro und Apple Pencil ausgemalt wurden. Das Ganze wurde mit QuickTime aufgenommen.

https://youtu.be/ocAggNPU5QE
Ach ja, natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen: Der Hauptgewinn sind leckere Fleisch- und Wurstwaren im Wert von 300€ für den nächsten Kindergeburtstag oder das Sommergrillfest. Zusätzlich zum Hauptgewinn werden die Gewinner dazu eingeladen, zusammen mit einem professionellen Maler im Frühjahr 2016 die lebensgroße Moserkuh und -schwein nach ihren Wünschen zu gestalten. Als Jury-Mitglied will ich bei diesem Malevent unbedingt dabei sein.

Das Schwein steht vor der Tür.

Das Schwein steht vor der Tür.

Kindermund: Tierstimmen

2. Oktober 2012

Jeden Morgen habe ich Kinderdienst. Ich bringe K2 in die Schule und holen dabei andere Kinder aus der Klasse von K2 ab. Um die Wegzeit zu verkürzen, spielen die Grundschüler ein Spiel. Einer macht ein Tiergeräusch und die anderen müssen erraten, welches Tier es ist. Das beginnt in der Regel mit wau wau (Hund), miau, miau (Katze), piep piep (Vogel), ihhha ihhha (Esel). Neulich hatte K2 aber roar roar gemacht und die anderen Schüler waren ratlos. Tiger? Löwe? Bär? Puma? – alles Fehlanzeige. K2 schüttelte den Kopf. Vor der Grundschule kam dann die Auflösung. „Es ist ein Braunbär!“, sagte K2. Die Grundschüler waren sauer, sie hätten doch Bär gesagt. „Richtig, aber eben nicht Braunbär“, bestand K2. Besserwisser – K2 passt ausgezeichnet in unsere Familie.