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Magie aus Stein – Ein Tag an der Universität Glasgow

18. Juli 2025

Eindrucksvoll, sehr eindrucksvoll ist das Gebäude der Universität Glasgow. Touristen sagten mir, es erinnere sie an Harry Potter. Auf jeden Fall ist die Uni einen Besuch wert. Der Campus lädt zum Spazieren ein und natürlich schaute ich auch zur Memorial Chapel rein, bei der gerade eine Probe lief und ich einfach mitgegangen bin.

Die Memorial Chapel der Universität Glasgow ist ein eindrucksvolles, neogotisches Bauwerk im Herzen des historischen Campus auf dem Gilmorehill. Sie wurde 1929 eingeweiht und erinnert an die Studierenden und Mitarbeiter der Universität, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren. Die Kapelle besticht durch ihre ruhige, erhabene Atmosphäre, hohe Gewölbe, kunstvolle Glasfenster und eine fein gearbeitete Innenarchitektur.

Sie wird sowohl für Gottesdienste und Gedenkveranstaltungen als auch für Konzerte und akademische Zeremonien genutzt und ist ein Ort des stillen Gedenkens und der spirituellen Sammlung innerhalb der lebendigen Universitätsgemeinschaft.

Der Campus
Der Campus der Universität Glasgow liegt im Westen der Stadt auf dem Gilmorehill und zählt zu den schönsten Universitätsanlagen Großbritanniens. Geprägt wird er durch das imposante Hauptgebäude im neogotischen Stil mit seinen Türmen, Arkaden und Innenhöfen, das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Der Campus verbindet historische Architektur mit modernen Lehr- und Forschungseinrichtungen und bietet weitläufige Grünflächen, Museen, Cafés und Bibliotheken. Die Atmosphäre ist lebendig und international, geprägt von Studierenden aus aller Welt. Der Blick über den nahegelegenen Kelvingrove Park bis hin zur Skyline Glasgows macht den Campus zu einem inspirierenden Ort zum Lernen und Leben. Ich habe mich niedergelassen und mir über diesen Campus nachgedacht. Ich selbst habe an keiner Campus-Uni studiert, was ich heute bedauere.

Hunterian Museum in Glasgow
Das Hunterian Museum in Glasgow ist das älteste öffentliche Museum Schottlands und gehört zur Universität Glasgow. Es wurde 1807 gegründet und geht auf die umfangreiche Sammlung des Arztes, Anatomen und Wissenschaftlers William Hunter (1718–1783) zurück, einem ehemaligen Studenten der Universität. Das Museum befindet sich heute im Hauptgebäude der Universität auf dem Campus Gilmorehill und präsentiert eine vielseitige Sammlung aus den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften, Archäologie, Kunst und Geschichte.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der medizinischen Sammlung Hunters, die Präparate, wissenschaftliche Instrumente und anatomische Studien umfasst. Ergänzt wird dies durch bedeutende naturkundliche Exponate, darunter Fossilien, Mineralien und zoologische Präparate. Auch Objekte aus der römischen Archäologie, insbesondere Funde vom Antoninuswall, sind ausgestellt. Neben der Dauerausstellung zeigt das Hunterian Museum regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen und bietet einen Einblick in die Forschungsarbeit der Universität.

Das Museum ist öffentlich zugänglich und kostenlos zu besichtigen. Es dient nicht nur als Schaumuseum, sondern auch als Lehr- und Forschungsstätte und ist Teil des größeren Verbunds der Hunterian Collections, zu dem auch die Hunterian Art Gallery, das Mackintosh House und das Zoology Museum gehören.

Tasten in VR und AR

8. März 2023

Kennen Sie noch das Muppet-Labor von Professor Bunsenbrenner, dort wo die Zukunft schon heute gemacht wird. Daran erinnert mich eine Meldung der Universität des Saarlandes über Tastsinn im virtuellen Welten. Das Vorhaben von Jürgen Steimle, Informatik-Professor der Universität des Saarlandes, klingt fantastisch.

Der Wissenschaftler will einen Tastsinn in VR mit hauchdünnen elektronischer Folien erreichen, die wie Abzieh-Tattoos auf den Körper aufgetragen werden können. Um die Technologie, die er mit seiner Forschungsgruppe im Rahmen des EU-geförderten Projektes „InteractiveSkin“ entwickelt hat, näher zur Marktreife zu bringen, wird Steimle nun erneut durch den Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem so genannten „Proof-of-Concept-Grant“ unterstützt.

Virtual- und Augmented-Reality (VR und AR) bewegen sich immer mehr hinaus aus dem Nischen-Markt hin zum Massenprodukt. Die meisten Anwendungen der erweiterten Realität haben eines gemeinsam: Sie sprechen nur oder hauptsächlich den Sehsinn an. „Der Tastsinn bleibt in der Regel außen vor, obwohl er ein ganz entscheidender Faktor dabei ist, wie wir unsere Welt wahrnehmen“, erklärt der Informatik-Professor Jürgen Steimle, der die Forschungsgruppe zu Mensch-Computer-Interaktion an der Universität des Saarlandes am Saarland Informatics Campus leitet. Den Tastsinn zentral in virtuelle Welten zu integrieren, würde erheblich dazu beitragen, dass Nutzer diese immersiv erleben, so der Professor.

Bedingt geht das nämlich schon heute: Eine verbreitete Möglichkeit sind in den Händen gehaltene Controller, die durch bewegliche Teile wie Motoren haptische Eindrücke erzeugen, oder auch Handschuhe, in die ebenfalls vibrierende und anderweitig bewegliche Elemente eingebaut sind. Hier bessere Ansätze zu entwickeln, hat sich Professor Jürgen Steimle zur Aufgabe gemacht.

Herausgekommen ist dabei das Projekt „Tacttoo“: Der Name ist ein Kofferwort aus „taktil“, also den Tastsinn betreffend, und „Tattoo“ und beschreibt somit prägnant, was in dem Projekt entwickelt wurde: Eine hauchdünne, nur 35 Mikrometer (tausendstel Millimeter) dicke elektronische Folie, die wie ein Abzieh-Tattoo auf die Haut aufgetragen werden kann und dort nur durch elektrische Reize, ganz ohne bewegliche Teile, den Tastsinn stimulieren kann. Weil die Folie so dünn ist, können Gegenstände noch wie zuvor wahrgenommen und ertastet werden. Das eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten: Wie auch mit anderen Methoden können durch Tacttoo völlig neue haptische Erfahrungen für rein digitale Objekte erzeugt werden (wenngleich auch wesentlich realistischer dank höherer Auflösung), zusätzlich können aber auch reale Objekte um andere Sinneseindrücke erweitert werden. Ich finde die Idee grandios.

So könnte die Technik nach Angaben der Uni beispielweise beim Produktdesign zum Einsatz kommen: Mithilfe von Augmented Reality und eines physischen Prototyps könnte die Haptik verschiedener Materialien ausprobiert werden, bevor es in die Produktion geht. Oder im Falle eines elektrischen Gerätes könnten verschiedene Positionierungen von Knöpfen und anderen physischen Bedienelementen erprobt werden, indem man diese als künstliche haptische Sinneseindrücke simuliert. Auch in der Ausbildung, beispielsweise von Chirurgen, wäre die Technik denkbar. Denn bereits heute werden hier Virtual-Reality-Umgebungen eingesetzt. Diese könnten mithilfe von Steimles Methode um realistisches haptisches Feedback erweitert werden, ohne die nötige Feinmotorik der auszubildenden Mediziner einzuschränken.